Beiträge von muuuiuunuuiuuuw

    ES war der erste King-Roman, durch den ich mich erfolgreich gekämpft habe (nachdem ich Das Monstrum, The Stand, Das Feuerkind vor Langeweile abbrach). Gelesen habe ich die Neuübersetzung mit 1600 Seiten.


    Ich fand den Roman recht spannend. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es durchaus für Gänsehaut gesorgt hätte, hätte ich es bereits mit 12-16 Jahren gelesen.


    Insbesondere die Kindheit der Gruppe zu verfolgen, machte mir sehr viel Spaß. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Angst, welche die Kinder überrollte, bringt King nachvollziehbar rüber. Pennywise ist als Schauerfigur nicht umsonst noch immer gefürchtet.


    Die Erwachsenenszenen empfand ich als etwas schwächer und mich konnte das Geschehen nicht mehr ganz so mitreißen. Auch wenn es immer noch unterhaltsam war.


    Die Zwischenstücke gingen mir jedoch zunehmend auf den Senkel, da King an den Stellen in unnötiges Geschwafel verfällt. Mich interessierte, was es mit dem Bösen auf sich hat und ich wollte wissen, was es mit dem periodischen Wiederkehrzu bedeuten hatte, aber bis man das erfährt, quält man sich durch die Lebensgeschichten irgendwelcher Randfiguren, die danach überhaut keine Rolle mehr spielen.


    Da die Spannung auf den letzten 400 Seiten immens hoch ist und ich dringend wissen wollte, wie es ausgeht, empfand ich auch die dortigen Abschweifungen als eher störend. Das raubte mir ein bisschen den Nervenkitzel.


    Aber ich würde es dennoch jedem Horrorfan weiterempfehlen.


    An den TV-Film kann ich mich kaum noch erinnern, außer dass ich ihn ziemlich langweilig fand. In Erinnerung blieb mir ohnehin nur Tim Currys Interpration des Pennywise. Und die Eröffnungsszene (Geoooorgieeeee). :D

    Januar
    #01 Clemens J. Setz - Indigo (5/10)
    #02 Ryunosuke Akutagawa - Das Leben eines Narren (8/10)


    Februar
    -


    März
    #03 Michael Gantenberg - Jochen oder Die Nacht des Hasen (8/10)
    #04 Leo Tolstoi- Krieg und Frieden (5/10)


    April
    #05 Neil Gaiman - Niemalsland (5/10)
    #06 Rolf Dobelli - Die Kunst des klaren Denkens
    #07 Rolf Dobelli - Die Kunst des klugen Handelns
    #08 Steven Hall - Gedankenhaie (7/10)


    Mai
    #09 Sebastian Fitzek - Der Seelenbrecher (8/10)
    #10 Sebastian Fitzek & Michael Tsokos - Abgeschnitten (6/10)
    #11 David Foster Wallace - Schicksal, Zeit und Sprache
    #12 Veronique Olmi - Meeresrand (9/10)
    #13 Walter Moers - Die 13.5 Leben des Käpt'n Blaubär (9/10)
    #14 Oscar Wilde - Das Bildnis des Dorian Gray (5/10)
    #15 James Joyce - Ein Porträt des Künstlers als junger Mann (9/10)


    Juni
    #16 Haruki Murakami - Gefährliche Geliebte (9/10)
    #17 Haruki Murakami - Der Elefant verschwindet (8/10)
    #18 William Faulkner - Als ich im Sterben lag (9/10)
    #19 Fjodor M. Dostojewski - Aufzeichnungen aus einem Kellerloch (9/10)
    #20 Tao Lin - Eeeee Eee Eeee (8/10)
    #21 Haruki Murakami - Afterdark (6/10)


    Juli
    #22 Haruki Murakami - Sputnik Sweetheart (5/10)
    #23 David Foster Wallace - Alles ist grün (8/10)
    #24 Haruki Murakami - Kafka am Strand (6/10)


    August
    #25 Ernest Hemingway - The old man and the sea (6/10)
    #26 David Foster Wallace - In aller Vertrautheit (9/10)
    #27 Umberto Eco - Der Name der Rose (10/10)
    #28 Jean Paul - Dr. Katzenbergers Badereise (9/10)
    #29 Johann Wolfgang von Goethe - Die Leiden des jungen Werther (7/10)
    #30 Simone Kaplan - Horror - Box Neu (nicht bewertbar)


