Beiträge von cyqueeny

    ==Biographie der etwas anderen Art==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches ich vor einigen Tagen im Briefkasten vorgefunden habe. Es handelt sich hierbei um ein Rezi-Exemplar, welches mir freundlicherweise von Peter Pitsch zur Verfügung gestellt wurde. Nun möchte ich euch dieses Buch einmal vorstellen.


    ===Buchdaten===
    Autor: Peter Pitsch
    Titel: Ins Ungewisse
    Verlag: Tordenfjord
    Erschienen: 2009
    ISBN-13: 978-3939948254
    Seiten: 154
    Einband: TB
    Kosten: 10,00€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Peter Pitsch, 1963 in Herford geboren, zieht nach dem Schulabschluss und diversen Tätigkeiten nach Westberlin. Ende ´82 begibt er sich in die Niederlande, jobbt für eine Amsterdamer Modelagentur, gerät in den Sumpf der Drogenszene und wird schließlich wegen Drogenschmuggels inhaftiert. Aus dem Gefängnis entlassen, zunächst wohnhaft in Bielefeld, findet er Arbeit in einer Schlosserei und beginnt nebenbei Gedichte und Kurzgeschichten zu verfassen. Mitte der Achtziger lässt er sich gemeinsam mit seiner italienischen Freundin in Rom nieder und sammelt unterschiedliche Erfahrungen als Film- und Theaterschauspieler. Eine Vielzahl beruflicher Reisen - u. a. eine ausgedehnte Theatertournee - führen ihn in alle Gegenden des italienischen Festlandes sowie auf die Inseln Sizilien und Sardinien. 1989 lernt er seine spätere Frau kennen, zieht mit der gebürtigen Dänin nach Skandinavien und verbringt die Neunziger Jahre in Kopenhagen, wo seine Aufmerksamkeit vorwiegend der Schriftstellerei gilt. Unter widrigen Umständen erscheint 1993 sein Lyrikband ´Über der Welt´. Zwei Jahre später veröffentlicht der Verlag für Gegenrealismus unter dem Titel ´Der Abtrünnige´ eine 33teilige Parabel. Es folgt eine weitere Publikationen, darüber hinaus Gedichte und Prosatexte, die in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien erscheinen. Zur Jahrtausendwende verlegt er seinen Wohnsitz nach Nykøbing auf der Insel Falster, widmet sich seither neben der literarischen Arbeit der Renovation alter Häuser. 2008 gelingt ihm der künstlerische Durchbruch mit der bissigen Satire ´Das Kuckucksei-Syndrom´. Im Jahr darauf erscheinen der zeitgenössische Lyrikband ´Übelungen´ sowie der autobiografische Roman ´Ins Ungewisse´.
    2010 veröffentlicht der Tordenfjord Verlag den Enthüllungs-Thriller ´W-E-L-T´ und den Gedichtband ´Anwesenheit´. (Zitiert von Quelle: http://www.peter-pitsch-schriftsteller.com/vita/)


    ===Genehmigter Klappentext===
    Regeln, Normen, Zwänge, der ganz alltägliche Wahnsinn, wie wir ihn kennen - wer kann sich diesen lähmenden Kräften entziehen? Ins Ungewisse: Wäre es nach seinen unbeirrbaren Eltern gegangen, so hätte Walter als Fußballprofi den väterlichen Traum vollenden sollen, oder wenigstens einen ehrbaren Beruf ergreifen müssen! Doch etwas geht schief, etwas in seinem Innern, der scheuen Seele eines Heranwachsenden, sträubt sich stur gegen das vorhersehbare Geschick. Kaum achtzehn, beginnt seine wagemutige Odyssee quer durch Europa - alle Sicherheiten in den Wind schlagend, wendet er dem bürgerlichen Dasein endgültig den Rücken. Indes: ihm scheint die Fahrt auf der Gewinnerstraße lange Zeit verwehrt zu bleiben; erst als er Jahre später einen Punkt in seinem Leben erreicht, an dem keine Flucht nach vorn mehr möglich ist, wird ihm die Notwendigkeit einer echten Ambition bewusst. Mit einer überragenden sprachlichen Brillianz erzählt Pitsch die Geschichte von Walter, dem Einzelgänger, die er nur allzu gut kennt - die temporeiche Suche nach einem tieferen Sinn beginnt mit einem doppeldeutigem Wort: Anschnallen!


    ===Meine Meinung===
    Nachdem ich vor kurzem „W-E-L-T“ von Peter Pitsch gelesen hatte, wusste ich, dass mich bei dem vorliegenden Titel keine leichte Kost erwarten würde.


    Die ersten Seiten in diesem Werk ließen mich das Buch erstmal aus der Hand legen. Peter Pitsch verwendet nicht nur einen gehobenen Sprachstil, sondern hat eine ganz eigene Art und Weise sich den Lesern mitzuteilen. Die Sätze überzeugen durch ihre Komplexität und eine brillante Sprache. Wer weiß, was beim Lesen auf einen zukommt, wird sich jedoch schnell zurecht finden.


    In diesem Buch lässt Peter Pitsch den Leser am Leben des jungen Walter teilhaben. Statt einer Ausbildung verbringt er seine freie Zeit lieber mit zwielichtigen Gestalten. Diese sogenannten Freunde führen ihn nicht nur ihn die Drogenszene ein, sondern sorgen auch dafür, dass er wegen Drogenschmuggels inhaftiert wird. Auch mit Frauen hat Walter kein Glück. In seiner Welt muss man Frauen bezahlen. Weg von alledem will er eine große Karriere im italienischen Filmgeschäft starten. Doch auch hier merkt er schnell, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Erst als er Jette, eine Dänin, kennenlernt, findet er langsam zu sich selbst zurück.


    Am Ende dieser faszinierenden Geschichte ist für jeden aufmerksamen Leser sofort klar, dass es sich bei diesem Werk um einen autobiografischen Text handelt. Peter Pitsch lässt mit Walter seine Vergangenheit Revue passieren. Dabei schockiert der Autor den Leser wo er nur kann. Hart, ehrlich und nicht immer jugendfrei deckt Peter Pitsch sein Leben nach und nach auf. Brisante Details werden genauso erzählt, wie auch Schimpfwörter im Buch vorkommen. Für schwache Gemüter ist dieses Buch definitiv nicht zu empfehlen. Peter Pitsch beschönigt an keiner Stelle, sondern versucht dem Leser die Realität dieser Welt ein Stück näher zu bringen.
    Dabei gilt es zwischen den Zeilen zu lesen. Viele Gedankengänge, Zusammenhänge und Emotionen sind in einer Sprache festgehalten, die zum Nachdenken anregt. Oftmals ist der Stil nicht direkt, sondern in kompromisslose gehobene Poesie verpackt. Diese Kombination aus Thema und Stil ist wie Feuer und Wasser. Man erwartet es nicht, ist aber begeistert.


    Walter und auch die anderen Figuren werden lebendig geschildert. Als Leser habe ich nie das Gefühlt gehabt, dass ich mich in einer Fantasie-Welt befinden würde. Egal wie grausam und hart die Schilderungen von Peter Pitsch waren, merkte ich stets, dass dies unsere Welt ist. Wenn man dann noch die Parallelen zu Peter Pitsch Vergangenheit zieht, kann nachvollziehen, warum seine Charaktere so farbenfroh und authentisch beschrieben werden können.


    Auch wenn dieses Werk nicht leicht zu lesen ist, kann ich „Ins Ungewisse“ jedem Leser empfehlen. Besonders kann ich Pädagogen dieses Buch empfehlen. Diese sprachliche Brillanz ist einmalig und viele Schüler können durch das Lesen diese Lektüre im Bereich Ausdruck, Stil etwas dazulernen. Zudem empfinde ich das Buch als lehrreich, um der jüngeren Genration aufzuzeigen, wie schnell es jeden treffen.


    ===Bewertung===
    Ein biographischer Text der etwas anderen Art, so würde ich „Ins Ungewisse“ bezeichnen. Ein brillanter Sprachstil, eine authentische Umgebung und das auf nur 154 gelingt nicht vielen Autoren. Dafür gibt es fünf Sterne.


    Pro: Thema, Idee, Umsetzung
    Contra: Stil, könnte für manche zu schwer sein


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    http://www.tordenfjord.de/buecher/insUngewisse.html

    ==Hamburger Beamte in Farbe==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich über ein Buch rezensieren, welches mir freundlicherweise als Rezi-Exemplar vom Autoren zur Verfügung gestellt wurde. Das Buch hat den Titel „Schlafen bei Licht“ und stammt aus der Feder von Wolfgang A. Gogolin


    ===Buchdaten===
    Autor: Wolfgang A. Gogolin
    Titel: Schlafen bei Licht
    Verlag: Mohland
    Erschienen: 01/2011
    ISBN-13: 978-3866751453
    Seiten: 140
    Einband: TB
    Kosten: 9,00€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Wolfgang A. Gogolin wurde 1957 geboren und arbeitet als Rechtspfleger. Er ist in Hamburg wohnhaft und hat schon fünf Bücher veröffentlicht. Er ist zudem Gründungsmitglied der Literaturgruppe Wortwerk-Hamburg und veranstaltet monatlich die „Spät-Lese“ im Kulturpunkt Basch.


    ***Weitere Werke***
    Beamte und Erotik
    Der Puppenkasper
    Weibliche Macht – Männliche Ohnmacht
    Geist der Venus


    ===Genehmigter Klappentext===
    Das Leben von Torsten Burmester verlief bisher nicht in perfekten, aber doch sehr geordneten Bahnen. Regelmäßig versieht er als Hamburger Beamter seinen Dienst, hat eine kleine Wohnung und eine auf ihre Karriere bedachte Freundin namens Silke. Unvorhergesehenes ist nicht vorgesehen. Als Torsten einen Unfall hat und im Krankenhaus liegt, beginnt sich sein Leben grundlegend zu ändern. Nachdem ihn Silke verlässt, ist er plötzlich Single und denkt neu über sich nach. Unterstützung in dieser Situation erhält er von seinem Freund Mark, der als vermeintlicher Frauenheld und tatsächlicher Autolackierer viele Dinge so ganz anders betrachtet als Torsten. Aber gerade das hilft ihm, nach dramatischen Zwischenfällen seinen eigenen Weg klarer zu sehen und sich vielleicht einer neuen Liebe zu öffnen..


    ===Meine Meinung===
    Bei dem neuen Roman von Wolfgang A. Gogolin fiel mir sofort das schichte Cover auf. Dir grauen Töne wirkten auf den ersten Blick sehr trist. Auf den zweiten Blick ist es jedoch ein gelungenes Kunstwerk. Die Sonne, die durch die grauen Wolken bricht, in Kombination mit der Landschaft passt gut zu dem Titel.


    Als Leser wurde ich sofort ins Leben von Torsten Burmester geworfen. Torsten befand sich im Krankenhaus, nachdem er einen Bus geknutscht hat. Mit diesem Unfall verändert sich das sonst so beschauliche Leben von Torsten. Silke, seine langjährige Freundin, verlässt ihn kurzer Hand bei einem Besuch im Krankenhaus. Seine Mutter, die noch die Hemden für ihren Beamten-Sohn wäscht, freut sich. Sein bester Freund hingegen, weiß nur blöde Ratschläge zu geben. Aber einen Ratschlag beherzigt Torsten, er unterhält sich mit der attraktiven Krankenschwester Anja. Schnell wird klar, dass das die richtige Frau für den neugewordenen Single sein könnte. Aber ganz so einfach ist es nicht und erst muss Torsten einige Hürden meistern, um das Herz von Anja endgültig erobern zu können.


    Schon auf der ersten Seite fällt der leichte und moderne Stil, den Wolfgang A. Gogolin auch bei seinen vorherigen Werken verwendet hat, auf. Ich wurde als Leser sofort in die Geschehnisse eingebunden und hatte das Gefühl genau zu wissen, worum es geht. Seinen Protagonisten führt der Autor charmant und detailliert ein, sodass ich ihn genau vor meinen Auge sehen konnte. Den gleichen Detailreichtum verwendet er auch bei den anderen Charakteren. Jeder hat besondere Merkmale und wirkt auf seine Art und Weise sympathisch. Selbst die egoistische Silke wurde liebenswert dargestellt. Irgendwo konnte ich ihr Verhalten schließlich verstehen und bewundern. Trotz der liebenswerten Züge von Torsten, fand ich es doch etwas albern, dass ein erwachsener Mann seine Wäsche noch zu seiner Mutter bringt. Irgendwie passt dies aber zu dem Bild, was viele Leser von einem Beamten haben. Geschniegelt, gutes Geld, etwas altbacken, versucht es allen recht zu machen und Familienmensch durch und durch. Auf der anderen Seite versucht der Autor aber immer wieder den Eindruck zu vermitteln, dass Beamte gar nicht so arbeitsscheu sind, wie man oft denkt. In kleine Einblendungen zeigt Wolfgang A. Gogolin Streitthemen am Telefon oder wie die Arbeit im Büro abläuft. Trotzdem schafft es der Autor nicht, mir als Leser dieses typische Bild eines Beamten gänzlich zu nehmen.
    Das Beamtentum ist allerdings nur ein netter Nebeneffekt in dieser Geschichte. Hauptsächlich geht es um das Thema Liebe. Er zeigt, wie selbstverständlich manche Männer ihre Partner nehmen und dann, wenn es zu spät ist merken, dass sie gar keine andere Frau wollen. Der Autor deckt auf, wie Männer teilweise über Frauen denken und das kann sogar sehr amüsant sein. Im Grund geht es jedoch darum, dass sich jeder einen richtigen Partner wünscht. Dabei deckt er Fehler auf, die zu einer Trennung, zu unterschiedlichen Lebenswegen oder zu Missverständnissen führen. Ich finde die Umsetzung innerhalb dieser Geschichte sehr gut gelungen.
    Es ist alles sehr leicht verständlich. Die Sätze sind bildhaft, werden dessen ungeachtet nicht künstlich in die Länge gezogen. Wolfgang A. Gogolin achtet auf die relevanten Details. Dadurch lässt sich die Geschichte flüssig lesen. Im Grunde ist es keine schwere Kost, trotzdem regt sie zum Nachdenken an. Er beleuchtet das Thema „Beziehungen“ einmal von einer ganz neuen, interessanten Seite.
    Besonders gut fand ich die Auflösung des Titels. „Schlafen bei Licht“ ist ein Interesse weckender Titel. Allerdings habe ich mich stets gefragt, in welcher Verbindung er mit der Geschichte steht. Schnell wird klar, dass der Protagonist nur schlafen kann, wenn das Licht angelassen wurde. Die Auflösung warum dies der Fall ist, fand ich traurig, aber gelungen.


    Der Schluss der Geschichte war vorhersehbar. Er ist nicht schlecht und lässt viele Frauen hoffen. Auf der anderen Seite lässt dieses Ende auch Raum für eine Fortsetzung. Schließlich möchte man als Leser wissen, ob dies Beziehung unter den gegebenen Voraussetzungen funktionieren kann.


    Mir persönlich hat die Geschichte sehr gut gefallen. Sie ist leicht zu lesen, regt aber auch zum Nachdenken an. Sie ist in sich abgeschlossen, lässt aber gleichzeitig Raum für einen Nachfolger. Bei diesem leichten und lockeren Stil, kann man nur hoffen, dass dies passiert. Da ich selbst in Hamburg geboren wurde, war es schön sämtliche Schauplätze im Buch wiedererkennen zu können. Egal ob den kleinen Supermarkt oder ein Restaurant, die Geschichte spielt mitten im Herzen von Hamburg. Nicht nur dieser Aspekt, sondern auch die Wahl der Protagonisten und des Themas machen das Buch authentisch. Aus diesem Grund kann ich die Lektüre empfehlen. Es ist nicht zu lang, nicht zu kurz und einmal angefangen, fesselt es, bis man die letzte Seite gelesen hat. Dafür sorgen die vielen Wendungen und neuen Einflüsse.
    Lediglich einen negativen Punkt konnte ich bei diesem Werk feststellen. Sonst kenne ich nur Kurzgeschichten des Autors. Dort gab es logischerweise immer wieder Möglichkeiten zum Pausieren in Form von einer neuen Geschichte. Ich hatte schon damals gesagt, ich möchte unbedingt einmal eine längere Geschichte in Form eines Romanes lesen, einfach um die gesamte Bandbreite seines Könnens einmal lesen zu können. Von dem Punkt hat es sich gelohnt. Allerdings gibt es keine Kapitel. Muss man einmal pausieren, fällt es schwer einen Absatz zu finden, der sich dafür eignet. Immer wieder passiert etwas Neues und man möchte gar nicht aufhören. Das ist im Grunde positiv, aber wer nicht an einem Stück lesen kann, wird dies negativ finden.


    ===Bewertung===
    Authentisch, lebendig und mitten im Herzen von Hamburg. Lustig, traurig, liebenswert und nachdenklich – so würde ich „Schlafen bei Licht“ beschreiben. Für mich ist dieses Werk fünf Sterne wert.


