Beiträge von Sandra Lessmann

    Hallo Angelcurse,


    Laufburschen trugen eine Livree, also eine Art bunte Uniform, die
    die Farben der Familie trug, für den der Laufbursche arbeitete.
    Vielleicht hast du diese Livreen schon in Filmen gesehen, die im 18.
    Jahrhundert spielen. Zu jener Zeit trugen die Laufburschen außerdem
    weißgepuderten Perücken, was sie bis ins 19. Jahrhundert beibehielten,
    als die Perücken längst wieder aus der Mode waren.


    Herzlichst
    Sandra

    Hallo Taciturus,


    du hattest eine Frage nach einer Operation genannt Steinschnitt.
    Dabei handelt es sich um die operative Entfernung eines Blasen- oder
    Nierensteins. Sie war deshalb gefährlich, da jede Öffnung des Körpers
    die Gefahr einer tödlichen Infektion beinhielt.
    Ich hoffe, die Erklärung war hilfreich.


    Herzlichst
    Sandra

    Hallo Angelcurse,


    du hattest eine Frage zu den Masken. Natürlich mögen sich die Leute
    Gedanken gemacht haben, wer wohl hinter einer solchen Maske
    steckte, heutzutage fahren viele Prominente in Limousinen mit
    abgedunkelten Scheiben umher. Man weiß zwar, dass es ein Prominenter
    ist, aber nicht welcher. Amoret ist nicht die einzige Frau, die inkognito
    bleiben möchte. Eine Person, die es ernsthaft darauf anlegte, eine
    maskierte Frau zu entlarven, hätte dies sicher geschafft, aber absolute
    Sicherheit ist eben schwer zu erreichen.


    Gruß
    Sandra

    Hallo Kahlan,


    was deine Meinung, dass Gesetze, die nicht mehr zeitgemäß sind,
    abgeschafft werden sollen, betrifft, hast du sicher Recht. Aber bedenke
    bitte, dass es sich um das 17. Jahrhundert handelt, in dem sich
    neue Erkenntnisse noch nicht so schnell durchsetzten wie heute,
    und außerdem geht es im Rechtswesen immer ein wenig langsamer
    voran.


    Herzlichst
    Sandra

    Hallo Geli73,


    nein, ich schreibe nicht hauptberuflich, hoffe aber, dass ich dies eines
    Tages tun kann. Ich arbeite auch an der Universität Düsseldorf.


    Einen Verlag zu finden, ist immer schwierig. Daher habe ich mich zuerst
    bemüht, einen Agenten zu finden. Beim dritten Versuch hatte ich Glück.
    Dann ist es nicht mehr so schwierig, einen Verlag zu finden. Manchmal
    ist es auch schwieriger, einen Agenten zu finden, wie ich hörte.


    Herzlichst
    Sandra

    Hallo geli73,


    das sind ja eine ganze Menge Fragen auf einmal. Ich versuche sie
    kurz zu beantworten:
    Der Engel "engl. Angel" ist einfach die Bezeichnung für eine Münze,
    weshalb sie so heißt, müsste ich auch noch mal nachsehen.


    Eine Unze entspricht etwa 30 g. Es handelt sich um ein altes Apotheker-
    gewicht, mit dem auch Ärzte gerechnet haben.


    Wenn man sich Porträts von Charles II oder seinem Bruder ansieht,
    bemerkt man, dass bei ihnen das französische Blut ihrer Mutter, die
    auch von den Medici, also Italienern abstammt. Daher bürgerte sich
    dieser Ausdruck: dunkel wie ein/eine Stuart ein.


    Konstabler und Büttel (engl. constable, beadle) sind frühe Ordnungshüter,
    wobei der Konstabler über dem Büttel steht, also in etwa Polizisten.


    "Oddsfish" ist ein Ausspruch, für den Charles II berühmt ist. Eigentlich
    ist er unübersetzbar, stammt aber vermutlich von "God's Wishes", was
    so ähnlich ist wie "Bei Christi Blut!"


    Natürlich gab es neben Rotwein auch Weißwein. Rotwein wurde bis in das
    19. Jahrhundert als herzstärkendes Mittel empfohlen. Er war aber nicht
    so stark wie unser Rotwein heute. Man muss bedenken, dass das Wasser
    damals nicht genießbar war, daher trank man nur Bier und Wein, die
    verdünnt wurden.


