Stephen Blackmoore - Gehässige Geister

  • Eric_Carter_2_f.jpgDas Leben von Nekromant Eric Carter läuft nicht gerade optimal. Seine unfreiwillige Heirat mit der Todesgöttin Santa Muerte verändert seine Kräfte. Zwar gelingen ihm einige Zauber jetzt mit einem Fingerschnippen, dafür hört er Stimmen, die er nicht hören sollte. Eric zweifelt an seiner Zurechnungsfähigkeit.


    Während er nach einem Weg sucht, das Band zwischen ihm und Santa Muerte zu lösen, wird er zur Zielscheibe eines Psychopathen, der das Aussehen und die Erinnerungen von Menschen stiehlt ― und sich in ihre Haut kleidet. Erik hat alle Hände voll damit zu tun, seine eigene zu retten…


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    Das jemand es schafft, die Macht eines anderen an sich zu reißen um damit Tod und Zerstörung über den Planeten zu bringen, ist nichts wirklich Neues – siehe USA 2016.


    Und nun muss sich unser allseits beliebter Nekromant, namens Eric Carter, in seinem zweiten Fall mit genau solch einer Machtübernahme beschäftigen.


    Nicht nur das Erics Leben durch die Zwangsheirat mit der Totengöttin Santa Muerte vollkommen durcheinandergekommen ist, auch seine alten Helfer sind nicht mehr die, welche sie mal waren. So sieht er sich also mehr als zuvor mit Dingen und Widersachern konfrontiert, mit denen er so nicht gerechnet hat…


    …denn es wäre ja auch öde, würde Autor Stephen Blackmoore seinen Serienhelden einfach nur durch die Gegend rennen lassen und gut wär die Kiste.


    Nach wie vor wird das Geschehen von Eric selbst erzählt und die Ich-Perspektive gewährleistet stets, das der Leser nicht mehr weiß als Eric selbst und somit seine Verwunderung über die unvorhergesehenen Stolpersteine jederzeit nachvollziehen kann.


    Auch hat sich Eric nicht in einen weißgewaschenen Helden gewandelt und man kann sich ab und an der Antipathie gegen ihn nicht erwehren – zumindest ging es mir so. Antihelden sind eben nicht jedermanns Sache und manchmal ging mir die streckenweise doch ein wenig gezwungen wirkende Bürstung gegen den Heldenstrich ein wenig auf die Nerven.


    Serie bleibt Serie – und auch wenn Stephen Blackmoore eine Menge neuer Charaktere einführt, welche meistenteils auch interessant sind, so vergisst er jedoch nicht, auch eine Menge der Protagonisten aus Roman #1 (Tote Dinge) mit in die Handlung einzubringen.


    Qualitativ schließt der zweite Band der Reihe um den bedingt sympathischen Nekromanten nahtlos an und auch wenn der dritte Band als deutsche Ausgabe für das Frühjahr 2017 angekündigt gewesen ist, so bleibt es bisher doch bei den beiden bei Lübbe erschienenen Bänden hierzulande.


    Leseempfehlung für Fans von Harry Dresden, Dark Fantasy ohne Kitschelemente uns alle denen normale Geisterjäger nicht ausreichen. Doch sollte man „Tote Dinge“ – also Ban #1 – vorher inhaliert haben, das sonst die gehässigen Geister recht wenig Sinn machen.


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    Bastei/Lübbe