Beiträge von Mikke

    Positiv möchte ich bei diesem Buch vermerken, dass es der Autor schafft eine durchwegs spannende Geschichte zu erzählen ohne auf allzu abgedrehte Wendungen oder Perversitäten zurückzugreifen. Das macht die Handlung noch einigermaßen glaubhaft und teilweise auch berührend.


    Aber warum heißt das Buch eigentlich Phobia?
    Auf die Ängste von Sarah wird doch überhaupt nicht eingegangen. Ihre Gedankengänge und Handlungen erscheinen mir angesichts der Vorgänge völlig normal, außer, daß sie ihren Job aufgegeben hat, hat ihre vermeintliche Phobie keine Auswirkung auf die Handlung.


    Und warum taucht der Psychiater Mark aus „Trigger“ auf?
    Am Anfang wird seiner Geschichte (die auch sehr spannend und mysteriös daherkommt) sehr viel Platz eingeräumt und am Ende hat das alles überhaupt nichts mit der Story um Sarah und den Stalker zu tun und wird zu keinem vernünftigen Ende gebracht (das fand ich absolut frustrierend).
    Sollte das alles nur gut sein, um auf ein neues Buch neugierig zu machen ? Warum muß man zwei Bücher lesen um eine Geschichte erzählt zu bekommen?
    Lieber wäre mir gewesen, die psychologische Seite ein wenig tiefer zu beleuchten und Mark ganz wegzulassen, denn seine Rolle in der Geschichte beschränkt sich doch auf die des Stichwortgebers und hätte durch eine beliebige andere Person ersetzt werden können.


    Und auch die eigentliche Story schwächelt.



    Obwohl ich trotz allem das Buch gern gelesen habe, wäre noch viel mehr drin gewesen und so bleibt es für mich doch er bei einer durchschnittlichen Bewertung.

    Ich habe meinem 9jährigen Sohn neulich „Die Wilden Piroggenpiraten“ von Maris Putnins, einem lettischen Autor vorgelesen.


    Die Figuren sind alle Gebäckteilchen, die sozusagen in einer Parallelwelt leben ( die Orte heißen zb.Murseille, Trüffelgar, Tschiesburg und oben im Himmelszelt herrscht der große Konditor..), die Handlung ist sehr abenteuerlich, die Hauptfigur, eine Mohnschnecke wird entführt, schwingt sich dann aber selbst zur Piratenkapitänin auf, gleichzeitig machen sich ein Eclair und ein Hörnchen auf, sie zu befreien, was in mehreren parallelen Handlungsstränge erzählt wird
    .
    Zum Selberlesen finde ich das Buch zu dick und sprachlich zu anspruchsvoll, gerade am Anfang gab es schier unendlichen Erklärungsbedarf bei den verschiedenen nautischen Begriffen, Gebäckbezeichnungen und Waffenarten, aber nachdem wir die ersten hundert Seiten bewältigt hatten, waren wir beide begeistert von der Phantasiefülle und der spannenden Handlung dieses Buches.

    Val McDermid geht mit diesem Fall in die 7. Runde ihrer Serie, die sie 1995 begonnen hat. Zwei Jahre später erschien Schlussblende und der Bösewicht aus diesem Buch, Jacko Vance. hat hier erneut einen Auftritt. Nach 12 Jahren Gefängnis gelingt es ihm zu fliehen und er schmiedet perfide Rachepläne, um es den Menschen heimzuzahlen, denen er seine Festnahme zu verdanken hat.
    Carol Jordan und Tony Hill sind indessen auf dem Sprung in ein neues Leben. Carol hat ihre Stelle gekündigt und will mit Tony zusammen nach Worcester in das Haus von Tonys verstorbenen Vater ziehen, nur als WG-Genossen versteht sich.
    Kurz vor Auflösung ihrer Spezial Einsatztruppe übernehmen Carol und ihr Team noch einen letzten Fall einer Serie von grauenhaften Morden an Prostituierten in Bradfield, da erfahren sie von Jacko Vance Flucht....




    Meine Meinung:


    Val McDermid ist immer noch ein Top-Autorin und das Buch ist spannend von Anfang bis Ende. Sie hat es nicht nötig, die die Seiten mit Beschreibung von unbedeutenden Kleinigkeiten zu füllen und sowohl Haupt als auch Nebenfiguren sind gut getroffen und machen eine interessante Entwicklung durch.
    Trotzdem empfinde ich die Zeit dieser Serie allmählich als abgelaufen. Profiler und Serienmörder gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und die Entwicklung der privaten Beziehung zwischen Carol und Tony verfolgt man inzwischen nicht mehr mit gespannter sondern unheilsvermutender Erwartung.
    Die Schlüsse, die Tony in diesem Buch zieht sind entweder banal oder nicht nachvollziehbar und einmal einfach nur zufällig (weil er schlechte TV-Serien schaut). Kein Wunder, dass Carol ihm völliges Versagen vorwirft.



