Ich finde es schwer, dieses Buch zu bewerten. Die Sprache von Helena Adler ist wuchtig, grob, grotesk und zugleich in ihrer Wortgewalt überwältigend. Müsste ich die Sprache alleine bewerten, wäre das die volle Punktzahl. Es geht aber um die Geschichte einer Ich-Erzählerin.
Idyllisch ist hier nichts, wenn die Autorin von ihrer Kindheit in einem Salzburgischen Bergbauerndorf erzählt, vom saufenden Vater und der schrecklichen Mutter. Wie sich Adler selbst als Infantin stilisiert, während um sie herum der Bauernhof stirbt, ist gewöhnungsbedürftig. Provokant ja, aber nicht sehr glaubwürdig.
Gegen diese Familie, in der die frömmelnde Mutter Krallen an ihren Klauen hat und einen Schnabel wie ein Hackebeil, der Vater ein Grizzlybär ist mit einer ständigen Alkoholfahne, die weiteren Verwandten, auch die tückischen Zwillingsschwestern, ohne Ausnahme boshafte Teufel sind, wird ein kleines Mädchen, das eigentlich eine Infantin, jedenfalls etwas Besonderes, Schönes, also eben am besten eine Infantin werden will, zum "Teufelsbraten". Deshalb wird ihr zugetraut, dass sie es war, die die den alten Bauernhof abgefackelt hat. Das Kind flüchtet in eine imaginäre Welt mit Wölfen. Die Familie bricht auseinander. Wie es weitergeht, muss man mit Sicherheit selbst erlesen. Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen.