Beiträge von KarinS

    Was für ein Leben die beiden führen! Immer auf der Flucht, meistens im Freien übernachten und dann immer wieder Kämpfe.

    Das habe ich beim Schreiben auch immer wieder gedacht. Wenn ich mir diese Handlung ausgedacht hätte, hätte jeder Verlag gesagt, das ist viel zu unrealistisch. Als ich zum ersten Mal "Anita Garibaldi" gegoogelt habe, kam ich natürlich auf den deutschen Wikipedia Eintrag, war sofort fasziniert und habe mich auf die Suche nach Informationen gemacht. Das war gar nicht leicht, aber mir war dann schnell klar, dass ich ihre Geschichte schreiben will.

    Die große Liebe hat hier wohl tatsächlich einen Kratzer bekommen. Aber gerade auch dem Kind zuliebe bin ich froh, dass die beiden sich wieder angenähert haben. Ich glaube, sie können auch gar nicht mehr ohne einander. Dafür haben sie schon zuviel miteinander durchgemacht.

    So sehe ich das auch. Aber jede große Liebe bekommt irgendwann Kratzer ( ich bin mit meinem Mann seit 40 Jahren zusammen) und man steht dann vor der Wahl, alles hinzuschmeißen oder Wege zu suchen, wie es weitergehen kann.


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    Ich kann mir vorstellen, dass Giuseppe mit so einem "ruhigen" Leben wie in Montevideo auf Dauer nicht glücklich geblieben wäre. Dafür ist seine Seele viel zu ruhelos und das Bedürfnis für Freiheit zu kämpfen viel zu groß.


    Er war ja bis ins hohe Alter ruhelos, hat 1870/71, zusammen mit seinen Söhnen und seinem Schwiegersohn,wieder ein italienisches Freiwilligenkorps zusammengestellt und Frankreich im Deutsch-Französischem Krieg unterstützt.

    Montevideo, eigentlich könnte alles so einfach sein, wenn das Seefahrerherz nicht leiden würde.

    Nett gesagt. Er war halt wirklich nicht geeignet für ein bürgerliches Leben. Als Geschäftsmann viel zu vertrauenselig, jeder konnte ihn übers Ohr hauen, und mit Geld konnte er auch nicht umgehen, dafür war Anita zuständig.


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    Warum nur wird das bei Männern entschuldigt, es ist nur ein Bedürfnis, ohne Bedeutung. Ach, vielleicht für den Mann aber sicher nicht für die Frauen die betroffen sind.


    Auch da haben sich die die Zeiten zum Glück geändert. Aber damals in Brasilien war Machismo noch groß geschrieben. Für Männer war es "normal" fremdzugehen, da hat sich keiner drüber aufgeregt. Aufgeregt haben sich manche ( auch spätere Biografen) eher darüber, dass Anita es nicht still geduldet hat.

    Garibaldis Geschichte kenne ich gar nicht, ich weiß über ihn tatsächlich nur, dass er ein italienischer Freiheitskämpfer war. Allerdings muss ich gestehen, habe ich auch noch nicht viel über die neuere Geschichte Italiens, bzw. gerade von der ganzen Einigungsgeschichte gelesen.



    Diese ganze Einigungsgeschichte Italiens ist ziemlich wirr. Wer da mit wem warum paktiert hat und wer gegen wen Intrigen gesponnen, war ziemlich schwer aufzudröseln. Ich weiß noch, dass ich bei Toskana 2, das ja im 2. italienischen Unabhängigkeitskrieg spielt an dem püolitischen Hin und Her schwier verzweifelt bin.


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    ich finde die Geschichte sehr interessant. Was mich überrascht hat war, dass Garibaldis Männer so gar kein Problem mit einer Frau auf dem Schiff hatten. Das war doch lange Zeit ein absolutes no go, bringt doch schließlich Unglück….


    Das hat mich auch gewundert. Ich habe mich ja für meinen Erstling (Die Sehnsucht der Albatrosse) eingehend mit Seefahrt beschäftigt. Aber in meinen Hauptqellen findet sich kein Hinweis darauf. Vielleicht liegt es auch daran, dass Garibaldis Mannschaft ein zusammengewürfelter Haufen war, der nicht nur aus Seeleuten bestand.

    Das ist ja schon eine ganze Menge was man von ihr weiß. Ihr Leben muss für viele Leute bewundernswert gewesen sein um all diese Fakten zusammen zu tragen oder auch aufzuschreiben.

    Naja, das meiste weiß man, weil Garibaldi dabei war und über ihn wurde viel geschrieben. Über ihr Leben vorher weiß man kaum etwas. Ich habe die meisten Informationen aus diesem Buch :https://www.amazon.de/Garibaldi-Independence-Brazil-Memoirs-Rossetti/dp/0937832537 (incl. Amazon Affiliate-ID from this website) und Adilcio Cadorins Biografie »Anita a Guerreira das Repúblicas«, die ich im Internet gefunden habe. ( und dank Deepl Translate lesen konnte).

    Dass man Anita in der Schlacht von Curitbanos das Pferd unter ihr erschossen hat, wirklich so passiert, auch ihre Suche nach Giuseppes Leiche auf dem Schlachtfeld und ihre Flucht.

    Albuquerque war sehr beeindruckt von ihr, er hat Jahre später am Militärcollege von Porto Alegre einen Vortrag

    gehalten, wo er sagte, dass er stolz sei, der Landsmann einer so mutigen Frau zu sein. ( Beide stammten aus Santa Catarina).