    Der beste Teil des Buches ist in der Mitte, wenn die Untaten von Vance ihren Höhepunkt erreichen und man sich seitenlang Sorgen macht, wer denn nun die Katze füttern würde….
    Der zweite Handlungsstrang, in dem es um Morde an Prostituierten geht, ist meiner Meinung nach nicht so bedeutungslos wie manche dies empfunden haben mögen, als untergeordnete Nebenhandlung hat er natürlich nicht die Komplexizität anderer Serienmörderfälle, zumindest kann hier Tony Hill ansatzweise ein paar hilfreiche Tipps geben, aber die Auflösung und vor allem das Motiv fand ich nun nicht besonders glaubwürdig.


    Überhaupt präsentiert uns die Autorin viel zu viele unglaubwürdige Vorfälle, angefangen von dem Jacko Vances Ausbruch aus dem Gefängnis und seiner Entwicklung zum High-Tech-Stalker von 0 auf 100 bis zum absurden wenn auch originellen Ende.


    Fazit: Ein guter, sehr spannender Krimi mit einigen Schwächen, für Val McDermids Verhältnisse aber nur durchschnittlich, die ersten vier Teile dieser Serie bleiben unerreicht.

    Das war ein richtiges "Fast Reading" Buch und die Auflösung hat mir auch richtig gut gefallen, ich mag es wenn die Hauptperson der Täter ist und der Aspekt der multiplen Persönlichkeiten, die sich gegenseitig ermorden wollen ist schon ziemlich krank, aber faszinierend.
    Auch wenn sich die Auflösung recht bald andeutet, bleiben genug Ungereimtheiten, damit das Buch bis zum Ende spannend war.


    Ich würde diesen Roman dennoch nicht als persönliches Highlight bezeichnen, weil er mir trotz aller Spannung ein wenig zu "glatt " war. Der Komissar, vom Saulus zum Paulus gewandelt, hat relativ wenig Eindruck hinterlassende Szenen, es gibt zwar zum Glück keine karikaturhaft überzeichneten Personen, aber auch keine, in die man sich „verbeissen“ kann, die einem besonders sympathisch oder in irgendeiner Weise interessant wären.Und auch das interessante Thema multiple Persönlichkeiten, spielt logischerweise erst zum Schluss ein Rolle.


    Am besten hat mir noch Britta gefallen und die Schilderung des asozialen Milieus, in dem sie lebt. (Wie hat sie eigentlich die Miete für ihre Wohnung bezahlt, bezieht sie Hartz IV und hat ein Konto auf ihren Namen oder hat das Eva übernommen, aber die wusste doch gar nichts von Britta :gruebel)


    Als das Thema Kindsmissbrauch aufs Tapet kam, war schon klar, dass die ganze Geschichte mit der Firma nur ein Geplänkel war, um falsche Fährten auszulegen und da fand ich die Szenen, in den immer gefragt wurde: „Warum haben Sie uns nicht gesagt, dass sie mit XY gesprochen haben..“ etwas ermüdend.
    Was jetzt aus Manuel geworden ist bleibt ungeklärt und mir eigene Vorstellungen zu machen, finde ich noch viel gruseliger als wenn man es explizit erfahren hätte.
    Dass die Familie von einem dreijährigen Kind mit derart massiven Verletzungen unbehelligt bleibt, kann ich kaum glauben, so schlimm waren die Achtzigerjahre jetzt auch nicht, das würde eher in die Fünfzigerjahre passen.


    Zitat

    Am spannendsten war für mich die Frage, ob Eva nun tatsächlich in dem Sarg gelegen hat oder ob das alles nur ihre Phantasie war oder ob sie es selbst inszeniert hat.


    Ja, dass war eine der Fragen, die mich auch unbedingt geklärt haben wollte. Also waren sie wirklich Realität. Unklar ist mir nur, warum sich der Sargdeckel nicht geöffnet hat, als sie so massiv dagegen gedrückt hat, irgendwie musste sie später ja wieder in ihr Bett zurückkkommen.

    Dass Britta und Eva identisch sind wird meiner Meinung immer offensichtlicher. Jedesmal wenn Britta auftaucht, ist Eva gerade verschwunden(aus dem Haus, obwohl sie ausdrücklich gebeten wurde, nicht wegzugehen und aus der Praxis des Psychiaters)


    Seltsam kommen mir diese Botschaften vor, bei denen so sehr betont wird, dass sie nicht mit Evas Handschrift übereinstimmen, wenn wir es hier wirklich mit multiplen Persönlichkeiten zu tun haben, unterscheiden die sich bestimmt auch in der Handschrift. :gruebel



    Wie dieser Dagger ins Bild passt, kann ich mir auch nicht erklären, ein Konditor der als Rocker tagsüber durch die Kölner Innenstadt spaziert? ?(


    Und die ganze Geschichte mit Glöckner/Wiebeking/Wiebke halte ich für einen Nebenschausplatz oder kann sich irgendjemand vorstellen, dass es bei einem Psychothriller darum geht, wer der Direktor einer Firma wird?
    ?(

    Mich hat dieses Buch etwas enttäuscht, denn das noch nicht so ausgelutschte Thema Geocaching hätte einfach noch mehr hergegeben als die Autorin daraus gemacht hat.