    September
    #31 Fjodor M. Dostojewski - Verbrechen und Strafe (7/10)
    #32 Erich Maria Remarque - Im Westen nichts Neues (10/10)
    #33 Jorge Luis Borges - Von Büchern und Autoren
    #34 Jorge Luis Borges - Niedertracht und Ewigkeit
    #35 H.P. Lovecraft - Chronik des Cthulhu-Mythos: Band 1 (9/10)


    Oktober
    #36 Sir Arthur Conan Doyle - Eine Studie in Scharlach (6/10)
    #37 Sir Arthur Conan Doyle - Die Abenteuer des Sherlock Holmes (8/10)
    #38 Jorge Luis Borges - Persönliche Bibliothek
    #39 Sebastian Fitzek - Der Nachtwandler (8/10)


    November
    #40 Joseph Conrad - Herz der Finsternis (9/10)
    #41 Robert Louis Stevenson - Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde (8/10)
    #42 Uwe Johnson - Mutmassungen über Jakob (6/10)
    #43 Truman Capote - Kaltblütig (8/10)

    Ich war von Indigo schwerst enttäuscht.


    Die ersten 100 Seiten gefielen mir eigentlich, bis ich bemerkte, dass Clemens J. Setz 1000 Türen öffnet, ohne durch eine einzige zu gehen, fühlte ich mich schlichtweg betrogen.


    Obwohl ich mit postmoderner Literatur kaum Probleme habe, kam es hier wie eine lose Anneinanderreihung von Ideen vor. Davon fand ich einige sogar sehr gut (Indigo-Syndrom, Die Männer, die Zigaretten holen gehen und verschwinden). Nervig fand ich seine Dialogszenen mit popkulturellen Verweisen. Wenig aussagereich, selten witzig.


    Was mich ganz besonders störte, war sein Hang zu offenen Enden.


    Beispiel:


    Somit beschlich mich das Gefühl, dass das ganze nicht zu Ende gedacht wurde. Gerade die vielen Auszüge, Papierschnipsel, Fotografien wirken deplatziert. Und was sollten die grüne und rote Mappe, die für "Go" und "No-Go" stehen? Vielleicht hätte Setz in weitere 400 Seiten investieren sollen, um ein rundes Bild zu formen. Denn ich glaube, dass er Potential dazu hat.


    Oder dann doch lieber Pynchon?

    Ich fand Afterdark auch eher enttäuschend und obwohl ich es erst vor 3 Monaten gelesen habe, erinnere ich mich nur noch an Weniges.


    Das Zusammentreffen von Mari und Takahashi ist zwar unterhaltsam zu lesen, aber wirklich befriedigen konnte es mich nicht. Die Kapitel mit der schlafenden Ari sehe ich auch eher zwiespältig; die verstörende Atmosphäre gefiel mir sehr, aber letztlich war die Geschichte total inhaltsleer.


    Ich würde auch nur 6 Punkte vergeben.

    Zitat

    Original von Susannah


    Und die Leute, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen? Was sollen die machen?


    Ein durchaus bedenkebswertes Problem. Eine Alternative wäre eine Staffelung in Abhängigkeit von der Viehanzahl einzuführen, in der vor allem Bauern mit Intensivtierhaltung weitaus weniger Subventionen erhalten als ein Biobauer mit 20 Rindern.


    Nur sollte auch abgewogen werden, inwiefern man - pathetisch ausgedrückt - Tierleid & Umweltverschmutzung durch Grundwasserbelastung mit Hilfe von Steuergelder unterstützt. Nur weil dadurch Arbeitsplätze verloren gehen, kann man nicht jede Tätigkeit am Leben erhalten. So brutal das klingt (und mir ist durchaus bewusst, was für ein hartes Leben die Landwirtschaftler bereits jetzt führen). Aber dann müssen Alternativen gefunden werden; bspw. Biogasproduktion, etc. (Ja, auch wenn die hohen Anfangsinvestitionen die Bauern in ein tiefes Schuldenloch reißen. Aber das ist das Risiko eines jeden Unternehmers.)