    Pro: Stil, Umsetzung, Thema
    Contra: Kapitel


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freue mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    http://www.sbl.goxpower.de/leseprobe.htm


    ... Die Tür sprang auf, Silke stürmte an sein Bett und gestikulierte. „Was ist das denn hier für ein Saftladen? Die Zicke an der Rezeption hat mich ewig warten lassen!“
    „Beruhige dich. Ich residiere hier als Privatpatient, da hat nun einmal nicht jeder Zutritt. Aber du, du darfst mich jederzeit gern besuchen.“
    „Witzbold!“ Sie warf ihre dünne Jacke auf das von Marks Aktion zerwühlte Nachbarbett, zog sich den Hocker heran und setzte sich. Gut einen Meter von Torsten entfernt. Ohne ihn anzusehen, durchwühlte sie die pinkfarbene Bree-Handtasche. Durch den neuen Haarschnitt wirkte ihr Gesicht offener, aber auch eine Nuance härter als früher. Schließlich fand sie in offenbar bislang unerforschten Tiefen, was sie suchte und reichte Torsten mit lang ausgestrecktem Arm ein Päckchen.
    „Dankeschön! Was ist das?“
    „Machs auf!“ Sie zeigte auf das Wandposter. „Die Documenta 12 in Kassel, da waren wir doch vor zwei Jahren! Ein toller Urlaub! Hätten wir auch noch das Essen bei Ferran Adrià in Spanien gewonnen, wäre er richtig grandios gewesen!“
    „Naja, es war ganz nett.“ Torsten hatte das Päckchen mit Daumen und Zeigefinger ausgewickelt, es enthielt ein Hugo Boss Aftershave. „Danke.“
    „Ganz nett? Nur nett? Ich fand es einfach super! Natürlich ist ausgefeilte avantgardistische Kunst mit Anspruch nichts für jedermann.“
    „Avantgardistisch? Ich halte solche Werke wie die ausgestopfte Giraffe auf dem Fußboden einfach nur für billige Effekthascherei.“

    ==Fremdgehen, was es wirklich bedeutet==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Haymon Verlag als Lese-Exemplar zur Verfügung gestellt. Nun möchte ich euch das Buch einmal vorstellen


    ===Buchdaten===
    Autor: Joseph Zoderer
    Titel: Die Farben der Grausamkeit
    Verlag: Haymon Verlag
    Erschienen: 02.2011
    ISBN-13: 9783852186849
    Seiten: 336
    Einband: HC
    Kosten: 19,90€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Joseph Zoderer, geboren 1935 in Meran, aufgewachsen in Graz, lebt heute als freier Autor in Südtirol. Internationale Literaturpreise wie Premio Catullo 1986, F. Theodor Czokor-Preis 1987, Ehrengabe der Weimarer Schillerstiftung 2001 und Hermann Lenz-Preis 2003. Zoderer ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt und 2005 den Walther von der Vogelweide-Preis.


    ***Weitere Werke***
    Das Glück beim Händewaschen
    Liebe auf den Kopf gestellt
    Der Himmel über Meran
    Der Schmerz der Gewöhnung
    Die Walsche


    ===Klappentext===
    Richard will sich von der Liebe seines Lebens befreien, von der Obsession einer Leidenschaft, die ihn immer noch an Ursula fesselt, seine einstige Geliebte, die ihn verlassen hat. Um sein Familienglück zu retten, kauft er ein Bauernhaus am Berg. Die Umgestaltung des neuen Heimes soll ihn ablenken, erlösen von der Sehnsucht nach Ursula, soll ihn zurückführen zu seiner Frau Selma, die er immer noch liebt, und zu ihren beiden Söhnen.
    Richard pendelt zwischen zwei Welten, zwischen Idyll und schmerzender Erinnerung, zwischen der Einsamkeit des Bergdorfs und der Betriebsamkeit der Stadt. Doch dann macht er einen Karrieresprung und wird als Auslandskorrespondent ins Berlin des Jahres 1989 geschickt. Inmitten der weltpolitischen Umwälzungen begegnet er dort ein zweites Mal Ursula und muss sich entscheiden ...
    Mit atmosphärischer Dichte und poetischer Klarheit erzählt Joseph Zoderer in seinem neuen Roman eine Geschichte von den Möglichkeiten der Liebe und den Wunden, die sie schlägt, von der Sehnsucht, mehr als ein Leben zu haben, und vom Weg eines Mannes zu sich selbst.


    ===Meine Meinung===
    Richard ist verheiratet, Vater zweier Söhne und stolzer Besitzer eines Bauernhauses in einer atemberaubenden Bergkulisse. Doch diese idyllische Kulisse wird von quälenden Schmerzen getrübt. Schmerzen, die den Namen Ursula tragen. Viele traumhafte Stunden liegen hinter ihm und Ursula bis ihn seine Geliebte verlässt. Das Bauernhaus soll ihn ablenken und ihn zu seiner Familie zurückführen. Schließlich liebt er auch seine Frau. Als ihn seine Tätigkeit als Auslandskorrespondent ins geteilte Berlin 1989 führt, trifft er erneut auf Ursula.


    Genau diese Situation spiegelt sich im Cover wieder. Ein Sandstrand mit einer Fußspur und Beinen, die den unberührten Sand mit Spuren versorgen. Für mich stellt dies perfekt die Gefühlswelt von Richard dar. Genauso passend ist der Titel. Grausam ist die Situation und sie wird von den unterschiedlichsten Seiten beleuchtet. Zum einen ist die Grausamkeit, wie der Mann leiden muss. Zum anderen ist die Grausamkeit, wie er die Frauen dabei behandelt.


    Die Thematik ist sehr interessant. Bücher aus der Sichtweise von betrogenen Partnern gibt es genüge. Joseph Zoderer hat sich mit der anderen Seite, einer solche Affäre beschäftigt. Gefühlvoll, poetisch und trotzdem lebendig wurde ich in die Welt von Richard geführt. Glaubwürdig, authentisch und bildhaft beginnt er seine Geschichte zu erzählen. Zwischen der Liebe zu seiner Familie und der Trauer durch den Verlust seiner Geliebten, versucht er den Weg zurück zu sich selbst und der Familie zu finden. Immer wieder tauchen neue Fragen auf. Wer ist Ursula, wie lange kennt er sie schon, wie konnte es dazu kommen? Mit diesen Fragen befasst sich Joseph Zoderer in immer neuen Rückblenden. Ich durfte als Leser von kleinen Abenteuern, Reisen oder Besuchen im Restaurant ein Bild vom gesamten Umfang machen. Zwar musste ich mir jedes neue Teil, wie ein Puzzle in die richtige Reihenfolge setzen, aber nach und nach wurde die gesamte Dramatik deutlich.
    Trotz des Vertrauensbruch sind gewisse Sympathien für den Protagonisten vorhanden. Schließlich gelingt es dem Autor die Emotionen so authentisch zu vermitteln, als wäre ich selbst in dieser Situation.
    Der Autor verwendet einen kurzen, knackigen Stil, der auf eine direkte wörtliche Rede verzichtet. Seine Wortwahl ist leicht, aber jedes Wort trifft genau ins Herz und hallt poetisch nach. Es ist dadurch leicht zu lesen, aber die Worte hinterlassen eine Menge zum Nachdenken.
    Das Besondere an dieser Geschichte ist der Schauplatz vor dem geteilten Berlin 1989. So wie Deutschland damals noch in zwei Länder geteilt war, so ist auch die Situation von Richard. Zwei Frauen, ein Mann und eine Vereinigung. Seine Rückkehr zu seiner Ehefrau, erinnerte mich während des Lesens immer wieder an die Wiedervereinigung von Deutschland.


    Am Anfang ist die Umsetzung gewöhnungsbedürftig. Die Sprünge und der poetische Stil sind nicht alltäglich. Dies macht das Buch jedoch zu etwas Besonderem. Während des Lesens wurde ich so in die Handlung einbezogen, dass ich gar nicht merkte, wie schnell ich zum Schluss der Lektüre kam. Dieser Schluss zeigt das ganze Können von Joseph Zoderer. Logisch, alle restlichen Fragen klärend und es wird jeden Leser bewegen. Es ist ein schönes, aber irgendwie auch trauriges Ende. In meinen Augen ein krönender Abschluss für dieses Buch.


    Joseph Zoderer achtet bei seiner Geschichte darauf, dass der Leser genügend Pausen hat, um den Inhalt verdauen zu können. Schließlich ist der eigentliche Betrug seiner Frau gegenüber schon schockierend. Dies darf man gegenüber der Trauer nie gänzlich vergessen. Daher empfinde ich es als ein gelungener Aufbau, dass der Autor sein Werk in viele einzelne Kapitel unterteilt. Dadurch kann man ideal pausieren und noch darüber nachdenken.


    Wer auf der Suche nach einem Buch ist, welches das Herz berührt und dabei keine triviale Kost lesen möchte, der wird mit „ Die Farben der Grausamkeit“ genau richtig liegen.


    ===Bewertung===
    Ein Buch, welches mitten ins Herz geht und zum Nachdenken anregt, obwohl es trotzdem traurig und schockierend ist. „Die Farben der Grausamkeit“ ist poetisch, fesselnd und setzt sich im Gedächtnis fest. Für mich fünf Sterne.


    Pro: Stil, Aufbau
    Contra:


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah

    Hallo, ich nehme gerade mit meinem Buchblog an einer Challenge teil. Bücher einordnen war noch nie meine Stärke. Zumindest nicht, wenn es um die feine Unterteilung geht.


    Nun habe ich "Die fiese Meerjungfrau" gelesen.


    Nun meine Frage, kann ich es zur Romantic-Fantasy zählen.


    Romantic wurde wie folgt deklariert: Person entdeckt Fähigkeiten, sammelt Freunde um sich und klar kommt Liebe vor.


    Der erste Teil " Drei Engel für Armand" passt in meinen Augen komplett rein. Aschenputtel entdeckt Fähigkeiten. Dornröschen und Schneewittchen kommen dazu und sie heiratet den Prinzen.
    In diesem Teil ist sie allerdings verheiratet, aber romantische Anstäze, wie die Kommunikation über die Spiegel mit dem Prinzen sind vorhanden. Daher weiß ich es wirllich nicht genau.


    Wer kann mir da helfen, bevor ich es falsch einordne.

    ==Sie machen dich nackt==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von der Autorin zur Verfügung gestellt. Dafür vielen Dank. Nachdem ich schon ein Werk aus der „Weltenwanderer-Reihe“ gelesen hatte, war ich neugierig, wie groß der Unterschied zu einem anderen Teil sein würde. Schließlich wird jedes Werk von einem anderen Autor geschrieben. Nun, hier sind meine Erfahrungen.


    ===Buchdaten===
    Autor: Barbara Schinko
    Titel: Rabenfeder
    Verlag: Arcanum
    Erschienen: 10/2010
    ISBN-13: 978-3-939139-42-3
    Seiten: 63
    Einband: Heftroman
    Kosten: 4,95€
    Genre: Fantasy
    Serie: Weltenwanderer Bd. 12


    ===Autor/in===
    Geboren 1980 in Linz/Österreich, schreibt seit ihrem zehnten Lebensjahr und kann auf mehrere Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien verweisen. In der wirklichen Welt ist sie nach Abschluss eines Wirtschaftsstudiums im Finanzbereich tätig.


    "Rabenfeder", ihr erster Roman, erschien 2010 im Arcanum Fantasy Verlag (www.arcanum-fantasy-verlag.de). Anfang März 2011 folgt im Dieter Frieß Verlag (www.dieter-friess-verlag.de)ihr erstes Kinderbuch mit dem Titel "Eine Insel nur für Patti-Lee". (Quelle: Schreiblust Verlag)


    ===Weltenwanderer-Reihe===
    Die Reihe Weltenwanderer ist keine übliche Fantasy-Reihe eines Autors, sondern setzt sich aus verschiedenen Fantasy-Geschichten zusammen. Jede Geschichte stammt aus einer anderen Feder. Somit haben weder Figuren, Orte noch Situationen mit einem anderen Werk etwas zu tun. Alle Werke stammen aus einem Wettbewerb und werden nun nacheinander veröffentlicht.


    ===Klappentext===
    Mit dem Schattenspieler Calvin und der Zauberin Juwel flieht Maradita aus der Stadt. Bei den Rabenbrüdern, den Herrschern der Jahrmärkte, findet sie Zuflucht; doch wird Rabe sie vor dem Unheil beschützen, das ihr dicht auf den Fersen ist? …


    ===Meine Meinung===
    „Rabenfeder“ ist der 12. Band aus der Weltenwanderer-Reihe und stammt aus der Feder von Barbara Schinko. Es handelt sich hierbei um Geschichten verschiedener Autoren, die bei einem Wettbewerb ausgewählt wurden. Nachdem ich den 14. Teil kannte, war ich gespannt, wie die Qualität dieser Autorin sein würde, da mir Barbara Schinko bis dato kein Begriff war.


    Der 12. Band entführt mich in die Welt der 12jährigen Maradita. Ständig wird sie von ihrem Onkel geschlagen und am liebsten möchte sie bei Calvin, dem Schattenspieler, bleiben. Lange muss sie darauf nicht warten. An diesem Abend wird im Ort die Leiche eines Mannes gefunden. Feen sollen ihn getötet haben. Als Calvin und Maradita sich näher mit diesem Mann beschäftigen, bestätigt sich dieser Verdacht, denn sein Schatten fehlt. Und wie jeder weiß, ernähren sich Feen von Schatten. Sie machen ihre Opfer nackt. Zusammen mit Calvin und seiner Freundin, der Zauberin Juwel, flüchtet Maradita und findet Unterschlupf bei den Rabenbrüdern, den Herrschern der Jahrmärkte. Doch sie sind nicht allein, denn der Schattenfresser ist ihnen gefolgt. Ist es die alte Dame, die Maradita trifft, oder jemand aus ihrer Nähe? Sie muss es herausfinden, bevor alle ihre Schatten verlieren und sterben müssen.


    Einmal angefangen, konnte ich mit diesem Heftroman nicht mehr aufhören. In der Regel denkt man bei dem Begriff „Heftroman“ an billigen Schund. Dieser Verlag beweist jedoch das Gegenteil. Wie schon zuvor „Zwischen den Toren“ ist auch „Rabenfeder“ ein Fantasy-Kurzroman auf höchstem Niveau.
    Bildhaft führt mich Barbara Schinko in das Leben von Maradita ein. Ihre Situation, ihre Freunde, ihr Aussehen, alles wird liebevoll in vielen kleinen Details verpackt. Das Kopfkino beginnt hier wie von alleine. Schon nach wenigen Sätzen hatte ich Maradita in mein Herz geschlossen. Liebenswert, frech und irgendwie zerbrechlich. Die Welt um sie herum erinnert anfänglich gar nicht an einen Fantasy-Roman, sondern eher ans Mittelalter. Fahrende Jahrmärkte, die von Pferden gezogen werden; die käufliche Medizin, die Straßen und die Kleidung sprachen dafür. Umso überraschter war ich, als die Autorin plötzlich Feen einbaute. Dazu noch Feen, die sich von Schatten ernähren. Ich dachte immer, Feen sind süß und klein, so wie Tinkerbell. Ungewöhnlich, aber damit hatte mich Barbara Schinko gepackt. Die dort aufgebaute Spannung baut sie mit jeder Seite aus. Es werden neue, unheimliche, rätselhafte Figuren eingebaut, überraschende Wendungen und genügend Schreckmomente. Langweilig wurde es mir an keiner Stelle.


    Viele werden denken, 63 Seiten, wie kann ein Autor da genügend Details einbauen. Für eine Kurzgeschichte ist es zu lang, aber ein richtiger Roman ist es auch noch nicht. Was manche bekannte Autoren wie zum Beispiel Wolfgang Hohlbein auf 800 Seiten nicht schaffen, dass schafft Barbara Schinko auf 63. Ihre Geschichte ist fesselnd, spannend, lustig, sympathisch und von der ersten bis zur letzten Seite logisch. Sie beschränkt sich bei ihrem Werk auf das Wesentliche. Unnötige Details, langatmige Erklärungen oder Beschreibungen fehlen gänzlich. Knackig und ohne Umwege, so würde ich dieses Werk bezeichnen.


    Wen das Wort „Heftroman“ abschreckt, sollte hier einmal über seinen Schatten springen, denn nicht auf die Hülle, sondern auch den Inhalt kommt es an. Diese schlichte Verpackung beinhaltet ein gelungenes Fantasy-Abenteuer, welches ich gerne empfehlen werde. Selbst jüngeren Lesern ab 12 Jahren würde ich dieses Werk ans Herz legen. Es ist leicht verständlich, spannend, die Protagonistin ist selbst ein Kind und genau diesem Alter passt sich die Spannung an. Eltern können „Rabenfeder“ ohne Bedenken ihrem Kind zu lesen geben. Für jung und alt ein wahres Lesevergnügen.


    ===Bewertung===
    Auf den ersten Blick schlicht, nach den ersten Seiten lebendig und farbenfroh. Voller liebevoller Details, sympathischer Charaktere und spannender sowie witziger Situationen ist die Geschichte von Barbara Schinko. Man kann nur hoffen, dass dieser Stern am Fantasy-Himmel noch viele Werke veröffentlichen wird. Von mir gibt es fünf Sterne.