    Der Fokus der Personen liegt auf der Kommissarin, deren Probleme als alleinerziehende Mutter ausgewalzt werden und doch eher auf Oberflächlichkeiten wie mangelnde Organisation beschränkt bleiben.
    (wenn ich einen Vollzeit-Job mit unregelmäßigen Arbeitszeiten habe, mache ich mir doch vorher über eine vernünftige Kinderbetreuung Gedanken, die Verärgerung des Vaters kann ich gut nachvollziehen,unhabhängig davon, dass er ein ziemlicher Unsympath ist.).


    Beatrice hat wohl Gefühle für ihren Kollegen, wahrscheinlich wird sich dies im weiteren Verlauf der Serie weiter entwickeln, besonders spannend finde ich es nicht, dafür ist Florin bis jetzt einfach zu uninteressant.


    Am meisten hat mich der Mittelteil des Buches gelangweilt, weil zwar haufenweise Tote und Leichenteile auftauchen, die Polizei aber keinen Schritt weiterkommt. Es werden viele Personen befragt, die aber alle nichts wissen und auch die Rätsel der Geocaches bieten keine Möglichkeit selbst mitzurätseln, da nur nach fiktiven Personen gefragt wird.


    Erst gegen Ende, als Beatrice endlich die richtigen Schlüsse zieht und auf geocaching.com die entscheidenden Entdeckungen macht, zieht die Handlung an und es wird spannnend. Die Auflösung hat mir dann trotz aller Konstruiertheit gefallen, da sie ein stimmiges Motiv für die Schnitzeljagd hergab.


    Eines ist mir aber nicht klar:


    Das originelle Thema und der Schluss haben diesen Krimi trotz ekliger Details, klischeehafter Personen und langweiliger Ermittlungen doch noch rausgerissen, aber als Higlight würde ich ihn nicht bezeichnen.

    Positiv an diesem Buch fand ich, dass die einzelnen Handlungsstränge wohlüberlegt und nachvollziehbar gesponnen wurden und nicht wie in einem anderen Buch von Nele Neuhaus ständig nach Gutdünken neue Verdächtige und neue Verbrechen aus dem Hut gezogen und wild miteinander vermixt wurden.


    Allerdings fand ich die Handlung von Anfang an sehr vorhersehbar. War das Absicht oder glaubte die Autorin hier falsche Spuren zu legen?




    Ebenso war die Kinderfreundlichkeit des Staatsanwalts ein viel zu plumpe falsche Fährte, da regt sich doch sofort ein Verdacht, wenn fremde Kinder auf seinem Schoß schlafen.


    Und wenn es in dem Buch um Pädophilie geht und es kommt ein Heim für ledige Mütter und Waisen vor, was anderes kann es dann sein als eine Tarneinrichtung für Kinderschänder, um an Nachschub zu gelangen.




    Die private Entwicklungen bei den Kommissaren waren belanglos aber für mich nicht weiter störend, wenn nur nicht wieder von Anfang an klar gewesen wär, wozu die Kommissarin plötzlich ein altkluges Gör an ihrer Seite brauchte.


    Das Thema Kindsmissbrauch wird teilweise packend und nahegehend behandelt, aber zum Schluss sind die Täter dann irgendwelche ominösen Personen ganz weit oben, an die man eh nie richtig rankommen wird.


    Insgesamt ganz spannend geschrieben, aber mehr als ein nett für zwischendurch Urteil ist bei mir da leider nicht drin.

    Ein Jahr nach dem (vermeintlichen) Selbstmord von Rosemary Barton machen sich mehrere Personen aus ihrem Umfeld Gedanken über das damals Geschehene. Ihr Ehemann hat Grund zu glauben, dass es Mord war und kommt auf eine folgenschwere Idee.



    Ein Agatha Christie Roman, diesmal ohne Miss Marple oder Hercule Poirot, dafür mit gleich drei Ermittlern: einem austauschbaren Scotland Yard Beamten, einem Freund der Familie (Colonel Race, der u.a. in der Mann mit dem braunen Anzug einen Auftritt hatte) und jemanden aus dem Kreis der Verdächtigen, der sich erst im Verlauf der Handlung zu den beiden gesellt.


    Der erste Teil des Roman beginnt mit einer umfangreichen Einführung aller beteiligten Personen, aus deren Perspektive jeweils auch das Abendessen vor einem Jahr geschildert wird, bei dem Rosemary Barton scheinbar in aller Öffentlichkeit Selbstmord verübt hat.
    Bei einigen wird gleich die ganze Lebensgeschichte erzählt und das macht den Beginn des Buches für meinen Geschmack reichlich zäh, auch wenn diesmal viel Platz für eine tiefergehende Psychologisierung der Figuren bleibt und besonders bei dem Politiker und seiner Frau hat mir das richtig gut gefallen.


    Der zweite Teil berichtet von der Wiederholung des Abendessens mit den damals Beteiligten, bei der die Tat nachgestellt werden soll und im dritten Teil erfolgt die Aufklärung des Verbrechens.


    So richtig spannend wurde es für mich erst im dritten Teil, leider fand ich die Auflösung diesmal nicht so raffiniert wie sonst bei Agatha Christie üblich und ein paar der Kunstgriffe, die sie verwendet, damit alles so abläuft wie es tut, waren mir dann doch etwas too much.


