Beiträge von kira64

    Wie schade, dass man bisher fast nichts über Owens Familie erfahren hat. Welches Kind in dem Alter glaubt, es könne den Todesengel gestört und dessen Aufgabe übertragen bekommen haben? Es scheint, dass für Owen alles vom Schicksal vorherbestimmt ist und er nur als Werkzeug dient. Auch DIESER SCHICKSALHFTE BASEBALL ist damit nur Bestandteil eines vorherbestimmten Schicksals, dessen Erfüllung durch seine „Störung“ in jener Nacht nur verschoben wurde.


    Witzig fand ich die Szene, wo sie alle nachts im Schlafzimmer von Johnny’s Mutter loskreischen, wobei Owen geheult haben soll, wie eine Todesfee. Bei einer Todessfee handelt es sich laut Dan um irische Folklore, womit sich der Kreis wieder bei Owen schließt, dessen Nachname aus dem Irischen kommt.


    Was meinte Johnny’s Mutter mit der Feststellung, dass Owen ein Engel sei? So im Sinne von „kleiner Schatz“ oder ist das ein Hinweis auf die Besonderheit von Owen?


    Persönlich gefällt mir das Buch immer noch nicht, auch wenn ich dieses Kapitel recht kurzweilig fand.

    Interessante Kindheit. Johnny ist mal nicht der vermeintlich Stärkere, wie im Zusammensein mit Owen. Wenn er mit seinen Cousins und seiner Cousine zusammen ist, sind sie ihm zumindest in sportlicher Hinsicht und auch durch ihre Gruppendynamik, in der sie sich behaupten müssen, überlegen. Bei Owen kann er sich selbst das Gefühl geben, die Führungs- oder Beschützerrolle zu haben. Oder wollte er seine Verwandten nur nicht mit ihm teilen, als er ihn vor ihrer Wildheit beschützen und deshalb von ihnen fernhalten wollte?


    Aber Owen steuert seine Umwelt und auch Johnny genau so, dass er seinen Willen bekommt. Wie er Johnny überzeugt, dass das Gürteltier bei ihm am sichersten aufgehoben ist, war schon auffällig.


    Und das Gürteltier ohne Krallen zurückzugeben, ist jetzt auch nichts, was andere Personen in dieser Situation gemacht hätten. Normal fände ich es, wenn er das Tier aus lauter Schuldbewusstsein wie ein rohes Ei behandelt hätte.
    Ob ein Kind dieses Alters aus diesen Verhältnissen wirklich eine so philosophische Denkweise hat, wie Dan Johnny erklärt hat, wage ich zu bezweifeln, auch wenn Owen spricht, wie ein 80-Jähriger.

    Zitat

    Original von Sonnschein


    Kira : Ist es für Dich auch das erste Buch von Irving? Es scheint ja normal für den Autor zu sein, dass er so abschweift. Mich stört es jetzt nicht so sehr, da ich mich dabei gut unterhalten fühle.


    Ja, es ist mein erstes Irving-Buch. Die Umwege, die er beim Erzählen macht, sind auf jeden Fall unterhaltsam und lassen Bilder von den Orten und der damaligen Gesellschaft entstehen. Deshalb lasse ich mich jetzt einfach mal drauf ein. :-)



    Zitat

    Original von -Christine-
    Wenn ich an die Szene an dem See auf dem Grundstück der Meanys zurückdenke, bei der auch andere Kinder anwesend waren, denke ich schon, daß Johnny und Owen auch andere Freunde haben. Aber ich denke, daß Herzstück des Buches ist die außergewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden Protagonisten.


    Ja, die Freundschaft zwischen Johnny und Owen ist der Punkt, um den sich alles dreht. Mal sehen, ob da überhaupt noch Raum ist für eine intensivere Beziehung zu anderen Kindern.



    Euer Hinweis mit der Erzählung als Rückblick ist gut. Vieles wird ja mit zeitlichem Abstand anders, weniger emotional gesehen.

    Lesemacken? Da habe ich auch ein paar :grin


    Neue Bücher werden gründlich unter die Lupe genommen und auch beschnuppert. Ich lese am Anfang, in der Mitte hier und da mal rein und auch auf der letzten Seite. Ich rieche auch dran - besonders, wenn es alte Schätzchen sind.


    Ich würde einem Buch nie den Rücken brechen, lege es aber in Lesepausen vorsichtig aufs Gesicht.


    Und ich nehme seit Jahren immer dasselbe Buch mit in den Urlaub: Früher war es "Der Schattenkrieg" von Tom Clancy, heute ist es "Lilien im Sommerwind" von Nora Roberts.

    Bin mit dem ersten Teil jetzt auch soweit. Johnny Wheelwright erzählt aus seiner Perspektive von dem Ort seiner Kindheit, von seiner Familie und seiner Freundschaft zu Owen Meany. Und natürlich seinen Bezug zu den verschiedenen Kirchen. Aber Zugang zu seiner Person habe ich noch nicht gefunden. Vielleicht, weil es mir nicht gefällt, wie er mit Owen, den er seinen Freund nennt, umgeht?


    Ist es vielleicht so eine Art Außenseiter-Freundschaft: Das unehelich geborene Kind und das Kind aus der wenig angesehenen Familie? Bisher liest es sich nicht so, als hätten die beiden auch andere Freunde. Sie sind auch sehr unterschiedlich, nicht nur durch ihre Herkunft, sondern offenbar auch durch ihren Intellekt.


    Interessant finde ich seine Großmutter. Es gab mit Sicherheit Familien, in denen die schwangere, aber unverheiratete Tochter nicht mehr willkommen gewesen wäre. Auch die kranke Haushälterin, die dort bis zu ihrem Lebensende ihr zu Hause behielt und die geduldete Freundschaft zu Owen, lässt für mich den Schluss zu, dass sie zwar standesbewusst, aber nicht herzlos ist.


    Ich hatte ein bisschen Schwierigkeiten, in das Buch reinzukommen, weil der Autor von einem Thema zum anderen wechselt. An dieses ständige Abschweifen muss ich mich erst mal gewöhnen. Hatte bisher ständig die Befürchtung, etwas Wichtiges nicht zu erfassen.
    Habe nur ich das Gefühl, dass Johnny ohne große Gefühlsregung erzählt?

    Die Gestaltung deines Blogs gefällt mir gut, insbesondere die klare und gut lesbare Farbgebung und dass es nicht an allen Ecken blinkt.


    Und inhaltlich ist es genau mein Thema. Ich liebe den Norden und bin gespannt, was du in Zukunft schreibst. :-)

    Vielen Dank für die netten Willkommensgrüße :-)


    Habe in den paar Tagen hier schon viele interessante Threads gefunden - muss nur noch ein bisschen gucken, wie was funktioniert. Eins weiß ich aber jetzt schon: Ich brauche wieder ein festes Budget für Bücher. So viele interessante Anregungen für neuen Lesestoff :-]

    Hallo,


    nachdem ich ein paar Tage kreuz und quer im Büchereulen-Forum gelesen habe, habe ich mich gestern Abend dann endlich angemeldet.


    Wie wohl alle hier liebe ich Bücher - schon als Kind war nichts mehr mit mir anzufangen, wenn ich ein Buch in die Hand bekommen habe. So kam es, wie es kommen musste: Ich habe keine freie Wand mehr für weitere Bücherregale :grin und lese jetzt einiges auf dem E-Book-Reader. In den Regalen stehen übrigens Thriller, Historisches, ein bisschen was für's Herz, Fantasy und Klassiker.


    Ich freue mich auf lebhafte Unterhaltungen mit euch rund ums Buch.


    Viele Grüße


    kira64