    Pro: Idee, Umsetzung
    Contra: nix


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Von der Autorin genehmigte Leseprobe===
    »Wer bist du?«, flüsterte sie. »Du bist nicht er.«
    Calvin verzog das Gesicht zu einem breiten Grinsen. Feuerrotes Haar spross aus seiner Glatze und seinen Wangen, eine rote Mähne, ein Bart – und zugleich bückte er sich und begann zu schrumpfen. Rotes Fell bedeckte jetzt sein Kinn, sein Hemd, seine Hose; und seine Hände wurden zu Pfoten, seine Füße ebenfalls. Alles ging so schnell, dass es Maradita kaum fassen konnte. Erschrocken riss sie die Arme hoch, als der Fuchs auf sie zu- und über sie hinwegsprang und mit einem mächtigen Satz in der Dämmerung verschwand.

    Auch wenn ich zur „jüngeren“ Generation gehöre und früher VIVA geschaut habe, ist mir Michael Wigge kein Begriff. Mein erster Gedanke war: Nicht schon wieder ein/e Moderator/in, die sich als Autor versucht.


    Michael Wigge ist ein Mensch, den viele als Abenteurer bezeichnen würden. Mit einer kleinen Idee fing alles und wurde dann zum Projekt „Ohne Geld bis zur Antarktis“. Von Berlin, über Kanada, die USA bis hin zur Antarktis. Detailliert beschreibt der Autor die unterschiedlichen Etappen, erteilt Tipps zum Leben und Reisen ohne Geld und führt den Leser an die verschiedenen Kulturen heran.


    Alleine die Idee ist schon faszinierend. Ständig stellt man sich die Frage, wie ein Mensch ohne Geld wirklich so viele Kilometer reisen kann. Diese Frage hat sich mir als Leser schon nach rund 70 Seiten beantwortet.


    Der Einstieg begann schon einmal sehr vielversprechend. In einem lockeren, modernen und leichten Stil wurde ich an die gesamte Situation und an Michael Wigge als Person herangeführt. In der Ich-Person schildert der Autor auf sympathische und humorvolle Art und Weise, seine Erlebnisse. Es beginnt mit seinem Tramp von Berlin nach Köln. Von dort geht es mit der Bahn weiter nach Antwerpen, wo ihn ein Container-Schiff mit nach Kanada nimmt. Damit hatte sich schon mal meine größte Frage, wie man kostenlos nach Kanada kommt, geklärt. Alleine die Erzählung bis zu diesem Punkt ist zwar humorvoll und zaubert ein Lächeln auf die Lippen, sorgt aber auch für Runzelfalten auf der Stirn. Diese wurden im Verlauf des Buches immer größer und die Lachfalten verschwanden gänzlich.


    Dieser Mann ist im Augenmerk viele Jugendlicher und was er dann alles zum Besten gibt, zeugt von einem schlechten Vorbild. Hier einige meiner Aufreger. Er wohnt bei einem Freund in Köln bis es weitergeht. Hunger, kein Geld und aushalten lassen will er sich nicht. Löblich, aber warum macht er es dann später bei Fremden?!? Stattdessen „Dumpster Diving“. Es machen viele, aber es ist hier eben illegal. Beinbrechend ist dies jedoch nicht. Wenige Seiten später hat er Geld für eine Fahrkarte, doch statt diese zu kaufen, fährt er lieber schwarz. Statt daraus zu lernen, als er erwischt wird, macht er den gleichen Mist sofort wieder. Wenig später ist er in Kanada. Dort kann er kostenlos bei jemanden wohnen, der wie viele andere Menschen weltweit, ein Zimmer, an Touristen kostenlos vermittelt. Ich denke, er nimmt nichts an und kann es dort kaum erwarten, bis sie ihm Essen anbieten. Was isst er – Haschkekse.
    Übersieht man diese Aspekte und geht davon aus, dass jüngere Leser wissen, dass sie dies nicht machen dürfen, kommt das nächste große Thema. Michael Wigge erscheint durch seinen Job eigentlich erfahren genug. Dieses Projekt muss dementsprechend gut geplant worden sein. Trotzdem merkt man an vielen Stellen, dass er sich auf dieses Abenteuer fast gar nicht vorbereitet hat. Er hat weder seine Fitness auf einen notwendigen Level gebracht, noch sich bei Behörden angemeldet, um ohne Rückflugticket zum Beispiel in die USA reisen dürfen. Bei einem solchen Projekt würde ich alles wirklich wichtige vorab schon regeln, damit es nicht wegen so etwas scheitert. Zwar ist es amüsant zu sehen, wie er zittert, wenn eine solche Situation auftritt und wie gut sie immer ausgeht, aber das ist einfach Glück.


    Neben seinen Schilderungen über die gesamte Route, geht er auch auf Städte und Länder ein. Er informiert den Leser über die wesentlichen Aspekte. Zwar ist dies nicht sehr ausführlich, aber es genügt. Mehr Informationen hätten langatmig wirken können. Während seiner gesamten Beschreibungen versucht er nicht nur die Eindrücke von den Menschen, sondern auch seine Erfahrungen bezüglich „Kein Geld“ und der Strecke zu vermitteln. Genau da merkt man, dass Michael Wigge kein Autor ist. Wiederholungen über Wiederholungen. In jeder Stadt bekommt er bei 80% der Läden Lebensmittel geschenkt oder klaut aus dem Müllcontainer. Ständig hat er Muskelkater, weil die Strapazen einfach zu viel für ihn sind. Der 40kg Rucksack, 90km laufen und das in der prallen Sonne ist für nicht trainierte Menschen einfach fast unmöglich. So viel zum Thema „Vorbereitung“. Lediglich die Idee, um an Geld zu kommen sind bis zum Schluss originell. Alles andere hat man früher oder später schon einmal gelesen. Klar ist es sein Abenteuer und da wiederholt sich eben vieles, aber oftmals wirkt es langweilig. Zum Beispiel wiederholt er ständig die Website, auf der er sich Zimmer sucht. Nach dem dritten Mal kannte ich den Namen auswendig.
    Genauso faszinierend ist es, dass er erwartet, mit einem Zettel, auf dem sein Konzept steht, alles immer kostenlos zu bekommen. Dieses Geschnorre ist teilweise wirklich widerlich. Auf der anderen Seite ist es interessant zu sehen, wie oft es mit diesem Konzept klappt. Und ich habe mich oft gefragt, ob ein Normal-Bürger dies auch so schaffen würde. Denn als normaler Tourist geht er sicherlich nicht durch.
    In der Mitte des Buches befinden sich Bilder. Dort angekommen war ich überzeugt landschaftliche Highlight, aber auch bekannte Gesichter und viele Etappen wiederzufinden. In der Regel wurden die Fotos von ihm selbst gemacht. Ausgestreckter Arm, ein Pappschild oder etwas anderes. Mich persönlich haben diese Bilder wirklich enttäuscht. Sein befreundeter Penner, das Hotel in Las Vegas und vieles mehr, wurde gar nicht gezeigt. Auch die Landschaft war nicht unbedingt hübsch. Wenn man nun aber bedenkt, dass er in seinem 40kg Sack sogar eine ganze Kameraausrüstung samt Mikrofon für Filmaufnahmen dabei hat, dann fragt man sich schon, warum dann die Fotos so uninteressant sind. Aber daran merkt man, dass er eher als Reporter mit einer Mission angesehen wurde und viele Vergünstigungen ohne diesen Status sicherlich nicht möglich gewesen wären.


    Nach einem Tag hatte ich dieses Abenteuer durch und muss sagen, dass ich enttäuscht bin. Viele Wiederholungen, ständiges Gejammer und dieses aufdringliche Betteln. Das eigentliche, die Reiseroute, die Landschaften, die Bevölkerung wird nur am Rande beschrieben. Klar ist das Augenmerk auf die Reise ohne Geld gelegt, aber etwas weniger detailliert, wäre durch die wegfallenden Wiederholungen besser gewesen. Daher ist es nur bedingt empfehlenswert. Wer Land und Leute kennenlernen will, ist hier falsch. Wer etwas über das Leben als naiver Bettler lesen will, ist hier richtig.


    ===Bewertung===
    Anfangs sympathisch wurde Michael Wigge bald eher aufdringlich und unsympathisch. Wer also Runzelfalten auf der Stirn sammeln möchte, sollte sich dieses Buch kaufen. Es ist zwar leicht zu lesen und gerade zu Beginn noch interessant, aber es fehlt der Pepp durch Land und Leute. Bustickets, Nahrung und Schmerzen dominieren zu sehr. Dafür gibt es zwei Sterne.

    ==Ein Stück deutsche Geschichte==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich über ein Buch schreiben, welches den Titel „Mauergewinner“ hat. Wie der Titel vermuten lässt, handelt dieses Buch über die ehemalige DDR. Dieses Buch wurde mir vom Autor zur Rezension angeboten. Nun möchte ich euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.


    ===Buchdaten===
    Autor: Mark Scheppert
    Titel: Mauergewinner
    Untertitel: Ein Wessi des Ostens: 30 vergnügliche Geschichten aus dem Alltag der DDR
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2009
    ISBN-13: 978-3839192504
    Seiten: 228
    Einband: TB
    Kosten: 14,90€
    Genre: Kurzgeschichten
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Mark Scheppert war Landschaftsgärtner, Möbelträger, Sachbearbeiter, Forstmitarbeiter, Erntehelfer, Partyveranstalter, Fahrrad-Kodierer, Vertreter, Handlungsreisender, Lagerverwalter, Postbearbeiter, Anzeigenverkäufer und Küchenhilfe. Und all das fand er wirklich kein bisschen aufregend. Deshalb begann er, nebenher ein bisschen zu schreiben.
    (Quelle: Amazon.de)


    ===Klappentext===
    Als Mark Scheppert diese Geschichten 2008 zu schreiben begann, hatte er sich vorgenommen, stellvertretend für seine Generation etwas Neues und Einzigartiges über die DDR zu schreiben. Denn seltsam: In keinem der angeblich so „typischen“ literarischen Denkmälern für dieses verschwundene Land fand er sich wieder. Er gehörte auch nicht zu der Generation von „Zonenkindern“ und wohnte in keiner „Sonnenallee“ und in keinem „Turm“. Seine Jugend, seine Auseinandersetzung mit diesem seltsamen Ort namens DDR, seine Erfahrungen und seine Kämpfe, kamen nirgendwo vor. Und erst recht nicht das Gefühl, das er mit dieser Zeit verband. Komisch. War er so ein Sonderfall?


    ===Meine Meinung===
    Als 83er Jahrgang habe ich noch einige Erinnerungen an die getrennte Zeit und die Zeit nach der Wende. Durch Familie und Freunde, welche aus den neuen Bundesländern kommen, bin ich zudem mit dem Leben in der ehemaligen DDR vertraut. Ich war echt gespannt, wie diese alltäglichen Geschichten von Mark Scheppert geworden sind. Gerade bei eigenen Geschichten, hatte ich Bedenken, dass der Autor ins Jammernde verfällt. Gerade 20 Jahre nach der Wende hört man schließlich oft, wie viele ehemalige Ostdeutsche entweder noch jammern, wie schwer sie es im Vergleich hatten oder wie viel besser es noch war, als die Mauer vorhanden war.


    In 30 Geschichten erzählt der Autor aus seiner Kindheit in der DDR. Alltag, Schule, sportliche Aktivitäten, Urlaube, Ferienlager, Konzerte, Familie und vieles mehr wird von ihm aufgegriffen. In einer hübschen Übersicht am Anfang des Buches konnte ich genau sehen, welche witzigen Themen mich während des Buches erwarten.


    Wie jede Leseratte habe auch ich Bereiche, die ich gerne lese und welche die ich nicht so gerne lese. Biographien liebe ich, Kurzgeschichten können mich jedoch nur schwerlich erwärmen. Dieses Buch ist eine interessante Kombination dieser beiden Kategorien.


    Gleich zu Beginn fällt der lockere Stil von Mark Scheppert auf. Freundlich, offen und modern fängt er mit seinem ersten Erlebnis an. Es geht um eine Bahnfahrt zum Kleingarten und wie diese Bahnfahrt verkürzt wurde. Ich selbst habe als Kind auch Dinge während der Bahnfahrt gezählt, aber Wachhunde fand ich an dieser Stelle traurig, aber auch witzig. Diese Geschichte beinhaltete ein Erlebnis, welches erzählt wurde. Diese Umsetzung finde ich sehr gelungen. Ich habe einen Eindruck von der Situation, der Person, aber auch der Gefühlswelt bekommen. Leider behält der Autor diesen Aufbau nicht bei.
    Zum Beispiel sucht er sich ein Thema wie Konzerte, die ersten Brüste, FKK-Strand oder Ferienlager als Oberbegriff. Mark Scheppert erzählt nun eine kleine Anekdote zum Beispiel über sein erstes Mal im Ferienlager. Wenige Sätze später ist er schon deutlich älter und so geht es bis zum letzten Ferienlager durch. Da sämtliche Sprünge durch Absätze gekennzeichnet werden, kam ich zwar nie durcheinander, aber ich konnte kaum eine Verbindung zu ihm und den Situationen aufbauen. Sein Erzählungen kratzen in meinen Augen sehr an der Oberfläche. Zwar lernte ich ihn und auch die DDR damit kennen, aber irgendwie fehlte der Tiefgang. Kaum ein Erlebnis wird farbenfroh und detailliert geschildert. Genauso wurden Fakten der DDR, wie zum Beispiel das Einkaufen nur in ein zwei Wörtern, wie zum Beispiel Einheitspreis, beschrieben. Klar, dass ich als „Wessi“ mehr über die damalige Zeit erfahren wollte. Hier wäre es einfach besser gewesen, wenn er sich wirklich nur auf ein prägendes Erlebnis konzentriert hätte und dieses lebendiger geschildert hätte. So erfahre ich zwar sehr viel, aber manchmal ist weniger besser.


    Zudem wiederholt sich der Autor in verschiedenen Kapiteln wieder. Man merkt, wie stolz er ist, dass sein Vater sozusagen Jan Ullrich und Franzi entdeckt hat, aber eine einmalige Erwähnung hätte in meinen Augen gereicht. Das Problem ist einfach, dass er sich schon von Anfang an als Feigling, Schwächling und Sohn mit besonderen Beziehungen. Dadurch wirkt er stellenweise unsympathisch. Es sind dann solche Kapitel, wo er zum Beispiel an Konzertkarten kommt, die auf dem Schwarzmarkt 800DM wert wären, was zeigt, wie gut schon seine Kontakte sind. Aber auf der anderen Seite, wenn er etwas über seine Familie erzählt, wirkt er wieder als lieber Sohn, dass ich ihn sympathisch finde.


    Trotz dieser Sprünge und der gemischten Gefühle beim Lesen, konnte ich dieses Buch an einem Stück durchlesen. Wenn die oberflächlichen DDR-Aspekte mal nicht berücksichtigt würden, wäre es eine ganz normale Biographie über alltägliche Dinge, einer Kindheit,wie es weltweit sein könnte. Die ersten Erfahrungen mit Alkohol, Zigaretten, Mädchen, Schulalltag, Familiengeschichten, Aufbesserung des Taschengeldes und vieles mehr. Es ist nett zu lesen, unterhaltsam, aber kein Bestseller. Die DDR-Aspekte sind wie gesagt, leider sehr oberflächlich. Er geht auf Kontaktsperre, Diplomatenstatus, Öffnung der Grenzen, Raritäten der DDR, Jobsituation, Schule und vieles ein. Darüber schwebt aber stets der Status der Eltern. Neubausiedlung, TV, Trabbi, bessere Jobs und Geld.


    Nachdem ich diese Lektüre aus der Hand gelegt hatte, war ich echt lange darüber am Nachdenken. Ich kenne durch Verwandte live die abgenutzten Plattenbausiedlungen, weiß wie schwer es Leute ohne Status hatten. Diese Aspekte werden zwar angesprochen, aber manchmal klingt es abfällig, wie zum Beispiel die Ferien bei seiner Oma. Plattenbau, Plumpsklo und gleich ist es schlecht. Für viele war dies jedoch normal. Aber ist es jetzt wegen dieser Argumente ein schlechtes Buch? Definitiv nein. Es ist eben sein Leben und mit jeder Zeile merkt der Leser, dass Mark Scheppert so mit seiner Kindheit und Jugend in der DDR auffrischen, aber irgendwie auch abschließen will. Genauso ist der Vorteil an diesem Werk, dass es an dem eingangs erwähnten Gejammer mangelt. Für mich ein klarer Pluspunkt. Deswegen kann ich das Buch auch empfehlen.


    ===Bewertung===
    Durch die vielen Sprünge und den oberflächlichen Stil fehlt es den Kurzgeschichten an Farbe. Sie sind jedoch leicht, locker und unterhaltsam, wofür ich gerne drei Sterne verteile.


    Pro: Idee
    Contra: zu blass


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    Unter „Buch lesen“ gibt es eine Leseprobe.


    http://www.bookrix.de/_mybookp…er_1245229284.0070779324-

    ==Ungewöhnliches Fantasy-Abenteuer==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    „Schattenopfer“ wurde mir freundlicherweise von der Autorin Jana Kleinkes zur Rezension zur Verfügung gestellt. Dieses möchte ich euch nun vorstellen.