    Insgesamt ist Blausäure aber ein gut geschriebener Krimi mit leichten Anklängen an einen Gesellschaftsroman, der aber nicht zu meinen Favoriten zählt, wegen der Längen am Anfang und einer etwas hingebogenen Auflösung.

    Dieser Roman ist relativ unbekannt, vermutlich, weil weder Miss Marple noch Hercule Poirot auftreten (letzterer wird lediglich erwähnt) aber er zählt für mich zu einer ihrer besten Krimis, mit einem Mord, der ganz klassisch in einem Landhaus mit einer beschränkten Anzahl Verdächtigen und aus normalen Motiven wie Gier oder Leidenschaft begangen wird.


    Schon der Beginn ist genial konstruiert.
    Mr Travis, ein Rechtsanwalt gibt das Thema vor: Mord ist eigentlich der Endpunkt einer Geschichte, die Folge zufälliger und geplanter Begebenheiten, was dem Leser aber erst am Ende richtig klar wird.
    Desweiteren wird ein gescheiterter Selbstmörder vorgestellt, dessen (Über-)leben im Verlauf der Handlung einen Sinn bekommen wird, ein Mörder schreibt seinen Plan nieder und Inspektor Battle macht eine Erfahrung, die ihm am Ende helfen wird, die richtige Schlussfolgerung zu ziehen.


    Da der aufzuklärende Mord relativ spät im Roman vorkommt, ist in diesem Roman viel Platz um eine düstere, fast schneidende Atmosphäre in einem Herrenhaus an der Küste von Cornwall heraufzubeschwören und gleichzeitig die Figuren zu charakterisieren, was Agatha Christie diesmal meisterlich gelungen ist.

    Wenn man es sich verkneifen kann, den Klappentext zu lesen , ist es erst einmal spannend zu raten, wer denn das Opfer sein wird, denn auch in diesem Punkt hat die Autorin mal wieder einige falsche Fährten gelegt.
    Die Konstruktion des Verbrechens ist wunderbar gelungen und ich frage mich warum es heute niemanden mehr gelingt, mit beschränktem Personenarsenal eine so unvorhersehbare Lösung zu konstruieren, bei der man dreimal um die Ecke denken muss, die aber dennoch komplett nachvollziehbar ist.


    Da der Schwerpunkt auf der Planung des Verbrechens und weniger auf der Aufklärung liegt, die relativ schnell erfolgt, finde ich es angemessen, diesmal den unspektakulären Inspektor Battle auftreten zu lassen als beispielsweise Poirot, der der Geschichte zu sehr seinen eigenen Stempel aufgedrückt, aber doch zu wenig zu tun gehabt hätte.


    Ein ganz kleiner Kritikpunkt ist am Ende eine etwas weit hergeholte Schlussfolgerung einer Person (Stichwort: Stinkender Fisch) und die etwas Holter-die-Polter sich anbahnende Lovestory, die mich aber nicht weiter gestört hat, da dies dem Geist der Zeit durchaus entspricht.


    Fazit: Plot, Figuren, Atmosphäre diesmal allereste Sahne für Fans von Whodunnits und
    klassisch englischen Krimis.

    An den ersten fünf Thrillern von Sebastian Fitzek fand ich so genial, dass die Hauptfiguren auf einem Grat zwischen Illusion und Realität balancierten und sich durch wirklich überraschende Wendungen am Ende ein ganz neuer Blickwinkel auf den Roman ergab.


    Das aktuelle Buch ist ein ganz normaler Thriller mit Ekel und Actionelementen und obwohl er spannend geschrieben und gut konstruiert ist, fand ich ihn persönlich eher durchschnittlich.
    Dafür waren die Personen zu platt, die Schockszenen zu effekthascherisch, die Wendungen zu sehr getrickst und teilweise eher lachhaft und die beiden Handlungsstränge einfach nur zufällig verbunden.


    Ich finde es schade, dass Sebastian Fitzek die psychologische Schiene scheinbar völlig aufgegeben hat, denn da gibt es nicht so viel Konkurrenz in ähnlich guter Qualität, während er verglichen mit McFayden, Grangé und wie sie alle heißen doch eher harmlos und einer unter vielen ist.

    Kurzbeschreibung:


    Sechs Jahre nach der Hochzeit führen Elizabeth und Mr. Darcy ein erfülltes Eheleben, Georgiana wird gleich von zwei Herren umworben und Jane und Mr. Bingley haben sich praktischerweise in der Nachbarschaft angesiedelt.
    Das Glück der beiden machen die zwei kleinen Söhne, Fitzwilliam und Charles perfekt, als eines Abends Lydia schreiend das traute Beisammensein der Familien stört und im Wald eine Leiche gefunden wird….


