Beiträge von made

    20 – 26


    In diesen Abschnitten gibt es wieder ausführliche Personenbeschreibungen wie die des Liftboys, der Madame Cambremer (Camembert :) ) und der Schwestern Marie und Celeste. Köstlich!


    Das Verhältnis von Marcel zu Albertine ist angespannt. Ich weiß nicht, wie sie zu ihm steht. Seit ihm der Verdacht, dass sie lesbisch sei, in die Seele gelegt wurde, wird er eifersüchtig und benimmt sich ihr gegenüber schlecht. Das ist ein ständiges hin und her. Warum lässt sie sich das gefallen? Wie das wohl weitergeht?


    So nebenbei: Mir gefällt der konsequente Einsatz des Konjunktivs. Ich glaube, das macht man heute nicht mehr so.


    29 – 40


    Hier begegnet der Leser wieder den Verdurins. Das muss ja ewig her sein, als sich Swann und Odette dort begegnet sind. Vielleicht 20 Jahre? Gilberte war damals ja noch gar nicht geboren. Mich wundert, dass immer noch die gleichen Leute zu dem „Kleinen Kreis“ gehören.


    Mir scheint dieser Kreis fast noch boshafter zu sein als der Salon der Guermantes. Wie die mit Sagnette umgehen!


    Es ist zwar immer wieder schön, Prousts Beschreibungen und Charakterisierungen der Menschen zu lesen, aber auf Dauer ermüdet es mich.

    Die Abschitte 16 – 19 sind wunderschön.

    Marcel ist wieder in Balbec. Er erlebt die Stimmungen vom letzten Aufenthalt wieder. Vor allem kommen Erinnerungen an seine Großmutter hoch. Mir scheint, dass er erst jetzt trauert. Er sagt, er findet sein damaliges Ich wieder. Und auch jetzt erst versteht er die Trauer und das Leid seiner Mutter. Und der Traum!

    Ich bin im 16. Abschnitt angekommen und froh, dass die Beschreibung der Salons zumindest vorerst zu Ende ist.

    Aber einige Dinge finde ich doch erwähnenswert.

    Die Boshaftigkeit Charlus gegenüber Madame Surgis und ihre Söhne ist bodenlos. Warum greift da keiner ein? Traut sich das keiner oder will es keiner?


    Dass Swann Marcel das Gespräch mit dem Prinzen von Guermantes wiedergibt, zeugt von großem Vertrauen in ihn. Und das überrascht mich. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie sich so nahe stehen.


    Interessant ist auch, dass man etwas über das Verhältnis der beiden Brüder, Charlus und der Herzog von Guermantes, erfährt.


    Dass Odettes Salon beim hohen Adel sehr angesehen, ja fast ein Geheimtipp ist, freut mich für sie. Ich kann mir vorstellen, dass sie es nicht immer leicht hatte.


    Immer erfrischend zu lesen sind die Szenen mit Francoise.


    Das Verhältnis von Marcel zu Albertine ist eigenartig.


    Schmunzeln musste ich bei der Theorie, dass die französische Aussprache so sehr vom Geschriebenen abweicht, daran liegt, dass die Gallier fehlerhaft sprachen.


    So ganz nebenbei: Ich bin immer noch nicht dahinter gekommen, was mit dem „Abwerfen von Karten“ bezweckt werden soll.

    Allerdings finde ich die allgemeinen Betrachtungen über Homosexuelle in den folgenden Kapiteln etwas nervig. Scheinbar bin ich zur Zeit nicht sehr duldsam, was Literatur betrifft.

    In diesem Band wird das vermutlich öfter das Thema sein.


    IV/4. - 10.


    Marcel ist bei der Soiree der Prinzessin von Guermantes. Wieder fällt mir auf, dass er von Ereignissen schreibt, bei denen ich mich frage, woher er das weiß. Hier ist es der homosexuelle Diener.


    In Kap. 6 gibt es zwei sehr schöne Stellen. Die eine ist, als er beschreibt, wie man sich wieder an Namen erinnert, die man vergessen hat.

    Die zweite ist die Beschreibung des Springsbrunnens. Wundervoll!


    Ansonsten geht es wieder um die Gesellschaft mit ihrer Rangordnung, ihren Boshaftigkeiten und die Frage, wer wen wem vorstellen darf. :rolleyes:

    IV/1. - 3.


    Jetzt ist also die Katze aus dem Sack. Charlus ist homosexuell. Das erklärt das Verhalten der Herzogin, die Marcel so dringend abgeraten hat, mit Charlus mitzugehen.

