Beiträge von SuchBuch

    Goethe kannst du doch noch eine Chance geben! Zum Werther hab ich das hier gelesen:


    "Nach seinem Erscheinen wurde das Buch durchaus kontrovers diskutiert, vorgeworfen wurde dem Autor eine fragwürdige Moral und die „Verführung der Jugend zum Selbstmord“. Tatsächlich gab es eine kleinere Selbstmordwelle, zu der Goethe boshafterweise nur einfiel, dass sein Buch die „Welt höchstens von einem Dutzend Dummköpfen und Taugenichtsen befreit hat, die gar nichts besseres tun konnten, als den schwachen Rest ihres bisschen Lichtes vollends auszublasen“. Der große Goethe war wohl etwas dünnhäutig gegenüber Literaturkritikern, was uns nicht davon abhalten soll, von Zeit zu Zeit sein Büchlein zu lesen, mit dem ihm der literarische Durchbruch gelang."


    Bitter-böse, oder?

    [quote]Original von Voltaire
    [quote]Original von SuchBuch
    [quote]Original von Voltaire
    [quote]Original von arter



    Niemand hat hier irgendwelche Teilnehmer als schwachsinnig tituliert. Trotzdem ist die Abstimmung als solche totaler Schwachsinn. NICHT DIE TEILNEHMER - DIE ABSTIMMUNG. Capice?


    Wobei ich jetzt natürlich nicht ausschließen kann, dass da ggf. auch einige Schwachmaaten ihr Kreuz beim Abstimmungswahlzettel gemacht haben. ;-)
    Voltaire


    Wenn jemand an einer als "schwachsinnig" titulieren Aktion teilnimmt, dann impliziert das schon den Gedanken, selbst nicht ganz bei Trost zu sein. Aber wir wollen auch nicht drauf rumhacken.... Ich finde es jedenfalls unpassend, immer schnell mit Beleidungen bei der Hand zu sein, egal ob es um Altphilologen, Umfrageteilnehmer oder sonstige Mitmenschen geht, deren Handlungen und Meinungen man grade mal nicht teilt ;) Das ist ja auch so eine Internetforen-Krankheit, schnell mal mit harten Worten um sich zu werfen.

    Historischer Roman ist natürlich nicht gleich historischer Roman. Aber z.B. Krieg und Frieden ist unter anderen ein historischer Roman weil er Bezüge zu seiner Zeit aufweist und dort kommen über 250 Charaktere vor; da muss man sich im Prinzip ein kleines Dorf merken. Das lässt sich aber auch nur auf ausreichend vielen Seiten entwickeln.


    Viel entscheidender finde ich: Es gibt Bücher mit 100 Seiten, wo ich es als viel dringlicher empfunden habe, das der Autor zum Ende kommt, als bei Dostojewski, Tolstoi etc. Es geht halt nur um die "gefühlte" Länge, oder? :)

    Zitat

    Original von JASS
    [quote]Original von arter


    Wie kommt es eigentlich, dass Literaturexperten so "kopflastig" sind?


    LeseBär : Genau, das war die Liste, nach der ich eigentlich abgestimmt habe, die vom ZDF. :chen


    Wahrscheinlich haben die alle Angst, dass sie in den Feuilletons gevierteilt werden, wenn sie mal was "Nettes" zur großen Literatur zählen.


    Ich finde den französischen Ansatz eigentlich nicht schlecht, aber auch etwas bevormundend: Ihr dürft wählen, liebes Volk, aber nur unter den Fillet-Stücken, die wir für Euch vorausgewählt haben...

    Es ist wie mit Filmen - wenn man sich dran gewöhnt hat, in der Originalssprache zu "konsumieren", kommt es einem mit der Zeit seltsam vor, eine Updike, Roth, etc. in der Übersetzung zu lesen. Allerdings oute ich mich bei den Klassikern. Shakespeare im Original ist mir zu blöd, da stolpere ich dauernd über Begriffe, die ich nur aus dem Zusammenhang erraten kann.

    Zitat

    Original von Voltaire


    :write :write :write


    Was Du nicht sagst. Die Überschrift lautet "Das eindeutig beste Buch der Welt?" Das "eindeutig" und das "?" waren den Abstimmungsteilnehmern Hinweis genug, dass das ganze eher augenzwinkernd gemeint ist. Oder sind die Teilnehmer auch alle schwachsinnig?


    Bei Don Quijote haben sich auch 100 Schriftsteller dafür hergegeben, das "beste" Buch zu wählen, ohne ewig über die Sinnhaftigkeit der Parameter nachzugrübeln... Es hat hier im Forum niemand - echt niemand - vertreten, dass es ernsthaft ein allgemeingültig "bestes" Buch aus Sicht aller Lesender geben kann.