    ===Buchdaten===
    Autor: Jana Kleinkes
    Titel: Schattenopfer
    Verlag: epubli Verlag
    Erschienen: 12. 2010
    ISBN-13: 978-3869319308
    Seiten: 160
    Einband: Taschenbuch
    Kosten: 12.00€
    Genre: Fantasy
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Jana Kleinkes wurde 1984 geboren. Nachdem sie die Fachoberschule abgeschlossen hatte, machte sie eine Ausbildung als Arzthelferin. Seit 2007 ist sie als Autorin aktiv.


    ***Weitere Werke***
    * Weil nichts ist wie es scheint
    * Gedicht – Gefängnis
    * Afrika – Kehrseiten ein und derselben Medaille
    * Unsterblich?
    * Ein Schrei


    ===Genehmigter Klappentext===
    Sind Katana, sogenannte Schattenopfer nur ein Mythos?
    Lange Zeit lebten sie unerkannt zwischen den Menschen. Alles Leid und alles Unglück lenkten sie auf sich und wahrscheinlich wäre es immer so weitergegangen, wenn nicht eines Tages, die Katana von Saya, Nebai Lebana, während einer Mission in schwerwiegende Probleme geraten wäre.
    Ein Ereignis jagt das Nächste und wird alles für immer verändern.


    ===Meine Meinung===
    Kantana, Schattenopfer? Ich muss zugeben, als ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich nicht was mich erwarten würde. Das Cover war genauso verwirrend. Es ist durch den schwarzen Hintergrund passend, aber was genau das helle darstellen soll, bleibt wohl immer ein Rätsel, da die Autorin es nicht jedem verrät.
    Als Leser wurde ich in eine Welt geworfen, die ich einfach nicht einordnen konnte. Spielt die Geschichte in der Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit und wo genau befand ich mich überhaupt. Zwar wird der Ort genannt, aber ich fühlte mich irgendwie anfangs fremd. Das lag aber vielleicht auch an den vielen fremdklingenden Namen. Auch mein Stiefsohn fragte mich, wo sich denn Saya befindet.
    Was bei der Ortsbeschreibung am Anfang zu kurz kam, wurde bei der Figurenbeschreibung wieder aufgeholt. Jana Kleinkes führt liebevoll und knackig die wichtigsten Charaktere ein. Dadurch das die Autorin ihre Geschichte aus Sicht einer dritten Person schreibt, konnte ich jeden Charakter kennenlernen und musste mich nach dem schweren Einstieg nicht noch in eine bestimme Figur hineinversetzen. Ich hatte dadurch die Möglichkeit, Sympathien für jede einzelne Figur nach und nach zu entfalten. Man merkt, dass Jana Kleinkes viele unterschiedliche Charaktere ins Leben gerufen hat. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
    Jedoch musste ich bei diesem Punkt feststellen, dass ihr eigenes Bild, nicht unbedingt mit meinem Kopfkino zusammenpasste. Zum Beispiel stellte ich mir bei Joanas Einführung ein Mädchen von 8-12 Jahren vor. Im späteren Verlauf wird es jedoch minimal intimer und man merkt, dass dieses Alter definitiv falsch ist.
    Dies ist aber nur nebensächlich, wenn man die gesamte Geschichte betrachtet. Jana Kleinkes Geschichte geht um Nebai, den Katan von Saya. Er wurde von Onbabu ins Nachbarreich geschickt, um dort für ihn zu spionieren. Doch statt Nebai kommt nur seine tierische Freundin, ein Falke, blutend zurück. Irgendetwas muss passiert sein. Joana und andere Freunde machen sich auf den Weg, um Nebai zu retten.


    Wer erstmal verstanden hat, was es mit den fremdklingenden Namen auf sich hat, wird von dieser Geschichte schnell gefesselt. Jana Kleinkes versteht es den Leser zu fesseln. Immer neue Wendungen, Spannungsbögen und liebevolle Details haben mir viel Freude bereitet. Trotzdem es sich hier um ein Kinderbuch für Leser ab 12 Jahren handelt, konnte mich das Buch packen. Anfangs habe ich die Geschichte mit meinem 7jährigen Stiefsohn zusammen gelesen. Jedoch musste ich dies abbrechen, als die Beschreibung zu dem Ort kam, wo Nebai verschwunden ist. Es ist von Leichen und Blut die Rede. Für 12jährige Leser sicherlich in Ordnung, da keine Details genannt werden, für jüngere Leser aber nicht unbedingt empfehlenswert. Später fragte ich mich aber, ob die Wahl der Altersangabe nicht lieber 14 hätte sein sollen. Die Beschreibung der Liebesszenen, besonders die detaillierten Küsse, könnten viele Eltern als störend empfinden. Es ist weder vulgär beschrieben, sondern auf ganz natürliche Art und Weise. Kinder lesen es, aber manche Eltern sind dafür eben noch nicht modern genug.
    Die Idee hinter der Geschichte fand ich sehr schön. In der Mitte des Buches hatte ich allerdings das Gefühl, dass zwei Geschichten verknüpft wurden. Nebais Verschwinden, seine spätere Amnesie und dann kommt etwas ganz unerwartetes. Es war für mich zwar zusammenhängend, aber so, als würde ich Band eins und Band zwei lesen. Auf den ersten Blick ist dies überraschend. Für Kinder finde ich dies jedoch gut, da sie so nicht mit zu vielen und langatmigen Passagen überfordert werden. Der Inhalt ist dadurch ähnlich, wie der Aufbau des Buches. Knackig, viele kurze Absätze und Kapitel. Auch die Sprache, welche die Autorin wählt, ist für das Alter angemessen. Schwere Worte oder lange Sätze werden hier gemieden.


    Der Schluss ist zwar abgeschlossen lässt jedoch einige Fragen offen. Ob dies beabsichtigt für eine Fortsetzung oder unbeabsichtigt war, kann ich allerdings nicht einschätzen.


    Nachdem lesen war mein erster Gedanke – Ungewöhnlich. Ungewöhnlich heißt jedoch in diesem Fall nicht gleich schlecht. Es ist eine einmalige Geschichte. Es macht Spaß die Geschichte zu lesen und sie ist von vorne bis hinten durchdacht. Es wirkt nicht künstlich, langgezogen oder unlogisch. Die Spannungsbögen kommen immer am richtigen Platz, sodass jüngere Leser nie der Langeweile verfallen. Ich bekam jedoch durch die obengenannten Kleinigkeiten das Gefühl, dass die Autorin sich hier auf Neuland bewegt, und noch etwas Feinschliff benötigt. Wie zum Beispiel, dass dem Leser andere Bilder entstehen, als der Autor vorgeben möchte; oder man anfangs gar nicht weiß, wo man sich befindet.Trotzdem kann ich das Buch sowohl jung, als auch alt empfehlen. Auf Markt ist diese Geschichte einzigartig.


    ===Bewertung===
    Ungewöhnlich und trotzdem schön zu lesen. Ein schwerer Einstieg, aber es kann sich lohnen. Selbst wenn an einigen Stellen der nötige Feinschliff fehlt, ist es eine schöne Fantasy-Geschichte, die drei Sterne von mir bekommt.


    Pro: Idee, Detailreichtum
    Contra: falsches Kopfkino, schwerer Einstieg


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    http://www.epubli.de/preview/publication/5086

    Allein schon das Cover des Buches ist ein absolutes Highlight. Imitierte Goldbeschläge an den Kanten, das leuchtende Grün und die liebevolle Zeichnung sprechen für sich. Die Zeichnungen, welche auf dem Cover zu finden sind, verteilen sich über das gesamte Buch, sodass Kinder viel zum Anschauen und Entdecken haben.


    Arthur ist noch sehr klein, als ihn sein Vater zum ersten Mal mit zu diesem Buchhändler nimmt. Seit diesem Augenblick ist Arthur dort Stammkunde und lesen wird seine größte Leidenschaft. Im Alter von 12 Jahren fragt ihn der Buchhändler, ob er nicht in seinem Antiquariat während der Ferien aushelfen und diese Zeit bei ihm und seiner Enkelin Larissa wohnen möchte. Das Ganze wird nun schon zwei Jahre praktiziert, als der Buchhändler eines Tages auf ihn zu kommt und ihm etwas von vergessenen Büchern berichtet. Dieses Buch ist gefährlich und wird seit jeher versteckt, damit es nicht in die Hände der Falschen gerät. Nun ist ein Hinweis zu einem dieser Bücher aufgetaucht und es muss gefunden werden, bevor die Bösen es in die Finger bekommen. Aus diesem Grund schickt der Buchhändler Larissa und Arthur nach Holland, wo der erste Hinweis entdeckt wurde. Es beginnt eine lebensgefährliche Jagd nach diesem Buch, denn schon auf der Hinfahrt merken sie, dass sie verfolgt werden. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt.
    Gleich zum Anfang des Buches befindet sich ein Kapitel, sodass die jungen Leser gleich sehen, wie viele Kapitel es gibt, wie lang sie sind und wie sie alle heißen. In der Regel sind die Kapitel mit 20 Seiten für Kinder ab 10 Jahren nicht zu viel. Ansonsten befindet sich ein Band am Buch, um den aktuellen Pausenort zu markieren.
    Dieses wird jedoch selten gebraucht. „Arthur und die vergessenen Bücher“ gehört zu den Lektüren, die man anfängt und gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Gerd Ruebenstrunk weiß, wie er junge, aber auch alte Leser fesseln kann. Leichtfüßig führte er mich als Leser an den Protagonisten Arthur heran. Ich lernte ihn als kleinen Jungen kennen und durfte ihn auf seinen Abenteuer im Antiquariat begleiten. Dadurch, dass ich Arthur schon so jung kennenlernen durfte, konnte ich mich sehr schnell in diese Figur hineinversetzen. Arthur wird so detailliert beschrieben, dass es schwer fällt ihn nicht zu mögen. Aber nicht nur Arthur wird so liebevoll beschrieben, sondern auch die anderen Figuren. Jede Figur bekommt von Gerd Ruebenstrunk einen lebendigen Charakter, der wie die Faust aufs Auge passt. Bis auf die Bösewichte wirkt niemand unsympathisch. Der Sprachstil selbst ist kindgerecht gehalten. Fachbegriffe werden erklärt, die Wortwahl ist auf die jungen Leser abgestimmt und die Sätze sind in einer angenehmen Länge. Kinder werden mit diesem Stil nicht überfordert.


    Auch bei der Handlung merkte ich sofort, wie viel Liebe der Autor in dieses Werk investiert hat. Durch den spannenden und düsteren Prolog ist der Leser schon gefesselt. Schließlich möchte man wissen, wer diese Figuren sind und in welchen Zusammenhang sie später mit Arthur stehen. Dieses Rätsel wird für den Leser schnell aufgedeckt. Es warten jedoch zahlreiche Rätsel auf den Leser und auf Arthur. Gerd Ruebenstrunk baut in seine Geschichte immer neue Wendungen, Geheimnisse, rätselhafte Ereignisse und Rätsel ein, die den Protagonisten fordern, den Leser jedoch mit neuer Spannung versorgen. Realistische Verfolgungsjagden, Einbrüche und vieles mehr packen. Man merkt an diesen Punkten, wie gut der Autor recherchiert hat. Er kennt sich genau mit dem Knacken von Schlössern aus, baut gute Hilfsmittel, wie zum Beispiel einen Leatherman ein, kennt sich geschichtlich und ortstechnisch sehr gut aus. Bei seinen Beschreibungen habe ich alles direkt vor meinem Auge gesehen. Obwohl ich noch nie in den Niederlanden war, bekam ich das Gefühl vermittelt, sollte ich je dorthin reisen, ich bräuchte keinen Stadtplan. An keiner Stelle bekam ich das Gefühl, dass der Autor Seiten schindet, unlogische Handlungen einbaut oder nicht weiß, worüber er schreibt. Zwar wusste ich als Leser immer genau, wann die Bösewichte wieder zugreifen, woher sie jedoch ihre Informationen haben, konnte der Autor sehr lange gut verbergen. Auch bei anderen Punkten schafft der Autor vieles zu verschleiern, sodass man dem Ende regelrecht entgegen fiebert.
    Das Ende ist sogar noch besser, als ich erwartet habe. Magisch, spannend und es beantwortet alle Fragen.
    Mir als Erwachsenen hat das Buch sehr gut gefallen. Zeitgleich habe ich dieses Buch meinen Stiefsohn vorgelesen. Mit seinen sieben Jahren liegt er zwar unter dem empfohlenen Alter von zehn Jahren, aber er ist mit großer Begeisterung dieser Geschichte gefolgt. Er konnte sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen, hat mit den Figuren mitgefiebert, sich vor den Bösewichten leicht gegruselt und fand es nie langweilig. Leider hat der Autor vergessen, dass junge Leser nicht unbedingt sprachbegabt sind. Um es authentischer zu schreiben, baut er die landestypische Sprache ein. Es sind leichte Sätze, die für die Handlung nicht wichtig sind, aber man möchte trotzdem wissen, was genau gesagt wird. Ich kann mir vieles als Erwachsener herleiten, muss aber schon eingestehen, dass ich vieles selber nicht verstanden habe. Mein Sohn hingegen verstand nur Bahnhof. Auch seine 10jährige Cousine konnte mit diesen Sätzen nichts anfangen. Wären sie im Text danach noch einmal übersetzt worden, wäre dies für Kinder schöner gewesen. So weiß mancher Leser nicht, was gemeint ist und auch wenn es nicht wichtig ist, stört dies. Dadurch wirkt es aber in meinen Augen noch authentischer.


    Das Buch ist nicht nur spannend, sondern auch lehrreich. Kindern wird gezeigt, wie Erwachsene lügen. Man darf nicht zu leichtgläubig sein, gerade wenn eine fremde Person einem etwas erzählt. Zudem lernen Kinder, dass wenn sie an sich glauben, sie auch über sich hinauswachsen können. Es zeigt den jungen Lesern ebenfalls, wie unterschiedlich Charaktere sein können, wie gut sich dies aber zeitgleich ergänzen kann. Zwei völlig unterschiedliche Charaktere können am Ende die besten Freunde sein, da sie von dem Anderen lernen können.


    Der magische Fantasy-Anteil ist nicht übertrieben eingebaut. Dadurch wirkt es an keiner Stelle künstlich, denn schließlich muss sich diese Magie keiner Fantasy-Welt, sondern der realen Menschenwelt anpassen. Dies ist dem Autor sehr gut gelungen.


    Mir persönlich, aber auch den Kleinen hat das Buch sehr gut gefallen. Daher kann ich dieses Werk jung und alt ohne Bedenken empfehlen. Mein Sohn und ich freuen uns schon auf den dritten Teil, der diesen Januar erscheinen wird, damit wir die anderen beiden Bücher auch noch lesen können.

    ==Was wäre wenn...==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich über ein Buch schreiben, welches mir vom Verlag als Rezensions-Exemplar für meinen Buchblog angeboten wurde. „Wings - der mysteriöse Mr. Spines Band 1“ heißt dieses Buch. Es handelt sich um ein Kinderbuch aus dem Genre Fantasy.


    ===Buchdaten===
    Autor: Jason Lethcoe
    Titel: Wings - der mysteriöse Mr. Spines Band 1
    Originaltitel: The mysterious
    Verlag: arsEdition
    Erschienen: 07.2010
    ISBN-13: 978-3760753232
    Seiten: 218
    Einband: HC
    Kosten: 12,95€
    Genre: Fantasy
    Alter: ab 10
    Serie: Der mysteriöse Mr. Spines


    ===Autor/in===
    Jason Lethcoe ist in Deutschland vor allem durch die Kinderbuchreihe von "Benjamin Piff" vom Loewe Verlag bekannt geworden.
    Bevor Jason Lethcoe sich entschied als freier Autor zu leben, arbeitete er 17 Jahre lang in Hollywood als Autor für Animationsfilme verschiedener Filmstudios, darunter für Sony Picture und die Walt Disney Studios. Inzwischen hat er diverse Bücher für Kinder und Jugendliche veröffentlicht, darunter die Reihe um Benjamin Piff, die bei Loewe auf deutsch erscheint. Jason Lethcoe lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Kalifornien. (Quelle: Verlag)


    ===Klappentext===
    Edward, gerade mal 14 Jahre alt, gilt als Sonderling: Er stottert, ist eine fast 2 m lange »Bohnenstange«, baut am liebsten Kartenhäuser und dann ist da diese merkwürdige Stelle auf seinem Rücken, die juckt und juckt bis ihm eines Tages schwarze Flügel wachsen! Von diesem Moment an ist nichts mehr wie es einmal war. Auf der Flucht vor Whiplash Scruggs, der es auf seine Flügel abgesehen hat, bekommt Edward unerwartet Unterstützung von dem mysteriösen Mr. Spines. Mit ihm taucht er ein in eine unbekannte Welt: die Welt nach dem Tod, die von einem abgrundtief bösen Geschöpf beherrscht wird . dem Schakal! Ob Edward tatsächlich der Sohn eines gefallenen Engels und damit der prophezeite Erlöser ist? Er selbst hat vorerst nur ein Ziel: seine Mutter aus den Klauen des Schakals zu befreien.


    ===Meine Meinung===
    Schon ein Blick auf das Cover macht Lust auf dieses Buch. Das Hardcover-Buch wirkt mit diesem dunklen blau und der silbernen Schrift sehr edel. Die Figur passt hervorragend zum Inhalt.


