@sapperlot: Du schreibst, dass Kyle Bennetter durchgreifen muss - dann sind wir ja einer Meinung, denn ich denke, dass er das macht - seinen Söhnen und der Mannschaft gegenüber. Ohne Bevorzugungen und Kompromisse
Beiträge von Liv Winterberg
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Lese-rina : Nun hat es mit der Antwort länger gedauert, aber Pfingsten war jetzt auch mal ein Zeitpunkt, um ein wenig Luft zu holen
Zum Namen Liv. Nein, da gibt es keinen speziellen Hintergrund, Liv ist im skandinavischen und angelsächsischen Raum recht geläufig, der Name an sich kommt aus dem Norwegischen und bedeutet Leben ...
Zum Drehbuchschreiben: Durch die Arbeit am Roman blieb in den letzten vier-fünf Jahren (seit gut einem Jahr sitze ich ja bereits am zweiten Roman) wenig Raum für den Bereich Film und Fernsehen, wenn überhaupt habe ich Recherchen für verschiedene Dokumentationen gemacht. Das ist in der Regel ein klar abgesteckter Zeitrahmen, so dass ich diese Projekte gut mit dem Romanschreiben kombinieren kann. Kürzlich habe ich aber wieder ein Ideenpapier für eine Filmproduktionsfirma entwickelt ...
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Hallo verena,
da man annimmt, dass Commerson an einem Fieber gestorben ist, habe ich ein Fieber gesucht, das einen tödlichen Verlauf nehmen kann: das hämorraghische Fieber, wie beispielsweise das Denguefieber (es gibt aber auch noch andere Unterformen). Tatsächlich scheint es auch im letzten und diesen Jahr wieder Erkrankungen auf Tahiti gegeben zu haben. Die Ausblutungen sind eine sehr schwere Verlaufsform, ich habe Bilder gesehen, da bleibt einem die Luft weg.
Die anderen Fragen beantworte ich später, bis dahin
herzliche Grüße in die Runde von Liv -
Ihr passt wirklich gut auf, vielen Dank! Insofern als Ergänzung: Nicht Seths Tod, sondern Nats Tod, also die Szenen, in denen Seth ihn findet und die Beerdigung, gehörten mit zu denen, die mir schwer fielen!
Manchmal fliegen die Finger halt schneller über die Tastatur als sie sollten
Kurzum: Seth sollte nie sterben, aber ich fand es auch nicht leicht, ihm soviel Abschied, Schmerz und Tod zuzumuten.Nochmals Danke, dieses Mal für Eure "schönen Schlussworte" ...
Sorry, für die unendlichen Edits, aber jedes Mal sehe ich nach dem Post noch eine Kleinigkeit, die ich anders formulieren könnte, dann fehlt hier ein Buchstabe usw. Ich mache jetzt einfach mal 'ne Pause und gönne mir 'nen Kaffee. Sollte in diesem letzten Absatz auch noch irgendwo grinsend der Fehlerteufel sitzen - schieben wir es auf die Mittagszeit, ja? Nochmals:
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verena : Ja, die Seemänner, die an Bord waren, waren aber wirklich für die Aspekte der Seefahrt zuständig, sie hatten dafür zu sorgen, dass dieses Schiff, auf dem sie angeheuert waren, diese unfassbare Herausforderung auch bewältigt. Die Gentlemen waren mehr oder weniger Gäste an Bord, das waren zwei Welten, die sich sonst nie berührten. Da wusste die eine Seite nicht zwangsläufig im Detail über die Arbeit und Hierarchien der anderen Seite Bescheid.
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Lese-rina : Hoffentlich enttäusche ich Dich jetzt nicht, aber ich war nie in Madeira ... Im dritten Thread habe ich einen ausführlichen Post zum Thema der Recherchen gesetzt, vielleicht gibt der Dir einen Eindruck.
grottenolm : Dass auf der Agenturseite noch ein sehr ausführlicher Text stand, der viel aussagte, haben wir dann auch irgendwann gesehen und ihn sofort gekürzt. Aber für Dich dürfte das ein wenig spät sein. -
Das war für mich auch immer soooo schwierig, wenn ich den Figuren, die mir selbst ans Herz gewachsen sind, dann sterben lassen musste. Das waren Szenen, vor allem bei Franklin, Seth und Carl, die konnte ich nicht einfach so schreiben, an die musste ich mich regelrecht heranwagen. Das sind auch Augenblicke der Arbeit, die ich noch heute vor mir sehe, bei denen ich genau weiß, wann und wo ich diese Szenen geschrieben habe.
