Beiträge von tschuly82

    Ich finde es schwer, dieses Buch zu bewerten. Die Sprache von Helena Adler ist wuchtig, grob, grotesk und zugleich in ihrer Wortgewalt überwältigend. Müsste ich die Sprache alleine bewerten, wäre das die volle Punktzahl. Es geht aber um die Geschichte einer Ich-Erzählerin.

    Idyllisch ist hier nichts, wenn die Autorin von ihrer Kindheit in einem Salzburgischen Bergbauerndorf erzählt, vom saufenden Vater und der schrecklichen Mutter. Wie sich Adler selbst als Infantin stilisiert, während um sie herum der Bauernhof stirbt, ist gewöhnungsbedürftig. Provokant ja, aber nicht sehr glaubwürdig.

    Gegen diese Familie, in der die frömmelnde Mutter Krallen an ihren Klauen hat und einen Schnabel wie ein Hackebeil, der Vater ein Grizzlybär ist mit einer ständigen Alkoholfahne, die weiteren Verwandten, auch die tückischen Zwillingsschwestern, ohne Ausnahme boshafte Teufel sind, wird ein kleines Mädchen, das eigentlich eine Infantin, jedenfalls etwas Besonderes, Schönes, also eben am besten eine Infantin werden will, zum "Teufelsbraten". Deshalb wird ihr zugetraut, dass sie es war, die die den alten Bauernhof abgefackelt hat. Das Kind flüchtet in eine imaginäre Welt mit Wölfen. Die Familie bricht auseinander. Wie es weitergeht, muss man mit Sicherheit selbst erlesen. Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen.

    Eine Geschichte wie die von Kate und Peter, habe ich noch nie gelesen. Das Cover ist sehr schlicht gehalten, aber trotzdem sehr schön. Genau wie die Geschichte selbst, die mit dem Slogan wirbt, eine moderne Romeo- und Julia-Geschichte zu sein. Im Grunde geht es um sieben Jahrzehnte innerhalb einer Familie.
    Die Charaktere im Buch sind so vielschichtig und grandios. Das Buch besteht aus so viel Tragik und Drama und doch ist es bezaubernd und herzerwärmend. Denn am Ende siegen Liebe und Güte.


    Kate und Peter sind Julia und Romeo. Von Kindheit an, erst Nachbarn, dann erste zarte Gefühle, dürfen sie diese nicht ausleben, da es zwischen den Familien einen Zwist gibt. Doch so einfach ist das Ganze nicht. Denn beide können nicht aus ihrer Haut, und erst recht nicht aus ihren Familien. Oder doch? Was noch dazukommt, ist, dass man nicht weiß, woher der Zwist rührt. Denn eigentlich sind die beiden Väter Kollegen bei der Polizei, und die beiden Mütter könnten sich ebenfalls anfreunden, da alle im selben Alter sind, jung verheiratet, nun ein Haus haben, und die ersten Kinder auf die Welt kommen. Doch Anne, Peter Mutter, benimmt sich merkwürdig, will keinen Kontakt in dieser kleinen Vorstadt, in der sonst alle gut miteinander umgehen. Auf der anderen Seite ist Lena, Peters Mutter, die unbedingt diesen Kontakt will und Mohnkranz und Schaukeln ungefragt vorbei bringt. Doch Anne will das nicht und Brian auch nicht so richtig. So leben die Familien nebeneinander her. Sie dulden die Freundschaft von Kate und Peter zunächst, irgendwann versucht Anne diese Freundschaft zu verhindern. Und auch Francis und Lena, die Eltern von Kate, sind alles andere als begeistert. Und dann, eines Abends, als Kate und Peter 14 sind, da passiert eine Tragödie, die beide Familien noch mehr voneinander zu trennen scheint. Erst recht, die beiden mittlerweile Jugendlichen. Wie das Ganze dann weitergeht, muss man selbst erlesen. Denn das Buch handelt nicht nur von den beiden, sondern führt uns tief hinein in die Vergangenheiten und natürlich auch in die Gegenwart.



