Beiträge von leselampe

    Hallo, Schneehase,
    Dein Blog gefällt mir sehr gut. Vor allem ist keine grauenhafte Werbung dabei. Wegen der Cover bin ich zwar kein Rechtsspezialist, aber kannst Du die Bücher nicht in der Bücherei ausleihen und fotografieren. Dann bist Du auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Im übrigen denke ich, dass die Verlage nur froh sein können, wenn der Titel bei Dir erscheint. Da wird sich wohl kaum einer aufregen.

    Aufgrund des Titels erwartete ich eine leicht frivole witzige Geschichte. Was aber dann kam, war einfach ganz plumper Porno. Noch dazu die Behauptung, eine achtzigjährige Frau habe nichts anderes im Kopf, als allen möglichen primitiven Männern zur Verfügung zu stehen und fünfzigjährige Männer wären geil auf alte Frauen. Ich glaube die Geschichte von der Autobiografie dieser Dame nicht. Der einzige Zweck dieses Machwerks ist, sich im großen Sumpf der unsäglichen Feuchtgebiete bemerkbar zu machen. Davon, was Menschen in diesem Alter umtreibt (außer ein paar perverse) hat die Autorin (oder Autor) keine Ahnung. Es ist heute ja modern, sich gegenüber solchen Erzeugnissen cool und offen zu geben. Wer das nicht tut, ist hoffnungslos rückständig. In dem Fall bin ich das gern. Für mich ist dieses Buch eine Beleidigung für alle alten Menschen.
    Wer hat eigentlich schon mal "Die Schule der Nackten" von Ernst Augustin gelesen? So gehts.

    Ich finde Deinen Blog super. Die klare Strukturierung und die tolle grafische Gestaltung wirken sehr professionell. Leider bin ich ein Dummi in punkto social network. Vielleicht kriege ich auch noch was zusammen. Deine Seite wird mein Vorbild sein.


    Liebe Grüße
    Leselampe

    Nun auch noch ganz kurz meinen Senf dazu. Auch wenn ich jetzt als KulturbanausIn gelte: Goethes Faust (Teil 1) ist toll, und ich kann ihn wieder und wieder lesen. Was jedoch den zweiten Teil betrifft, so stehe ich sicher nicht allein mit der Behauptung da, der ist nur für Leute geschrieben, die in seiner eigenen Klasse spielen (bildungsmäßig). Bin ich deshalb nicht gut genug für sein Überwerk? Und was seine Prosa betrifft, finde ich sie stinklangweilig und zu kopflastig(subjetive Aussage!), das trifft für viele Klassiker zu. Auch den Zauberberg" von Thomas Mann habe ich vergeblich dreimal zu lesen versucht. Etwas langweiligers ist mir bisher kaum untergekommen. Nicht einmal dafür bin ich als Leser gut genug.
    Im übrigen lese ich querbeet alles, was gut geschrieben ist. Die Sprache ist mir dabei sehr wichtig, aber genauso wichtig ist, ob das Thema spannend und intelligent aufbereitet ist.
    Ich habe kein Problem damit, Daniel Kehlmann, Hermann Hesse oder Rita Falk in einem Atemzug zu nennen.
    Im Übrigen könnte man das Thema "Was ist ein gutes Buch", "Was ist ein guter Leser" bis zum Sankt Nimmerleinstag auswalzen. Die Kriterien dafür sind einfach zu schwierig zu bestimmen. Und wir haben da ja einige Geistesgrößen, die uns erklären, welche Bücher gut oder auch zu gut für den Leser sind, und einen entsprechenden Kanon aufgestellt haben. (Das brauchen wir Deutsche).Hesse zählt übrigens nicht zu den Klassikern, aber ich liebe ihn mehr als Thomas Mann.