Ihr passt wirklich gut auf, vielen Dank! Insofern als Edit: Nicht Seths Tod, sondern Nats Tod, also die Szenen, in denen Seth ihn findet und die Beerdigung, gehörten zu denen, die mir schwer fielen!
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verena : Tatsächlich hat die Enttarnung bei Jeanne Baret in Tahiti stattgefunden, die Insulaner haben sie sofort als Frau erkannt. Das erscheint mir unter anderem ein guter Hinweis darauf zu sein, wie sehr man in Europa zu dieser Zeit noch das Geschlecht über Kleidung definierte.
Klusi und Zwergin: Bei Nat habe ich die Figurenentwicklung tatsächlich so angelegt, dass er depressiv wird. Er kommt mit dem Verlust der Eltern nicht zurecht, zieht sich nach und nach in sich zurück, so weit bis auch der Bruder keine Rolle mehr spielt.
killerbinchen : Den Senfgeschmack haben Reisende dieser Zeit beschrieben ...
Und welche Wendungen haben Dich überrascht? -
Da sieht natürlich Carl ganz klar eine Grenzverletzung: Dass sich jemand herausnimmt, über seine Entourage zu entscheiden, ging natürlich gar nicht!
Zu den Zeichnern: Das war natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich, aber einige sind (wenigstens nach ihren Reisen) durch ihre Bilder wirklich bekannt geworden. Beispielsweise Sydney Parkinson, der mit Joseph Banks gereist ist. Bei dieser Reise leistete sich Banks sogar zwei Zeichner, halt vieles eine Frage des Geldes ... Da Banks seine Reisen größtenteils selbst finanzierte bzw. erhebliche Summen zur Fahrt an sich beisteuerte, war seine Entourage mal noch um einiges größer als die von "Sir Carl Belham". Schon allein die Kurzbiographie von Parkinson bei Wikipedia liest sich wie ein Roman, vielleicht konnte ich Dich ja neugierig machen
Nun gut, um noch einmal den Bogen zu schlagen: Ein Kyle Bennetter wird nichts aus dieser Welt wissen, weder viel über Wissenschaftler noch über die dort existierenden Hierarchien oder gar irgendwelche Zeichner. Für ihn sind die Forscher und ihre Begleiter "überflüssiger Ballast" ... -
Ja, das ist schon hin und wieder vorgekommen, dass die Leute unmotiviert waren und mich abwimmeln wollten. Einmal wurde sogar einfach wieder aufgelegt mit dem Hinweis, man habe keine Zeit. Dafür gab es aber auch wiederum Leute, die sich so engagiert haben, die, wenn sie mir nicht weiterhelfen konnten, mich weitergeleitet oder mir noch Kontaktdaten per Mail gesandt haben - wirklich sehr unterschiedlich. Warum ist das für Dich interessant, frage ich jetzt mal neugierig zurück? Hast Du damit auch schon Erfahrungen gemacht?
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Gern, und ganz ehrlich: Mir macht das auch wirklich Spaß, denn ich erfahre hier so viel. Wie die unterschiedlichen Dinge aufgenommen und wie manche Dinge interpretiert werden, was interessant ist, was aufregt usw. Eigentlich auch wieder ein bißchen eine Recherche ...
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@all: Danke! Das ist so schön zu lesen ...
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Es ist so spannend, Eure Anmerkungen zu lesen! Ich freue mich über so viele Anmerkungen: wenn Ihr Seth mögt, beim Tod von Franklin und Nat mitgelitten habt, wenn der Inhalt des Medaillons eine Überraschung war, wenn Nats Island gemocht wird usw.
Mulle, dass Du Nats Tod schwierig fandest, kann ich verstehen, aber im Thread vorher habe ich schon ein paar Worte dazu verloren. Beim Schreiben bin ich immer davon ausgegangen, dass Kyle trotz seiner selbstherrlichen Art, eine Zuneigung für seine Söhne empfindet, die halt nur selten aufblitzt. Mehrfach habe ich erlebt, dass Kinder, die Eltern mit stark schwankenden Verhaltensweisen haben (um es jetzt mal vorsichtig zu formulieren), nicht minder an ihren Eltern hängen als diejenigen, die ein ausgewogeneres Verhältnis in "Grenzen gesetzt bekommen" und "geliebt werden" erfahren.