    Der Schreibstil hat mich umgehauen. Der Erzählstil ist leise und unaufgeregt. Mary Beth Keane fasst die einzelnen Stationen des Lebensweges ihrer Protagonisten sehr eindringlich und berührend zusammen, vermittelt dem Leser die doch manchmal recht bedrückenden Szenen mit dem gewissen Fingerspitzengefühl und lässt hier und da eine Prise Humor durchblicken, um das Ganze aufzulockern. Das Buch hat mich aber auch sehr bewegt, denn es zeigt einem, dass Romeo und Julia Geschichten nicht immer mit romantischen nächtlichen Besuchen und Balkonszenen zu tun haben. Aber was am Ende zählt, sind am Ende doch immer Liebe und Güte. Volle Punktzahl für dieses unbeschreiblich schöne Buch von mir!

    Ein Mord der kein Mord sein darf. Denn wenn es einer ist, werden Fragen aufgeworfen die keiner beantworten will. Wenn es ein Mord ist, müssen sich alle ihrer Vergangenheit stellen und das in einem Land das kollektiv nach vorne schaut und bloß nicht zurück. Die Stille der Toten von Maximilian Rosar spielt in den 60er Jahren.


    Bis jetzt habe ich wenige Krimis gelesen die in den 60iger Jahren spielen. Studentenbewegungen, Vietnam-Krieg, sexuelle Revolution - sie alle prägten dieses Jahrzehnt. Zudem noch immer die Verdrängung der Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und seine psychischen Folgen. Diese Themen werden in diesem Krimi miteinander verwoben. Der Tod eines ermordeten Juden in Frankfurt bringt Kommissar Johannes Preusser an seine persönlichen Grenzen. Denn die Hintergründe für diesen Mord hängen mit dem Nazi-Regime im Zweiten Weltkrieg zusammen. Nicht alle haben Interesse daran, dass die Gründe für diesen Mord publik werden.....


    Mir hat dieser Krimi ausgesprochen gut gefallen, schon allein weil er in den 60er Jahren spielt und damit mal etwas anderes ist, als der klassische Krimi. Der Schreibstil ist flüssig und gut, die Geschichte glaubhaft und authentisch. Ich würde mich freuen, schon bald wieder einen Krimi von Rosar lesen zu dürfen!