    Wie Proust das zufällige Aufeinandertreffen von Charlus und Jupien beschreibt, ist großartig. Urkomisch. Wie die Balz vom Auerhahn oder Pfau.


    Mir hat auch sehr gut die Beschreibung gefallen, wie es Marcel wie Schuppen von den Augen fällt, als er die beiden beobachtet.

    Proust war doch auch homosexuell. Marcel hingegen merkt man nichts an. Vielleicht weiß er es noch nicht. Oder der Autor will darüber nicht schreiben.


    An einem Beispiel von zwei Freunden bechreibt Proust dann auch, wie Homosexuelle damit umgehen, d. h. damals umgegangen sind.


    Ich frage mich, wer alles von Charlus' Homosexualität weiß.

    Ich nähere mich dem Ende dieses Buchs. Am meisten vermisse ich einen Stammbaum der Guermantes. So ist mir erst spät aufgegangen, dass der schreckliche Charlus ein Bruder des Herzogs ist.

    Ja, dafür habe ich auch eine Weile gebraucht. Genauso ist es mit der Herzogin und der Prinzessin von Guermantes.

    Die Szenen im Salon sind letztendlich eine einzige Folge von mehr oder weniger höflich umkleideten Bosheiten. Aber meisterhaft beschrieben.

    Leider nervt mich das mittlerweile kolossal.

    Aber als Film oder auf der Bühne stelle ich mir das großartig vor. Da kann ein Schauspieler oder Regisseur brillieren.

    Ich bin mir nicht sicher, ob sich Proust nicht tatsächlich über die ganze Adelsgesellschaft lustig macht.

    Ich weiß auch nicht. Vielleicht klingt die Beschreibung auch nur deshalb so übertrieben, weil er eben hauptsächlich die markanten Merkmale erwähnt. Es ist schwer einzuschätzen, wie sehr er selbst der Faszination dieser Gesellschaft erlegen ist. Und auch wann er sie wie gesehen hat. Als junger Mensch hat er das alles sicher anders erlebt als zum Zeitpunkt des Schreibens.

    III/57. - 61.


    Charlus benimmt sich äußerst seltsam. Den Wutanfall hätte ich Marcel gar nicht zugetraut. Hat mir gefallen. :grin


    Marcel bekommt eine Einladung der Prinzessin von Guermantes und fragt sich, ob das nicht ein Aprilscherz ist. Er fragt den Herzog, um Klarheit zu bekommen. Am Ende weiß er nichts, erlebt aber allerhand.


    Das ist schon heftig, wie wenig Mitgefühl Herzogin und Herzog haben, weder für den todkranken Swann noch für den im Sterben liegenden Cousin oder für den verlobten Diener.


    Ich weiß jetzt nicht, ob ich etwas überhört habe. Jedenfalls weiß ich nicht, ob die Einladung echt war und ob Marcel sie angenommen hat. Dieser Band endet hier.


    Rumpelstilzchen , ich denke, ich werde einige Zeit pausieren. Zeitlich stehe ich ja ganz gut da. Vielleicht treffen wir uns dann wieder.

    Was mir immer wieder gefällt ist, wie genau die eigenen Emotionen beschrieben werden, auch wenn ich für mich denke, dass die ein wenig übertrieben ausfallen.

    Ich denke da an die Tränen, als Madame de Stermaria das Treffen abgesagt hat.

    Ich habe mich dabei ertappt, dass dieser Gefühlsüberschwang mich auf die falsche Fährte geschickt hat, Marcel wäre ein Mensch mit wenig Selbstvertrauen. Das stimmt wohl aber nicht, wenn man sieht, wie er auf andere Menschen zugehen kann.

    III/43. - 56.


    Puh, das waren jetzt viele Stunden, in denen Marcel seine Beobachtungen über den Salon der Madame de Guermantes wiedergibt. Mich hat das sehr ermüdet. Die vielen Personen und ihre Verwandtschaftsbeziehungen, belanglose Unterhaltungen, sogar Beschreibungen von Verbeugungen.


    Von Madame de Guermantes habe ich das Bild einer Frau gewonnen, die es sich durch ihre hohe Stellung erlauben kann, vieles anders zu machen als es üblich ist, die gerne über andere lästert und kein Einfühlungsvermögen für ihre Bediensteten hat.


    Und dann am Ende all dieser ausführlichsten Beschreibungen, als der Leser glaubte zu wissen, wie diese Gesellschaft tickt, äußert Marcel seine Überzeugung, dass die alle sich nur so benommen haben, weil er anwesend war. Wie nun? Stimmt dann das Bild, das er von dieser Gesellschaft gezeichnet hat, nicht oder versucht er nur auf diese Weise seine Enttäuschung wegzureden?