    Die Eifersucht - auch wenn sie nervig wirken kann - finde ich bei Anita aber gar nicht so überraschend. Es passt zu ihrem feurigen Temperament und ihrer Leidenschaft. Ich kann auch ihre Verlustangst, die ja oft Ausläser für Eifersucht ist, gut nachvollziehen. Von den meisten Männern in ihrem Umfeld wurde sie enttäuscht. Das hinterlässt Spuren.

    Man muss auch im Hinterkopf haben, dass Anita Kreolin war, also keine Weiße, und Giuseppe von den Frauen der besseren Gesellschaft heftig umschwärmt wurde, die auch in Brasilien in der Regel Weiße waren. In Italien hat man sich später auch darüber ausgelassen, dass sie so "dunkel" sei.

    Es gibt von ihr nur ein Bild, das nach dem lebenden Modell gemalt wurde, von Gaetano Gallino, 1845 in Montevideo. Und auch da weiß man nicht, wie "echt" sie dargestellt wurde. Das Gemälde dem jeweiligen Schönheitsideal angepasst wurden, war ja durchaus üblich.

    Auch eine schöne Frau, aber sie sieht für mich eher sanftmütig aus. Vielleicht nicht gerade das passende Pendant zu Garibaldi. Ich glaube, das Temperament und auch die Leidenschaft fürs Kämpfen haben ihn bei Anita mehr beeindruckt. Aber gut, man kann da viel spekulieren.

    Das glaube ich aber auch. Es gibt ein Buch, in dem Manuela eine der Protagonistinnen ist:

    Das Haus der sieben Frauen von Leticia Wierz (eigentlich Wierzchowski), da wird sie auch als sehr passiv und sanft beschrieben.

    In Brasiline wurde das Buch 2003 als Telenovela verfilmt und war ein Riesenerfolg. Schade, dass es nicht in Deutschland ausgestrahlt wurde.

    https://www.amazon.de/Das-Haus-sieben-Frauen-Roman/dp/3809025615 (incl. Amazon Affiliate-ID from this website)

    Bis jetzt bei ihm nur einer Maonel. Ich bin aber schon auf dem Weg nach Uruguay. Deshalb kann ich da nicht mehr die einzelnen Stellen finden. Nächstes Mal werde ich markieren, hab ich nicht dran gedacht. Ja, es sind Kleinigkeiten, ein "in" oder "er" sowas eben.

    Okay, den habe ich gefunden. ich kann ja direkt im Manuskript suchen. Du brauchst die Stellen nicht markieren. Bei einer Zweitverwertung ändern die Verlage erfahrungsgemäß nichts mehr.

    Dass Anita sehr eifersüchtig war, ist überliefert. Es heißt sogar, sie hätte Garibaldi aus Eifersucht "gezwungen", seine Haar abzuschneiden, damit er für Frauen nicht mehr so attraktiv ist.

    Und einmal soll sie zwei Pistolen geladen haben und ihm gedroht haben, mit der einen ihn und der anderen die Frau zu erschießen, auf die sie eifersüchtig war. Aber da wurde sicher auch viel in den Überlieferungen übertrieben.


    Die Geschichte mit Manuela ist wirklich so passiert. Er war sehr verliebt in sie, steht auch so in seiner Autobiografie. Manuela hat nie geheiratet. Sie ist 1903 mit 83 Jahren gestorben und ging als "Garibaldis Braut" in die Geschicht ein. Auch von ihr gibt es ein Bild:

    Garibaldi, es gibt ja meterhohe Statuen von ihm in Italien oder Monumente. Ich meine, ich hätte da schon welche gesehen.

    Ja, in jeder größeren italienischen Stadt. :-)


    Das mit den Fehlern wundert mich, denn in diesen Kapiteln sollten keine sein, die wurden damals von Tinte & Feder doppelt Korrektur gelesen. Wörter dürften schon mal gar nicht fehlen. Da muss irgendwas falsch formatiert sein.

    (In dem Kapitel, was ich in der Mitte hinzugefügt habe, habe ich schon Vertipper entdeckt, da wurde offensichtlich nicht nochmal drüber gelesen, was mich gerade ziemlich ärgert, weil ich ausdrücklich drum gebeten habe. )


    Welche Buchstabendreher sind es denn bei Manoel?


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    Dass er so zielstrebig ist und so flott auf Frauen zu geht, manche mögen das sicher. Aber hier ist ja Anita die Hauptfigur.

    Mein Fall wäre es auch nicht, aber es ist ja nicht meine Geschichte, sondern Anitas.


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    Diesen Canabarro kann ich ja nicht ausstehen. So ein richtiger Despot. Will aber sein Fähnchen in den Wind hängen und andere müssen es bitter büßen.


    Der wird teilweise heute noch als Kriegsheld bezeichnet, aber wenn man so liest, was er sich später geleistet hat, kann er nur ein Mistkerl gewesen sein.

    Er wurde 1807 geboren, auf den meisten Bildern ist er mindestens fünfzig oder älter. Das hier ist eines der wenigen, wo er jünger ist. Es wurd in Südamerika gemalt, also war er irgendwo zwischen Mitte und Ende dreißig. Ich finde, da kann man schon nachvollziehen, dass er als gutaussehend galt.

    Auf manchen Bildern wird er mit braunen, auf anderen mit blauen Augen dargestellt. Da er Norditaliener war, sind blaue Augen nicht unwahrscheinlich.

    Im Moment schreibe ich tatsächlich nicht. Ich habe heute das Lektorat für "Bergleuchten" beendet. Eine Idee, aber die habe ich dem Verlag noch nicht vorgestellt. Mal sehen, was daraus wird. :-)