End of Days (Penryn and the End of Days 03) - Susan Ee

  • Die deutsche Ausgabe ist noch nicht erschienen, ISBN wird bei der Veröffentlichung ausgetauscht.


    Inhalt:
    Raffe und Penryn sind wieder vereint und haben einen Haufen Probleme am Hals. Sie müssen einen Arzt finden, der Raffes Flügel tauscht und Penryns kleiner Schwester, Paige, helfen kann. Gleichzeitig hecken die Engel unter Uriel einen bestialischen Plan aus, der die Menschheit für immer vernichten könnte. Und dann ist da noch der Ballast aus Raffes Vergangenheit ...


    Meinung:
    Hatte ich nach Band 2 noch Hoffnung, dass Band 3 die Serie vielleicht doch noch geschickt abschließt und es mich zufrieden zuklappen lässt, wurde ich nun eines besseren belehrt. Das war mal nix, die guten Rezensionen bei amazon kann ich wirklich nicht nachvollziehen.


    Die Geschichte beginnt wieder übergangslos beim Ende von Teil 2.
    Die Charaktere wirken vollkommen hölzern und abgestumpft. Leichenberge werden kommentarlos hingenommen und als notwendiges Übel akzeptiert. Opfer, die von Einzelpersonen gebracht werden müssen, haben noch nicht mal mehr ein Wimpernzucken zur Folge. Das hat mich vor allem bei der Episode im Höllenschlund extrem genervt. Es war einfach unrealistisch.
    Raffe und Penryn fielen zwischendurch auch sehr aus der Rolle.


    Und dann die Auflösung für die beiden...das war echt nicht meins, ich hätte mir was anderes für die Beziehung gewünscht. Vor allem, weil alles auf nur fünf Seiten passierte. Und der Epilog... :pille


    Schade, dass auch die Story nicht mehr punkten konnte. Es geht eigentlich nur noch um gedankenloses Abschlachten, Verstümmeln und um das Erschaffen von noch grausameren Monstern. Man wird regelrecht bombardiert mit neuen Abscheulichkeiten, die man irgendwann einfach nur noch so hinnimmt und am besten nicht weiter nachdenkt. Die eigentliche Motivation hinter der Handlung der Engel ist absolut albern und nicht zu verstehen, aber das mag auch daran liegen, dass man sie nicht definitiv erklärt bekommt, sondern sich selber überlegen muss. Vielleicht liegt es ja also auch an mir.
    Besonders blöd fand ich den Handlungsstrang im Paige. Da ist jegliche Logik und jeder Sinn schon in Band 2 schwer zu finden gewesen, hier ist sie völlig abhanden gekommen. Keine Ahnung, was die Autorin mir da eigentlich mitteilen will.


    Fazit:
    Ich kann für diesen Murks nicht mehr als 5 Punkte geben. Es war ein Pageturner, das muss ich dem Buch lassen, aber so was Oberflächliches als Abschlussband einer Trilogie zu präsentieren, ist schon frech. Charakterentwicklung geschieht gar nicht mehr, die Story driftet immer mehr ins Skurrile ab und eine Auflösung muss man sich selber zusammenreimen. Schade, dabei hatte es mit Band 1 ganz vielversprechend angefangen.

  • So ähnlich wie Schwarzes Schaf habe ich den abschließenden Teil der Trilogie "Penryn and the End of Days" auch empfunden. Trotzdem ist es eine sehr fesselnde Lektüre, die von einem sehr kreativen Geist zeugt. Leider geht die Fantasie aber eher in die Richtung plakativer Gewaltszenen, fürchterlicher Monster und Massensterben, so daß man als Leser ziemlich abstumpft und die Blutbäder einfach so hinnimmt.


    Was mir sehr gefallen hat, war die innovative Figurenzeichnung. Man muss praktisch auf alles gefasst sein. Die Helden sind durchgeknallt, die Guten handeln manchmal böse, manche Böse haben gutes in sich und auch Monster können sich wandeln. Penryns furchteinflössende Familie und der fragile Zusammenhalt der drei haben mich beeindruckt. Trotz Zweifel und Verletzungen stehen die drei zueinander. Sieht es im ersten Band so aus, als wäre Penryn die Fähige in der Familie, die alles zusammenhält und für das Überleben sorgt, wandelt sich dieses Bild im Laufe der drei Bände, bis sie trotz der Einschränkungen von Schwester und Mutter ein eher gleichberechtigtes Trio sind.


    Penryns psychische Konstitution, die wirklich jedes Massaker, jeden Angriff, jede Grausamkeit, all diese Monstrositäten, überhaupt alles Schreckliche so scheinbar teflonmäßig aushält, ist einer der Schwachpunkte dieser Geschichte. Susan Ee rechtfertigt das mit der schweren Kindheit, die sie mit ihrer Mutter hatte und die sie abgehärtet und fast auf diese Ereignisse vorbereitet hat. Trotzdem ist schwer hinzunehmen, dass sie nicht einmal von Hoffnungslosigkeit oder Entsetzen überwältigt wird.


    Von mir gibt es 7 Punkte, weil mir Raffe und Penryn und das Ende der Tage trotz aller Schwächen ein unterhaltsames Wochenende beschert haben.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."