    Leseliste 2021


    1. Anja Baumhaier: Kranichland

    2. Katharina Peters: Deichmord

    3. Corinne Rufli: Seit dieser Nacht war ich verzaubert

    4. Jasmin Schreiber: Mariannengraben

    5. Benjamin Meyers: Offene See

    6. Alina Bronsky: Baba Dunjas letzte Liebe

    7. Lene Schwarz: Waldesgrab

    8. Maximilian Rosar: Die Stille der Toten

    9. Katrine Engberg: Blutmond

    10. Nick Hornby: Juliet naked

    11. Katharina Peters: Strandmord

    12. Mary Beth Keane: Wenn du mich heute wieder fragen würdest

    13. Helena Adler: Die Infantin trägt den Scheitel links

    14. Bruno Varese: Die Tote am Lago Maggiore

    15. Mia Hansen: Die Dinge meiner Liste

    16. Jane Mc Leod Trotter: Das Mädchen aus Assam (Teil1)

    17. Janect Mc Leod Trotter: Die Rückkehr nach Assam (Teil2)

    18. Katharina Peters: Fischermord

    19. Dirk Rossmann: Der neunte Arm des Oktopus

    20. Lutz Seiler: Stern 111 (abgebrochen)

    21. Ule Hansen: Neuntöter

    22. Katharina Peters: Schiffsmord

    23. Max Seeck: Hexenjäger

    24. Janet Mc Leod Trotter: Die Sehnsucht nach Assam (Teil3)

    25. Kate Elizabeth Russe: Meine dunkle Vanessa

    26. Michael Kibler: Madonnenkinder

    27. Ava Reed: For Good

    28. Frank Goldhammer: Zwei fremde Leben

    29. Louise Penny: Das Dorf in den roten Wäldern (1)

    30. Katrine Engberg: Krokodilwächter

    31. Monika Helfer: Die Bagage

    32. Charlotte Jacobi: Die Douglas Schwestern

    33. Anna Johansen: Die Tote im Strandkorb (1)

    34. Ruth Ware: Hinter diesen Türen

    35. Anna Johannsen: Das Mädchen am Strand (2)

    36. Schwiecker/Tskokos: Die 7. Zeugen

    37. Bö Svenström: Spiele (2)

    38. Ewald Arenz: Alte Sorten

    39. John Boyne: Mein Bruder heißt Jessica

    40. Thomas Hettche: Herzfaden

    41. Anna Johannsen: Die alte Dame am Meer (3)

    42. Alena Schröder: Junge Frau am Fenster stehend, Abendkleid, blaues Meer

    43. Carsten Henn: Der Buchstabenspazierer

    44. Bjov Berg: Deadline

    45. Henri Faber: Ausweglos

    46. Angie Thoma: The Hate u give

    47. Thomas Kunst: Zanderschomer Kliniken

    48. Sabine Thiesler: Im Versteck

    49. Nina Lykke: Alles wird gut

    50. Katharina Peters: Ankermord

    51. Kristin Hannah: Die vier Winde

    52. Julie Clark: Der Tausch

    53. Carl Tillessen: Konsum

    54. Volker Kutscher: Der nasse Fisch

    55. Stefanie von Schulte: Junge mit schwarzem Hahn

    56. Katleen Kent: Die Tote mit der roten Strähne

    57. Nele Neuhaus: Im Wald

    58. Hervé Le Tellier: Die Anomalie (abgebrochen)

    59. Grit Lemke: Kinder von Hoy

    60. Richard Osman: Der Donnerstagsmordclub

    61. C.S. Harris: Die Gräber von Tanfield

    62. Benedict Wells: Hard Land

    63. Angelika Svensson: Kiellinie

    64. Monika Helfer Vati

    65. Laetitia Colombani: Der Zopf (abgebrochen)

    66. Simon Beckett: Die Verlorenen

    67. Coleen Hoover: Layla

    68. Karin Smirnoff: Mein Bruder




    fettdruck = Highlights

    Mir ging es ähnlich.

    Bei mir war es der schon zu oft gelesene oder gesehene, typisch amerikansiche Gerichtsprozess, den ich langweilig und vorhersehbar fand. Ich hätte generell die ganze "Mordgeschichte" nicht gebraucht.

    Da kann ich euch auf jeden Fall zustimmen. Der Mordprozess war schon etwas zu viel des "Guten".

