Die Unsterblichen - Natalie Babbitt (ab 12)

  • Taschenbuch: 142 Seiten


    OT: Tuck Everlasting


    Kurzbeschreibung:
    Eigentlich wollte Winnie an jenem brütend heißen und langweiligen Tag von zu Hause weglaufen. Doch dann beobachtet sie im Wald einen Jungen, der aus einer verborgenen Quelle trinkt. Sie erfährt die unglaubliche Geschichte, dass Jesse Tuck und seine Familie durch dieses Wasser unsterblich geworden sind! Aber es ist gar nicht so einfach, ewig zu leben. Plötzlich taucht ein gefährlicher Fremder auf, der das Geheimnis der Quelle kennt und daraus Gewinn ziehen will. Nun muss Winnie handeln ...


    Über die Autorin:
    Natalie Babbitt, geboren 1932, illustrierte Kinderbücher, bevor sie sich entschloß, eigene Geschichten zu schreiben. Inzwischen hat sie zahlreiche Bücher veröffentlicht, die u.a. mit der Newbery Medal ausgezeichnet wurden.


    Mein Eindruck:
    Dieses Buch habe ich in einer alten Arena-Ausgabe zufällig in einem öffentlichen Bücherregal gefunden und war erfreut, wieder einen intelligenten, gefühlvollen Jugendroman vor mir zu haben. Der Roman ist 1975 geschrieben und hat deswegen auch gleich einen anderen Ton als zeitgenössische Jugendbücher. Es ist ein sehr amerikanischer Roman, der sogar schon zweimal verfilmt wurde.
    Die Handlung ist Ende des 19.Jahrhunderts angesiedelt.
    Die 10jährige Winnie ist Tochter einer wohlhabenden Familie, die Land und einen Wald besitzen, doch sie ist unzufrieden mit ihrem privilegierten,aber starren, unfreien Leben und beschließt wegzulaufen.
    Im Wald trifft sie auf einen 17jährigen Jungen und später dem Rest seiner Familie, den Tucks. Sie sind einfache Menschen, aber durch das Trinken des Wassers einer abgelegenen Quelle unsterblich geworden. Dieses magische Element wird so gut in die Handlung integriert, das man als Leser leicht daran glauben kann.


    Die Tucks sind eine freundliche Familie, die an ihrem ungewollten Unsterblichsein leiden. Winnie freundet sich mit ihnen an, doch es gibt noch einen Mann, der sie beobachtet und der auf Profit aus ist.


    Es gibt interessante Themen in diesem Buch, z.B. über den Wert, ein Leben auszufüllen und nicht nur verstreichen zu lassen. Der Roman ist zu Recht preisgekrönt.


    Es gibt auch eine neuere Buchausgabe, begleitend zum Film “Bis in alle Ewigkeit” mit Alexis Bledel (Gilmore Girls) und mit ihr auf dem Cover.

  • Die Filmkritiken klingen ja auch sehr begeistert. Ich glaube, ich werde mit dem Film anfangen. Die Verfilmung aus dem Jahr 1981 macht aufgrund der Kleidung einen sehr nostalgischen Eindruck, aber mich reizen eher die Schauspieler aus der Verfilmung 2002 mit Alex Bledel, Sissy Spacek und William Hurt.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Die Geschichte ist mit 142 Seiten ja eher kurz. Wie haben sie da nur einen 86 minütigen Film daraus gemacht? Wie bist du auf dieses Buch gekommen. Es ist ja doch schon ziemlich in die Jahre gekommen. Ist das Altbestand von früher oder hast du es auf einem Flohmarkt gefunden?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Die Geschichte ist mit 142 Seiten ja eher kurz. Wie haben sie da nur einen 86 minütigen Film daraus gemacht?


    Dem Film-Trailer entnehme ich, dass der Beginn, als Winnie mit ihrem ereignislosen Leben unzufrieden ist, im Film ausgeweitet wird. Im Roman ist das schnell abgehandelt und es kommt rasch zum Handlungsstrang mit den Tucks.

  • Ich habe das Buch im Original gelesen (wird auch gerne als Schullektüre genommen) und finde die Geschichte wirklich schön.


    Winnie ist sehr unzufrieden mit ihrem wohl behüteten Leben in einem etwas abgeschiedeten Dörfchen am Rande eines Waldstücks. Sie hat keine Freunde und verbringt ihre Tage alleine im Garten, ihre einzige Gesellschaft ist eine dicke Kröte. Dann stolpert sie plötzlich in das Leben der Familie Tuck, und das ist nun wirklich mehr als ungewöhnlich und beendet Winnies Langeweile auf einen Schlag.
    Denn die Familie Tuck hütet ein Geheimnis. Sie ist unsterblich, seit sie im Wald von Winnies Familie aus einer geheimen Quelle getrunken haben. Winnie muss sich entscheiden - ewiges Leben oder nicht?


    Die Frage nach dem ewigen Leben wird hier aus verschiedenen Perspektiven thematisiert und man merkt schnell, dass dies nicht so positiv ist, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Ein schönes Buch, das zum Nachdenken anregt und außerdem ein ganz besonderes Flair versprüht, das den Leser direkt ins 19. Jahrhundert transportiert. Am besten gefiel mir der Epilog, der mich ein wenig traurig aber auch mit einem Schmunzeln zurückließ.


    8 Punkte.