Zur sexuellen Freizügigkeit: Das ist ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt, denn ich habe mich hierbei ausschließlich auf meine Recherchequellen, also auf die Reiseberichte dieser Zeit, gestützt, die sehr ausführlich darüber berichten und nicht ein Jota hinzuerfunden oder dicker aufgetragen, um es reißerischer zu machen. Ich denke auch nicht, dass die Tahitianer "permanent spitz" waren, das waren vielmehr die ausgehungerten Seefahrer
Die Insulaner hatten einfach ein anderes Verhältnis zu diesem Thema, da war die Liebe ein Akt, der eben auch mal mit begeisterten Klatschen und Gesängen gefeiert wurde (auch wenn es sicherlich mal romantische Stunden zu zweit gab
@maikäfer: Leider war es mir nicht möglich für dieses Buch einmal um die Welt zu reisen, was ich aber sehr gern getan hätte. Für mein zweites Romanprojekt sieht es da besser aus, eine Recherchereise nach Frankreich ist sicher mal drin.
Für meine Recherchen habe ich alles herangezogen, was denkbar war: Fast jedes Buch, das sich mit dem Thema der Entdeckungsfahrten, Botanik, Heilkunde, Schiffsbau usw. befasste, musste herhalten. Ich bin in Museen und den Botanischen Garten gerannt, hier in Berlin haben wir ja eine große Auswahl, habe Filme und Dokus geschaut, Reiseführer verschlungen, Zeitungen durchforstet und was ganz wichtig ist, so viele Experten wie möglich befragt. Ich hatte eine Expertin für Botanik, eine für Medizin, einen für die Seefahrt im 18. Jahrhundert, und ich habe auch immer wieder mal für Spezialfragen in Museen oder sonstwo angerufen.
Um ein paar Beispiele für das "sonstwo" zu geben: Um zu erfahren, wie ein Mensch aussieht, der sich erhängt hat (klingt jetzt arg nüchtern, ich weiß, aber das sind Infos, die braucht man halt), habe ich einen Freund befragt, der bei der Kripo arbeitet. Um zu erfahren, wie man eine Schulter seinerzeit eingerenkt hat, musste ein Orthopäde Frage und Antwort stehen. Mehrfach habe ich in einem Zoofachhandel angerufen, ein anderes Mal bei einer Frau, die sich auf naturheilkundliche Behandlungen versteht, usw., usf.
Es waren immer wieder die berühmten "Kleinigkeiten", die dann aufwendiger waren als ich erwartet hatte. Die Seefahrt an sich, rund um James Cook, ist dafür wiederum in Büchern großartig erschlossen. Da habe ich auch beispielsweise erfahren, wie die Insulaner die Ankömmlinge wahrgenommen haben.
Übers Recherchieren könnte ich jetzt noch stundenlang schreiben, aber ich will mich bremsen und hoffe, Du hast einen kleinen Eindruck bekommen? Das, was ich jetzt hier beschreibe, ist die Spitze des Eisberges. Eine Faustregel unter Autoren besagt, dass gut 70-80 Prozent der Recherchen nicht direkt in den Text einfließen (indirekt schon, als eine Art Hintergrundwissen zur Epoche und zum Thema, über das man schreibt), und das kann ich nur bestätigen. -
Das ist ja toll, das Bild! Vielen Dank dafür! Eine tolle Idee!
Noch einmal zu Kyle Bennetter. Im ersten Thread habe ich kurz angerissen, was ihn zu dem macht, der er ist:
Kyle Bennetter und seine Söhne. Ja, es ist so wie viele mutmaßen: Er will seine Söhne nicht verweichlichen, will sie auf die Welt der Seefahrt vorbereiten, ihnen mit der frühen Erfahrung als Schiffsjunge zu arbeiten, eine Karriere bei der Navy eröffnen. Das war damals nicht selten, und oft waren die Jungen in Seths Alter. Er gehört aber auch definitiv zu den "Menschen", die selbst keine andere Erfahrung als die "harte, strafende Hand" gemacht haben und so führt er fort, was er erlebt hat. (Zumindest war es so angedacht in seiner Figurenbiographie.