    Auch ich reime mir die französischen Einschübe einfach zusammen und es reicht zum Verständnis der Geschichte allemal. Was diese abschätzigen Bemerkungen "der Deutsche, das Französchen" betrifft, muss man die sehr nationalistisch geprägte Zeit, in der das geschrieben wurde, bedenken. Nationalitätübergreifend war nur das Geld - und das ist es auch heute noch. Und wieder fällt mir auf, dass das Thema brandaktuell ist: Alle sind Spieler, und es geht dabei nicht um das Spiel am Rouletttisch. Es ist eine Erbschleicherkommödie oder auch -tragödie. Das wird sich noch herausstellen. Die langatmige Schilderung, wie die Großmutter alles in Augenschein nimmt, nervte mich manschmal. Wie aber Dostojewski den Leser durch Andeutungen bei Atem hält, ist professionell. Wir erfahren endlich, wie die einzelnen Personen zueinander stehen und was sie im Schilde führen. Aber ob es auch wirklich so ist, steht nicht fest. Vor allem, welche Rolle Pauline wirklich spielt. Der einzige, der hier nicht spielt, ist der Erzähler Alexei. Er ist seinen Gefühlen für Pauline ausgeliefert und weiß, dass es wegen der gesellschaftlichen Konventionen keine Hoffnung für ihn gibt. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass er sich derart respektlos gegen diese "Falschspieler" verhält. Ich wette übrigens darauf, dass Pauline Alexei liebt und sie sich mit ihrem kratzbürstigen Verhalten dagegen wehren will.

    Ich lese eine ziemlich alte Übersetzung, glaube ich, den Verlag gibt es schon lange nicht mehr, eine ISBN habe ich auch nicht gefunden, und der Schutzumschlag mit Klappentext existiert auch nicht mehr. Ich habe mich einfach ins Geschehen gestürzt und hatte die gleichen Probleme wie einige von euch. Über den Ich-Erzähler erfährt man so gut wie nichts, außer, dass er spielt und vom General abhängig ist, ich vermute, ein Hauslehrer. Deshalb ist es auch für mich erstaunlich, wie selbstbewusst er sich benimmt. Daher denke ich, dass er nicht nur ein Spieler am Rouletttisch ist. Informationen erhält man fast ausschließlich durch Dialoge, in die sie Dostojewski sozusagen tröpfchenweise einfließen lässt. Ich hatte damit Anfangs meine Schwierigkeiten. Ich musste mich sehr konzentrieren. Aber im zweiten Kapitel hat's mich dann gepackt. Was er hier über das schmutzige oder gesellschaftlich anerkannte Geldverdienen durch Spielen schreibt, ist ein perfekter Spiegel unseres heutigen gesellschaftlichen Zustandes. Alle sind Spieler. Noch ironischer und zuweilen zynisch wird es bei der Beschreibung des deutschen Eifers, durch Arbeit zu Geld zu kommen. Ich habe mich prächtig amüsiert. Im übrigen denke ich, dass der Lob der russischen Spielermentalität und die Verachtung der Arbeit durch den Adel genauso zynisch gemeint ist.

    Es geht um marokkanische Einwanderer, nationalistische Untergrundkämpfer und eine obsessive Liebe, die sich jedem Versuch des Begreifens entzieht. Auf Korsika stranden sie in der Hoffnung auf eine Zukunft, die sich in totale Desillusion und Einsamkeit verwandelt.
    Das Buch hat mich sofort gefesselt durch seine fast poetische und zutiefst wahrhaftige Erzählweise. Die Sprache Jerome Ferraris ist kraftvoll und zugleich zärtlich und poetisch, die Ereignisse lassen uns in die tiefsten menschlichen Abgründe blicken, stärken aber auch die Zuversicht in die Kraft menschlicher Gefühle.
    Ein unvergessliches Leseerlebnis. Dem kann ich nur zustimmen.

    Ich habe mich bis Seite fünfundvierzig durchgequält und dann beschlossen, aufzuhören. Absolut langweilig. Klischees, Allgemeinplätze und geistlose Dialoge. Die Geschichte um Midlifekrise, Hitzewallungen und Ausbruchsversuche aus dem öden Alltag ist so prickelnd wie abgestandenes Leitungswasser. Jede gute Lektorin würde der Autorin dieses Manuskript um die Ohren hauen - außer, sie ist Verlagsverterin, wahrscheinlich just in demselbigen Verlag, der es dann druckt.