    Ich hoffe, das war hilfreich.


    Herzlichst
    Sandra

    Hallo Delphin,


    es gehört zu den Vorurteilen, dass Vergewaltigungen in früheren
    Zeiten nicht bestraft wurden. Auf Vergewaltigung stand auch schon
    im Mittelalter die Todesstrafe und zu der Zeit, in der der Roman
    spielt, auch noch. Gerade aus diesem Grund waren Verurteilungen
    selten, da es um das Leben des Angeklagten ging. Er wurde praktisch
    nur verurteilt, wenn es Zeugen für die Vergewaltigung gab. Eine Jury
    hatte Hemmungen, einen Mann nur aufgrund der Aussage einer Frau
    zum Tode zu verurteilen.


    Herzlichst
    Sandra

    Hallo Taciturus,


    zu Deiner Frage, ob Richter Trelawney eine historische Figur ist,
    möchte ich kurz etwas erklären: Wie auch im Nachwort nachzulesen
    ist, sind außer Trelawney und Baron Peckham alle erwähnten Richter
    historisch. Da Trelawney aber eine bedeutende Rolle spielt und daher
    frei handeln können muss, habe ich ihn erfunden.


    Herzlichst
    Sandra

    Zitat

    Original von milla
    Eigentlich wollte ich gestern abend nur mal reinlesen und schwupps habe ich die ersten 9 Kapitel gelesen :wow Wie man daran schon merkt, bin ich super in das Buch reingekommen, und habe freudig festgestellt, dass es genau 1 Jahr später spielt als "Das Urteil am Kreuzweg" von Iain Pears, das zwar ein ähnliches Thema hat (Giftmorde in London), aber in das man nicht so leicht einsteigen kann - @ Sandra: kennst du das Buch?. Die Atmosphäre hier ist toll eingefangen - allein schon der Anfang zwischen den Ruinen.... *grusel*

    Ich habe das Buch von Iain Pears nicht gelesen, aber ich danke für den Tipp. Sandra


    Zitat

    Leichenöffnungen - egal zu welcher Zeit - sind nicht so mein Ding *leicht grün im Gesicht*, aber diese und auch nachher die Beschreibungen von Sir Orlandos Krankheit waren sehr interessant. Aus heutiger Sicht geradezu erschreckend, wie die englischen Ärzte damals Fieber behandelten, aber Jeremy als weitgereister Arzt und Priester kannte ja gottseidank die bessere Behandlung.


    Natürlich haben nicht nur englische Ärzte auf diese Weise ihre Patienten behandelt, sondern auch deutsche und französische bzw europäische, und das nicht nur wenn die Patienten Fieber hatten, sondern bei allen möglichen Krankheiten. Die französische Königin Maria Theresia (Frau von Ludwig XIV.) litt nur an einem Abzess am Arm, wurde aber von ihren Ärzten mit Aderlässen und Brechmitteln soweit geschwächt, bis sie starb.


    Zitat

    Überhaupt sind mir Jeremy und auch die anderen Figuren, die bislang aufgetaucht sind, sehr sympathisch :-] Sie sind alle Kinder ihrer Zeit und unterliegen den vorherrschenden Vorurteilen, selbst die tolerantesten wie Sir Orlando: er geht sofort davon aus, dass der Ire ihm nicht helfen, sondern ihn überfallen will, von seinem Entsetzen, als er hört, dass Jeremy Jesuit ist, ganz zu schweigen. Und auch Jeremys Begründung, trotz seines Rauswurfs von Sir Orlando den Fall weiter zu verfolgen ("... wenn es ihm [dem Mörder] dann gelingt, erwartet Trelawney als Ketzer die ewige Verdammnis.") ist wohl eine Aussage aus Überzeugung (oder doch ironisch gemeint? :gruebel). Das macht es für mich auf jeden Fall authentisch und ich freue mich schon aufs Weiterlesen!


    Die Bemerkung von Jeremy, dass Ketzer in die Hölle kommen, ist nicht ironisch gemeint, sondern entspricht dem Glauben seiner Zeit. Natürlich gab es damals auch schon Atheisten, die weder an Gott noch den Teufel glaubten.