Beiträge von NotYourKitty

    Danke für die lieben Willkommensgrüße!


    Um sich drch die verlinkte Liste zu arbeiten, müsste man sich wahrscheinlich 2 Wochen Urlaub nehmen... so viele spannende Bücher! Danke!

    Ich habe Mädelsache! abgebrochen.
    Das Thema interessiert mich brennend - Frauen in der von Männern dominierten Neonaziszene - aber das Buch ist... naja... ich will jetzt nicht direkt Schrott sagen, aber es kommt schon sehr nahe ran.


    Für ein Sachbuch ist es zu reißerisch und polemisch geschrieben, für Unterhaltungsliteratur ist es zu langweilig geschrieben.
    Die Leser und -innen dieses Buches dürften der Neonaziszene ohnehin wenig aufgeschlossen gegenüberstehen, da muss man keine Überzeungsarbeit mehr leisten, dass diese Szene menschenverachtende Inhalte vertritt und überdies auch noch antidemokratische Umstürzler beherbergt. Etwas mehr Ruhe und Wissenschaftlichkeit hätte dem Buch gut getan.


    Während ich das Buch gelesen habe, kam ich mir konstant manipuliert vor, das ist unangenehm und lässt die Autor-innen unglaubwürdig erscheinen.
    Darüber hinaus sind die Strukturen, die zur männlichen Dominanz in dieser Szene geführt haben und die sie bis heute erhalten, zu wenig klar und mit zu wenig Tiefe dargelegt.


    Fazit: Als Tiger gestartet, als Bettvorleger gelandet.

    Schönes Thema!


    Der letzte unglaubwürdige Charakter, der mir untergekommen ist, ist Frajera aus "Kolyma" von Tom Rob Smith.
    Auf eine Art und weise ist sie ein Musterbeispiel für eine toughe Frau, auf der anderen Seite ist das, was sie im Verlaufe der Geschichte tut, lässt, sagt, getan hat, durchsteht irgendwie immer vorhersehbar in seiner ganzen Überzogenheit.
    An einer Stelle - ich will jetzt nicht spoilern, deshalb so undeutlich - hatte ich vor meinem geistigen Auge eine Passage, die ungefähr "...und dann sprang sie irre kichernd vom Dach und stieß wilde Flüche aus" hätte lauten können.


    Außerdem war sie - um die Definitionen vom Anfang des Threads aufzugreifen - auch noch flach angelegt. In Bezug auf diesen Charakter blieben so viele Fragen offen, die man - wie ich finde - hätte klären müssen und auch können. Das hätte dann zwar sicher dazu geführt, dass das Buch doppelt so dick geworden wäre, aber das hätte nicht geschadet.

    Hi,


    vorweg direkt mal: Ich freue mich, dass es die Büchereule gibt! Ich glaube, ich habe viel zu lange ohne dieses Forum vor mich hin gelesen :)


    Jedenfalls möchte ich nun aktiv hier mitmischen, von meinen eigenen Leseerlebnissen erzählen und mich von anderen Leseerlebnissen inspirieren lassen.


    Da ich Berufspendlerin UND Leseratte bin (letzteres seitdem ich denken kann), habe ich einen immensen Durchsatz an Büchern und ich bin ständig auf der Suche nach neuem Stoff für meine Sucht.


    Ich liebe spannende Bücher, habe vor Blut und Gedärmen keine Scheu und es darf auch gerne mit politischem/wirtschaftlichem Hintergrund sein.


    Mit anderen Worten: Kluge Thriller sind mir jeder Zeit willkommen.


    Nur eins geht mir nach den vielen Jahren heftigen Krimi- und Thrillerkonsums herzaft auf den Zeiger: tote Frauen.


    Als wäre es die einzige Art und Weise, einen blutigen Thriller zu schreiben, dass man eine Frau (am besten noch jung, bildhübsch und unschuldig, wahlweise "mit einem dunklen Geheimnis, das niemand je erfahren durfte") möglichst phantasiereich metzelt...


    Offenbar gibt es bei mir in der Umgebung nur mittelmäßig geschultes Büchereipersonal, denn die gucken immer sehr sparsam, wenn ich mit meinem Wunsch um die Ecke komme, ein Buch mit nachhause zu nehmen, das eben nicht dem Klischee "Emotional verkorkster Ermittler spürt perversem Frauenmörder hinterher" entspricht.


    Gibt es hier im Forum eine Ecke, in der man sich Bücherempfehlungen geben lassen kann?



    Für sachdienliche Hinweise wird Euch mein Dank ewig hinterherschleichen :)



    Grüßles, NYK