    Gleich zu Beginn der Geschichte wurde mir der 14jährige Edward vorgestellt. Nachdem Tod seiner Mutter, wurde er von seiner Tante in eine Schule abgeschoben wurde. Mit seinen zwei Meter Länge, der schlacksigen Figur und seinem Stottern eckt er überall an. Ohne Freunde liest er viel und baut spektakuläre Kartenhäuser. Eigentlich hätte er es schlechter treffen können, wenn sein Rücken nicht penetrant jucken würde. Nach einer Prügelei muss er mit seinem Feind nachsitzen. Dabei lernt er Whiplash kennen, der ein besonderes Auge auf ihn geworfen hat. In seiner Nähe brennt der Rücken wie Feuer bis aus seinem Rücken zwei Engelsflügel herauswachsen. Danach ist nichts mehr wie es war. Whiplash gehört zu den Gefallenen, die ihm die Flügel abnehmen wollen. Nur der mysteriöse Mr.Spines will ihm helfen. Dieser verrät ihm, dass seine Mutter von den Gefallenen gefangen gehalten wird. Nun hat Edward ein Ziel, seine Mutter zu retten.


    Die Handlung dieses Buches ist wirklich ausgefallen, vor allen Dingen, wenn man bedenkt, wie dieses Buch entstanden ist. In einem Vorwort erklärt der Autor dem Leser, dass er sich bei seinen Werken die Frage „Was wäre wenn,...“ stellt. Hier kam die Frage auf: „Was wäre wenn, einem Jungen Engelsflügel wachsen würden?“. Das Ergebnis ist ein bezauberndes Kinderbuch.
    Nachdem mir erklärt wurde, wie er auf die Idee zu dem Werk gekommen ist, erwartete mich ein hübsches Inhaltsverzeichnis. Gerade für junge Leser finde ich dieses sehr schön. Es ermöglicht eine gute Übersicht, wie lang zum Beispiel das nächste Kapitel wäre. Die Kapitel selbst sind unterschiedlich lang. Manche gehen nur zwei Seiten, andere hingegen sind 15 Seiten lang. Dabei achtet der Autor genau darauf, dass ein Schauplatz und eine Handlung in jedem Kapitel abgeschlossen werden, sodass keine Verwirrung entsteht, wo ich mich als Leser gerade befindet.


    Anfänglich war ich leicht skeptisch, ob dieses Thema kindgerecht umgesetzt werden kann. Engel und gerade der Tod sind zwar wichtigen Themen, aber ich persönlich finde viele Bücher einfach zu schwer oder zu kindlich. Dieses Buch hat mich als Mutter jedoch überzeugen können.
    Es fängt schon mit dem Protagonisten Edward an. Diese schlacksige Figur, die sich hinter Büchern und seinem Kartenhaus versteckt, wirkt einfach nur liebenswert. Ich konnte seine Gedanken, Handlungen und Emotionen sehr gut nachvollziehen. Er weckt in meinen Augen das Mitgefühl des Lesers. Aber auch die anderen Figuren haben ihren Reiz. Jeder einzelne Charaktere wird bis detailliert beschrieben. Dadurch wirken sie total lebendig. Dem Autoren gelingt es, selbst den skurrilen Mr. Spines irgendwie liebenswert und niedlich zu beschrieben und die Gefallenen als das Böse zu vermitteln. Für Kinder ist diese klare Trennung sehr wichtig.
    Nicht nur die Figuren, sondern auch der Schauplatz ist interessant gewählt. Statt der Gegenwart befand ich mich in den 20er Jahren der USA wieder. Es ist eine Zeit, die wir nur aus dem Fernsehen kennen. Trotzdem schafft es Jason Lethcoe, dass ich mir diese Zeit richtig vorstellen konnte. Es wirkt nicht künstlich oder fehlerhaft. Zwar ist der historische Aspekt nur minimal, aber einige Dinge können gerade junge Leser daraus lernen. Zum Beispiel beschreibt er die damaligen Lehrverhältnisse perfekt. Trotz des Augenmerk auf den Bereich Fantasy, wirkt die Geschichte sehr authentisch.
    Die Geschichte ist authentisch und fesselnd. Selbst als Erwachsene Leserin habe das Buch in einem Zug durchgelesen. Angefangen merkte ich gar nicht, wie schnell ich dem Ende näher kam. Auf kindgerechte Art werden Spannungskurven eingebaut, die jung und alt überzeugen können. Mal wird ein Bösewicht eingeführt, dann gibt es eine Flucht oder einen Rettungsversuch. Langweilig wird es nie. Zudem achtet der Autor sehr darauf, dass sich nichts wiederholt und dadurch das Buch in die Länge zieht.
    Bis zum Schluss wurde ich gepackt und war mehr als überrascht, als die Geschichte abrupt endete. In meinen Augen ist der Schluss für eine Buchreihe gut gewählt. Er ist in sich abgeschlossen, hat sich aber schon ein offenes Thema für den zweiten Teil gebaut, sodass Kinder unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Ganz zum Schluss gibt es für die Kleinen ein Glossar, welches über Figuren und andere Begriffe aufklärt. Wer möchte, kann ebenfalls eine Leseprobe der Fortsetzung lesen. Diese habe ich persönlich ausgelassen, da ich mir nichts von dem zweiten Teil, der diesen Monat, am 14. Januar, erscheint, nehmen möchte.


    Anfangs hatte ich nicht nur Bedenken wegen des Inhalts, sondern auch wegen dem Alter meines sieben jährigen Sohnes. Schließlich ist das Buch für Kinder ab 10 Jahren. Nachdem ich angefangen hatte ihm das Buch vorzulesen, um sein Interesse zu wecken, wich er nicht von meiner Seite, bis ich es durchgelesen hatte. Ein Kind für einen „so langen“ Zeitraum an ein Buch zu fesseln, ist gerade bei einem Zappel-König wie ihm schwer. In meinen Augen spricht dies allein schon für das Buch. Er hat alles verstanden, fand die Figuren erinnern in teilweise an Pokemon und ist schon ganz wild auf die Fortsetzung. Aus diesem Grund kann ich das Buch nur empfehlen. Erwachsene und Kinder werden viel Freude mit dieser Reihe haben.


    ===Bewertung===
    Detailliert, spannend, mysteriös, authentisch, lebendig und kindgerecht beginnt der erste Teil der „Mr. Spines“-Reihe. Jason Lethcoe ist damit ein bezauberndes Kinderbuch gelungen, welches junge Leser in den Bann zieht. Einfach kultverdächtig. Dafür gibt es fünf Sterne.


    Pro: magisch, mysteriös
    Contra: gibt’s nicht


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    http://www.arsedition.de/_download/leseproben/5323.pdf

    „Rote Sonne, schwarzes Land“ ist viel mehr als nur eine einfache Familiensaga. Dieses Buch handelt von der Entwicklung Kenias von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart der 80er Jahre.


    Als Leser durfte ich an Deborahs Reise in ihre Familiengeschichte teilhaben. Deborah flieht in den 60er Jahren aus Kenia. Es vergehen 15 Jahre bis, sie gebeten wird, noch einmal das Land ihrer Kindheit zu betreten. Auf dieser Reise beginnt sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Nach all den Jahren traut sie sich endlich das Tagebuch ihrer Tante Grace zu lesen. Grace kam während des ersten Weltkriegs in das damalige Neuland Kenia, um es zusammen mit ihrem Bruder und dessen Familie zu bewirtschaften. Ihre Erlebnisse, Beobachtungen der anderen Familienmitglieder und die geschichtliche Entwicklung von Kenia hält sie in ihrem Tagebuch fest.


    Wer in der heutigen Zeit Kenia hört, der denkt sofort an Massai und Safaris. Die Geschichte, die hinter diesem Land steckt, kennt jedoch kaum jemand. Barbara Wood ist mit ihrem historischen Roman nicht nur eine wundervolle und tragische Familiensaga gelungen, sondern sie vermittelt das historische Wissen über die Entwicklung Kenias auf anschauliche Weise. Von den Bräuchen, Sitten und Lehren der Kikuju, die Kämpfe der Mau-Mau und der Veränderung durch die Weißen wird hier ausführlich und anschaulich berichtet. Diese historischen Fakten sind mit der Familiensaga authentisch und lebendig verknüpft worden.


    Die Geschichte ist in mehrere Teile unterteilt, die wiederum zahlreiche Kapitel beherbergen. Pausen sind hier also kein Problem. Jeder Teil steht für einen anderen Abschnitt in der Geschichte Kenias, aber auch in der Familiensaga. Dadurch wird in jedem Teil auch aus Sicht einer anderen Hauptfigur berichtet. Zwar erfährt man in diesem Abschnitt auch immer, wie das Leben der anderen Figuren weitergeht, aber der Hauptaugenmerk liegt auf diesem Protagonisten.


    Die Familiengeschichte ist interessant, traurig und bewegend zu gleich. Ich konnte mich in jeden einzelnen Charakter hineinversetzen, konnte die Gefühle nachvollziehen und war mitten ins Geschehen einbezogen, sodass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Schauplätze, Situationen und Figuren werden so authentisch geschildert, dass ich das Gefühl bekam, selber vor Ort gewesen zu sein. Gerade die landschaftlichen Schilderungen von Barbara Wood sind atemberaubend. Auch wenn man noch nie in Kenia war, man kann es sich nach diesem Buch richtig vorstellen.


    Dabei schafft es die Autorin, dass sie zwar viele Details in ihre Geschichte einbindet, aber weder abschweift noch sich in unnötigen Details verliert. Durch tragische Schicksalsschläge, Kämpfe und andere unerwartete Momente baut Barbara Wood an vielen Stellen Spannung auf.


    Aber auch die geschichtlichen Aspekte wirken an keiner Stelle langweilig oder trocken. Wer also etwas über die Geschichte von Kenia erfahren will, sollte sich dieses Buch merken. Ich persönlich finde es sehr empfehlenswert.



    ===Bewertung===
    Authentisch, lebendig und geschichtlich korrekt, erzählt Barbara Wood eine bewegende Familiensaga, die den Hintergrund der Entwicklung von Kenia in der Kolonialzeit hat. Spannend, Bewegend und gut, dass ist „Rote Sonne, schwarzes Land“. Verdiente fünf Sterne.

    ==Vorderasiatische Altertumskunde==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Buchdaten===
    Autor: Marlies Heinz
    Titel: Vorderasiatische Altertumskunde
    Verlag: Gnv
    Erschienen: 2009
    ISBN-13: 9783823364764
    Seiten: 226
    Einband: TB
    Kosten: 14,90€
    Genre: Sachbuch
    Serie: Bachelor Wissen


    ===Autor/in===
    Marlies Heinz ist Inhaberin des Lehrstuhls für vorderasiatische Altertumskunde an der Albert-Ludwig Universität in Freiburg.


    ===Genehmigter Klappetext===
    Eine systematische Einführung in die Vorderasiatische Altertumskunde gab es bisher nicht, doch macht die Neugestaltung der Studiengänge im Zuge der Einführung des B.A. allen Studienanfängern Überblicke über die bisherigen Teilbereiche des Faches zur Pflicht. Die vorliegende Einführung aus der Reihe bachelor-wissen ist explizit für die neuen Studiengänge konzipiert. Das inhaltliche Konzept folgt der modernen, kulturgeschichtlich orientierten Lehrpraxis: das Material wird interpretierend verwendet mit dem Ziel, aus den archäologischen Ergebnissen historische Ereignisse zu rekonstruieren. Zahlreiche Tafeln, Folien und Abbildungen, die übersichtliche Gestaltung und die klare Sprache machen das Buch für die Studierenden zu einer so unterhaltsamen wie informativen semesterbegleitenden Lektüre; Lehrende erhalten durch die Gliederung in 14 Einheiten einen Vorschlag für die Gestaltung ihrer Semesterveranstaltung.


    ===Inhaltsverzeichnis===
    Einführung in die Vorderasiatische Altertumskunde
    Wie alles anfing: Neolithisierung, Urbanisierung und Schrifterfindung
    Megacities – Das Stadtleben fing in Uruk an Teil1
    Megacities – Das Stadtleben fing in Uruk an Teil 2
    Die erste Globalisierung ging vom Nahen Osten aus
    Eine neue Etappe der Kummunikationstechnik: Dauerhafte Aufzeichnungen sprachlicher Äußerungen seit der Frühdynastischen Zeit
    Die erste Rebellion der Weltgeschichte
    Das erste Weltreich der Geschichte und sein Protagonisten
    Nicht Gottes Sohn
    Alles was recht ist …. wird schriftlich festgehalten
    Migranten erobern das Königtum
    Europa lernt Schreibe und Lesen
    Hyperkulturalität
    Fazit


    ===Meine Meinung===
    Die Vorderasiatische Altertumskunde wird als historische Anthropologie bezeichnet. Dieses Buch richtet sich speziell an Studienanfänger, aber auch Lehrende, die sich gerade für diesen in der Archäologie neu konzipierten Bachelor-Studiengang einlesen möchten.


    Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis sorgt für einen guten Überblick. Egal, ob der Leser etwas nachschlagen oder sich einen groben Überblick verschaffen will, hier wird er fündig. Dieses Inhaltsverzeichnis ist übersichtlich gestaltet und richtet sich nach der Hauptthematik und seinen Unterthemen.
    Anschließend fährt Marlies Heinz mit einem interessanten Vorwort fort. Hierbei geht sie auf die beteiligten Personen ein. Ich persönlich hätte mir diese Danksagungen eher ans Ende des Buches gewünscht. Mit einem Vorwort verbinde ich eher eine kleine Einstiegshilfe. Trotzdem ist es interessant zu sehen, wer alles an diesem Werk mitgearbeitet hat.
    Anschließend beginnt gleich der sachliche Inhalt. Das Buch ist in 14 Lektionen eingeteilt. In vielen kleinen Unterpunkten gelingt es der Autorin anschaulich die Hauptthemen abzuarbeiten. Es sind nur kleine Eindrücke, trotzdem bekommt man als Studienanfänger einen guten Einblick in die Thematik. Ich fühlte mich gut informiert und auch als Laie habe ich die vermittelten Informationen sehr gut verstanden. Marlie Heinz legt bei diesem Buch sehr viel Wert auf eine anschauliche Vermittlung. Ihre Sachtexte sind fachlich korrekt, anschaulich, aber wirken an keiner Stelle langweilig. Neben dem allgemeinen Texten hebt sie Erklärungen in einem blauen Kasten systematisch hervor. Dies dient meist zur Verständlichkeit. Wer also ohnehin schon verstanden hat, worum es geht, der braucht die Informationen, die an einen Eintrag in ein Lexikon erinnern nicht unbedingt lesen. Zudem verwendet die Autorin viele Zeichnungen, Karten und anderes Bildmaterial, welches den aktuellen Inhalt bildhaft unterstützt. Der Text kann so wesentlich besser nachvollzogen werden. Am Ende eines jeden Kapitels verweist die Autorin auf weiterführende Literatur. Schließlich arbeitet sie die einzelnen Themen nur grob ab. Dieses Buch ist eine gute Einführung, um zu sehen, was einen alles erwartet.


    Mir persönlich wurde viel Fachwissen vermittelt. Durch den anschaulichen Schreibstil und die vielen Abbildungen bleibt viel von dem vermittelten Wissen im Gedächtnis haften. Dazu bedarf es keine großen Vorkenntnisse.Selbst ein Laie würde die Ausführungen verstehen. Dementsprechend sollte dieses Werk auch nur von Studienanfängern genutzt werden. Tiefgehende Lektüre wird schließlich zahlreich empfohlen.


    Von mir bekommt dieses Werk eine Empfehlung. Wer sich für diese Studiengang oder generell für diese Thematik interessiert, sollte dieses Buch einmal gelesen haben. Gerade, da es für den neu konzipierten Bachelor-Studiengang sehr wichtig ist.


    ===Bewertung===
    Von mir bekommt dieses Buch fünf Sterne. Es ist anschaulich, fachlich gut und wirkt an keiner Stelle trocken. Für Studienanfänger bietet es eine guten Überblick.


    Pro: Umsetzung, Thematik
    Contra: Nichts


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah

    ==Die grausame Wahrheit unserer Gesellschaft==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Buchdaten===
    Autor: André Pilz
    Titel: Man Down
    Verlag: Haymond
    Erschienen: 2010
    ISBN-13: 978-3852186238
    Seiten: 276
    Einband: HC
    Kosten: 19,90€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    André Pilz, geboren 1972, lebt in München und Vorarlberg. Student, Gitarrist, Briefträger, Museumswärter und Flughafenarbeiter, seit 2007 freier Schriftsteller. Bisher erschienen die Romane No llores, mi querida – Weine nicht, mein Schatz. Ein Skinhead-Roman (2005, Dramatisierung am Deutschen Theater Berlin (2007) und Bataillon d’Amour (2007). (Angabe vom Verlag)


    ===Genehmigter Klappentext===
    Kai ist 25 und am Ende: Nach einem schweren Arbeitsunfall findet er keinen Job mehr, seine Wohnung ist ein heruntergekommenes Loch, sein einziger Trost sind Alkohol und Drogen, mit denen ihn sein türkischer Kumpel Shane versorgt. Und da sind noch Shanes Brüder, die Kai Geld geliehen haben und ihn nun zwingen, für sie Drogen zu schmuggeln. Dann begegnet Kai Marion, und plötzlich ist alles anders. Marion ist hübsch, Marion ist sexy, Marion ist witzig, und Marion mag ihn, trotz seiner zerrissenen Klamotten. Sie ist Kais große Liebe, das Licht am Ende seines Tunnels, und alles könnte gut werden – wenn da nicht ein fatales Geheimnis wäre, das Marion verbirgt, und wenn Kai nicht irgendwann klar werden würde, dass nichts so ist, wie es den Anschein hatte. André Pilz erzählt eine große Geschichte: eine Geschichte von Liebe und Gewalt, von Freundschaft und Betrug, von Leidenschaft und Rebellion, die Geschichte einer verlorenen Generation in unserer Wohlstandsgesellschaft. Und er erzählt diese Geschichte genau so, wie sie erzählt werden muss: hart, direkt, authentisch und emotional.