    Meine Meinung:


    Zugegeben, ich bin kein Fan von Fortsetzungen, wenn eine gut erzählte Geschichte zu Ende ist, sollte man es dabei lassen und nicht noch das letzte Fünkchen Originalität herausquetschen und bis zur Unendlichkeit auswalzen.
    Aber ein Kriminalroman versprach den Schwerpunkt nicht auf das Eheglück zu legen und da ich vor allem die etwas früheren Werke der Autorin sehr schätze und die Romane von Jane Austen liebe, habe ich mir von diesem Buch doch einiges versprochen und nicht die Mühe gescheut, das Original zu lesen, was relativ gut zu bewältigen war.


    Dass P.D. James eine exzellente Autorin ist steht außer Zweifel, sie trifft den Ton eines Romans, der Anfang des 19. Jhd spielt, perfekt und an ein paar Stellen kommen auch ein paar ironische Dialoge oder Gedankengänge zustande, die von Jane Austen stammen könnten, aber der Rest hat mich leider nicht so sehr überzeugt.


    Der Prolog des Romans macht noch sehr viel Spaß, einige Geschehnisse von Stolz und Vorurteil werden wiederholt, es gibt ein paar Einblicke in das weitere Schicksal einiger Figuren und dann wird unter dramatischen Umständen im Wald eine Leiche gefunden.


    Danach hatte ich mit dem Buch zu kämpfen:
    Unendliche Beschreibungen von Anweisungen an Dienstboten, Essen zu bringen, Personen zu bewachen oder irgendwo unterzubringen, langatmige Diskussionen über Briefe, die geschrieben werden müssen um einen Ball abzusagen, hölzerne Dialoge über das britische Rechtssystem u.s.w.


    Es gibt keinen Ermittler, es wird keinen Hinweisen nachgegangen, noch werden irgendwelche Schlussfolgerungen gezogen, die Handlung kriecht im Schneckentempo vorwärts bis bei dem Prozess gegen einen allzu offensichtlichen Verdächtigen (wer könnte das wohl sein?) die Wahrheit in Form einer Selbstoffenbarung ans Licht kommt.


    Dann braucht P.D. James noch 40 der 310 Seiten um die dahinter liegende Geschichte näher zu erläutern, wobei immer wieder die Handlung durch Erinnerungen der Hauptpersonen an die Geschehnisse aus Stolz und Vorurteil unterbrochen wird, die nur in einigen seltenen Fällen zu neuen Erkenntnissen führen.


    Am schlimmsten fand ich aber die absolute Konturlosigkeit von Darcy und Elizabeth, die jedes x-beliebige glücklich verheiratete Ehepaar hätten sein können, nach spritzigen Dialogen zwischen den beiden sucht man vergebens und auch die meisten anderen Figuren haben nur einen Kurzauftritt oder werden gerade mal im Nebensatz erwähnt.


    Fazit:
    Der Krimiplot ist viel zu dünn und ohne große Rätsel, der Jane Austen Anteil besteht fast nur aus einer Nacherzählung von Stolz und Vorurteil und um zu erfahren, dass Mary einen Pfarrer heiratet, muss ich kein 300 Seiten Werk lesen.
    Es mag wahrscheinlich sehr viele schlechtere Sequels von Stolz und Vorurteil geben, aber wenige, die so langweilig sind wie „Death comes to Pemberley“.


    Edit: Ich habe den dt. Titel im Threadtitel ergänzt und die ISBN geändert, damit die deutsche Ausgabe über das Verzeichnis gefunden werden kann. LG JaneDoe

    Charaktere oder Figuren, mein gesunder Menschenverstand hält mich nicht davon ab Anglizismen zu verwenden, die ich sinnvoll finde und häufig verwendet werden, auch wenn sie formal noch nicht anerkannt sind.


    Wir sind doch hier keine Literaturpäpste und die rezensierten Bücher haben in den seltensten Fällen Nobelpreisniveau, dass hier bei den Rezensionen auf solche Spitzfindigkeiten geachtet werden muss.


    Viel schlimmer finde ich es wenn in den "Rezessionen" von "hahnebüchener" Handlung und "Charaktären" die Rede ist. :cry

    Dieses Hörbuch habe ich mir ausgeliehen, weil ich wissen wollte, worum der ganze Hype eigentlich geht und habe damit gerechnet, dass ich es eh bald abbreche.


    Aber überraschenderweise fand ich das Hörbuch doch recht fesselnd und habe es sehr schnell zu Ende gehört.
    Die viel kritisierte flapsige Jugendsprache hat mich nicht gestört, im Gegenteil das verlieh der Geschichte, die ja eigentlich recht dünn ist, noch den richtigen Pep. Vielleicht kamen mir aber die Kürzungen entgegen, denn ich habe anschließend einen Blick in das Buch geworfen und da nahmen die umgangsprachlichen Ausdrücke doch einen zu großen Anteil ein, als Buch hätte ich das bestimmt nicht zu Ende gelesen.


    Dass Heath am Ende nochmal auftaucht hat mich nicht verwundert, man wurde doch mit einer kurzen Szene, bei der Zoey entdeckt, dass ihr Ex-Freund sie mit SMS bombadiert hat, darauf vorbereitet.
    Meiner Meinung nach hätte man die langatmigen Ritualszenen sogar noch mehr kürzen können.


