Das feine Fräulein - Joan Weng

  • Produktinformation (Amazon):

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    • Format: Kindle Edition
    • Dateigröße: 665 KB
    • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 115 Seiten
    • Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS (1. Dezember 2018)
    • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
    • Sprache: Deutsch
    • ASIN: B07K6TDQSL


    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Ein Buchhändler ermittelt im Berlin der Goldenen Zwanziger

    Berlin, Weihnachten 1926. Der Buchhändler Bernhard Greiff ist so manches: beispielsweise ein gerade so als geheilt entlassener Kriegsveteran und ein ziemlich schlechter Verkäufer – zumindest aus Sicht seiner Vorgesetzten. Oder auch ein eher ungeschickter Romantiker, denn seit vier Monaten versucht er nun schon erfolglos das Dienstmädchen des schönen Fräulein Schienagels anzusprechen.

    Doch eines ist Bernhard Greiff ganz sicher nicht – ein guter Detektiv. Aber als sein einziger Freund in ein Wespennest aus Diamantenraub, Mord und geheimnisvollen Séancen taumelt, muss Bernhard über sich selbst hinauswachsen und versuchen gerade das zu sein, ein guter Detektiv.

    Zur Autorin (Verlag):

    Joan Weng, geboren 1984, wurde für ihre literarische Arbeit mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet . Bisher sind von ihr bei Aufbau Taschenbuch die Kriminalromane Feine Leute und Noble Gesellschaft sowie der Liebesroman Das Café unter den Linden erschienen.

    Meine Meinung:

    Das feine Fräulein ist ein kleines, feines Buch über Bambi, Vickys Bruder aus den Frauen vom Savignyplatz. Dort durften wir ihn ja schon kennen und schätzen lernen. Jetzt erfahren wir also aus seiner Perspektive, wie es ihm psychisch so geht und wie sehr er mit seinen Kriegserlebnissen zu kämpfen hat.

    Das nimmt ihn auch so sehr mit, dass er sich nicht traut ein Dienstmädchen, dass ihm bei seinen Spaziergängen mit dem Hund aufgefallen ist, anzusprechen.

    Als jedoch erst ein Einbruch und dann ein Mord passiert, hat er die Gelegenheit nicht nur einen unschuldigen Bekannten zu entlasten, sondern auch das feine Fräulein endlich näher kennen zu lernen.


    Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, spielt es doch kurz nach den Ereignissen in „Die Frauen vom Sayvignyplatz“. So geht es also noch ein bisschen weiter.

    Was mir ausgesprochen gut gefallen hat, war der Einblick in Bambis Gefühlsleben. Hatte man doch ein wenig das Gefühl, dass er eigentlich schon auf einem sehr guten Weg ist, zeigt sich hier, wie oft ihn seine grausigen Erinnerungen noch überfallen und er selbst an sich zweifelt.


    Alle, die die Frauen vom Savignyplatz gerne gelesen haben, werden hiermit sicher viel Vergnügen habe.

    Von daher von mir eine volle Leseempfehlung!


    9 von 10 Punkte

  • Berlin, Weihnachten 1926: Bernhard Greiff, genannt Bambi, hat die Kriegsschrecken noch nicht überwunden, war sogar eine Zeit lang als „Kriegsirrer“ im Irrenhaus gelandet, bis ihn seine Schwester Vicky zu sich holte. Nun arbeitet er in ihrer Buchhandlung, kümmert sich mit um die fünf Kinder und den Hund. Auf seinen Spaziergängen trifft er oft ein Dienstmädchen, das ihm gut gefällt, das er sich aber nicht anzusprechen traut. Und dann wird er auch noch in nicht eindeutige Todesfälle hineingezogen.


    Wer die bisherigen Romane der Autorin kennt, fühlt sich sofort wieder wie zu Hause. ich liebe es, dass alle ihre Romane miteinander verquickt sind und man in jedem liebgewonnene Charaktere wiedertrifft. Bambi spielte in „Die Frauen vom Savignyplatz“ schon eine etwas größere Rolle, auch wenn er kein Protagonist war. Ich mochte ihn damals und ich mag ihn auch jetzt, toll, wie er mit seinen Problemen umgeht, die damals noch keiner ernst nahm, die man heute aber als posttraumatisches Belastungssyndrom kennt. Man drückt ihm einfach die Daumen, dass er wieder besser mit seinem Leben klar kommt, und dass es mit seiner Liebe klappt – und tatsächlich läuft er hier zu wahren Höchstleistungen auf. Ich freue mich schon darauf, ihn im nächsten Roman wiederzutreffen.


    Auch sonst darf das Romanpersonal Joan Wengs fast vollständig erscheinen, dieser Kurzroman ist eine gelungene Verquickung der Kriminalromane mit Paul und Carl und der rein historischen Romane der Autorin. Ich fürchte aber, dass jemand, der noch keinen der Romane der Autorin kennt, sich ein bisschen erschlagen fühlen könnte, und den Roman nicht so wie ihre Fans genießen kann, und empfehle daher, zumindest im Anschluss einen der anderen Romane Joan Wengs, am besten den ersten, „Feine Leute“ zu lesen.


    Wie immer entführt Joan Weng den Leser in das Berlin der 20er Jahre. Der Roman verströmt Zeit- und Lokalkolorit, führt die Geschichten der Charaktere weiter und wartet mit einer gelungenen Auflösung auf.


    Mir hat der Kurzroman sehr gut gefallen, und er hat die Gesamtgeschichte wieder ein Stück weitergebracht. Joan Weng-Fans sollten unbedingt zugreifen. Wer historische Romane mag, auch mit Krimieinschlag, ist bei der Autorin sehr gut aufgehoben. „Das feine Fräulein“ könnte ein Einstieg in ihr Werk sein. Von mir gibt es verdiente volle Punktzahl.

  • Ein Buchhändler als Detektiv


    "Gute Informationen sind schwer zu bekommen. Noch schwerer ist es, mit ihnen etwas anzufangen." (Sir Arthur Conan Doyle)

    Berlin, Weihnachten 1926: Der ehemalige Soldat und Buchhändler Bernhard Greiff (Bambi) ist nicht gerade der allerbeste Verkäufer, das meint zumindest seine Chefin. Da man ihn als nicht geheilt aus der Nervenheilanstalt entlassen hat, gilt er für einige noch immer als Verrückter. Seit Monaten nun versucht er außerdem erfolglos, das Milchkaffeemädchen und Dienstmädchen, des schönen Fräulein Schienagels anzusprechen. Doch was Romantik anbelangt hat Greiff einfach kein feines Händchen. Dafür ist er als Detektiv sehr gut, den er wächst über sich selbst hinaus, als sein Freund in ein Wespennest voller geheimnisvollen Séancen, Mord und einem Diamantenraub taumelt. Dabei versucht Greiff sein detektivisches Gespür einzusetzen, um ihm zu helfen und kommt dadurch seiner Liebe näher.


    Meine Meinung:
    Im Zuge einer Adventskalenderaktion des Verlags, hatte ich die Chance täglich dieses Buch kennenzulernen. Der Klappentext versprach eine interessante Kriminalgeschichte, doch leider wurde ich mit dieser gar nie richtig warm. Vielleicht lag es auch daran, das ich sie nicht in einem Zusammenhang lesen konnte. Zudem ging mir diese Geschichte einfach nicht tief genug, was sicher auch an der Kürze, dieses Buches mit 115 Seiten lag. Für mich war es dann auch eher eine Liebesgeschichte, als ein Kriminalfall gewesen. Dabei konnte ich mich auch wenig in die Charaktere hineinversetzen, da es für die Kürze des Buchs zu viele waren und diese zu wenig Tiefe hatten. Der Schreibstil war einfach, gut geschrieben und unterhaltsam. Dabei konnte ich mich gut in die damalige Zeit Berlins hineinversetzen, vor allem durch den Berliner Dialekt, den manche Protagonisten hatten. Und doch fehlte mir bei den meisten Charakteren der Tiefgang, so das ich mich nicht zu hundert Prozent in sie hineinversetzen konnte. Den gerade die 20 er Jahre war eine Zeit, bei der es schön gewesen wäre mehr zu erfahren, vor allem über die Hintergründe Bernhard Greiffs. Vielleicht als Auftaktgeschichte für weitere Bücher mit Bernhard Greiff wäre sie in Ordnung gewesen, doch als abgeschlossener Krimi war es mir dann auf alle Fälle zu wenig. So ist es vielleicht auch gedacht, den in ihren anderen Büchern der Autorin geht es ebenfalls um das Berlin der 20 er Jahre. Zudem lernt man schon in "Die Frauen vom Savignyplatz" Bernhard Greiffs Schwester Vicky kennen. Vielleicht werde ich das Buch nochmals in einem Zusammenhang lesen, doch vorerst kann ich leider nur 6 Eulen dafür geben.




