So, nun habe ich das Buch auch gelesen und ich muss sagen, es hat mich leider doch etwas enttäuscht. Ich fand auch den ersten Teil am besten, King in Reinkultur, es passiert nichts fesselnderes, als dass ein netter Junge durch Zufall zum Pfleger eines alten Nachbarn wird - und ich war gefesselt! Und, klar, besonders als "Hundemensch" war ich bezaubert davon, wie sich Charlie in Radar verliebt und die Schilderungen ihres Verhaltens. Ich folge King auf Twitter, da postet er immer wieder von seiner heißgeliebten Hündin Molly, ich schätze, der wurde hier ein Denkmal gesetzt, auch wenn die kein Schäferhund wie Radar ist. Die Hundeliebe spürt man hier auf jeden Fall.
Jedoch. Ja, als Charlie dann in die andere Welt steigt, war die Luft komplett heraußen für mich. Warum um alles in der Welt mussten wir so viel Zeit mit Charlie in Gefangenschaft verbringen, mit unzähligen Namen von Leuten, die man sich ohnehin nicht merken konnte oder musste. Die ganze Konstruktion war ein bisschen lieblos, das ist für mich bestenfalls der arme kleine Cousin von "Talisman" (den ich zugegenermaßen vor Ewigkeiten das letzte Mal gelesen habe). Und ich war auch bitterlich enttäuscht, dass wir, falls ich nichts überlesen habe, bis auf ein "lange Tage und angenehme Nächte" keinen Gruß an den "Dunklen Turm" bekommen haben. OK, gut, das ist ein persönliches Problem, er hat wohl damit abgeschlossen.
Die Stärke des Buches für mich waren Charlie und seine Beziehungen zum Vater, Bowditch und natürlich Radar. Aber die eigentliche Geschichte, die fand ich leider schwach. Dennoch, wie schon mal bemerkt, auch der schwächste King (was der hier nicht ist) liest sich komplettermente von selbst, ich muss nur die Augen hinhalten. Das wird mich bei ihm immer faszinieren.