Beiträge von Swansea

    Ein Kuriosum, das ich noch niemals zuvor erlebt habe:


    Ich habe 4 Sorten Hemerocallis (Taglilien), die auch fleißig im Sommer (Ende Mai/Juni bis ca. Mitte Juli 18) blühten - c'est normale, würde der Franzose sagen :-)


    Und nun kommt das Kuriosum: Die stärkste Pflanze hat wiederum 5 Triebe entwickelt, auf den Stängeln blühen nun - zum zweiten Mal für dieses Jahr - wiederum orangefarbene Taglilien...

    Mich hätte sehr interessiert, was mein Vater (Gärtnermeister, Fachbereich Stauden) dazu gesagt hätte - ich habe das untrügliche Gefühl, dass die Pflanzenwelt etwas durcheinander ist (Heißzeit, warmer September, Oktober - nun auch November.... ):rolleyes

    John Banville alias Benjamin Black - Alchimie einer Mordnacht

    - Historischer Kriminalroman


    HC, gebunden, Kiepenheuer & Witsch, 2018

    ISBN 978-3-462-04919-0



    Prag, Dezember 1599:


    Christian Stern , studierter Mediziner und Alchimist, der Hauptprotagonist dieses Romans, bricht von Regensburg, wo er aufwuchs, auf - um einen Monat später sein Ziel zu erreichen: Prag.


    Kurz nach seiner Ankunft entdeckt er ein lebloses Mädchen im Schnee unterhalb der Prager Burg - im "Goldenen Gässchen" - entsetzt, da das Mädchen allem Anschein nach ermordet wurde, meldet er dies bei der Wache - und gerät selbst in Verdacht, wird eingekerkert, bis Philipp Lang, engster Vertrauter des Kaisers Rudolf II., ihn befreit, um ein Gespräch mit ihm zu führen, das der Kaiser - unsichtbar - mitanhört. Letzterer lernt nun den jungen Stern selbst kennen und hält es für ein gutes Omen, dass er an den Hof kam, da ihm träumte, dass ein Stern von Westen kommen würde: Rudolf II. beauftragt Stern, den Mörder des Mädchens, das Magdalene Kroll hieß und die Tochter des angesehenen und ebenfalls sehr mächtigen Dr. Kroll war, ausfindig zu machen. Wird dies dem jungen Christian Stern gelingen?


    John Banville alias Benjamin Black gelingt es durch seine sprachliche Virtuosität sehr gut, das Unbehagen Sterns, der sehr schnell die von Intrigen und Verstellungen der Höflingen geprägte Stimmung am Hof wahrnimmt, darzustellen: Diese etwas unheimliche und auch unberechenbare Atmosphäre überträgt sich alsbald auf den Leser, da diese den gesamten Roman durchdringt; mir fehlte allerdings über weite Strecken der ersten zwei Romandrittel etwas die Spannung; auch wenn die dunklen Enthüllungen und zwielichtigen Mächtigen sowie Verschwörungstheorien sehr gut historisch in den Roman eingebettet sind: Erst mit der Reise nach Most, als Stern den Assistenten des berühmten Dr. Dee, Kelley, zurück nach Prag bringen soll, kommt in Sachen Spannung Fahrt auf. Dennoch ist "Die Alchimie einer Mordnacht" sehr unterhaltsam, atmosphärisch und von einer gewissen Dunkelheit durchdrungen, die der Zeit der Intrigen und Spionage sicher sehr gut angepasst - und angemessen ist. Es wird dem Leser auch klar, wie sehr die Mächtigen dieser Zeit auf ihre Spione angewiesen waren (z.B. Elizabeth I., Philipp von Spanien und auch Rudolf II.), um ihre Position zu behalten; so mancher geriet - zuweilen grundlos - in Ingtrigenfallen und zahlte so mit seinem Leben.


    Nach einem spannenden Plot endet dieser fiktive historische Kriminalroman damit, dass Christian, dessen "Stern" längst zu sinken begann, die Flucht nach Norden antritt....
    Die Nachbemerkung des Autors gibt Einblicke in die fiktiven Personen und denjenigen, die historisch belegt sind bzw. deren Persönlichkeit im Roman entfremdet wurden (Bsp. die Mätresse und Geliebte des Kaisers, Frau Sardo).


    Fazit:

    Ein brillant, gut recherchierter und sehr detailreicher, düsterer historischer Kriminalroman, der den Leser mitnimmt ins Prag des beginnenden 17. Jahrhunderts; der jedoch etwas detailverliebt, langatmig und ohne rechte Spannung auskommen muss, bis er im letzten Drittel an Fahrt aufnimmt: Ein farbenprächtiger Einblick in intrigante und düstere Machenschaften am Hofe Rudolfs II. und ein historisches Prag-Portrait, das sich dennoch sehr zu lesen lohnt. Von mir gibt es 4* und eine Leseempfehlung sowie 88° auf der "Krimi-Couch".


    Romy Fölck - Bluthaus


    Nach ihrem letzten Fall erholt sich Frida Paulsen in der Elbmarsch, als sie der Hilferuf ihrer alten Freundin Jo erreicht. Vergangene Nacht fand diese in der Marsch die Leiche einer Frau und ist nun überzeugt, dass man sie des Mordes verdächtigt. Kurz darauf verschwindet Jo spurlos. Besorgt begibt sich Frida auf die Suche nach ihrer Freundin. Die Spur führt auf die Halbinsel Holnis zu einem einsam gelegenen Haus, das die Inselbewohner nur das Bluthus nennen. Vor vielen Jahren wurde dort eine Familie grausam hingerichtet - den Täter hat man nie gefunden ... (amazon)

    Batcat : Sehr kreativ, die Karten von Dir gefallen mir auch sehr (und sind viel hübscher als die gekauften ;-)


    nofret78 : Ich wünsch Dir gutes Gelingen mit deinen tollen Projekten! Ich habe früher auch gerne genäht - und liebe eine selbstgenähte Sommerhose, die ich 2019 mal (das Schnittmuster hab ich noch) variieren will, allerdings muss ich mir dann wieder eine Nähmaschine zulegen... - viel Spaß beim Nähen!!


    Mit den sinkenden Temperaturen bricht bei mir derzeit wieder das Strickfieber aus ;)