    ===Meine Meinung===
    Ein Arbeitsunfall reißt den 25jährigen Kai Samweber aus seinem bisherigen Leben. Ohne Aussicht auf einen neuen Job, von seinem früheren Chef betrogen, muss Kai, der immer nur arbeiten will, Hartz IV beantragen. In einer heruntergekommenen Wohnung fristet er ein trauriges Dasein. Drogen, Schmerzmittel, Alkohol und sein einziger Freund Shane bestimmen sein Leben. Als er Marion, eine attraktive Studentin, kennenlernt, entdeckt er die wahre Liebe. Doch da sind noch seine Schulden, die er bei Shanes Brüdern hat. Sie verlangen ihr Geld zurück und zwingen ihn als Drogenkurier seine Schulden abzuarbeiten. Für ein glückliches Leben mit Marion wagt er diesen Schritt, um dann festzustellen, dass sie nicht die Frau ist, die glaubt zu kennen.


    Schon ein Blick auf den Klappentext und das Cover mit dem harten und traurigen Gesichtern sprechen für sich. „Man Down“ ist kein Buch für schwache Nerven. André Pilz schreibt ehrlich, brutal, kompromisslos und komplett schonungslos über eine völlig verzweifelte Generation und Schicht in vielen Städten weltweit. Ich durfte als Leser in eine Welt eintauchen, die authentischer nicht hätte sein können. Drogen, Alkohol, Sex, Kriminalität und das wahre Leben am Rande der unteren Schicht. Aus der Ich-Perspektive wurde mir von Kai seine Geschichte erzählt. Eine Geschichte, die von Freundschaft, Liebe, Wünschen und einem harten Abstieg handelt. Ich wurde mitten in seinen Alltag aus Drogen, Alkohol und Selbstbefriedigung geworfen. Nach und nach erfährt man die Gründe für sein verkorkstes Leben. Es ist erschütternd,bewegend und traurig zu gleich. Beim Lesen stellt man schnell fest, das Kais Geschichte kein Einzelfall ist. Er hat hart gearbeitet, durch einen Arbeitsunfall alles verloren und steht nun vor einem riesigen Scherbenhaufen.Zugleich zeigt André Pilz, dass auf der anderen Seite sein reicher Chef ist, der trotz Konkurs eine neue Firma gründet, anstatt ihm seinen offenen Lohn zu zahlen. Ein Schicksal, wie es tausende auf der Welt gibt.


    Dabei erzählt André Pilz nicht nur den Alltag, sondern auch die komplette Gefühlswelt. Dazu benutzt André Pilz ein Briefformat. Kai schreibt regelmäßig an seinen verstorbenen Bruder Briefe geschrieben. Dort konnte ich als Leser einen Blick hinter seine coole Fassade werfen. Lediglich einige Schlüsselereignisse, wie Marion, helfen ihn den ganzen Scheiß zu vergessen. Ansonsten hat er keinen Grund mehr zu leben und wünscht sich mehr als nur einmal den Tod.


    Wer jetzt an einen völlig abgestumpften Junkie denkt, liest dieses Buch nur oberflächlich. André Pilz hat Kais Drogenkarriere nur als Aufhänger benutzt. Beim Lesen wird jeder merken, dass er vorher noch ein ganz normaler Arbeiter war, der von der Gesellschaft betrogen wurde und sein Leben so keinen Sinn mehr hat, dass er keinen Ausweg mehr sieht, als sich zu zudröhnen. Realistisch und ohne jegliche Beschönigung setzt sich der Autor mit dieser Thematik auseinander. Dabei passt er sich sprachlich der Gesamtsituation an. Brutal, stellenweise vulgär und nicht immer jugendfrei lässt er Kai sein Leben erzählen. Genau diese Sprache vermittelt ein authentisches Bild der deutschen, jungen Unterschicht.


    Ich habe das Buch angefangen und konnte es trotz seiner harten Sprache nicht aus der Hand legen. An keiner Stelle wirkt diese Geschichte künstlich oder erfunden.


    Besonders am Ende wird dies deutlich. Statt einem Happy End gibt es auch hier einen harten Schluss. Eben das reale Leben.


    Dieses Buch wirkt nachhaltig auf den Leser. Während der Handlung kommt man wenig zum Nachdenken. Vieles bleibt jedoch hängen und am Ende dieser Geschichte muss man dies erstmal sacken lassen und verarbeiten. Auch wenn die Sprache deutlich unter Gürtellinie ist, ist es die Sprache vieler Menschen. Jeder Lehrer würde bei den vielen Fäkal-Wörtern den Kopf schütteln. Trotzdem finde ich dieses Buch sehr wertvoll und für Schulklassen ein Muss. Schließlich zeigt es die großen Unterschiede der verschiedenen Schichten. Hier wird genau der Unterschied zwischen Oberschicht und Unterschicht aufgezeigt, aber auch wie schnell der Abstieg gehen kann.


    Aus diesem Grund kann ich das Buch empfehlen. Es ist hart und sicherlich nicht der Geschmack der Mehrheit. Wer es aber gelesen hat, wird begeistert sein. Grausam, aber das ist die Wahrheit immer.


    ===Bewertung===
    Brutal, schonungslos und völlig authentisch setzt sich André Pilz mit der heutigen Gesellschaft auseinander. Dazu konstruiert er eine realistische und bewegende Geschichte über einen raschen Abstieg eines Einzelnen. Für mich eins der besten Bücher 2010. Ein Buch, dass man so schnell nicht vergisst. Dafür gibt es fünf Sterne.


    Pro: Inhalt
    Contra: evtl. Sprache


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    http://blog.lovelybooks.de/201…-von-andre-pilz-man-down/

    ==Gute Konkurrenz für Harry Potter==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Buchdaten===
    Autor: Holly Webb
    Titel: Rose und das Geheimnis des Alchemisten
    Originaltitel: Rose
    Verlag: Ars Edition
    Erschienen: 2010
    ISBN-13: 978-3760753324
    Seiten: 320
    Einband: HC
    Kosten: 12,95€
    Alter: 9 Jahre
    Serie: Rose


    ===Autor/in===
    Über die Autorin habe ich leider nichts herausgefunden. Weder auf der Verlagsseite, noch im Internet gibt es einen Hinweis zu ihrer Biographie.


    ***Weitere Werke***
    Rose und die verschwundene Prinzessin


    ===Genehmigter Klappentext===
    London, 19. Jahrhundert. Alchemisten bescheren dem Königshof Reichtum und Ehre: Sie haben das unlösbare Rätsel gelöst und können Metalle in glänzendes Gold verwandeln. Das Waisenkind Rose ist von den Alchemisten und der magischen Welt fasziniert. Doch als in der schillernden Stadt immer mehr Kinder spurlos verschwinden, ahnt sie, welche Gefahren die Magie birgt. Die englische Bestsellerautorin Holly Webb hat mit Rose eine mitreißende und fantastische Geschichte im historischen London geschaffen, die jede Leserin von der ersten Seite an begeistern wird!


    ===Meine Meinung===
    „Rose und das Geheimnis des Alchemisten“ fällt durch ein ansprechendes blaues Cover auf. Die darauf abgebildete Protagonistin und der Kater Gus erstrahlen in einem hellen Licht, dass auf den ersten Blick magisch wirkt. Genau das Richtige bei diesem Klappentext.


    Rose ist eine etwa zehn jährige Waise, die in England des 19. Jahrhunderts in einem Waisenhaus aufwächst. Eines Tages bekommt sie das unsagbare Glück für den Haushalt eines Alchemisten als Dienstmädchen anzufangen. Das Haus des Zauberes, seiner Tochter und seines Lehrlings sprüht vor Magie. Rose merkt jedoch, dass nicht alles vom Alchemisten stammt, sondern sie auch über magische Fähigkeiten verfügt. Immer wieder passieren merkwürdige Dinge. Zaubern, eigentlich möchte sie es nicht können, aber als Maisie, Freundin aus dem Waisenhaus entführt wird, macht sie sich muss sie sich mit ihren Zauberkräften auseinandersetzen. Zusammen mit Freddie und Bella macht sich Rose auf die Suche nach Maisie und den anderen verschwundenen Kindern und gerät dabei selbst in die Fänge der bösen Hexe.


    Holly Webb ist mit diesem Buch ein gelungener Start für eine neue magische Reihe gelungen. Schon nach einem Kapitel hatte ich die Protagonistin ins Herz geschlossen. Eine arme Waise, die ihre Freunde mit einfachen Geschichten aufheitert. Dazu ist Rose nicht nur liebenswert, für ihr Alter sehr reif, sondern für die jüngeren Leser auch ein sehr gutes Vorbild. Sie ist höflich, hilfsbereit, freundlich, packt mit an, sieht vieles sehr realistisch, ist nicht überheblich und weiß die kleinen Dinge zu schätzen.
    Gerade am Anfang lässt Holly Webb eine einfache kleine Figur entstehen. Erst nach und nach bindet sie die Magie mit ein. Dabei ist es interessant zu sehen, wie Rose mit dieser Gabe umgeht. Während andere diese gleich voll auskosten würden, ist sie eher zurückhaltend und bodenständig.
    Nicht nur bei Rose gelingt es der Autorin einen tollen Charakter entstehen zu lassen. Auch die anderen Figuren im Hause des Alchemisten werden liebevoll mit vielen Details ausgeschmückt. Ich konnte mir jeden direkt vor meinem Auge vorstellen. Selbst die launische und zickige Bella, wuchs mir im Verlauf des Buches sehr ans Herz.
    Den Detailreichtum, den Holly Webb bei den Figuren einführt, findet man in den Beschreibungen der Schauplätze, der Situationen und Emotionen wieder. Liebevoll und gut durchdacht bis ins kleinste Detail.Man merkt, dass sich die Autorin mit dem historischen London auseinandergesetzt hat. Umgangsformen, Kleidung, Lebensmittel, Geschäfte; alles wurde der Zeit optimal angepasst.
    Dabei verwendet sie einen fesselnden, lebendigen und kindgerechten Stil. Die Gedankengänge sind kindgerecht und verständlich beschrieben.
    Mir selber als Elternteil hat diese Geschichte sehr gut gefallen. Zum Ende hin wird die Situation immer spannender. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Teilweise kam mir beim Lesen der Geschichte Harry Potter ins Gedächtnis. Ein Waisenkind, England und Zaubern. Zwar richtet sich diese Geschichte eher an weibliche Leser, aber trotzdem kam mir dieser Gedanke beim Lesen in den Kopf.
    Da diese Geschichte ein Kinderbuch ist, habe ich meiner zehn jährigen Nichte dieses Buch ebenfalls zum Lesen gegeben. Sie hat es an einem Abend verschlungen und freut sich schon auf den nächsten Teil. Sie war von der lieben Rose total begeistert. Spannend, magisch und liebenswert waren ihre Worte. Die 18 Kapitel und die große Schrift sind besonders lesefreundlich und eignen sich auch für Leseanfänger. Mein sieben jähriger Stiefsohn hatte jedoch einige Probleme mit den englischen Namen und hat sich dieses Buch lieber vorlesen lassen. Auch ihm gefiel die Geschichte, wobei nicht jeder Junge sich für Zauberinnen begeistern kann.


    Empfehlen kann ich das Buch jedem, der sich für Zauberei im Kinderbuch-Format interessiert.


    ===Bewertung===
    Spannend, magisch und liebenswert, so beschreiben Kinder diese Geschichte. Holly Webb ist eine ansprechende Vorbild-Protagonistin mit Rose gelungen, die sowohl junge, als auch ältere Leser fesseln wird. An keiner Stelle kommt Langeweile auf. Dafür gibt es von mir fünf Sterne. Man darf auf den zweiten Teil gespannt sein.


    Pro: Umsetzung, Stil, Protagonistin
    Contra: gibt es nicht


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    http://www.geo.de/GEOlino/kreativ/buecher/65349.pdf

    Nachdem ich den ersten Teil von Märchenmond gelesen habe, war ich begeistert. So kenne und liebe ich Wolfgang Hohlbein. Dementsprechend freute ich mich riesig auf den zweiten Teil.


    Jeder Teil von Märchenmond ist in sich abgeschlossen. Wer also den ersten Teil nicht kennt, kann dieses Buch trotzdem ohne Probleme lesen. Trotzdem ist es schöner, wenn man den ersten Teil kennt und die Figuren nicht erst neu kennenlernen muss.


    Wie auch im ersten Teil beginnt die Geschichte beim Krankenhaus. Seine Schwester wird dort noch regelmäßig untersucht. Genau bei einer solchen Untersuchung ereilt Kim der Hilferuf. Wie aus dem Nichts erscheint ein Kind aus Märchenmond und verursacht einen schweren Verkehrsunfall. Wie Kim schon bald herausfindet ist dies nicht das erste Kind, welches in seiner Welt landet und völlig apathisch vor sich hin vegetiert. Kim macht sich sofort auf die Reise nach Märchenmond und erlebt dort ein völlig fremdes Land. Misstrauen, Neid und Gier haben sich ausgebreitet. Das Magische verblasst immer mehr, die Städte rüsten auf, Kinder verschwinden spurlos in seine Welt und Zwerge und Eisenmänner sind überall zu finden. Märchenmond braucht dringend Hilfe, aber wie?
    Ich weiß nicht, was ich nach dem ersten Teil erwartet habe. Diese Magie, die liebevollen Wesen und eine idyllische Welt hatten mich so fasziniert, dass ich mich genau darauf richtig freute. Auch wenn ich vom Klappentext her wusste, dass sich Märchenmond verändert hat, ging ich davon aus, dass zumindest seine Freunde die Alten sind. Kim trifft auf viele alte Freunde. Allerdings haben sich alle verändert. Ich erkannte sie nicht nur am Namen wieder, aber sie waren nicht mehr so liebevoll und freundlich, wie ich sie in Erinnerung hatte. Genauso war die Welt irgendwie düster gestaltet. Diese Wandlung ist dem Autoren perfekt gelungen.
    Die Emotionen, welche Kim gegenüber den Zwergen und den Eisenmänner empfindet, werden authentisch vermittelt. Ich persönlich empfand sie von der ersten Beschreibung als Feind. Den Detailreichtum, den Wolfgang Hohlbein in den zweiten Teil steckt, sieht man auch an Kims Freunden. Nehmen wir Bröckchen oder die Baummänner. Die neuen Charaktere werden liebevoll eingeführt, sind individuell und passen in die Geschichte. Sie haben mein Herz im Sturm erobert.


    Die veränderte Situation von Märchenmond ist definitiv eine Frage des Geschmacks. Stilistisch ist dieses Buch genauso gut, wie der erste Teil. Es wirkt nicht in die Länge gezogen oder künstlich, viele Details lassend das Buch vor dem eigenen Auge lebendig erscheinen und die Geschichte ist wieder kindgerecht gestaltet, sodass selbst Schwerkämpfe mit Eisenmännern nicht brutal wirken. Wenn man allerdings Märchenmond mit seiner bezaubernden Welt kennt, kann enttäuscht sein.


    Mir persönlich ist es so ergangen. Der zweite Teil ist spannend, magisch und detailliert. Mir persönlich fehlt jedoch dieses magische, was mich am ersten Band so fasziniert hat. Es wirkt einfach zu menschlich, kalt und düster. Trotz dieser Veränderung habe ich das Buch an zwei Tagen durchgelesen und war bis zum Schluss gefesselt. Zwar gibt es sicherlich viele Möglichkeiten, die Wolfgang Hohlbein hätte hier in eine harmonische Welt einbauen können, aber dadurch zeigt er den jugendlichen Lesern, dass überall der Charakter negativ beeinflusst werden kann.


    Ebenfalls ist mir aufgefallen, dass es diesmal keine Karte von Märchenmond gibt. Zwar weiß ich durch die Karte vom ersten Teil grob, wo sich welcher Schauplatz befindet. Trotzdem bin ich immer der Ansicht gewesen, dass die Karte hier völlig anders sein würde. Viele Orte habe ich gar nicht einordnen können. Dieser Wegfall war unnötig.


    Vom Alter her ist das Buch ab 12 Jahren geeignet. Dem kann ich nur Zustimmen. Für jüngere Leser wäre das Buch sicherlich nicht ungeeigneter, da es kindgerecht verfasst ist. Die Länge dürfte hier aber das größte Problem darstellen. Rund alle 20 Seiten erst ein neues Kapitel und eine recht kleine Schrift, können Leseanfängern Probleme bereiten.


