Beiträge von sill

    Auch ich bin inzwischen durch mit der Biografie, und auch mir erscheint sie ziemlich ehrlich.
    Der dritte LR-Abschnitt war wieder sehr interessant und bewegend, vorallem hat mir gefallen, dass Agatha nach der schmerzlichen Trennung von ihrem ersten Mann in Max einen guten, zweiten Partner gefunden hat, mit dem sie noch viele glückliche Jahre erlebt hat.
    Die Reihenfolge ihrer Bücher habe ich mir zwar nicht behalten, wohl aber fand ich es sehr amüsant zu erfahren, wie sie zu manchen Geschichten gekommen ist.
    Agatha war und blieb trotz ihrer wohlhabenden Herkunft und ihres stetigen Erfolges in meinen Augen eine bescheidene Frau.
    Die Szene, in der ihr der vorzeitige Einlass in den Saal verwehrt wird, in dem sie eine Rede zum 10. Geburtstag der "Mausefalle" halten soll (Seite 524 Kapitel 11 Abschnitt 2 gegen Ende) finde ich sehr bezeichnend für sie.
    Eine wirklich bemerkenswerte, starke Frau, die sich selbst immer treu geblieben ist.
    Im ersten LR-Abschnitt wollte ich das Buch beinahe schon aufgeben, und bin jetzt umso froher durchgehalten zu haben :lesend

    Zitat

    Orginal von kero-chan
    Das Verhältnis zwischen Agatha nd ihrem Bruder finde ich auch sehr interessant beschrieben. Er schien wirklich kein einfacher Mensch zu sein. Aber ich finde auch den ganzen Umgang mit ihm interessant. Sicher hat man zugesehen, eine eigene Unterkunft für ihn zu finden, aber für sein wirklich unmögliches Verhalten, sei es nun das Essen zu jeder belibigen Tages- und Nachtzeit, oder auch das ganze Geld, welches er in den Sand setzte, musste er sich niemals wirklich rechtfertigen bzw. dies wirklich wieder gutmachen. Vielleicht sind dies die männlichen Freiheiten der Zeit gewesen....


    Irgendwo hat mir das Vehalten der Familie sehr imponiert, ein Mitglied größtenteils so zu nehmen wie es ist, es nicht einfach fallen zu lassen.


    Macska
    :knuddel1

    Wasserdrache
    Ich denke, das "schwere Leben" galt nur als Ausrede dafür, dass die Nähmamsellen im Grunde bzw. laut A.C nicht richtig nähen konnten. Denn warum hielt man dann eigentlich so eine Dame überhaupt bei sich?
    Das Buch ist wirklich ausschweifend erzählt, wahrscheinlich hatte man damals mehr Zeit und Muße ausschweifend zu werden, in unsere heutigen, schnell-lebigen Zeit ein wahrer Luxus!
    Unter Zeitdruck darf man bei diesem Buch nicht stehen, doch hat es sich für mich gelohnt "durchzuhalten" :grin

    Lesehest
    Mascka hat das Verhältnis der Geschwister und die turbulente Rückkehr des Bruders ja schon gut beschrieben. Vllt ist ja noch interessant, dass sie ihn aber noch öfters in Dartmoor besuchten, ihn also nicht irgendwie ausschlossen.
    Danach liest man länger nichts mehr von Monty - soweit ich mich erinnere- erst im dritten LR-Abschnitt erfährt man wieder einwenig mehr von ihm, aber pssst!
    Gerade habe ich nochmal den Abschnitt über die sog. Wette zwischen Magde und Agatha gefunden....Seite 212, Kapitel 4 Abschnitt 7....eine richtige Wette war es wohl nicht, denn es wurden keine Bedingungen darüber vereinbart, doch spornte Magdes Unglaube Agatha mächtig an.

    Guckguck, ich habe in Kapitel 4 nur folgenden Satz über die Nähmamsellen ( so genannt nach A.C) in wörtlicher Rede gefunden:
    "Ach ja, aber Miss James hat so ein schweres Leben gehabt!" (Seite 36 Mitte)
    Das galt als Erklärung dafür, dass die Nähmamsellen -laut A.C- nicht richtig nähen konnten...
    "...und waren, soweit ich mich entsinnen kann, nicht imstande, Kleider zu liefern, die passten...." (Seite 36 Mitte)

    Regenfisch
    Herzlichen Dank für die orginellen Fotos von Agatha beim Surfen :kiss
    Habe gerade eben auch entdeckt, dass du von Archie, dem Haus in London auch Fotos eingestellt hast, super! Das von Ashfield funzt bei mir nicht ?(


    Die Härten des Lebens
    Diesen Abschnitt fand ich ebenfalls sehr interessant zu lesen, leider auch mit sehr vielen unschönen und traurigen Ereignissen.
    Da ist zunächst die unschöne Rückkehr des Bruders, mit dem die Mutter und beide Schwestern sehr viel Geduld aufbringen, bis sie ihn schließlich in einem kleinen Bungalow am Dartmoor samt Haushälterin unterbringen.
    Danach stirbt die Mutter, und das Unglück nimmt seinen Lauf. Agatha macht sich dabei Vorwürfe, dass sie mit ihrer Trauer Archie quasi aus dem Haus getrieben hat, was ich nicht nachvollziehen kann :wow War nicht sie diejenige, die Trost und liebevolle Arme brauchte, um mit ihrer Trauer aufgefangen zu werden?
    Archie ist keineswegs bereit zu seiner Familie zurück zukehren, und so beschließt Agatha mit einer Reise nach Bagdad Abstand zu dem ganzen Chaos zu gewinnen.