    1. Sofia Lundberg - Das rote Adressbuch

    2. Sebastian Fitzek - Das Geschenk

    3. Bov Bjerg - Serpentinen

    4. Miroslav Nemec - Die Toten von der Falkneralm

    5. Cecilia Ahern: Hundert Namen

    6. Peter Schwende: Prost Mahlzeit

    7. Tom Finneck: Schuldacker

    8. Jürgen Mathär: Kastanienbusch

    9. Juan Morena: Tausend Zeilen Lüge

    10. John Ironmonger: Der Wal und das Ende der Welt

    11. Caroline Bernard: Frida Kahlo und die Farben des Lebens

    12. Bo Svenström: Opfer

    13. Robert Harris: Konklave

    14: Ava Dellaira: Love Letters to the Death

    15. Anna Mc Partlin: Die letzten Tage von Rabbit Hayes

    16. Andreas Eschbach: NSA

    17. Anna McPartlin: Für immer Rabbit Hayes

    18. Eve Harris: Die Hochzeit der Chani Kaufman

    19. Kathy Reichs: Das Gesicht des Bösen

    20. Ines Thorn: Bilder unseres Lebens

    21: Stefan Hertmans: Krieg und Terpentin

    22. Delia Owens: Der Gesang der Flusskrebse

    23. Suzanne Collins: Die Tribute von Panem - Das Lied von Vogel und Schlange

    24. K. Hannah: Die Nachtigall

    25. Sven Koch: Dünengrab

    26. Dirk Korbjuweit: Haarmann

    27. Iris Wolff: Die Unschärfe der Welt

    28. Marc Uwe Kling: Qualityland

    29. Ragnar Jonasson: Dunkel

    30. Sebastian Fitzek: Der Heimweg

    31. Oliver Hilmes: Berlin 1936

    32. Katharina Peters: Bernsteinmörder

    33. Katharina Peters: Leuchtturmmörder

    34. Jodi Picoult: Der Funke des Lebens

    35. Sasa Stanic: Herkunft

    36. Mona Kasten: Begin Again

    37. Victoria Mas: Die Tanzenden

    38. Ragna Jonasson: Insel

    39. Tom Finneck: RAuchland

    40. Maja Lunde: Die Geschichte des Wassers


    Fettdruck: Highlights 2020

    In den Schweizer Bergen liegt das Wolkenschloss, ein echtes Grand-Hotel, das seine Glanzzeiten allerdings schon hinter sich hat. Nur einmal im Jahr, erlebt das Hotel eine wahre Renaissance - zum jährlichen Silvesterball. Zu diesem reisen die Reichen und Promis an. Fanny ist Praktikantin im Hotel. Sie ist Schulabbrecherin und für ein Jahr im Luxus Hotel. Ihr entgeht nicht, dass hier viele Gäste nicht nur reich sind, sondern auch ihre ganz individuellen Geheimnisse haben.
    Bald schon entdeckt sie, dass sich stinkreiche Oligarchen im Hotel befinden, die im Besitz eines legendären Nadjeschda-Diamanten sind. Fanny ahnt nicht, dass sie schon bald in Lebensgefahr schweben wird.


    Meine Meinung:
    "Wolkenschloss", von Kerstin Gier, erzählt aus der Perspektive der 17-jährigen Fanny Funke eine bezaubernde Geschichte. Fanny hat Herz, Verstand und Mitgefühl. Sie ist nicht perfekt, recht amüsant und erlebt eine ganze Menge. Die Geschichte ist nicht sonderlich anspruchsvoll, aber sehr unterhaltsam. Das Lesen hat mir Spaß gemacht und ich fand die Irrungen und Wirrungen spannend. Ich sehe das Buch als nettes Wohlfühlbuch mit viel Humor. Mehr Sterne hätte ich vergeben, wenn es ein bisschen spannender gewesen wäre. Die erste Hälfte zieht sich leider sehr in die Länge.

    Der Nachtflug von Buenos Aires nach Berlin wird für den Psychiater Mats Krüger zum absoluten Albtraum. Er selbst leidet unter zwanghafter Flugangst und wird während des Fluges zudem von einem Unbekannten bedroht. Wird er sich selbst und alle Passagiere opfern, um das Leben seiner hochschwangeren Tochter zu retten? Oder kann er dem Spuk auch ohne Menschenopfer ein Ende setzen? Ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit beginnt...