    Alles in allem ein Jugendfantasyroman, der aus der Masse der Bücher rausragt, aber ob die Handlung über 7 oder 8 Bämde den Spannungsbogen halten kann, wage ich mal zu bezweifeln.


    Marie Bierstedt liest wirklich genial und allein ihretwegen würde ich den nächsten Teil auch noch hören.

    Zusammenfassung:

    Nachdem Hastings in Mord auf dem Golfplatz die Frau seiner Träume kennengelernt hat und mit ihr nach Südamerika ausgewandert ist, besucht er anderthalb Jahre später wieder seinen alten Freund Poirot, der seinerseits gerade auf dem Sprung zu einem Auftrag in Südamerika ist.
    Wie sich herausstellt, war das nur ein Ablenkungsmanöver der großen Vier, einer nie da gewesenen Verbrecherorganisation, deren Ziel ist, die Weltherrschaft an sich zu reißen und die Hercule Poirot aus dem Weg haben will.
    Hastings bleibt ein ganzes Jahr bei Poirot und natürlich gelingt es den beiden am Ende die Organisation im wahrsten Sinne des Wortes zu sprengen.




    Meine Meinung:


    Dieses Buch wurde 1926 veröffentlicht, als Agatha Christie dringend Geld brauchte, aber wegen persönlicher Schicksalsschläge unter einer Schreibblockade litt.
    Zusammen mit ihrem Schwager fügte sie einige Kurzgeschichten, die bereits 1924 in einem Magazin erschienen waren, zu einem Roman zusammen.
    Obwohl das bereits die fünfte Veröffentlichung eines Buch mit Poirot war, spielt die Handlung vor Alibi, das im Jahr zuvor veröffentlicht wurde und in dem Poirot das wahr macht, was er am Ende der Großen Vier angekündigt hatte, nämlich sich zur Ruhe zu setzen und Kürbisse zu züchten.



    Am Anfang ihrer Karriere ist ein Agenten oder Spionagethriller für Agatha Christie nichts Ungewöhnliches, das war zum Zeitpunkt des Erscheinens bereits ihr vierter Roman, den man in dieses Genre einordnen könnte, aber meiner Meinung nach der schlechteste.


    Die Handlung ist von vorn bis hinten hanebüchen und unlogisch.
    Vier Verbrecher, ein Chinese, ein reicher Amerikaner, eine französische Wissenschaftlerin und ein englischer Verwandlungskünstler, die im Besitz von Atomwaffen und einer unüberschaubaren Zahl an Helfershelfern sind und zudem noch die chinesische und russische Regierung als Marionetten steuern, fürchten niemanden mehr als Hercule Poirot.
    Dieser mutiert in diesem Roman zu einer Art vorweggenommener James Bond, der mit zu einem als Blasrohr mit Pfeilgift umgebauten Zigarette eine verrückte Wissenschaftlerin in Schach hält.
    Das passt alles nicht zu dem „Armchair Detective“, der doch hauptsächlich für die Anwendung seiner kleinen grauen Zellen berühmt ist.


    Aber es gibt auch ein paar nette Details: Achille Poirot, Hercule Poirots Zwillingsbruder hat einen Auftritt ebenso Vera Rossakoff, die einzige Frau für Poirot (in diesem Buch ist noch ziemlich stark erkennbar wie Agatha Christie von den Sherlock Holmes Geschichten beeinflusst wurde), außerdem ist der Roman ziemlich gut zu lesen und teilweise ungewohnt spannend.


    Fazit:


    Wenn man sich nicht an der weithergeholten und zusammengeflickten Handlung stört, ist das immer noch eine nette und angenehme Lektüre.

    Orginaltitel: Ordeal by Innocence
    Enstehungsjahr: 1958


    Inhaltsangabe:


    Zwei Jahre nachdem Clark Jackson wegen Mordes an seiner Mutter verurteilt wurde und im Gefängnis an Lungenentzündung gestorben ist, taucht bei seiner Familie Dr. Calgary auf, der durch unglückliche Umstände daran gehindert wurde, dem vermeintlichen Mörder ein Alibi zu geben und, von Schuldgefühlen getrieben, dessen Ruf wieder herstellen will.
    Leider löst er damit nur noch mehr Unglück aus, da der Mordfall nun wieder aufgerollt wird und in der Familie eine Atmosphäre des gegenseitigen Misstrauens entsteht.



    Meine Meinung:


    Dieser Roman weicht von Agatha Christies sonstigem Schema stark ab, im Mittelpunkt steht hier kein verzwickter Krimiplot, sondern das Psychogramm einer Familie, die sich sehr gut mit dem Sohn als Mörder abgefunden hatte und nun durch gegenseitige Verdächtigungen aufgescheucht wird.


    Die düstere und deprimierende Atmosphäre wird leider durch keine humorvollen Szenen aufgelockert und es ermittelt eigentlich niemand so richtig, obwohl gleich drei Personen so etwas wie Verhöre durchführen, aber eigentlich geht es mehr darum zu beschreiben, wer wen verdächtigt, als konkrete Hinweise zur Aufklärung des Mordes zu geben.
    Dr Calgary kommt am Ende auch eher durch psychologische Schlussfolgerungen auf die Lösung, als dass er das sonst bei Agatha Christie übliche Krimipuzzle aus mysteriösen Hinweisen und scheinbar nicht zusammenpassenden Tatsachen zusammensetzt.