    Ich bin zwar Veganer, kann den aufgezwungen Veggie-Day nicht gutheißen. Auch wenn ich es schön finden würden, wenn sich die meisten wenigstens einen Tag in der Woche fleischfrei ernähren würden. Aber eine Bevormudung schürt nur weiter den Groll gegenüber die fleischfreie Fraktion.
    Und das stelle ich jedes Mal fest, wenn in unseren Uni-Mensen alle 3 Monate ein Veggie-Day stattfindet. Dann blicke ich jedes Mal in die entnervten Gesichter meiner Kommilitonen und höre mir ihr Raunen an. Höre Sätze wie: "Die können ja ruhig ihr Grünzeug essen, aber uns damit zu belästen, nee nee, wir zwingen die ja auch nicht einen Tag nur Fleisch zu essen." (über die Schlussfolgerung selbst will ich kein Urteil fällen)


    Viel eher würde ich es unterstützen, wenn in den Schulen über die Zucht der Tiere wahrheitsnah aufgeklärt wird. Das muss nicht unbedingt mit den erschreckendsten Massentierhaltungsbildern geschehen, aber wenigstens die romantisch-verklärte Ansicht vom glücklichen Schwein auf dem grünen Bauernhof samt Hühner und Kühen sollte entschleiert werden.


    Auch finde ich, brächte es mehr die milliardenschweren Subventionen einzukürzen (natürlich nicht gänzlich). Denn es kann nicht sein, dass die Aufzucht & Schlachtung eines Lebewesen günstiger als das Pflücken von Äpfeln ist.

    Ich kann Euch nur zustimmen, der Erzählband ist mal wieder herausragend. Was an DFW auch immer wieder erstaunt - abgesehen von seinem unerschöpflichen Wortschatz - ist seine kreative und verspielte Art die Geschichten des Lebens einzufangen.


    Während in Mister Squishy (86 Seiten) eine Konferenz der Focus Group zu einem schokointensiven High-Concept-Mister-Squishy-Pausenriegel stattfindet, wird die Sitzung prompt durch eine Gestalt - die mit Saugnäpfen an Füßen, Händen, Kniekehlen und Mütze die Fenster des Hochhauses hinaufklettert - unterbrochen. Das total absurde Geschehen und Benehmen der Teilnehmer wird durch die analytische, protokollhafte Erzählweise parodiert.


    Das Gegenstück dazu bietet Die Seele ist kein Hammerwerk (64 Seiten), indem ein minderbegabter Schüler über einen Vorfall von 1960 erzählt. Damals hatte ein
    Aushilfslehrer im Gemeinschaftskundeunterricht die Tafel mit "TÖTET SIE ALLE" vollgeschrieben und die Schüler damit in Todesängste verschreckt, bis diese den Raum flüchteten. Nur der minderbegabte Junge und drei weiteren Schüler "[verfügten] nicht über die Geistesgegenwart, zusammen mit den anderen Kinder aus der Gemeinschaftkundeklasse zu fliehen". Aus seinen vorgetragenen Erinnerungen geht hervor, dass der Junge die ganze Schulstunde aus dem Drahtgitterglas schaute und die Außengeschehnisse in eine eigene Geschichte bündelte. Die Vortragsweise ist - wie der Titel - sehr symbolhaft und faszinierend.


    In Inkarnationen gebrannter Kinder (5 Seiten) monologisiert ein Vaters über einen Unfall. Trotz der Kürze schockierte mich die Geschichte zutiefst und stimmte mich sehr traurig.


    Noch ein Pionier (34 Seiten) erzählt von einem Indianerstamm, indem ein Junge geboren wurde, dessen besondere kognitiven Fähigkeiten allen anderen Mitgliedern übersteigen und er fortan als Berater des Stammes fungiert; mit dem Resultat, dass der Stamm in kürzester Zeit fortschrittliche Entwicklungen durchmacht. Doch als ein benachbarter Stammesführer den Jungen besucht, scheint sich die Lage zu ändern. Ein interessantes Gedankenspiel und sicher allegorisch auf unsere Gesellschaft übertragbar.


    In der letzten und - meiner Meinung nach - besten Erzählung des Bandes, In alter Vertrautheit (59 Seiten), referiert ein Heuchler über sein Heuchlerdasein, für dass er sich zutiefst schämt und hasst. Es ist erschreckend mit welcher Scham er über sich selbst berichtet. Erschreckend dadurch, weil er sich einerseits immer während des Heuchelns der Heuchelei bewusst und andererseits weil man als Leser selbst zu überlegen beginnt, inwiefern man sich bei bestimmten Personen durchs Leben heuchelt. Seine letztliche - durch Modallogik abgeleitete -Schlussfolgerung, wie man das Heucheln beendet, stimmt sehr nachdenklich.