    Meine Meinung

    Sebastian Fitzek ist einer meiner deutschen Lieblingsautoren. Leider gehört "Flugangst 7A" nicht unbedingt zu seinen besten Werken - auch wenn es sich wieder flüssig lesen lässt.Grundsätzlich habe ich aber schon sehr lange nicht mehr so eine haarsträubende und mit unterschiedlichen Themen überfrachtete Geschichte gelesen. Ich hatte damit gerechnet, dass Fitzek den Thriller rund um das Thema Flugangst spinnt. Das hatte er bei Passagier 23 ja schon erfolgreich vorgemacht und auch dieses mal spielt er mit dem Thema und nennt interessante Hintergrundinfos wie beispielsweise den statistisch gesehen sichersten Sitzplatz in einer Maschine. Leider waren ihm diese Themen nicht genug, denn je weiter die Handlung fortschreitet, desto aufgeblähter wird sie. Abgehandelte Themen sind beispielsweise die HIV Infektion von Mats Tochter, ihre Entführung, seine Erpressung, Massentierhaltung/Milchkonsum, Stalking/Mobbing sowie das Locked-in-Syndrom (und die Liste könnte noch weitergehen)...

    Weshalb bläht er die Geschichte so auf? Vielleicht um von der sehr dürftigen & unrealistischen Grundgeschichte abzulenken und dem Buch einen Sinn zu geben? Oder um die völlig unlogischen Handlungen der Protagonisten zu erklären? Ich weiß es nicht, aber ich muss gestehen, dass das Buch ein einziges Ärgernis war und mich auch das Ende nicht versöhnen konnte.

    Ein absolut enttäuschender, vollkommen aufgeblähter und unlogischer Thriller. Ich drücke ein Auge zu und verbuche das Buch als Ausrutscher des Autors. Von mir gibt es 2 Sterne. Sorry, das geht eindeutig besser!


    Eine Entführung. Drei Morde. Und ein Täter aus der Vergangenheit. . Beatrice Kaspary und Florin Wenninger ermitteln in einem grausamen Mordfall in Salzburg. Bea erkennt sehr schnell, dass der Täter nicht zufällig Hinweise zu ihrer vor 16 Jahren ermordeten Freundin hinterlassen hat. Als zwei weitere Morde begangen werden, lässt sich nicht mehr abstreiten, dass sie die einzige Verbindung zu den Opfern ist. Doch warum? Sie sieht sich gezwungen, in der Vergangenheit zu wühlen, doch wird sie dadurch das nächste Opfer retten können? Und wer ist dieser unbekannte Jago, der Liebhaber ihrer verstorbenen Freundin? Noch bevor Beatrice eins und eins zusammenzählen kann, wird sie selbst entführt. Doch so leicht lässt sie sich nicht unterkriegen. Werden ihre Kollegen sie rechtzeitig finden können oder ihr die Flucht gelingen? . Auf den Täter bin ich nicht gekommen, obwohl zum Schluss alles aufgeklärt wird. Aber das Buch ist so spannend, dass ich keine Zeit hatte, mir alle Details zu merken 😂. . Wenn ihr mich fragt, ist Ursula Poznanski mit diesem 4. Teil ihr bestes Stück dieser Reihe gelungen!

    Ich möchte meine Meinung sagen aus der Sicht von jemandem, der nicht an Leserunden teilnimmt. Und ich tue es nicht, weil ich Leserunden doof finde, sondern, weil sie mich oft zeitlich unter Druck setzen und ich nicht enttäuschen will (weil ich es doch nicht schaffe etc). Das trifft auch auf andere Foren/Büchercommunities zu.


    Ein Gratisexemplar setzt immer unter Druck, das man möglichst schnell lesen muss und sofort eine Rezension schreiben muss. Aber ich wähle Bücher auch nach Stimmungen aus. Auf der anderen Seite verstehe ich natürlich auch, dass es "Gratisexemplare" nicht einfach für umsonst geben kann. Trotzdem sind mir persönlich die Zeitfenster oft zu eng. Wenn ich ein Buch nicht gut finde, breche ich es ehrlich gesagt ab. Aber wie ist das bei Leserunden? Wird das akzeptiert?


    Wie gesagt, ich bin nicht uninteressiert. Ich mache nicht mit, weil es mich unter Druck setzt. Ich will mich nicht mit meinem liebsten Hobby auch noch stressen. Ich will aber auch nicht für umme Gratisexemplare abgreifen und mich dann nicht mehr melden. Letzteres finde ich nämlich auch unhöflich. Egal ob hier oder wo anders.

