Beiträge von Swansea

    Jetzt muss ich nur noch ein bisschen Hausarbeit erledigen, damit es hier nicht aussieht "wie bei Hempels unter'm Sofa"

    ... genauso geht es mir auch derzeit. Ich hab mir einen Plan zurechtgelegt für die nächste Zeit, so dass es Ende September dann echt wieder okay ist (in der "Heißzeit" blieb bei mir viel liegen, ausser den Büchern :P) Also jeden Tag ein bisschen - und zur Belohnung dann natürlich: LESEN :lesend


    Ich hab noch 200 Seiten der Mitford-Schwestern vor mir; liest sich wie Downton Abbey gucken ;)

    (ist auch von Jessica Fellowes, die auch die Drehbücher für die Serie schrieb).

    Jane Gardam - Weit weg von Verona

    hanser-Verlag, Berlin, 2018

    ISBN 978-3-446-26040-5

    HC, gebunden

    EUR 22,00

    Seiten 238






    "Weit weg von Verona" von Jane Gardam erschien 2018 (HC, gebunden im Hanser-Verlag, Berlin.


    Die 13jährige Protagonistin Jessica Vye ist bereits nach wenigen Seiten eine große Sympathieträgerin:Ein Schlüsselerlebnis mit einem Autor, der in der Schule aus seinen Werken liest und dem sie all' ihre vorhandenen "Kritzeleien" im zarten Kindesalter zuspielt (und dies mit einer ungewöhnlichen Zielstrebigkeit), verändert ihr Leben: Jener Autor, Mr. Hangar (der auch später noch eine Rolle in diesem herrlichen Roman von Jane Gardam (übersetzt von Isabel Bogdan) spielen wird, versichert ihr, dass in ihr bereits eine Schriftstellerin schlummert! (Sie muss, was angeboren scheint, immerzu schreiben...)


    Sich selbst beschreibt Jessica als "nicht ganz normal, wenig beliebt, und als jemand, der nie die Klappe halten kann, sondern IMMER und ÜBERALL die Wahrheit sagt" - die feine Ironie in Gardam's Erstlingswerk, mit dem wir es hier zu tun haben und das in England 1971 erschienen ist, sowie der typisch englische Humor sind bereits zu finden ("Bücher sollen Spaß machen", so ihr Credo; und ich bin überzeugt, dass dieser Roman all jenen LeserInnen gefallen wird, die sich bereits über good old Filth sehr amüsieren konnten (zu denen ich mich ebenfalls zähle).


    "Weit weg von Verona" spielt in einem englischen Badeort an der Nordostküste Englands im Jahr 1940; das Leben der 13jährigen Jessica ist also - wie jenes all ihrer Klassenkameraden und deren Familien - kriegsüberschattet: So bleibt es nicht aus, dass ihr erstes Rendezvous mit dem kritischen Christian, der die Bourgeoisie, der er entstammt, hasst und dem Kommunismus sehr zugetan ist, in den sie sich (ebenfalls erstmals im Leben) verliebte, durch einen Fliegerangriff drastisch endet, wobei beide Glück haben, mit dem Leben davongekommen zu sein.


    Ausser viel Situationskomik (Jessica sitzt der Schalk im Nacken; sie ist gerne lustig, lacht gerne und ist mit großer Fantasie ausgestattet; sie hat die "Gabe", meist zu wissen, was jemand denkt, was sich nicht eben immer einfach für sie selbst erweist, jedoch umso köstlicher zu lesen ist ;), beschreibt der Roman vieles aus dem Schulleben, Lehrerinnen mit viel Verstand (und welche ohne) spielen köstliche Nebenrollen), bleibt dem Leser jedoch auch nicht verborgen, welche Not durch den 2. Weltkrieg auch die englische Bevölkerung litt: Es geht um Nahrungsmittelknappheit und -mangel, Luftangriffe und Deserteure, die in den Roman miteinfließen und die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen (mit)bestimmt. In der Schule gibt es einen Gedichtwettbewerb und Jessica braucht lange, den ihren abzugeben - annehmend, dass der Briefkasten bei einem weiteren Angriff beschädigt wurde und die Briefe niemals rechtzeitig ankamen, wird sie einige Zeit später bei einer Schulversammlung eines Besseren belehrt.....


    Ein weiterer Lesegenuss ist die Darstellung des Elternhauses und ihrer Eltern, ihre Vorliebe für die Bibliothek, die sicher alle Herzen höherschlagen lassen, die wie ich Bibliotheken lieben sowie die Dialoge zwischen Jessica und ihrer Freundin Florence über Bücher, die sie gerade lesen.....