    Auch wenn mir persönlich der erste Teil wesentlich besser gefallen hat, kann ich nicht behaupten, dass dieses Buch wirklich schlechter ist. Es ist eben anders. Wer die dunkle Seite von Märchenmond erleben will und den lieben Kim erneut begleiten will, hat meine Empfehlung sicher.


    ===Bewertung===
    Spannend, packend und düster ist der zweite Teil von Märchenmond. Die idyllische Märchenmondwelt hat die menschlichen Schwächen entdeckt. Stilsicher hat Hohlbein dies mit der Fantasie-Welt von Märchenmond kombiniert. Dafür gibt es vier Sterne.

    ==Die vielen Facetten der Dunkelheit==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Buchdaten===
    Autor: Barbara Schilling
    Titel: Liebst du das Dunkel
    Verlag: Periplaneta
    Erschienen: Erstausgabe 2010
    ISBN-13: 978-3940767554
    Seiten: 101
    Einband: TB
    Kosten: 14,00€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    1978 in Berlin geboren, schreibt die Wahl-Potsdamerin: Lyrik, Kurzgeschichten, Krimis und Romane. Nach dem Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin (Neuere deutsche Literatur, Kulturwissenschaft) arbeitet sie als Werbetexterin.


    **Weitere Werke**
    COLUMBO. Vier Pfoten und ein Halleluja
    Rote Zitrone
    Blätterrauschen


    ===Genehmigter Klappentext===
    Dies ist die dunkle Seite von Barbara Schilling. Dunkel ist aber keineswegs immer nur düster oder beklemmend, sondern hat bei ihr viele Facetten. Neben Wahn und Einsamkeit begegnen uns auch Fernweh, Sehnsucht und so vor allem das Romantische und Melancholische. Ihr Repertoire reicht dabei vom kurzen nachdenklichen Vierzeiler bis zur mehrseitigen Kurzgeschichte ohne Happy End... Ihre Verse und Gedanken hat die in Potsdam lebende Autorin mit zahlreichen Fotografien und einer selbst eingesprochenen CD zu einem Gesamtkunstwerk erhoben


    ===Meine Meinung===
    Die Autorin Barbara Schilling ist mir spätestens nach ihren lustig, bezaubernden Hundegeschichten ein Begriff.


    „Liebst du es dunkel“ setzt auf eine ganz andere Seite der Autorin. Wie der Titel des Werkes schon vorausgehen lässt, befasst sich die Autorin mit dem Wort „dunkel“. Doch „dunkel“ bedeutet nicht immer das Gleiche. Barbara Schilling gibt diesem Begriff eine ganz neue Perspektive. Wahnvorstellungen, Einsamkeit, Fernweh oder Sehnsucht erwarten den Leser neben Romantik und Melancholie. Genauso facettenreich, wie sich die Autorin mit dem Thema auseinandersetzt, ist auch Umsetzung ihrer Werke. Kleine, einfache vierzeilige oder umfangreiche Gedichte, Kurzgeschichten und ausdrucksstarke Fotografien ergeben ein rundes Gesamtkonzept.
    Nachdenklich, vielseitig, emotional und melancholisch wirken ihre Gedichte. Ich konnte bei jedem neuen Text sehen, wie viel Gefühl und Tiefgang sie haben. Doch nicht nur ihre Gedichte sind schön zu lesen. Besonders die morbide Kurzgeschichte „Weniger ist mehr“ hat es mir besonders angetan. Ein verzweifelter Autor, der nur möchte, dass sein Werk endlich gedruckt wird. Eine Verzweiflung entsteht, die den Mann über Leichen gehen lässt.
    Der Autorin ein Werk gelungen, welches direkt ins Herz trifft. Das Buch kommt zudem nicht alleine, sondern wird durch eine CD unterstützt. Dort wurden 30 Texte von der Autorin persönlich vorgelesen. Die CD ist ein Kontrast zu den düsteren Texten. Barbara Schillings Stimme ist glockenhell, klar und kindlich. Ihre Stimme ist angenehm, aber irgendwie erwartet man eine warme und rauchige Stimme. Um diese Manko auszugleichen setzt die Autorin auf akustische Mittel, wie Hall, Melodien oder Echos. Genau diese Texte sind trotz der hellen Stimme wunderschön anzuhören. Jedoch wurden auch einige Texte ohne akustische Hilfsmittel besprochen. Dort wird die dunkle Stimmung leider nicht so schön vermittelt. Auch Barbara Schillings Lebensgefährte ist auf der CD zu hören. Er liest meine bevorzugte Kurzgeschichte vor. Eine angenehme, männliche Stimme, die leider durch mangelnde Geräusche oder Hintergrundmusik einfach nur allein und verlassen klingt.
    Trotz der kleinen Makel klingt diese CD sowohl auf den einfachen Laptop, als auch auf einer teuren Anlage klasse.


    Zusammen ergeben CD und Buch ein gelungenes, lyrisches Werk, welches gerne meine Empfehlung bekommt. Wer also lyrische Texte mag, sollte sich dieses merken.


    ===Bewertung===
    Lyrik, Kurzgeschichten und Fotografien sind passend zur Thematik „Dunkel“ abgestimmt. Die Kombination aus Buch und CD machen Lust auf mehr. Man kann nur hoffen, dass die Autoren diesem Gebiet treu bleibt. Dafür gibt es fünf Sterne.


    Pro: Idee,Umsetzung
    Contra: manche Titel auf der CD.


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    http://www.periplaneta.com/php/index.php?page=shop.product_details&flypage=flypage-ask.tpl&product_id=144&category_id=25&option=com_virtuemart&Itemid=42

    ==Geisterbeschwören – So wird es gefährlich==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Buchdaten===
    Autor: Anita Hintz
    Titel: Galgenwald Bd. 2 - Das Witchboard
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2010
    ISBN-13: 978-3842340466
    Seiten: 152
    Einband: TB
    Kosten: 9,90€
    Genre: Gruselroman
    Serie: Galgenwald


    ===Autor/in===
    Anita Hintz .. Am 30.12.1967 wurde Anita Hintz in Pforzheim geboren. Derzeit lebt sie in Heilbronn. Ist verheiratet und hat fünf Kinder im Alter zwischen zwölf und zweiundzwanzig..
    Vom Dezember 2006 bis Dezember 2009 machte sie in der Hamburger Akademie ein Fernstudium im kreativen Schreiben.
    Geschrieben hat Anita Hintz schon immer gern. Als Kind für Erwachsene und später dann für ihre Kinder. Und nun schreibt sie für groß und klein. Am liebsten für alle Kinder der Welt..


    ***Weitere Werke***
    Moni und die Glitzerfee
    Das kleine Auto Theobold
    Lebenswege



    ===Genehmigter Klappentext===
    Als Laura ihre Freundin Ina übers Wochenende zu sich einläd, hat diese ein sonderbares Brett im Gepäck.Stolz erklärt Ina ihr, dass es sich bei dem Brett um ein Witchboard handelt und man damit Kontakt mit den Toten aufnehmen kann.Ina überredet Laura und trotz ihrer Angst willigt Laura ein.Unheimliche Dinge geschehen und niemals hätten sich die Freundinnen ausgemalt, wie gefährlich die Benutzung dieses Brettes werden kann.Serienbuch / Gruselroman für Jugendliche


    ===Meine Meinung===
    Auch im zarten Alter von 27 kann ich mich noch immer für Gruselromane à la Fearstreet begeistern. Nachdem ich schon den ersten Teil der Galgenwald-Reihe gelesen und für spannend befunden hatte, war ich nach der dort enthaltenen Leseprobe schon richtig gespannt auf den zweiten Band.


    Diesmal durfte ich Laura und ihre Freundin Ina nach Hannbach begleiten. Die 14jährigen Protagonisten verbringen das Wochenende zusammen. Lauras Mutter ist nicht da, sodass die Mädchen sturmfrei haben. Ina hat die Gelegenheit genutzt und das Hexenbrett ihrer verstorbenen Oma heimlich mitgebracht. Sie überzeugt Laura mit dem Brett Geister zu befragen. Doch die Geisterbefragung endet auf mysteriöse Weise und unheimliche Dinge passieren. Laura und Ina wissen, dass sie einen großen Fehler gemacht haben und die Geister wieder an den richtigen Ort bringen müssen, sonst kann dies schwerwiegende Konsequenzen mit sich ziehen.


    Die Galgenwald-Bücher sind eine Reihe voller Spannung und Gruselfaktoren. Daher fand ich den Einstieg seitens der Autorin ideal gewählt. Gleich zu Beginn des Buches wurde mir als Leser beschrieben, wie der Wald zu seinem Namen gekommen ist. Der dort gewählte Schreibstil ist kindgerecht und steckt voller Details. Für mich persönlich plätscherte diese Einführung jedoch etwas dahin. Einerseits ist diese Vorgeschichte wichtig, um die Angst vor diesem Wald zu verstehen, aber ich fühlte mich nicht gepackt. Am Ende dieser Vorgeschichte hatte ich schon Bedenken, ob meine Einschätzung mit „Fearstreet“ gerechtfertigt sei.


    Auch wer den ersten Teil der Galgenwald-Reihe nicht kennt, braucht keine Angst haben. Der erste Teil ist abgeschlossen und hat nichts mit der vorliegenden Geschichte zu tun. Wer jedoch den ersten Teil kennt, braucht die Vorgeschichte zum Galgenwald nicht noch einmal lesen, da diese identisch zum ersten Teil ist.


    Nach dieser kurzen Einführung beginnt die Hauptgeschichte. Ina ist schon bei ihrer Freundin angekommen und sie freuen sich riesig auf ihr gemeinsames Wochenende. Anita Hintz gelingt ein guter Einstieg, der lebendig und authentisch wirkt. Lediglich die Beschreibung der Figuren fällt anfangs gänzlich weg. Erst einige Seiten später bekam ich als Leser zumindest ein paar Details zum Aussehen der Figuren. Ich persönlich stelle mir beim Lesen alles vor meinem inneren Auge vor. Ohne eine Beschreibung von Figuren fällt mir dies immer sehr schwer. Zudem fällt es mir schwerer mich in die Charaktere hineinzuversetzen, wenn ich sie nicht richtig sehe. Trotzdem gelang es mir hier im Verlauf des Buches mich in die sympathischen Figuren zu versetzen.


    Kindgerecht beschreibt die Autorin den Umgang mit einem Hexenbrett. Gedankengänge, Gefühle und Charakterzüge werden von ihr liebevoll und detailliert geschildert. Dabei zeigt sie genau, wie naiv manche Kinder mit dieser Thematik umgehen und das dies nicht so harmlos ist, wie manche denken. Ob dies wirklich funktioniert, sei einmal dahingestellt. Ich persönlich habe es nie ausprobiert und möchte es auch gar nicht wissen. Trotzdem ist diese okkulte Welt reizvoll, aber auch gefährlich. Anita Hintz vermittelt dem jungen Leser, dass es besser ist, bevor man etwas ausprobiert, sich genau darüber informiert. Man sollte lieber etwas später ausprobieren, als sich nur halbherzig informieren. Manchmal lassen sich Gefahrenquellen dadurch vermeiden. Dies bezieht sich nicht nur auf okkulte Dinge, sondern auf jedem Lebensbereich.


    Dieses lehrreiche versucht die Autorin in einer spannenden Geschichte zu vermitteln. Während der erste Teil noch stark an Fear Street erinnerte, kommt mir bei diesem Buch hier eher Gänsehaut in meine Gedanken. Auf den ersten Blick wirkt die Geschichte sehr kindgerecht und für einen Erwachsenen weniger spannend. Auf der unterbewussten Ebene ist es jedoch sehr spannend, denn als bei uns das Telefon mitten an einer spannenden Stelle klingelte, saß ich senkrecht und mit Herzklopfen auf dem Sofa. Trotzdem ist es eher etwas für jüngere Leser. Mein sieben Jahre alter Stiefsohn bekam die Geschichte vorgelesen. Während des Lesens musste ich sogar abbrechen, da er sich zum Schluss immer mehr gefürchtet hat. Daher ist das vorgegeben Alter von 10 Jahren schon angebracht. Leser in diesem Alter können mit dem Gruselfaktor eher umgehen. Es zeigt aber, dass Anita Hintz den Geschmack, den Grusel- und Spannungsfaktor der Kinder trifft.


    Aus diesem Grund kann ich das Buch jedem empfehlen, der gerne Bücher von R.L. Stine liest. Diese dürften hier nicht enttäuscht werden.



    ===Bewertung===
    Anita Hintz ist mit dem zweiten Teil der Galgenwald-Reihe eine gute Fortsetzung gelungen. Kindgerechte Spannung und Gruselfaktoren gepaart mit einem interessanten Thema ergeben eine gute Alternative zu Büchern wie „Gänsehaut“. Lediglich die etwas blassen Charaktere sorgen für einen Punktabzug. Vier Sterne für den zweiten Band.


    Pro: Umsetzung, Idee
    Contra: Charaktere


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Von der Autorin genehmigte Leseprobe===
    Laura rannte in ihr Zimmer und warf sich bäuchlings aufs Bett. Sie presste ihr Gesicht ins Kopfkissen und lachte. Ratlos stand Ina neben dem Bett und stemmte ihre Hände in die Hüften.
    „Was?“, fragte sie.
    Laura sah in das Gesicht ihrer Freundin und prustete erneut los.
    „Was? Was? Was?“, rief Ina und zog Laura das Kopfkissen weg.
    Sie warf es auf Lauras Kopf und fragte noch einmal: „Was? Sag mir sofort, worüber du lachst.“
    Kichernd und mit hochrotem Kopf setzte sich Laura im Schneidersitz aufs Bett.
    „Hast du das Gesicht von meiner Mam gesehen? Als du gesagt hast einen Freund zu haben sei Sünde. Da war sie kurz geschockt“, lachte Laura.
    Mit einem schuldbewussten Gesichtsausdruck starrte Ina ihre Freundin an.
    „Oh. Das wollte ich nicht.“
    „Das hat noch keiner geschafft“, lachte Laura.
    „Meinst du Daniela ist nun böse auf mich?“, fragte Ina.
    Erstaunt sah Laura sie an.
    „Böse? Mam, auf dich? So ein Blödsinn.“
    Lachend warf sie das Kopfkissen auf Ina. „Das hat sie doch schon längst wieder vergessen. Aber ihr Gesichtsausdruck. Er war einmalig. Einfach köstlich. Den werde ich sicher mein Leben lang nicht mehr vergessen.“
    Ina grinste verlegen. „Ich sollte mich wohl beim Nächsten mal bei ihr entschuldigen.“
    „Ach was. Ich sagte doch, sie denkt schon nicht mehr daran“, meinte Laura grinsend.
    Ina kniete sich auf den Boden und öffnete ihre Tasche. Sie holte ein dickes Album heraus und zog den Reisverschluss wieder zu.
    „Schau mal was ich da habe“, sagte sie im geheimnisvollen Ton und setzte sich damit zu Laura aufs Bett.
    „Ein Fotoalbum? Sagtest du nicht etwas von Gruseln lehren?“, fragte Laura enttäuscht.
    Ganz vorsichtig öffnete Ina die erste Seite des Albums. Laura schrie mit einer lauten panischen Stimme auf und Ina fuhr erschrocken zusammen.
    „Man ist das gruselig“, lachte Laura.
    „Herrgott, was soll das? Hör auf, so kindisch zu sein! Kannst du auch mal ernst bleiben?“, sagte Ina mit wütender Stimme. „Ich möchte dir was zeigen.“
    „Also gut. Was willst du mir zeigen?“

    ==So hält man Jugendliche von Drogen fern==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Buchdaten===
    Autor: Florian Höltgen
    Titel: Marks Welt
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2008
    ISBN-13: 978-3837041477
    Seiten: 107
    Einband: TB
    Kosten: 7,90€
    Genre: Jugendbuch
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Florian Höltgen wurde 1985 geboren und studiert Germanistik und Philosophie. Zusammen mit seinem Hund Jack wohnt er mit einem Freund in einer kleinen WG in Köln. Neben dem Lernen geht er einer Vielzahl von Nebenjobs nach, wobei er aber stets darauf achtet, genügend Zeit zum Schreiben zu haben.


    ***Weitere Werke***
    Ein Tag am See
    Mein bester Freund, sein Vater und ich
    Kiss me, Teacher



    ===Genehmigter Klappentext===
    Mark wacht in einer fremden Welt auf. Er hat keine Ahnung, wie er hier hergekommen ist. Er weiß nur, dass ihm diese Welt ganz und gar nicht gefällt. Etwas Gefährliches lauert hier. Doch einen Ausweg findet Mark nicht – lediglich etwas zu Schreiben. Also setzt er sich hin und schreibt seine Situation nieder. Möglicherweise liest ja irgendjemand irgendwann, was er geschrieben hat – und vielleicht kann dieser Jemand ja auch helfen … Ramona und Dominik jedenfalls versuchen genau das. Denn Mark ist nach einer Party nicht mehr ansprechbar. Das verwirrende Zeug, das er ihnen schreibt, versetzt sie immer mehr in Angst. Der Dealer Dirk scheint die letzte Hoffnung zu sein. Ob er weiß, was zu tun ist? Oder verfolgt er nur seine eigenen Ziele? Drei Freunde, zwei Welten und ein Drogencocktail, der alles zerstört. »Ein unglaublich fesselnder Jugendroman über eine reale Bedrohung« (Alex Seinfriend)


    ===Meine Meinung===
    „Marks Welt“ ist Jugendroman von Florian Höltgen, der bisher mit Jugendbücher zum Thema „Homosexualität“ bekannt geworden ist. Mit dem vorliegenden Buch begibt er sich auf Neuland.