    Ständig wird betont wie die Unschuldigen durch ein ungeklärtes Verbrechen leiden müssen und wie sehr sich die Familie wünscht, Dr Calgary wäre nie aufgetaucht und auch die gegenseitigen Anschuldigungen der Familienmitglieder werden häufig wiederholt, ohne dass dem Leser neue Erkenntnisse vermittelt werden, das macht das Lesen gerade im Mittelteil ziemlich zäh und langatmig.


    Wenn auch die ungewöhnlich tiefen Charakterisierungen einiger Familienmitglieder recht interessant sind, würde ich doch nicht unbedingt zu einem Agatha Christie Roman greifen, wenn ich einen psychologischen Spannungsroman lesen will, ihre Stärke sind die genial konstruierten Plots und dieser hier ist leider so schlicht, dass jedem, der sich nur einigermassen mit der Logik ihrer Romane beschäftigt hat, von vorneherein klar ist, auf was es ungefähr hinausläuft.


    Sicherlich kein schlechter Roman und auch ein mittelmäßiger Christie ist immer noch um Längen besser als Vieles, was heutzutage als Krimi verkauft wird, aber zu ihren Meisterwerken würde ich es nicht ungedingt zählen.


    ASIN/ISBN: 3596168503

    Zitat

    Original von binchen
    Abstimmen kann ich nicht, denn mir fehlt die Antwort 'je nachdem'


    Bücher, die ich liebe mag ich gekürzt selten - Harry Potter darf man nicht kürzen, Jane Austen lieber auch nicht - Lieblingsbücher auch nicht - aber es gibt schon Varianten, bei denen eine Kürzung sinnvoll ist, z.B. weil Hören anders funktioniert als Lesen. Da bin ich für eine Kürzung schon mal dankbar, weil das Buch schon zu lang war (Der Schwarm) wenn der Autor die Kürzung auch noch selbst vorgenommen hat - um so besser.


    Mir geht es ganz genausoso.
    Je besser das Buch, umso weniger akzeptiere ich Kürzungen, bei Dan Brown hingegen habe ich sogar die radikal gekürzte 4 CD Version mit Vergnügen gehört, viel länger würde ich nicht in ein letztlich seichtes Hörbuch investieren, da wechsle ich lieber zu einem anderen gekürzten Hörbuch, wenn es mir nur um die reine Unterhaltung und Nebenbeiberieselung bei langweiligen Tätigkeiten geht.


    Bei ungekürzten Hörbüchern ist es mir schon passiert, dass ich bei verschiedenen Passagen denke, dass ich sie in einer gekürzten Version herausschneiden würde, im Gegensatz zum Lesen stören mich beim Hören Wiederholungen und unsinnige Beschreibungen von alltäglichen Verrichtungen doch sehr.


    Ich habe festgestellt, dass mir Hörbücher viel intensiver im Gedächtnis bleiben und das will ich nicht mit soviel Müll belasten, während ich beim Lesen viele Passagen gleich wieder vergesse und sozusagen im Vorübergehen meine eigenen Kürzungen vornehme.


    Das Problem bei Hörbüchern ist, das man nicht selbst entscheiden kann, was gekürzt wird und unter Umständen entsteht durch Herausschneiden von Nebenhandlungen ein völlig anderes Buch mit einem anderen Schwerpunkt.


    Manchmal mag ich Krimis gerade wegen der zwischenmenschlichen Beziehungen der Ermittler, die meistens der Schere zum Opfer fallen und da greife ich dann lieber auf das Buch zurück.

    Die Kleptomanin ist meiner Meinung eines der schwächeren Werke von Agatha Christie.


    Trotz des höchst originellen Settings eines multikulturellen Studentenwohnheims im London der fünfziger Jahre, kommt keine rechte Atmosphäre auf, statt Studenten hätten es auch normale Leute sein können, die sich zufällig in irgendeinem Hotel an der Südküste eingemietet haben.


    Es treten eine große Anzahl Personen auf, von denen einige einen sehr gut ausgearbeiteten Charakter haben, viele aber bis zum Ende blass bleiben und kaum zu unterscheiden sind.


    Hercule Poirot hat am Anfang ein paar gelungene Auftritte, dann übernimmt aber ein völlig gesichtsloser Inspektor die Verhöre und obwohl Poirot bei den Vernehmungen nie dabei ist und nur sporadisch mal wieder ein paar Seiten füllt, weiß er am Ende alles und errät selbst die absurdesten Einzelheiten.


    Der schwächste Punkt ist aber die höchst komplizierte Auflösung, die selbst für Agatha Christie Verhältnisse auf einem völlig unglaubwürdigem Konstrukt beruht und diesmal ist nicht einmal die unwahrscheinlichste Person der Mörder, aber vielleicht ist gerade dieses Abweichen vom Üblichen sogar positiv zu vermerken.