    Rund um die Welt
    Dieses Kapitel las sich sehr flott -Kunststück bei der Kürze! :-] und sehr interessant. Agatha als passionierte Surferin - wer hätte das gedacht, noch dazu im grünen Wollbadekostüm? ....einfach herrlich!
    Bei der Erwähnung ihrer Seekrankheit bin ich heilfroh dass mit der Fliegerei mittlerweile alles so easy und schnell geht, obwohl es bestimmt ein sehr viel berauschenderes Gefühl ist, mit einem Schiff in diversen Häfen einzulaufen, bestimmte Städte von der See aus "einzunehmen"
    Außerdem bahnt sich in diesem Abschnitt wohl langsam aber sicher ihre schriftstellerische Laufbahn an.

    @Mascka
    Genau kann ich es eigentlich gar nicht sagen, denn eigentlich finde auch ich den Inhalt sehr interessant. Christie lässt ja sehr viel von ihrer eigenen Meinung, ihren persönlichen Anschauungen mit einfließen, was mir sehr gut gefällt.
    Wahrscheinlich ist es die Dicke des Buches an sich, und das Gefühl nicht genug Zeit dafür zu haben, denn abends fällt mir das Lesen besonders schwer, weil Einschlaf-Gefahr.


    Krieg

    Zitat

    Orginal von Mascka
    Vielleicht zur damaligen Zeit normal, für mich aber befremdlich dass die Kinder noch nach dem Mann kommen


    Für mich ebenfalls befremdlich, doch habe ich mir das sogar in unserer heutigen Zeit auch mal anhören müssen.
    Noch befremdlicher fand ich es allerdings, dass sie ohne ihre Tochter verreist, das wäre nix für mich gewesen :yikes
    Interessant fand ich auch, dass die Dienstboten so viel mitzureden hatten, was das Essen betraf, siehe die zwei Damen, die nur Butter anstatt Magerine auf dem Teller haben wollten (weiß jetzt nicht mehr genau, ob das überhaupt in dem Kapitel stand?)....oder das Hausmädchen Rose (bei mir Seite 281)
    die sich beschwerte bei ihren Vorgängern zum Frühstück nur Tee, einen Räucherhering, Toast, Butter und Marmelade bekommen zu haben. Eigentlich für ein Frühstück völlig ausreichend, oder? Auf den Hering in der Früh könnte ich allerdings verzichten! :wow
    Auch sehr interessant fand ich, wie Agatha zur Figur Poirots gekommen ist, wie sie überhaupt zu ihren Figuren und dem ersten Krimi gefunden hat.


    Und weiter im Sauseschritt! :chen

    Zitat

    Orginal von Macska
    Da mir die Abstände zu groß sind und ich dann schon wieder die Hälfte vergessen habe, werde ich zu jedem Kapitel extra etwas posten


    Super Idee, Mascka, auch ich hangel mich mittlerweile von Kapitel zu Kapitel, doch es geht nach wie vor recht zäh voran :wow
    Gerade habe ich erstmal "Verliebt, verlobt, verheiratet" beendet, kann also noch gar nix zum Thema Christie und "Antisemitismus" feststellen.
    Herzig fand ich ja die ehrliche Offenbarung Agathas, dass sie damals das Land Ägypten überhaupt nicht interessiert hat, wichtig waren ihr nur die Gesellschaften und Bälle, das Flirten und Sehen-und-Gesehen werden.
    Schließlich lernt sie Archie, ihren ersten Mann kennen, der ihr ziemlich entschlossen den Hof macht.
    Ups, gerade sehe ich, dass der erste Teil meines Postings doch schon angekommen ist....nix für ungut!!! :wave

    Bin nun auch mit dem 1. Teil der LR fertig, und finde langsam gefallen an der etwas ausschweifenden Erzählart Christies. Ob ich damit allerdings mit euch mithalten und pünktlich zum nächsten Krimi fertig werde, steht auf einem anderen Blatt :lache
    Im Großen und ganzen glaube ich, hatte Agatha ein gutes Verhältnis zu ihren Geschwistern, man muß natürlich den Altersunterschied beachten.....
    "Er (der Bruder) war in einem Alter, in dem kleine Schwestern einem Jungen lästig fallen und auf die Nerven gehen." (A.C. Meine gute alte Zeit, S.31 Mitte)


    Lesehest
    Es stimmt, man darf die damaligen Lebens-, Werte- und Erziehungsvorstellungen, auch den besonderen gesellschaftlichen Kreis in dem Christie aufwuchs nicht außer Acht lassen.


    Besonders köstlich fand ich den Abschnitt, als Agatha ihre Oma nach der Größe ihres neugeborenen Neffen Jack frägt. Die Oma, die gerade Fleich tranchierte, führte dessen wahrscheinliche Größe am Tranchiermesser vor. Christies trockener Kommentar darüber:
    "Wenn mir heute ein Psychiater in einem Assoziationstest das Schlüsselwort "Baby" gäbe, ich würde zweifellos sofort mit " Tranchiermesser" assoziieren. Was er da wohl für einen Freudschen Komplex aus meiner Antwort Herauslesen würde?" (A.C. Meine gute alte Zeit, Seite 123)
    :anbet herrlich!!!