    Das Cover dieses Buches passt genau zum Inhalt. Ein Inhalt der viel mehr in Schulen behandelt werden sollte.


    „Marks Welt“ hat mich in eine traurige Welt entführt. Mark ist ein schwacher Charakter, der gerade dabei ist sich selbst zu entdecken. Doch sein Weg ist von Selbstmordgedanken, Alkoholeskapaden und seinen ersten Drogenversuchen gepflastert. Einen Weg, den viele Jugendlichen durchleben müssen, um zu sich selbst zu finden und ihre Grenzen kennenzulernen. Anfangs wird er immer von seiner besten Freundin Ramona unterstützt und später ist auch Dominik immer dabei ihm den Kopf zu retten. Auf einer Schulfeier konsumiert Mark Drogen. Ein Cocktail auf den sein Körper schlecht reagiert. Statt einen normalen Trip zu erleben, wird er in einer fremden Welt gefangen gehalten. Ramona, Dominik und Dirk, der Dealer, versuchen ihn aus dieser Welt zu befreien und ihn in die Realität zu geleiten.


    Der Autor wählte für dieses Thema einen Aufbau, der am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist. Durch sein Inhaltsverzeichnis wird dies jedoch schnell verständlich. Gleich zu Anfang wurde ich in Marks Welt entführt, wie er sie in seinen Briefen schildert. Über eine Rückblende, welche nun von Ramona erzählt wird, habe ich nach und nach etwas über Marks Leben und seine Freundschaft mir Ramona und Dominik erfahren. Immer wieder durfte ich einen Blick in Marks Welt werfen. Dabei hat Florian Höltgen einen Stil verwendet, der Jugendliche in den Bann zieht. Auf moderne und jugendliche Weise versucht er den Leser die Thematik „Drogen“ zu vermitteln.
    Die Protagonisten hätte er detaillierter beschreiben können. Wobei sein Augenmerk auf Mark gerichtet war. Ramona wird als liebe und verliebte Freundin dargestellt. Dominik hingegen ist schön. Dirk nur Drogendealer. Ich konnte mir als Vielleserin kein richtiges Bild vor Augen führen, da weder auf Alter, noch aufs Aussehen richtig eingegangen wurde.
    Die Phasen, welche Mark durchlebt hat, aber auch seine Freunde, konnte ich als Leser sehr gut nachempfinden.
    Florian Höltgen zeigt mit diesem Buch auf verständliche, authentische Art, wie schnell nur ein Experiment mit Drogen nach hinten losgehen kann. Diese Welt, in der Mark steckt, beschreibt der Autor jedoch bis ins kleinste Detail. Er erschüttert damit regelrecht.


    Dieses Buch im Schulunterricht gelesen, könnte viele Jugendliche vor den Erfahrungen mit Drogen bewahren, denn die bedrohliche Angst, dass auch sie so enden könnten, ist gegenwärtig. Jedoch sollte der Autor für diesen Schritt sein Buch überarbeiten. Um seine Aussage auch langhaltig beim Leser im Gehirn einzubrennen, bedarf es einem Werk, welches keine gravierenden Fehler enthält. Mehrfach verwechselt der Autor Namen. Da ist zum Beispiel eine Unterhaltung zwischen Dominik und Ramona, wo plötzlich Mark böse guckt. Mark ist aber gar nicht vor Ort und wird im Anschluss auch gesucht, da sein Aufenthaltsort unbekannt ist. Ältere Leser, wie ich, können über solche Makel hinwegsehen, aber Jugendliche nehmen dies als Aufhänger, um den Autoren nicht ernst zu nehmen.


    Zudem ist der Schluss etwas zu individuell gestaltet. Fand ich es schon komisch, dass sich ein Dealer um seinen Käufer kümmert, wird der blutige und brutale Schluss noch merkwürdiger. Ich bekam teilweise das Gefühl, dass Florian Höltgen nach einem erschreckenden Ende gesucht hat und sich nicht anders zu helfen wusste. Weniger wäre hier besser gewesen und hätte realistischer gewirkt. So klang es einfach zu unglaubwürdig. Gerade bei einem solchen Thema sollte es glaubwürdig, wie eine Biographie vermittelt werden.


    Trotz einiger Makel ist das Buch erschütternd und kann Jugendliche vor Drogen abschrecken. Daher kann ich es empfehlen. Schließlich ist die Kernaussage, dass Drogen nicht nur Spaß bedeuten, gut vermittelt worden.


    ===Bewertung===
    „Marks Welt“ ist ein guter Ansatz für ein so wichtiges Thema. Durch kleinere Makel und einen recht individuellen Abschluss zeigt sich, dass der Autor Neuland betreten hat. Kleinere Schönheitsmakel, wie Namensverwechslung, unrealistischer Schluss und gesichtslose Figuren sorgen für drei Sterne.


    Pro: Thematik
    Contra: stellenweise die Umsetzung


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    Seite 60-61: „Er ist einfach nicht da, das heißt es“, maulte Dominik mich an. „Und er blutet ganz offensichtlich. Das trägt nicht gerade zu meiner Beruhigung bei.“ Dann sah er mich auffordernd an. „Komm schon, hilf mir suchen.“ „Aber was ist, wenn er irre geworden ist und ein Messer hat und...“ Mark sah mich mit einem bösen Blick an. „ Er war gestern schon irre und hat er uns da etwa mit einem Messer angefallen?“ Dominik hatte recht, ich war langsam kurz davor, durchzudrehen. Ich ärgerte mich über mich selbst, über meine ungeheure Dummheit, über meine Panik.Voller Wut auf misch selbst lief ich an Dominik vorbei und begann nach Mark zu suchen.

    ==Ägypten und seine Götterwelt==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Buchdaten===
    Autor: Eva Marebu
    Titel: Der magische Skarabäus
    Verlag: arsEdition
    Erschienen: 2010
    ISBN-13: 978-3760736747
    Seiten: 304
    Einband: HC
    Kosten: 14,95€
    Genre: Kinderbuch
    Serie: -


    ===Autor/in===
    -1956 in Herrsching am Ammersee geboren
    -Studium der Germanistik, Geschichte und Sozialkunde
    -Lebt heute in München
    -Hobbys: Kochen, Singen, Trommeln, Lesen


    ===Verlasangabe===
    »Der magische Skarabäus« ist ein fesselnder Jugendroman mit einem Mix aus Fantasy und ägyptischer Geschichte. Das Buch nimmt den Leser mit auf eine spannende Zeitreise in die Ära Tutanchamuns. Eine furiose Jagd durch Raum und Zeit, eine Geschichte zwischen Historie, Mythos und Fantasie und ein Mädchen auf der Suche nach der Wahrheit. Aus diesem Stoff webt Autorin
    Eva Marebu eine ganz besondere Abenteuergeschichte.


    Alles beginnt mit einem seltsamen Brief, den Paula an ihrem 12. Geburtstag erhält: Der Absender ist angeblich ihr Großvater. Doch warum hat sie noch nie von ihm gehört? Weshalb wurde das Schreiben in der ägyptischen Stadt Luxor aufgegeben?


    Und was hat es mit dem Skarabäus auf sich, von dem im Brief die Rede ist? Rätsel und Geheimnisse halten Paula nicht auf, und schon bald ahnt sie: Der magische Skarabäus ist das Tor zu einem fernen Ort – und in eine längst vergangene Zeit. Paula begibt sich auf eine atemberaubende Zeitreise!


    Doch wer die Geister der Vergangenheit weckt, begibt sich in große Gefahr. Und die ägyptischen Dämonen kann Paula nur mit der Hilfe der Götter besiegen…


    ===Meine Meinung===
    „Der magische Skarabäus“ von Eva Marebu ist schon optisch ein absolutes Highight. Dieses glänzende Cover mit dem Skarabäus drauf sieht wunderschön aus.


    Das Erstlingswerk von Eva Marebu ist ein Kinderbuch für Leser zwischen 10-12 Jahren. Die Protagonistin Paula lebt zusammen mit ihrer Mutter. An ihrem zwölften Geburtstag bekommt sie einen merkwürdigen Brief von ihrem unbekannten Großvater. Dieser besagte Großvater ist schon vor ihrer Geburt bei einer Ausgrabung in Ägypten spurlos verschwunden. Den Skarabäus, den er ihr mit diesem Brief schenkt, ist keine billige Fälschung, sondern stammt aus der Zeit von Tutanchamun. Durch Zufall findet sie heraus, dass sie mit einer sanften Berührung des Skarabäus in der Zeit reisen kann. Schon bald findet sie das Geheimnis um das Verschwinden ihres Großvaters heraus. Zusammen mit Niko begibt sie sich ins alte Ägypten, um die Unschuld ihres Großvaters vor den Göttern zu beweisen.


    Der Einstieg in dieses Kinderbuch fiel mir persönlich sehr leicht. Paula ist eine liebenswerte Person, die freundlich, ergeizig und mutig präsentiert wird. Jedes Mädchen in diesem Alter kann sich problemlos mit ihr identifizieren. Auch männliche Leser finden in dem pfiffigen Niko eine Figur zum Identifizieren. Die Autorin verwendet für ihr Werk einen bildhaften Erzählstil. Jeder einzelne Charaktere steckt voller Leben. Die völlig fremden Schauplätze wurden authentisch wiedergegeben, sodass ich mir alles direkt vor meinem Auge vorstellen konnte. Von Anfang an weiß es die Autorin zu fesseln. Kleinere Wendungen, die Gefahren und der ägyptische Hintergrund überzeugen selbst einen erwachsenen Leser wie mich.


    Das vorliegende Werk ist eine Mischung aus Fantasie, Magie und vielen historischen Fakten bezüglich der Zeit von Tutanchamun. Als Kind haben wir in Paulas Alter ebenfalls die ägyptischen Götter in der Schule durchgenommen. Aus diesem Grund kam mir vieles bekannt vor. Doch auch wer sich in dieser Welt noch nicht auskennt, braucht keine Angst vor diesem Werk haben. Eva Marebu hat nicht nur wunderschöne Zeichnungen der Götter in ihr Werk eingebaut, sondern die wesentlichen Götter am Ende des Buches noch einmal genauestens erklärt. Um den Leser die damalige Zeit anschaulicher zu gestalten, wurde sogar eine Zeichnung des Tempels eingefügt. Ich konnte als Leser viele Einblicke in die Kultur, das Leben, die Arbeit und sogar in die Agrar-Wirtschaft zur Zeit von Tutanchamun bekommen. Außerdem konnte ich viel über die Götter und ihre Position in der Götterwelt erfahren. Wer auf eine kindgerechte Art etwas über diese Kultur lernen möchte, landet hier keinen Fehlgriff.


    Ich habe meinem siebenjährigen Stiefsohn aus diesem Buch etwas vorgelesen und er war vom Spannungsfaktor und dem Lehrfaktor begeistert. Er selber hätte das Buch aber nicht lesen können, da er mit den vielen fremden Begriffen und schweren Worten noch nicht viel hätte anfangen können. Ich musste ihm vieles erklären. Daher kann ich ruhigen Gewissens behaupten, dass die angegebene Altersgruppe von 10 Jahren angebracht ist.


    Empfehlen kann ich dieses Buch jedem. Egal ob Lehrer, Kind, Jugendlicher oder sogar einfach nur jung gebliebenen Erwachsenen, wie mich. Wer sich für das alte Ägypten interessiert, sollte es lesen.


    ===Bewertung===
    Der magische Skarabäus ist nicht nur lehrreich, sondern vermittelt dies in einer spannenden und kindgerechten Geschichte. Tutanchamun, ägyptische Götter und ein Hauch von Magie verzaubern jung und alt. Von mir gibt es fünf Sterne.


    Pro: lehrreich, bildhaft
    Contra: nichts


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    http://www.arsedition.de/_download/leseproben/3674.pdf

    ==So muss ein historischer Roman sein==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Buchdaten===
    Autor: Bastian Zach, Matthias Bauer
    Titel: Morbus Dei: Die Ankunft
    Verlag: Haymon
    Erschienen: 2010
    ISBN-13: 978-3852188461
    Seiten: 296
    Einband: TB
    Kosten: 9,95€
    Genre: historischer Roman
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Bastian Zach, geboren 1973 in Leoben. Grafik-Designer, seit 2007 Schnitt- & Synchronregisseur. Gemeinsam produzierten Matthias Bauer und Bastian Zach die preisgekrönten Kurzfilme „ausWEG“ (2001) und „[infinite]“ (2003) sowie den Spielfilm „3 Zimmer. Küche. Tod.“ (2006). Matthias Bauer, geboren 1973 in Lienz. Studium der Geschichte und Volkskunde in Innsbruck, Tätigkeiten im Verlags- und Ausstellungsbereich sowie in der Erwachsenenbildung. (Quelle: Amazon.de)



    ===Genehmigter Klappentext===
    Ein einsames Bergdorf vor 300 Jahren: Von einem Schneesturm überrascht, verschlägt es den Deserteur Johann List in diese abgeschiedene, von Furcht und Aberglaube beherrschte Gegend. Schnell ist ihm klar, dass mit dem Dorf etwas nicht stimmt, dass ein düsterer Schatten über den Bewohnern liegt – Tiere werden getötet, Menschen verschwinden, vermummte Gestalten lauern in den finsteren Wäldern. Als Johann sich in die Tochter eines Bauern verliebt, beschließt er, mit ihr das Dorf zu verlassen. Doch noch bevor sie verschwinden können, eskaliert die Situation und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt ...


    ===Meine Meinung===
    Schon das Cover dieses Taschenbuches ist ein wahrer Blickfang. Düster blickt den Leser eine Figur entgegen. Ein magisches Symbol ist hervorgehoben. Dazu ein unheimlicher Titel und ein vielversprechender Klappentext. Kurz gesagt, ich freute mich riesig auf ein spannendes Buch.


    Der Prolog verursachte mir ein riesiges Fragezeichen auf dem Kopf. Nicht ganz zwei Seiten, die Angst aufkommen ließen. Danach ging es mit der eigentlichen Geschichte weiter. 1703 flieht Johann schwerverletzt von einem Bauern und kommt in das unheimliche Dorf mitten in Tirol. Elisabeth und ihr Großvater pflegen ihn gesund. Als Dank und aus Zuneigung zu Elisabeth verdingt er sich als Knecht bei Jakob, dem tyrannischen Vater von Elisabeth. Schnell merkt er, dass es nicht nur der kälteste Winter seit Jahren ist, sondern das im Dorf etwas unheimliches vor sich geht. Als eine Kuh verschwindet, erfährt Johann zum ersten Mal von den Ausgestoßenen. Um die Situation gefährlich zu zuspitzen kommt noch ein Trupp bayrischer Soldaten ins Dorf.


    Während des gesamten Lesen stellte ich mir die Frage, in welches Genre ich diese Lektüre einteilen sollte. Es ist kein typisch, historischer Roman, aber als Horror oder Thriller kann man das Werk definitiv auch nicht bezeichnen. Es ist aber ein gelungener Mix, der von der ersten Minute den Leser packt. Ich wurde in eine Welt entführt, die nicht nur 300 Jahre zurück liegt, sondern düster, mystisch und voller Glaube steckt. Die historischen Fakten rund um das Leben in dieser Zeit wurden mir perfekt vermittelt. Ich konnte den Glauben an Gott und die harten Lebensbedingungen für ein kleines Dorf ohne Schwierigkeiten nachvollziehen. Alleine durch den harten Winter wirkt das Buch noch realistischer und spannender.


    Nicht nur die Situation, sondern auch die Charaktere wurden vom Autoren-Duo authentisch, lebendig und voller eigener Charakterzüge beschrieben, dass ich jeden direkt vor meinem inneren Auge sehen konnte. Viele wurden sympathisch gestaltet, andere wiederum sind tyrannisch und eher unsympathisch.


    Die beiden Autoren verwenden in allen Bereichen einen bildhaften und detaillierten Sprachstil. Dabei achten sie darauf den Leser in keiner Weise zu langweilen. Trotz der vielen Details wirkt es nie in die Länge gezogen, sondern die Spannung baut sich immer mehr auf bis sie am Ende in einem überraschenden Schluss aufgeht. Der Schluss lässt mich auf eine Fortsetzung hoffen.


    Einmal angefangen, konnte ich dieses Werk nicht mehr aus der Hand legen. Das Böse, die düstere Umgebung und der verwirrende Prolog sind auf Grund der realistischen und historischen Rahmenbedingungen fesselnd. Ich habe das Buch an zwei Tagen durchgelesen.


    Wer also auf der Suche nach einem Buch voller düsterer Atmosphäre ist, das historische Genre bevorzugt und dabei noch etwas zum Nachdenken mag, sollte sich dieses Buch kaufen.


    ===Bewertung===
    Viele Bücher sind gut, aber nur wenige Bücher sind so gut. Düster, spannend, authentisch und detailliert. Dem Autoren-Duo ist ein grandioser Genre-Mix gelungen, der jeden Leser überzeugt. Dafür gibt es fünf Sterne.


    Pro: Stil, Umsetzung
    Contra: nix


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah