Weißer Sand – Simon Gandolfi

  • Heyne, 1998
    332 Seiten


    OT: White Sands
    Aus dem Englischen übersetzt von Heiner Friedlich


    Kurzbeschreibung:
    In einer idyllischen Karibikbucht stürzt eines Nachts ein Flugzeug ab. Der Pilot, der mit einer Lieferung Kokain unterwegs war, wird getötet. Der dreizehnjährige Jacket wird Zeuge des Vorfalls und nimmt die brisante Ladung an sich.
    Der ehemalige Geheimagent Trent und Charity Johnston, die Lehrerin des Jungen, setzen alles daran, Jacket zu helfen. Doch sie müssen ihn finden, bevor die Drogenmafia dies tut. Es beginnt ein unerbittlicher Wettlauf mit der Zeit ...


    Über den Autor:
    www.simongandolfi.com


    Mein Eindruck:
    Auf den Bahamas ist ein Flugzeug abgestürzt. Ein 13jähriger Junge, Jacket, findet den toten Piloten und dessen Ladung, die aus Kokain besteht. Daraufhin wird Jacket zum gejagten, ein anderer Junge wird umgebracht. Das bringt einen lokalen Chief-Superidentent dazu, den Ex-Agenten Trent einzusetzen. Trent wird als leicht mysteriöse Figur dargestellt, seine Missionen bewegen sich außerhalb jeder gesetzlichen Grundlage. Im Roman wird er entsprechend verklärt, aber das ist genrebedingt und wohl kaum ernst zu nehmen. So ist Trent halt eine positive Figur, wie ein Revolvermann aus den Western wird er zum Retter der Schwachen und Verfolgten.


    Simon Gandolfi hat anhand eines unfertigen Manuskripts von Alistair MacLean die Golden Girl-Reihe um den Ex-CIA-Agenten Trent entwickelt. Trent besitzt die Yacht Golden Girl, mit der er in der Karibik segelt. Weißer Sand ist schon der vierte Teil der Reihe


    Der Reiz des Romans entsteht in erster Linie aus dem Schauplatz, die Bahamas mit Küste und Strand, Surfer und Segler. Dem abgelegenen Bleak Cay, wo sich der Großteil der Handlung abspielt, mit Riffs und Lagunen. Dazu kommen detaillierte Beschreibungen von Schiffen, wie z.B. typisch bahamische Skffs.


    Die Charaktere sind stark klischeelastig angelegt, die Beziehungen zueinander sind aber nicht uninteressant, z.B. couragierte Lehrerin und Meeresbiologie-Spezialistin Charity Johnston, die selbstbewusst, aber auch kritisch mit Trent zusammenarbeiten wird, um den Jungen zu retten. Jacket selbst hat auch viele Szene, in denen er daran arbeitet, seinen Traum zu erfüllen.


    Leider sind gegen Ende hin so einige Passagen sehr wirr geschrieben, dass man sich als Leser manchmal wundern muss. Das schmälert den Gesamteindruck. Insgesamt kann man Weißer Sand dann als durchschnittlichen, aber lesenswerten Thriller einstufen.