    Allerdings muss man auch sehen, dass die ZEIT diese Liste Ende der 70er hat erstellen lassen, das war ja nicht grade gestern. Andererseits sehe ich auch nicht unbedingt ein, dass die Bücher in der Summe abwechslungsreich sein müssen - es geht ja nicht drum, die Liste kleinbürgerlich-spießig durchzuarbeiten so dass man dann zwischendurch auch mal Dan Brown oder Rosamunde Pilcher zu Abwechslung braucht...

    Zitat

    Original von Susannah
    Ich hab ja nicht gesagt, dass man drauf verzichten soll - ich hab lediglich gesagt, dass ich es bei akuten Problemen nicht für das beste Mittel erachte, weil der Druck von Presse und Kunden eben viel direkter wirkt.


    Vielleicht hab ich mich da unklar ausgedrückt - natürlich sollte man so schnell wie möglich die Gesetzeslage ändern. Aber um so schnell wie möglich Effekte zu erzielen empfinde ich Druck auf das Unternehmen durch Öffentlichkeit und Presse effektiver. Spricht ja nichts dagegen, dass man gleichzeitig die Regierung / die Bundestagsfraktionen / die Länder dazu auffordert, entsprechende gesetzliche Änderungen zu planen.



    Der Witz ist ja, dass das bei großen Unternehmen wie Apple und Amazon sichtbar wird, dabei arbeiten die meisten Menschen auch in den Fertigungsländern im "Mittelstand" und fliegen deshalb unterm Radar von Öffentlichkeit und Medien. Deshalb nützen Aktionen der Kunden auch nicht so viel, weil das Problem also weiterreicht, als bis zu Amazon. Ganzheitlich wirken können nur Gesetze, wobei auch der Durchgriff unterschiedlich ist.

    Das kann man so nicht sagen, denn wenn man die Frage ernst nimmt, müsste man ohnehin erst die Kriterien bestimmen, denen zufolge ein Buch das "beste" ist. Und dann könnte man zum Schluss kommen, dass das "wichtigste" das "beste" ist, was zirkulär wäre, denn auch da fehlt es an Kriterien.


    Deshalb kann der einzige sinvolle Ansatz doch nur sein, solche Listen als Anregung zu nehmen und sich ansonsten wie immer eine eigene Meinung zu bilden. Insoweit gebe ich Magali also recht, er hat da eine grundsätzliche Wahrheit über diese Listen postuliert.


    Übrigens tendiere ich persönlich eher zur französischen Liste, wenn ich mich entscheiden müsste...

    Zitat

    Original von Beatrix
    Mich wundert hier vor allem, dass nur ein einziger franzoesischer Titel erwaehnt wird. Und dann ausgerechnet Stendahls "Rot und Schwarz" ??? Dabei koennen die Franzosen doch zu Recht auch stolz auf ihre eigenen Literaturgroessen sein. Und sie wurden doch auch zu dieser Liste befragt und dann kommt kein Dumas, kein Balzac, Zola, Camus, Hugo .... :gruebel


    Also alle genannten sind schon auf den Top-100-Originallisten auf der genannten Website; vor allem bei den Franzosen. Nur eben nicht in der Schnittmenge...


    SuchBuch

    Also, im Forum haben hier Harry Potter und Herr der Ringe das Rennen gemacht - tatsächlich ist es aber ... Trommelwirbel ... James Joyce mit Ulysses!


    Auf der Seite heißt es dazu: -"James Joyce’s Ulysses ist das einzige Buch, dass es in alle drei Buchrankings geschafft hat. Es ist damit das vielleicht wichtigste Buch der Weltliteratur. Zumindest aus der Sicht der drei europäischen Nationen. Zugleich ist James Joyce der einzige Autor, der in allen drei Listen vertreten ist." (http://www.100-beste-bestseller-buecher.de/fun-facts/)


    Einige hätten es vermutet - ich nicht!


    Also ich finde, die englische Liste könnte ruhig etwas konservativer sein... da ist viel Krimikram dabei. Wobei ich das nicht schlecht reden will, ich lese auch mal Dan Brown usw., aber auf die Liste der 100 besten Bücher würde ich das jetzt doch nicht wählen wollen.

    Das Argument von Magali ist natürlich gut, aber müsste das nicht auf mehrere Bücher zutreffen? Und sozial erwünscht ist auch mehr als nur das große Buch über Dublin. Bin ich echt der einzige, der sich wundert, das die drei Listen nur eine Schnittmenge von 1 haben?!?