Interessanterweise habe ich beim Schreiben nie daran gezweifelt, dass er für seine Söhne irgendwie und tief verborgen eine Zuneigung empfindet, naja, soweit wie ihm das eben möglich ist. Denn sonst würde er nicht so viel Wert darauf legen, ihnen einen guten beruflichen Weg zu ebnen. Und manchmal, in ganz seltenen Momenten, blitzt diese Zuneigung für seine Söhne auch auf. Wichtig ist, dass Seth und Nat wissen, dass ihr Vater diese zwei Seiten hat.
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Wo fange ich an???
Fangen wir doch mal bei Middleton an - ja, ich musste selbst lachen, als bekannt wurde, dass nun die Kate den William bekommt und ich habe genau das befürchtet - dass alle diese Verbindung herstellen. Aber ich kann nur sagen, dass der Name nicht durch sie inspiriert wurde.
Kyle Bennetter und seine Söhne. Ja, es ist so wie viele mutmaßen: Er will seine Söhne nicht verweichlichen, will sie auf die Welt der Seefahrt vorbereiten, ihnen mit der frühen Erfahrung als Schiffsjunge zu arbeiten, eine Karriere bei der Navy eröffnen. Das war damals nicht selten, und oft waren die Jungen in Seths Alter. Er gehört aber auch definitiv zu den "Menschen", die selbst keine andere Erfahrung als die "harte, strafende Hand" gemacht haben und so führt er fort, was er erlebt hat. (Zumindest war es so angedacht in seiner Figurenbiographie :-).
Kyle Bennetter und Mary. Kyle Bennetter ist, wie man ja merkt, schon stark von sich überzeugt und er trifft, als er Mary ins Mannschaftsdeck steckt, schlichtweg eine falschen Entscheidung. Für ihn gehört sie zur "Entourage", also zum Gefolge, der Gentlemen. In seinen Augen ist dieser Kerl einer der Bediensteten, und was man auch dazu sagen muss: Nicht jeder in der Seefahrt Tätige war begeistert, wenn die Wissenschaftler mit Bergen an Gepäck das Schiff stürmten und es sich dann im Verhältnis recht gut gehen ließen.
Lese-rina, Du fragst, warum ich diesen Einstieg gewählt habe. Jeanne Baret wurde ja von Philibert Commerson ausgebildet, und ich habe auch überlegt, mit dieser Konstellation zu beginnen. Allerdings fand ich den Gedanken spannender, dass Mary auf das Schiff kommt und NIEMANDEN kennt. So ist das Risiko für sie sehr viel höher, alles zu verlieren, wenn ihre Tarnung auffliegt. Sie kann nicht darauf rechnen, dass sich irgendwer im Zweifelsfalle vor sie stellt. Auch für die Liebesgeschichte hatte in meinen Augen diese Konstellation, mehr Potential es ein wenig "knistern" zu lassen, wenn Du weißt, was ich meine.
Zum Umdrehen: Man hatte etwas mehr als einen Fuß breit Platz zum Schlafen, das entspricht keinen 40 Zentimetern. Und anscheinend wurde dann in manchen Schiffen selbst zum "Umdrehen" im Schlaf das Kommando gegeben. Ich fand das auch unfassbar ... Insofern: Wirklich Pech gehabt, wenn das Bein eingeschlafen ist ...
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hollyholunder, vielen Dank, schöner kann man Marys Entwicklungsbogen kaum zufassen!
Sie musste wirklich erst mühselig begreifen, dass es mehr im Leben gibt als ihre Liebe zur Wissenschaft, dass die "Arbeit" eben nicht alles ist. Die Beziehung mit Carl bedeutet insofern das absolute Glück, denn mit ihm kann sie ihre Begeisterung für die Botanik, das wissenschaftliche Arbeiten und die Forschung teilen. Zudem erfährt sie, was es bedeutet, zu lieben. Er erkennt sie als Botanikerin an und mit ihm "schließt sich erst der Kreis", denn vorab wurde ihr die Anerkennung ja aller Orten verweigert und damit auch die Anerkennung ihrer Person an sich. Insofern ist sein Tod für sie doppelt tragisch - sie verliert nicht nur ihn, ihr wird zeitweilig auch das Arbeiten unmöglich, weil es nun durch und durch mit ihm verknüpft ist. Was sich zuvor so wunderbar zusammengefügt hat, bricht in seiner Gesamtheit auseinander.