    Nach wie vor frage ich mich, warum er eingeladen wurde. Er ist weder adlig noch hat er eine durch Verdienste erworbene besondere Stellung in der Gesellschaft. Vielleicht weil er im Bereich der Literatur talentiert ist? Hat sich das herumgesprochen? Mal sehen, ob er noch einmal eingeladen wird. Möglicherweise ist die Enttäuschung gegenseitig.


    Eigentlich müsste er doch nach so einem Abend völlig errschöpft sein. Aber er will noch Charlus besuchen.

    III/40. - 43.


    Mitten in der Enttäuschung über die Absage eines Treffens mit Madamde de Stermaria, welches Marcel sich so wunderbar ausgemalt hat, platzt Robert herein.

    Marcel hat schon seltsame Vorstellungen von Freundschaft. Schon früher hatte ich den Eindruck, dass Marcel Freundschaft viel oberflächlicher versteht als Robert. Wie kann so was funktionieren?


    In dem Restaurant beobachtet Marcel, wie könnte es anders sein, die Gäste sehr genau. Es geht um die Rangordnung in der Gesellschaft.

    Ich bin überrascht, dass Marcel so ganz explizit die Juden als Beispiel dafür nimmt, dass das Äüßere nicht maßgeblich für innere Werte ist. Aber so ganz kann er sich doch nicht von dem Denken trennen, dass es angeborene Vorzüge und Makel gibt. Er hat auch eine Erklärung dafür, als Robert mit den Stiefeln über die Sitzbänke läuft. Ich finde das einfach nur ungezogen.

    37. - 38.


    Was ist denn das für ein erotisches Geplänkel zwischen Marcel und Albertine! Das ganze endet schließlich in einem Kuss ... auf die Wange!


    Witzig ist ja die Überlegung, dass dem Menschen ein Organ fürs Küssen fehlt. Also müssen die Lippen herhalten.


    39.


    Das ist eigenartig: Kaum hat sich Marcel von der Herzogin losgesagt, bekommt er eine Einladung von ihr. Was hat sie dazu bewegt?

    Danke!


    Ich kann verstehen, dass Telegonos die Insel verlassen will. Aber Circe hat das wohl nicht kommen sehen. Sie hat eben keine Ahnung von sterblichen Jugendlichen.

    Ich war überzeugt, er würde ums Leben kommen.


    Habe ich das richtig in Erinnerung, dass Athene nach dem Leben des Telegonos trachtete, weil eine Prophezeihung sagt, dass durch ihn Odysseus ums Leben kommen werde? Kann eine Göttin das vorherbestimmte Schicksal eines Menschen ändern?


    Die Begegnung mit Trigon hat mir gut gefallen. Ich weiß gar nicht warum. Es hatte eben so etwas Zauberhaftes, im wahrsten Sinn des Wortes.


    Was die Autorin Telemachos über seinen Vater nach dessen Rückkehr aus Troja erzählen lässt, finde ich etwas übertrieben. Ich weiß nicht, ob es darüber schriftliche Vorlagen gibt. Auch Homer schildert Odysseus keineswegs als edlen Helden.
    Es ist auf jeden Fall verständlich, dass Telegonos sehr enttäuscht ist, als er die Wahrheit über seinen Vater erfährt.


    Ich bin etwas misstrauisch darüber, dass Penelope sich so sehr für Circes Arbeit mit den Kräutern interessiert.

    Die Abschnitte 31 - 36 sind sicher ein Höhepunkt in diesem Werk. :anbet

    Wie er die Krankheit und das Sterben seiner Großmutter beschreibt, ist beeindruckend. Auch das Umfeld wird beleuchtet, wie z. B. das Benehmen des Herzogs, Francoises, des Paters usw., das auf den ersten Blick unglaublich ist, aber eben menschlich.


    Sehr gut hat mir auch gefallen, wie er das Fieberthermometer darstellt.

    Interessant!


    III/28. - 31.


    Morel fehlt es nicht an Selbstbewusstsein. Ich bin gespannt, welche Rolle er später noch spielen wird.


    Seltsam, wie Monsieur de Charlus sich an Marcel heranmacht. Will er sich als Förderer Marcels engagieren? Dafür ist er aber sehr aufdringlich. Irgendwann fällt der Begriff "Freimaurer". Hat Charlus mit denen etwas zu tun?


    Seine Reden über Bloch sind mehr als arrogant, ja fast schon menschenverachtend.

    Ein seltsamer Mensch.