    Richtig gut sind allerdings einzelne humorvolle Szenen:
    Am Anfang, als Hercule Poirot erstaunt zur Kenntnis nimmt, dass seine Sekretärin auch ein menschliches Wesen ist, der bereits im Eingangsposting erwähnte hysterische Anfall von Mrs Nicoletis und die Szene, in der der Schwarzafrikaner Akimbombo eine Aussage macht und erst einmal seine Verdauungsprobleme beschreibt.


    Für Agatha Christie Fans sehr interessant, weil dieser Roman aus ihrem sonstigen Schema etwas herausfällt, für alle anderen aber nur bedingt zu empfehlen.

    Ich habe den Märchenerzähler heute ausgelesen und bin ziemlich geschockt. Um ein Haar hätte ich dieses Buch meinem 13-jährigen Sohn zu lesen gegeben und bin heilfroh es nicht getan zu haben.
    Der Roman ist zwar sehr gut geschrieben, wenn auch für meinen Geschmack die poetische Sprache in einigen Szenen etwas aufgesetzt wird, dafür ist sie in dem Märchen, das Abel erzählt umso passender, das sehr gelungen die reale Handlung mit der fantastischen verknüpft und zunehmend in das aktuelle Geschehen hineinreicht.
    Spannend ist das Buch auch, aber ab der Szene in dem Bootshaus habe ich mit zunehmenden Entsetzen weitergelesen. Vielleicht fehlt mir nur das Verständnis für die Sehnsucht nach der einzig wahren Liebe, aber ich konnte die Handlungen von Anna danach nicht mehr nachvollziehen.
    Für ein Jugendbuch finde ich es ziemlich problematisch, welchen Schluss die Jugendlichen aus diesen Geschehnissen ziehen sollen.
    Wahre Liebe verzeiht absolut alles? Dieses Thema fände ich im Religions oder Ethikunterricht besser aufgehoben als in diesem vermeintlich romantischen Jugendroman.
    Meiner Meinung müsste der Märchenerzähler einen Warnhinweis tragen, dass die Altersempfehlung unbedingt eingehalten werden sollte oder besser die Eltern probelesen sollten, ob der/die Jugendliche schon die nötige Reife hat, um mit den Grundaussagen des ansonsten schön geschriebenen Buches angemessen umgehen zu können.

    Broschiert: 223 Seiten
    Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 2., Aufl. (16. Februar 2006)


    ISBN-10: 359616656X
    ISBN-13: 978-3596166565
    Originaltitel: The Pale Horse





    Kurzbeschreibung:


    Mark Easterbrook, der gerade an einem Buch über die Architektur der Moguln schreibt, bekommt während einer schöpferischen Pause in einer Coffee-Bar in Chelsea den Streit zweier junger Mädchen mit.
    Ein paar Wochen später liest er den Namen des einen Mädchens, Thomasina Tuckerton, in einer Todesanzeige.
    Kurz darauf zeigt ihm der Polizeiarzt Dr. Corrigan eine Namensliste, die im Stiefel eines ermordeten katholischen Priesters gefunden wurde auf der ebenfalls der Name Tuckerton steht.
    Hat das alles irgendwie mit dem „Fahlen Pferd“ zu tun, einem ehemaligen Gasthaus über dessen Namen Mark mehrmals stolpert und dessen Bewohner, drei alte Dorfhexen, behaupten, es wäre möglich, Menschen durch pure Suggestion zu töten?



    Eigene Meinung:


    Dies ist ein Spätwerk von Agatha Christie, 1961 geschrieben und da diese qualitativ nicht an die früheren Bücher heranreichen sollten, war ich ein wenig skeptisch als ich zu diesem Roman gegriffen habe und wurde angenehm überrascht.
    Weder Miss Marple noch Mr Poirot treten hier auf, die Hauptperson ist ein Schriftsteller, der zwar ein wenig farblos aber trotzdem sehr sympathisch uns durch die äußerst ausgeklügelte und intelligente Handlung führt.
    Obwohl die Autorin über den ganzen Roman ihre Hinweisbröckchen verstreut ist, glaubt man nicht, dass es eine andere als eine übernatürliche Erklärung für die begangenen Morde geben mag. Aber natürlich schafft sie es wieder, das Buch mit einer Überraschung enden zu lassen, als schon alles klar zu sein schien.
    Die schaurig gruslige Atmosphäre des Buches wird durch das Erscheinen von Mrs Ariadne Oliver aufgelockert, die ein paar sehr komische Auftritte hat. Ebenso hat mir gefallen, wie aktuell das Buch zu Zeit seines Erscheinen Anfang der sechziger Jahre gewesen sein muss: Italienische Coffee-Bars, Mädchen in schwarzen Wollpullover und Strümpfen mitten im Sommer…
    Für Fans bemerkenswert ist noch das Auftreten von Mrs Dane Calthrop, der Pfarrersgattin, die in der „Schattenhand“ Miss Marple als Expertin herbeiholt.


    Fazit:


    Ein origineller Plot, eine überraschende Auflösung, gewürzt mit Anspielungen auf Shakespeare Stücke und dem Hauch einer Romanze, das Ganze auf 223 Seiten, besser kann man es nicht machen. :fingerhoch


    ASIN/ISBN: 3455008747