Beiträge von Donaldduck

    Jean Bagnol: Commissaire Mazan und die Erben des Marquis



    Inhalt:


    Nach einer Liaison mit ihrem Marseiller Dienstchef wird die Polizistin Zadira Mateo nach Mazan, einem kleinen Ort in der Provence, abgeschoben. Verbittert begegnet sie jedem mit Mißtrauen - ihrem eifersüchtigen Kollegen Lucien, der bisher als Gemeindepolizist in dem 5000-Seelen-Städtchen das Sagen hatte, dem attraktiven, gut situierten Pariser Aushilfstierarzt Jules, und ebenso dem arroganten Geschäftsführer des Chateau de Mazan, einem Schloss des berüchtigten Marquis de Sade, dass heute ein Luxushotel ist. Nur einen herrenlosen schwarzen Kater mit bernsteinfarbenen Augen schließt sie ins Herz. Nachdem er ihr bei der Wiederbeschaffung von Tin-Tin, der Edelkatze ihrer Nachbarin, Madame Roche, geholfen hatte, tauft Zadira ihn auf den Namen: Commissaire Mazan.


    Als sich in dem Städtchen der 4.Frauenmord in dieser idyllischen Gegend ereignet, glaubt nur Lieutenant Zadira Mateo an eine Mordserie - aber wer ist der Täter? Die "Erben des Marquis" , wie sich die 4 einflussreichen Pariser nennen, die sich jeden Sommer in Mazan zu erotischen Spielen im Namen von Sade treffen? Oder der verliebte junge Koch? Oder jemand ganz anderes, der wie unter Zwang tötet? Zadira beginnt mit ihrer Mordermittlung, was sich jedoch als äußerst schwierig erweist, da in diesem kleinen Ort jeder jeden kennt und sich in Schweigen hüllen. Nur der streunende Kater, den Zadira "Commissaire Mazan" nennt, jagt gemeinsam mit ihr den Frauenmörder. Er dringt an Orte vor, die Zadira verschlossen bleiben, und er hört und sieht, was man ihr zu verschweigen sucht.



    Meine Meinung:


    Die von Jean Bagnol erzählte Geschichte spielt sich auf 2 Erzählebenen ab. Einmal die ganz normale Menschenebene und zum anderen die Katzen-Erzählebene. Die Schilderungen aus der Katzenperspektive finde ich sehr gelungen. Aus der Perspektive einer Katze zu lesen ist mal was anderes, hat mir gut gefallen. Ebenfalls gelungen ist auch die bildhafte Beschreibung des kleinen Dorfes Mazan und seiner Atmosphäre.
    Ungewöhnlich für diesen Kriminalroman ist, dass das Opfer mit seinen Träumen und Erfahrungen erst ausführlich vorgestellt und dann getötet wird.


    Das Buch ist eine Mischung aus Krimi, Erotik und Tiergeschichte. Dieser Genremix ist hervorragend gelungen, die Menschen kommen ungeheuer authentisch rüber, der Schreibstil ist großartig.
    Der Spannungsbogen hält bis zum Ende des Buches an.



    Fazit:
    Dieser Krimi bietet wunderbare und spannende Unterhaltung. Man hofft, dass der Commissaire Mazan noch in weiteren Fällen ermitteln wird.


    Bewertung: 10 von 10 Eulenpunkten

    Sheridan Hay: Die Antiquarin


    Als Rosemary Savage mit 18 Jahren aus der australischen Provinz nach New York kommt, hat sie auf der Welt nicht mehr als einen kleinen Koffer und ihre Liebe zu Büchern. Auf ihren Streifzügen durch die Stadt entdeckt sie das riesige Antiquariat "Arcade". Sie ist völlig verzaubert von diesem Ort, und als sie dem Inhaber eröffnet, dass sie hier unbedingt arbeiten muss, wird sie zu ihrem Erstaunen sofort eingestellt. Der Zufall führt Rosemary und ihren eigenwilligen Kollegen Oscar auf die Spur eines verlorengeglaubten Manuskripts von Hermann Meleville. Ein außergewöhnlicher Fund, den auch der rätselhafte Manager des "Arcade" mit allen Mitteln für sich gewinnen will.

    Zitat

    Original von nicigirl85
    Wieder werden wir auf eine falsche Fährte gelockt, denn plötzlich taucht die Kette bei einem der vier Herrschaften auf. Und ja, liebe Autoren, ich bin euch wieder richtig auf dem Leim gegangen und habe es geglaubt.