    Das Romanende ist sehr tiefgründig und auch positiv, da die Protagonistin durch den Erhalt eines Telegramms die Bestätigung erhält, dass "gute Dinge geschehen" (nachdem die Bibliothekarin einen Roman von Thomas Hardy ausmusterte, nachdem sie feststellte, dass dieser Lesestoff Jessica trübsinnig machen würde :)


    Fazit:


    Ein großartiger Roman, dieses Erstlingswerk, mit einer sehr willensstarken und äußerst sympathischen 13jährigen Protagonistin, die sicher jedes Leserherz nur erobern kann: Der witzige, humorvolle und SEHR erfrischende Schreibstil der Autorin ist einzigartig; besonders ihr knochentrockener englischer Humor - und die Prise Ironie ;)
    Der Abschied von der Kindheit in Kriegszeiten, in der auch alle Verunsicherungen einer angehenden Schriftstellerin nicht ausgeklammert werden. Ich kann "Weit weg von Verona" nur eine absolute Leseempfehlung und 5* geben!

    ginger ale : Gute Besserung für Dich erstmal und es freut mich, dass Du und andere Leute an die Bäume dachtest: Mir haben sie auch unendlich leid getan in der furchtbaren "Heißzeit" .... (und Tiere natürlich auch): Hier im SW ist es quasi über Nacht fast herbstlich geworden. Nachts 8-4°C - nach soooo viel Wärme und subtropischen Temperaturen.


    Schon erschreckend.


    Ich war vorgestern im Park (nach langer Zeit, zuvor war es mir einfach zu heiß) - und war erleichtert, dass dort die Bäume nicht so gelitten haben wie jene an den Straßen. Das Schlimme ist, dass alles so zugepflastert ist - Essen ist übrigens eine Stadt, die beispielgebend ist für eine grüne Stadt: Viele Städte sollten sich daran ein Bsp. nehmen und Flächen "entsiegeln", die Hitze wird in den kommenden Jahren wohl verstärkt auftreten und ist besonders in Großstädten schier unerträglich. Hier sollten mehr Bäume gepflanzt werden (und auch gegossen).


    Ich freue mich, nach einer turbulenten Woche endlich wieder (nach 3 Tagen ohne Möglichkeit zu lesen) dieses endlich nachzuholen ;) Mein derzeitiges Buch wurde von Jessica Fellowes geschrieben; jener Frau, die auch die Drehbücher zu "Downton Abbey" schrieb :)


    Da ich ein großer Fan der Staffeln bin, gefällt mir "Die Schwestern von Mitford Manor" (Unter Verdacht) natürlich auch sehr gut... - ist ein wenig wie "Downton Abbey" lesen :-]


    Ich wünsch Euch allen ein schönes Wochenende und genügend Zeit zum Lesen! :wave

    Friederike Schmöe - Drauß' vom Walde


    Zwei Paare verbringen Weihnachten in einem abgelegenen Haus im Frankenwald. Jeder hat seine Hoffnungen: Während Hella endlich mit Christian über ihre Bedürfnisse reden will, plant dieser bereits die Trennung. Viviane versucht, ihre Trauer über den erzwungenen Verkauf des Elternhauses zu verarbeiten, ihr Freund Torsten jedoch sieht darin nur eine für ihn nützliche Finanzspritze. Doch die Dinge sind nicht, wie sie scheinen, und auch die Erwartung eines jeden an Weihnachten erweist sich als trügerisch …



    Danke für diesen x-mas Tipp ;) Könnte glatt auch was für mich sein, drum ist es gerade auf meine Wuli gewandert :)


    Ich habe gerade im Ullstein-newsletter erfahren, dass Harry Hole im Herbst 2019 wieder ermitteln wird :bruell:freude


    Der Krimi wird wohl "Messer" heißen - ganz sicher bin ich da aber nicht. Auf jeden Fall freu ich mich drauf, ich werde gerne die HH-Reihe fortsetzen - aber avec plaisir :dafuer

    claudi-1963


    Ein wundervoller Roman, finde ich (auch wenn ich zur Schwäbischen Alb jetzt keine Verbindung habe) - gerade derzeit wünschte ich mich wieder nach Lappland, wo es nicht so unerträglich heiß ist/war wie hierzulande....


    Meine Schwester - die das Schicksal von Anna teilt - hat das Buch nun zu Ende gelesen und war ebenfalls restlos begeistert (was mich sehr freute, da ich es mir dachte). Sie hat es nun weiterverliehen... :)

    Ich beginne mit


    Jessica Fellowes - Die Schwestern von Mitford Manor (Band 1 - Unter Verdacht)


    https://www.amazon.de/Die-Schwestern-Mitford-Manor-Mitford-Schwestern/dp/386612452X (incl. Amazon Affiliate-ID from this website)


    London, 1920: Für die 19-jährige Louisa geht ein Traum in Erfüllung. Sie bekommt eine Anstellung bei den Mitfords, der glamourösen und skandalumwitterten Familie aus Oxfordshire. Endlich kann sie der Armut und dem Elend der Großstadt entfliehen und dafür auf ein herrschaftliches Anwesen ziehen. Louisa wird Anstandsdame und Vertraute der sechs Töchter des Hauses, allen voran der 17-jährigen Nancy, einer intelligenten jungen Frau, die nichts mehr liebt als Abenteuer und gute Geschichten. Als Florence Nightingale Shore, eine Krankenschwester und Freundin der Familie, am helllichten Tag ermordet wird, beginnen Nancy und Louisa eigene Ermittlungen anzustellen. Schnell erkennen sie, dass nach den Wirren des Krieges jeder etwas zu verbergen hat. (Quelle: amazon)