    Allerdings braucht man für einige der Erzählungen wirklich einen langen Atem (insbesondere bei Mr. Squishy), aber am Ende wird man immer durch die feinsinnige Schreibweise DFWs belohnt. Denn DFW schafft es, das absurdeste und unverständlichste Handeln, dem Leser verstehen zu geben.

    Ich habe den "alten Mann" auch kürzlich gelesen und muss auch meine Enttäuschung kundtun.


    An sich finde ich die Geschichte sogar sehr interessant: Wie ein alter Mann nach 84 Tagen ohne Fischfang sich derart auf den Fang des Marlins versteift, dass er alles um sich herum vergisst und ein letztes Mal die letzten Kräfte seines alten, geschundenen Körpers herausholt. Auch dass er sich immer wieder den Jungen bei sich wünscht, fördert sein einsames Leben zu Tage.
    Nur empfand ich das Ganze auch eher schleppend und ermüdend. Vielleicht liegt es daran, dass es aus heutiger Sicht ein wenig veraltet und darum uninteressant wirkt. So ist der Kampf mit der Natur für mich - einer Generation angehörig, die Fisch nur aus dem Supermarkt kennt - eher befremdlich.

    Jean Paul - Dr. Katzenbergers Badereise


    Ich kann kaum glauben, dass das Buch bereits 1809 veröffentlicht wurde. Ich habe ca. 1/4 der 260 Seiten gelesen und bin von Jean Pauls Verspieltheit und Sprachgewalt wirklich fasziniert. Auch der ironische Unterton lässt mich immer wieder aufschmunzeln.


    Ich finde es nur schade, dass er immer mehr in die Riege der Vergessenen Klassiker rutscht (wenn er dort nicht sogar schon drin steckt). Vor den in derselben Zeit lebenden Goethe & Schiller sollte er bei weitem nicht zurückgestellt werden.


    Inhaltlich geht es um den mürrischen Dr. Katzenberger, ein Arzt mit Vorliebe für Missgeburten & anderer anatomischer Anomalien, der mit seiner Tochter den Badeort Bad Maulbronn aufsucht. Nicht wirklich um sich dort zu entspannen, sondern um einen Rezensenten - der giftig über Dr. Katzenbergers Sachbücher urteilte - mal beträchtlich auszuprügeln.

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Werkmeister Harmonies habe ich leider noch nicht gesehen.
    Für Bela Tarr Einsteiger bietet sich auch The Man from London (A Londoni férfi) von 2007 an.
    The Turin Horse hingegen ist schon wieder eine ganz schöne Herausforderung.


    muuuiuunuuiuuuw, kennst Du vielelicht auch Bela Tarrs film Verdamnis?
    Den habe ich auch noch nicht gesehen.


    Stimmt, The Man from London eignet sich auch sehr gut als Einstieg, immerhin ist da die Stimmung nicht ganz so bedrückend und es gibt einen annähernd thrillermäßige Handlung.


    Verdamnis lief letztes Jahr bei uns im Kino als Vorfilm zu Turiner Pferd. Das war eine schöne Erfahrung, leider verließen knapp die Hälfte der 20 Besucher den Saal vor Filmende. An sich fand ich Verdammnis gut und bewegend. Tarrs Stil ist - wie ich finde - noch nicht ganz so ausgereift; die Bilder und Schnitte wirken noch etwas roh und experimentell. Dennoch sehenswert.


    Und Werkmeister Harmonies kann ich dir nur wärmstens empfehlen, der Film ist für mich auf fast ebener Stufe wie Satanstango. Bereits die Eröffnungssequenz fasziniert durch sein phantastisches und atemberaubendes Geschehen. Auch ähnlich der grausamen Katzenszene in Satanstango gibt es eine weitere Szene in Werkmeister Harmonies, bei der mir die Luft wegblieb.

    Zitat

    Original von Roma
    Ich wundere mich, dass hier so viele den Kindle haben, damit kann man doch gar keine Bücher aus der Onleihe entleihen. Und nur DAS macht einen Ebook-Reader für mich interessant.