    Mir ist es genauso ergangen, nicigirl85.

    Ich war auch erstaunt als Julies DNS-Spuren an einer unbekannten Männerleiche gefunden wurden , einem Mann osteuropäischer Herkunft, der Julies Hautpartikel unter den Fingernägeln und ihre Haare an seiner Kleidung hatte.


    Das Ende finde ich echt brilliant :anbet War das spannend !!
    Mit dieser Auflösung hatte auch ich nicht gerechnet.


    Dieser Krimi hat mir wunderbare und spannende Unterhaltung geboten und wenn man die letzte Seite gelesen hat, dann bleibt die Hoffnung, dass der Commissaire Mazan nicht in seinem letzten Fall ermittelt.


    Ich danke allen Beteiligten ganz herzlich, die es mir ermöglicht haben an dieser Leserunde teilzunehmen. Es hat mir viel Spaß gemacht. Vielen Dank, liebe Bagnols, für die Begleitung der Leserunde. Ich freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit Commissaire Mazan im Sommer 2015.

    Zitat

    Original von Lumos
    Aber auch am Ende dieses Abschnitts, in welchem, wie du sagst, einige Zusammenhänge deutlicher werden, weiß man noch nicht, um wen es sich handelt. Ich tippe auf einen Angestellten des Hotels, aber welcher? Ein bisschen verdächtig sind sie alle, da haben Jean Bagnol einige Spuren gelegt ;-). Paul mit den handgenähten Schuhen, der schleimige und unsympathische Gustave oder gar Ugo, der Geschäftsführer :gruebel? Eher nicht die arme "Milchsemmel" :grin. Dass es erst mal ihm in die Schuhe geschoben würde, habe ich mir fast gedacht.


    :write


    Ich glaube nicht, dass Dede Horloge der Mörder von Julie ist. Bestimmt werden wir am Ende des Krimis noch eine Überraschung erleben. Wahrscheinlich ist jemand der Mörder von Julie, den wir gar nicht in Erwägung gezogen haben. :gruebel

    Ich habe sehr gern der Musik meiner Zeit gelauscht, jedoch nie selbst musiziert oder komponiert. Nach dem Willen meines Vaters sollte ich Jurist werden; ich aber habe einen künstlerischen Beruf bevorzugt.
    Mein "Zwilling" ist übrigens eine richtige Leseratte.

    Ich (real,Mann) habe mit Jean Jacques Rousseau einiges gemeinsam.
    Auch ich bin schon mehr als 2 Jahrhunderte tot und genau wie Rousseau führte ich ein unstetes Wanderleben ( u.a. habe ich mich in Deutschland und in England aufgehalten). Geboren bin ich in Europa.
    Es gibt mich übrigens zweimal. Mein "Zwilling" ist männlich, real, lebend.

    Lieutenant Zadira Mateo ist weiterhin auf der Suche nach Julies Mörder (oder vielleicht Mörderin?). Sind eventuell die Erben des Marquis in diesen Mordfall verwickelt?? Es bleibt für mich weiterhin unheimlich spannend.


    Sehr amüsiert habe ich mich über die aufgebrachte Katzenschar in der Garage und den sabbernden, mit blauer Farbe bespritzen Atos :lache ( S.216 - 221)

    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen

    Und ganz ehrlich - diese Verführungsszenen sind wirklich gut! Das so hinzukriegen, dass es nicht wie die Imitation eines beliebigen Soft-Pornos wirkt. Sondern herauszuarbeiten, wie das funktioniert.
    Herausfinden, was für den Anderen reizvoll ist, Zeit lassen und dann auch noch einen Zipfel des ersehnten Glücks schon anzubieten ( und wenn es nur aus Nagellack besteht!) - ich war ganz hingerissen. Und dabei die Erwartung: das kann doch nicht gutgehen.


    :write

    @ nicigirl85


    Der Unterschied zwischen Police und Gendarmerie wird im Buch auf Seite 429 erklärt.
    Die Gendarmerie übernimmt polizeiliche Aufgaben im ländlichen Raum, die Police Nationale ist für die Städte zuständig. Die Gendarmerie unterstand als Militärpolizei bis 2009 nur dem Verteidigungsministerium, seither aber dem Innenministerium, wie auch die Police Nationale.
    Informationen zum Aufbau der französischen Polizei findest du auch hier