    Um "Stella" von Takis Würger ist eine große Literaturdebatte entbrannt. Das macht neugierig. Würger nimmt die Leser mit ins Jahr 1942, ein Jahr der Wende, in der der Massenmord an den Juden so richtig Fahrt aufnahm, mit Stalingrad auch eine entscheidende Wende im Zweiten Weltkrieg kam.


    Friedrich, ein junger, privilegierter Schweizer mit einem guten Herz, erzogen dazu, ehrlich zu sein, nützt das Auseinanderfallen seines Elternhauses (seine Mutter, eine alkoholkranke Künstlerin, zugehörend den Nazis; sein Vater, ein erfolgreicher Händler mit Samtstoffen, beschließt, in die Fremde zu gehen), um nach Berlin zu gehen. Er möchte wissen, ob das Gerücht, dass Juden in Möbellaster abgeholt werden überprüfen, da er sich nicht vorstellen kann, dass Menschen verschwinden. Außerdem zieht ihn die Liebe zur Kunst nach Berlin.


    Er ist reich und nimmt sich in einem Hotel ein Zimmer. Mit dem Kriegsalltag kommt er kaum in Kontakt und Entbehrungen kennt er nicht. Dann lernt er beim Aktzeichen das Modell Kristin kennen. Er verliebt sich in sie und lernt durch sie Tristan von Appen kennen, in dem er einen guten Freund findet. Naiv wie er ist, und wahrscheinlich auch, weil nicht alles so schwarz/weiß war, wie wir uns das heute vorstellen, kommt er erst sehr spät drauf, wer Kristin und von Appen wirklich sind.


    Da ich die Geschichte nicht kannte, verwirrten mich die vielen Protokolle, die im Buch immer wieder auftauchen. Es dreht sich viel um die Fragen der Treue, der Schuld und der Familie. Und natürlich auch um die Frage, wie und ob man sich aus Diktaturen heraushalten kann.

    Unglaublich spannend geschrieben, sehr vielschichtig. Genau deshalb auch so umstritten. Ich möchte es an dieser Stelle nicht werten, sondern einfach dazu aufmuntern, das Buch zu lesen.

    Nachdem ich den ersten Band von Lou (Ein ganzes halbes Jahr) geliebt habe und den zweiten Band (Ein ganz neues Leben) eher mittelmäßig fand musste ich trotzdem den dritten Band lesen, weil ich wissen wollte wie es Lou weiter ergeht und was in New York auf sie zukommt. Ihr neuer Job fordert sie sehr, aber aller Anfang ist schwer in einer neuen Stadt mit neuem Job.


    Der Schreibstil von Jojo Moyes ist wieder sehr flüssig zu lesen. Sie schreibt sehr gefühlvoll und doch mit solcher Kraft, dass ich schnell wieder in Lous Welt war und mitgerissen wurde.
    Louisa die Protagonistin ist eine starke Frau, auch wenn sie schon einiges durchmachen musste in den letzten Jahren. Ich finde es berührend, wie sie immer wieder an Will zurück denkt - ihn in Ehren hält. Und doch hat sie nun Sam, den Sanitäter, der aber leider nicht mit ihr zusammen nach New York gegangen ist. Eine Fernbeziehung ist immer Schwierig, was die beiden auch bald merken. Toll finde ich, dass sie sich treu bleibt mit ihrem Stil - ja die schwarz/gelbe Ringelstrumpfhose findet sich auch wieder in diesem Band. Die neuen Charaktere sind liebevoll beschrieben und besonders Ashok den Pagen habe ich sehr ins Herz geschlossen.



    Ein Roman über ein Neuanfang, Freundschaft und Selbstfindung. Es hat mich wieder einmal tief berührt, auch wenn er emotional nicht an Band 1 heran kommt (!) ist es ein gelungenes Werk, welches mir gut gefallen hat.