    Ich habe auch den Kindle (Paperwhite) und habe vor der Anschaffung ebenfalls überlegt, ob ich mich von einem Konzern wie Amazon wirklich abhängig machen möchte (was ich eigentlich vermeiden wollte).


    Wegen der fehlenden OnLeihe-Funktion habe ich auch gehadert, konnte mich aber besänftigen, nachdem ich das uninteressante Angebot meiner ansässigen Bibliothek gesichtet habe.


    Letzlich habe ich mich für den Kindle Paperwhite entschieden, weil mir die Textdarstellung & die Geschwindigkeit Blättern am ehesten zusagten. Also eher aufgrund der Technik. Aber auch die riesige Auswahl kostenloser Bücher (insbesondere Klassiker) lassen die anderen Händler teilweise verblassen. Allerdings hoffe ich dennoch darauf, dass Amazons Vormachtstellung abgeschwächt wird. Aber das bleibt wohl utopisches Wunschdenken.

    Ich muss den Thread einfach aus der Versenkung holen, denn dieser Film verdient wesentlich mehr Aufmerksamkeit.


    Bela Tarr schafft es mit seinen anmutigen Schwarz/Weiß-Bildern den Zuschauer in ein archaisches, tristes, sinnentleertes Ungarn hineinzuziehen. Die Musikuntermalung Mihály Vígs ist schwermütig, aber nie aufdringlich traurig. Dass die Einstellungen teilweise bis zu 20 Minuten dauern, klingt zuerst arg ermüdend, aber die Stimmung & die Kamerarbeit der Szenen kaschieren die Länge. Es ist vielmehr so, dass man in die Figuren eintaucht und ihre Gefühle miterlebt. So fühlt es nicht an, als schaue man den Figuren dabei zu, wie sie - beispielsweise - nebst ihren Rindern über die dürren Feldern streifen, sondern als sei man selbst einer der erschöpften, trostlosen Hirten.


    Satanstango stellt für mich eine der intensivsten Filmerfahrungen dar und ich hoffe auch bald László Krasznahorkais Romanvorlage lesen zu können. Natürlich schreckt die Lauflänge von 7 Stunden vorerst ab, aber da der Film in 12 Kapitel gegliedert ist, kann man seine Sichtung auch in 2 oder 3 Sitzungen aufteilen.


    Wer allerdings die langen Einstellungen fürchtet und nicht gleich diese 7-stündige Herausforderung annehmen möchte, aber trotzdem Interesse an Bela Tarrs Filmstil hat, dem empfehle ich den - ebenfalls wahnsinnig herausragenden - 2-stündigen Werkmeister Harmonies. Leider sind die Filme Bela Tarrs nur als UK-Import mit englischen Untertiteln verfügbar - aber keine Sorge, gesprochen wird ohnehin kaum. :grin

    Hallihallöchen,


    nachdem ich bereits seit einem Jahr als stiller Leser durch die eule'chen Bücherhallen stapfe, dachte ich, ist es an der Zeit, selbst an den Gesprächen aktiv teilzunehmen.


    Ich heiße Michel, bin 26 Jahre alt und lebe derzeit in Leipzig.


    Zur Literatur bin ich - dank Kafka - mit 19 Jahren gekommen, leider relativ spät. Das lag vor allem daran, dass ich Schullektüre rigeros ingorierte und in meiner Freizeit nur Krimis & Thriller zu lesen probierte, aber nicht wirklich warm damit wurde (bis heute nicht). So bevorzuge ich heute eher Literatur, die sich mit der Psyche des Menschen und zwischenmenschlichen Begegnungen auseinandersetzt; aber auch experimentelle/verspielte/absurde Literatur findet gern Platz in meinem Bücherregal.


    Darum sind meine Liebingsautoren auch David Foster Wallace, Jorge Luis Borges, Thomas Mann, Samuel Beckett, Mark Z. Danielewski, Franz Kafka, Walter Moers und James Joyce.


    In meiner Freizeit schreibe ich ab und an selbst Texte und treffe mich gern mit Freunden. Zudem haftet seit meiner Kindheit an mir das Laster des Filmeschauens (mit ähnlich verwurschtelten Vorzügen wie meine Bücherauswahl).


    Ich hoffe auf aufregende Diskussionen mit Euch. :)


    P.S.: Meine Lieblingswortart ist das Adjektiv. Und dass es so schöne Wörter wie Lapislazuli gibt, versetzt mich immer wieder in Staunen.