    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Davon gehe ich aus. Denn die anderen Bücher der Autorin, in der es genau um die Personen geht, die du hier nicht richtig kennen lernen konntest, haben mir sehr gut gefallen.

    Dies war nämlich nur eine kleine Geschichte am Rande zu einer Reihe. Vielleicht guckst du dir die Reihe auch mal an? Joan Weng

    Zu den Büchern gab es hier jeweils eine Leserunde.

  • Davon gehe ich aus. Denn die anderen Bücher der Autorin, in der es genau um die Personen geht, die du hier nicht richtig kennen lernen konntest, haben mir sehr gut gefallen.

    Dies war nämlich nur eine kleine Geschichte am Rande zu einer Reihe. Vielleicht guckst du dir die Reihe auch mal an? Joan Weng

    Zu den Büchern gab es hier jeweils eine Leserunde.

    Ja das hatte ich vermutet, als ich in ihren Bücher gestöbert habe. ;)

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Das feine Fräulein

    Roman

    Autorin: Joan Weng

    dp Digital Publishers GmbH

    Erstausgabe Dezember 2018

    ISBN 978-3-96087-464-5

    117 Seiten




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    Die Geschichte um Das feine Fräulein spielt im Berlin der 20er Jahre. Unser Protagonist Bernhard - von Freunden und Familie auch Bambi genannt - arbeitet bei seiner Schwester Vicky in der Buchhandlung. Seine Schwester hat stets ein wachsames Auge auf ihn, da Bernhard nach seinem Kriegseinsatz zunächst in psychologischer Behandlung war. Ein Kriegsirrer.



    Und so geht Bernhard tagein tagaus seinem nun geregelten Leben nach: er lebt bei seiner Schwester und deren Mann, er arbeitet in ihrer Buchhandlung und geht die Gassi-Runden mit dem Hund. Dabei begegnet er Ruth. Ruth ist das Dienstmädchen des Fräulein Schienagel.


    Bernhard ist allerdings viel zu schüchtern um Ruth anzusprechen.






    "Nicht das Bernhard an derartigen Hokuspokus glaubte, er war wahnsinnig, nicht bekloppt, aber schaden würde es schließlich auch nicht …" - Seite 39



    Dann jedoch wird bei Fräulein Schienagel eingebrochen und der vermeintliche Täter liegt tot auf der Straße. Ausgerechnet Bernhard findet ihn. Dass Tat und angeblicher Täter nicht ganz zusammenpassen wollen, lässt Bernhard auf eigene Faust ermitteln. Dabei kommt er nun auch Ruth endlich näher.






    "Er war wahnsinnig, das musste doch auch mal für etwas gut sein." - Seite 66


    Die Geschichte Das feine Fräulein ist sehr lebendig geschrieben. Genauso lebendig stelle ich mir das Berlin der 20er Jahre vor. Es muss herrlich zu der Zeit gewesen sein. Zu der Zeit, als es noch Tippfräuleins gab. Herrlich, aber auch gefährlich. So lässt es dieser romantische Kriminalroman anmuten. Die Charaktere in dem Buch sind zahlreich und vielschichtig, haben dabei aber sehr markante Merkmale, so dass ich sie sehr gut zuordnen kann.



    Wundervoll gelungen finde ich zudem die sprachliche Gestaltung. Es gibt Passagen in dem Buch, da hat das Hochdeutsch keine Chance und wird vom berlinerisch abgelöst. Dabei kann ich mir die Person, die mir in der Szene quasi gegenübersitzt, bildlich vorstellen.



    Die Geschichte hat mich von Anfang an mitgenommen. In Gedanken war ich mit den Charakteren in Berlin und bin dort durch die Straßen spaziert. Sehr umsichtig natürlich, wie es sich für einen Kriminalroman gehört.






    Fazit



    Das feine Fräulein ist für jeden, der eine romantische Ader hat, Kriminalromane mag und sich gern im Berlin der 20er Jahre wiederfindet. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und freue mich schon auf den nächsten Roman von Joan Weng: Die Frauen vom Savignyplatz.