Und ehrlich: Ich freue mich wirklich, wenn Leserinnen das Buch beiseite legen und trotz Carls Tod "zufrieden" zurückbleiben. -
[/quote]Mit 19?
Eher unwahrscheinlich. Allerdings ist es normal, dass sich unvertraute harte Arbeit und eine Ernährungsumstellung sich auf den Zyklus auswirken, sodass man den Zeitpunkt der Periode nicht mehr einschätzen kann.
Ich dachte zwar im ersten Moment, dass sie es doch hätte merken müssen. Andererseits: Sie hat sich schon ziemlich lange nicht mehr vernünftig waschen können ... In wie weit man nach einer Weile im eigenen Saft noch unterscheiden kann, was da ... ahm, soll ich deutlicher werden? :schnellweg[/quote]Mulle, ich musste so lachen - ich glaube nicht, dass Du deutlicher werden musst.
Aber inhaltlich bin ich im Hinblick auf die Auswirkungen der Belastungen auf den Körper exakt Deiner Meinung.
Dass Seth einigen von Euch ans Herz gewachsen ist, finde ich wirklich schön! Denn ganz ehrlich: Mir ist er beim Schreiben selbst ans Herz gewachsen. Er hat ein Eigenleben entwickelt, das war unglaublich und manchmal fiel es mir schon schwer immer wieder so grausam zu ihm zu sein.
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Was mich wirklich freut, ist die Tatsache, dass Ihr immer wieder das Cover erwähnt und es gern mögt. Hier hat die Abteilung bei dtv, die für die Cover zuständig ist, wie ich finde, wirklich eine tolle Arbeit geleistet und am liebsten würde ich Eure Kommentare ständig kopieren und an das Team weiterleiten.
Noch einmal zu Henriette: Tabea und Nordstern, Ihr habt recht, Henriettes Verhalten ist scheußlich. Vor dem Schreiben habe ich zu vielen Figuren Biographien angelegt, in denen ich mir überlegt habe, was sie ausmacht, was ihr Hintergrund ist usw. Und ein wichtiger Motor für Henriettes Verhalten ist, wie ihr mutmaßt, ein Gefühl der Einsamkeit (Mann und Bruder sind verstorben), und eine extreme Wut auf den Bruder, dass er Mary so erzogen hat. Dass sie es nun richten muss, eine Aufgabe, der sie sich nur begrenzt gewachsen fühlt, denn Mary steht in ihrer Dickköpfigkeit, die sogar in einer Halsstarrigkeit enden kann (ein merkwürdiges Wort, aber es trifft es, glaube ich) Henriette in nichts nach. Hier prallen zwei Frauen aufeinander, die viel Kraft und Energie haben und beide nehmen am Anfang des Buches für sich in Anspruch, zu wissen, welches der richtige Weg ist. Und beide werden dazu lernen müssen ...
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@killerbienchen: Ja, ich würde auch so gern mal wieder malen, aber dafür brauche ich auch immer wirklich vieeeeeeeeeel Zeit. Und wie die Merian malen, das kann ich ebenfalls nicht - davon bin ich weit entfernt, aber Spaß machts trotzdem.
Mulle : Schön, dass Du den Titel passend findest, so merkwürdig es klingt: Es ist nicht einfach für ein Buch den passenden Titel zu finden. Für mich ist der Titel schon beim Schreiben wichtig, er muss sich schlichtweg "passend anfühlen". Dass Du Arbeitstitel sammelst, finde ich spannend, hast Du sie irgendwo aufgelistet, in irgendeinem Blog, einer Seite, bei facebook oder so? Da würde ich ja auch gern mal hineinschauen. Oder kannst Du uns einfach mal einige als Beispiel nennen? Wenn Du darfst??? -
Sorry, kaum, dass die Leserunde eröffnet war, habe ich hier nicht mehr hereingeschaut, sondern nur noch in die Threads zu den einzelnen Abschnitten. Insofern habe ich das Problem erst später mitbekommen. Danke an Euch, dass Ihr schon vorab auf die Situation mit den unterschiedlichen Fassungen reagiert habt.