Zitat
Original von Alisha
Aber meines Erachtens hätte Michael schon längst handeln müssen. Immerhin hat er die ganze Zeit schon von den Morden seiner Schwester gewusst. Das war absolut feige und unverantwortlich.
Na, entweder das, oder er hätte halt enthaltsam leben müssen. Er wusste ja, WARUM sie mordet.
Warum also holt er sich jedes Mal wieder eine Geliebte, obwohl er genau weiß, dass er die Frauen damit in Todesgefahr bringt? Das erste Mal verstehe ich ja und das zweite Mal auch, weil er vielleicht nicht gedacht hat, dass es sich wiederholt, aber das dritte und vierte und fünfte und kp wie vielte Mal muss er sich doch darüber im Klaren sein, dass er damit das Leben der Frauen aufs Spiel setzt. DAS finde ich unverantwortlich. War ihm der Sex wirklich so wichtig, dass er deshalb immer wieder aufs Neue riskiert hat, dass seine Schwester zu morden anfängt?
Meiner Meinung nach ist das nicht schlüssig. So wahnsinnig vorherrschend sind unsere tierischen Triebe nun auch wieder nicht. Er kann sich ja einen runterholen >>"
Auf alle Fälle hat mich das extrem gestört. Es erschien ja so, als wäre Michael das Leben dieser Frauen völlig gleichgültig. Als gelte es nur darum die Spuren seiner Schwester zu verwischen und dann abzuhauen, bevor irgendjemand Schlüsse ziehen kann.
Das Ende das Buches fand ich... naja. Die Anzahl der Mordopfer ist gen Ende hin extrem progressiv steigend, was ich in keinem Krimi/Thriller gut finde, einfach weil es ein primitives Muster ist, um die Spannung heben zu wollen. Mehr Leichen bedeutet aber leider nicht, dass das Buch besser wird. Und in diesem Fall war ich negativ an ein Buch aus der Alex-Delaware-Reihe erinnert: das ganze Buch über passiert so gut wie nichts und am Ende tauchen dann plötzlich Haufenweise Leichen auf. Das war schon damals nicht schön und ich fand es auch in diesem Falle eher übertrieben.
Hatte Michael nicht etwas von ruhigen Orten usw gesagt? Ist doch auch seltsam, dass die Kriminalpolizei an keinem Ort eine Verbindung oder zumindest einen Verdacht herstellen konnte. Es waren ja doch recht viele Opfer und Grace hat ja nie wirklich geplant, sondern instinktiv gehandelt, zumindest geht es so aus dem Text hervor. Ich glaube ja nicht, dass Michael da im Nachhinein noch so wahnsinnig gut Spuren verwischen konnte.
Dass die Strachans + Brody schlussendlich die Täter waren... es war tatsächlich von Anfang an beides zu naheliegend, als dass ich es in Betracht gezogen hätte. Hatte mit etwas Spektakulärerem gerechnet, auch was die Auflösung dieser kleinen Rätsel betrifft, wie etwa, wie Mary an die Jacke kam oder warum Duncan vor seinem Abtreten so aufgewühlt war. Das ist doch alles recht arg zusammen geklebt gewesen.
Und das schlussendliche Ende war 
Ein Cliffy! Nein, wie niedlich. Ich mag keine Bücher mit nem offenen Ende. Das ist mir übelst unsympathisch. Dieses erzwungene "kauft das nächste Buch" macht die Autoren bei mir alles andere als beliebt.
Oscar ist tot... DAS fand ich tragisch. Vor allen Dingen, da Grace doch keinen Grund hatte den armen Hund zu töten. Die Zeilen waren völlig überflüssig.
Wer war das dann jetzt eigentlich hinter dem Auto, als Maggie Nachts vom Cottage weg fuhr? Brody oder Mary oder Michael? oô" wurde das irgendwann aufgelöst und ich habs schon wieder vergessen?
Ich muss den Vorwurf, das Buch wäre zu sehr Zwilling des Ersten im großen und ganzen verneinen. Auch wenn sich die Stränge im Nachhinein ähneln, hatte ich das Gefühl während des Lesens nie. Wenn man Schach spielt und der Gegner die gleiche Eröffnung wie beim vorherigen Spiel verwendet, bedeutet das nicht, dass der Spielverlauf der gleiche sein wird. Genausowenig, wie wenn während des Spiels bekannte Züge/Stellungen auftreten. Es ist vielleicht nach dem Buch etwas ernüchternd gewesen, bzw. während der Auflösung ganz am Ende, aber ansonsten hat es mich eigentlich nicht gestört. Man hat dann ja die ganze Zeit im Kopf, dass man andere Täter usw. erwartet, deshalb bin ich bei meinen Vermutungen ganz am Anfang des Buches auch so weit von wahren Tätern entfernt gewesen, einfach weil sie zu naheliegend/identisch waren. So blöd ist das gar nicht. Wenn ich zu Ostern das Geschenk für meine kleine Schwester versteckt habe, habe ich es auch mal zwei Jahre hintereinander an den gleichen Ort gelegt. Sie hat sich dumm und dämlich gesucht, weil sie nicht damit gerechnet hat, dass es wieder an derselben Stelle ist und da folglich auch gar nicht gesucht hat.
Genug der Beispiele
ich denke, es ist klar, worauf ich hinaus will: man weiß erst am Ende, dass auch die Täteraufdeckung der im ersten Buch ähnelnd. Alle vorherigen Vermutungen sind bloß Vermutungen. Auch wenn man mit diesen zufällig recht hat, vermiest mir das nicht die Spannung des Buches oô
Summa Summarunm ein bis auf den Schluss recht nettes Buch. Kurzweilig und vom Stil her toll zu lesen, aber mit einem derart überzogenen Ende, dass mir die Haare zu Berge stehen. Ich hatte mir sowohl eine weitaus kleverer Täterauflösung gewünscht, als auch etwas weniger Mord und Totschlag. Ein Thriller wird aufgrund von steigenden Opferzahlen einfach nicht zwingend besser.
Schlussendlich hatte ich auf den Aha-Effekt gewartet, als der/die Täter entlarvt worden sind, aber es war eher ein enttäuschtes "mhm". Da haben sich andere Autoren definitiv mehr einfallen lassen.