    Jetzt muss ich mich doch mal als absoluter Dummi trauen. Ich habe mich schon mal wegen einem Blog informiert. Das Einrichten ist zwar umsonst, aber ich muss trotzdem für die Domain und den Host anschließend zahlen. Hab ich das missverstanden?

    Ich habe mich dabei fast totgelacht. Die Damen arbeiten beim Kiez-Report, einem öden Sexblättchen. Tagaus, taugein suchen sie scharfe Nacktfotos aus, schreiben genervt Texte und öden dabei vor sich hin. Chefredakteur Herbert macht ihnen das Leben zur Hölle. Die Mädels fassen einen mörderischen Plan, der diverse Kollateralschäden nach sich zieht.

    Leider kann ich deine Begeisterung für den Sanddornduft nicht teilen. Ich habe zwar nur die Leseprobe gelesen, aber die zog sich wegen Belanglosigkeit schon derart in die Länge, dass ich mit Sicherheit das Buch nicht durchstehen würde. Die Dialoge sind derart nett und der Makeupklecks auf der Bluse ist derart abgegriffen, dass mich das dunkle Geheimnis aus der Vergangenheit überhaupt nicht mehr interessiert.

    Ich hatte das Buch schon einmal zurückgegeben, weil es mich nicht anmachte, weiterzulesen. Nun habe ich es nochmal angegangen und fand es teilweise amüsant. Aber mit der Zeit verlor ich wieder das Interesse und fragte mich, wieso. Jetzt ist es mir klar. Es ist der extrem einfache und spannungslose Schreibstil, und obwohl es natürlich jedes mal um andere Situationen und Personen geht, ist der Ablauf immer gleich. Und so einfach und wirklich etwas dümmlich sind auch die Personen, auch Allan, obwohl der jede Menge erlebt. Gefühlen begegnet man so gut wie gar nicht. Die Charaktere bleiben schemenhaft. Da ich auf die Sprache und das "wie" wie etwas erzählt wird, sehr viel Wert lege, muss auch ich sagen, man kann es lesen , es gibt wesentlich schlechtere Bestseller, aber wer es nicht liest, hat nichts versäumt.

    Leider bin ich eine eingefleischter Bücherleserin. Ich mag auch mal nachdenken über das, was ich gerade lese. Auch bei einem Krimi mache ich mir selbst Gedanken über den Fall. Im übrigen fällt mir auf, dass solche Serien immer schlechter werden, je länger sie laufen. Auch diese unsäglichen ChitLit-Bestseller unterliegen diesem Naturgesetz. Man hat den Eindruck, die Autoren können nichts anderes. Das erste Buch ist wirklich etwas neues, dann werden nur noch neu ausgestatte Klone produziert.
    Übrigens habe ich auch schon die ersten Kluftinger nur angelesen, die Hoffnung aber nicht aufgegeben. Aber jetzt habe ich sie begraben.

    ich lese gerne Spannendes (nicht unbedingt Krimis, aber ich probiers immer wieder). Kann mir jemand Mut zusprechen, den Kluftingerkrimi "Laienspiel" nach den ersten 27 Seiten weiterzulesen? Die Sprache finde ich derart langweilig, als hätte sie ein Deutschlehrer geschrieben :grin, der Fall wird in die Länge gezogen wie ein ausgelatschter Hosengummi.

    Spannung pur. Und glänzend geschrieben. Manchmal sehr brutal. Es gelingt Herrndorf, auf subtile Weise, beim Leser dieses unterschwellige Grauen zu erzeugen, indem immer ein Rest unaufgelöst bleibt. Am Ende blieb ich als Leser doch ein wenig ratlos zurück, weil sich mir die Hintergründe und der Sinn des Ganzen nicht wirklich erschloss. Daher doch keine 10 Punkte. Aber unbedingt empfehlenswert.