Beiträge von buchregal123

    Und ich finde es wirklich bewundernswert, dass er im Gefängnis seine Mut nicht verliert und versucht einen Ausweg zu finden. Ich hoffe so sehr, dass es ihm gelingt, auch wenn ich es mir tatsächlich nicht so recht vorstellen kann.

    Ich könnte es mir vorstellen, dass es gelingt. Doch wo will er dann hin? Sie werden doch gleich mit allen Mitteln die verfolgung aufnehmen.

    Ich hoffe sehr, das Mädel checkt, worauf Marga hinauswill, bevor es zu spät ist.

    Ich haben auch gleich gedacht. Annie lass dich auf nichts ein. Doch sie ist so jung und hat keine Lebenserfahrung. Sie kann gar nicht erkennen, wie sie manipuliert wird.

    Mich erstaunt, dass Ria diesen Sender unter ihren Schuhen nicht findet. Den muss Marga doch in ihrer Wohnung angebracht haben. Dort schien mir Ria besonders aufmerksam zu sein.

    Ria ist sonst so gewieft, da hat sie wirklich nicht aufgepasst.

    Marga ist von Ehrgeiz zerfressen. Eine nützliche Eigenschaft für die Stasi.

    Dabei hat sie ja gar keinen ofiziellen Auftrag mehr. Aber Ria ist wohl wie ein Stein in ihrem Schuh, den sie nicht los wird. Sie kann gar nicht anders.

    Mir war unbekannt, dass Willy Brandt als Herbert Frahm zur Welt gekommen ist und den Namen, unter dem er bekannt wurde, neu gewählt hat.

    Bekannt war mir das schon, aber irgendwie auch nicht mehr greifbar. Jetzt habe ich mich erinnert.

    Tut mir leid, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe, aber gesundheitlich bin ich im Moment völlig daneben. Die Suche nach dem Grund scheint nicht so einfach und der Verdacht, der nun im Raum steht, beunruhigt mich. Ich habe das Buch bereits durch, aber da ich immer nur mal Stückchen lesen konnte, kriege ich die Leseabschnitte nicht mehr auseinandergepflückt. Daher werde ich nur auf eure Post antworten.

    Was mich sehr berührt hat war die Szene am Alexanderplatz, als sich Ria von Jens verabschiedet und im klarmacht, dass sie sich erst mal nicht mehr treffen können. Dabei kam sie mir so unendlich einsam und verloren vor und hat mir sehr leid getan.

    Es muss ja auch schrecklich sein, da hat sie Jens nach so langer Zeit wieder und nun muss sie sich wieder trennen, weil die Gefahr zu groß ist.

    Marga hat mich überrascht. Erst ist sie total fixiert und fast manisch darauf erpicht Ria zu entlarven - egal wie - und dann sinniert sie, ob das alles richtig läuft in der DDR. Hätte ich so nicht erwartet.

    Sie ist ja nicht dumm. Ihr wird ja auch schon mal der Gedanken gekommen sein, dass nicht alles so toll läuft. Doch wenn sie den nicht gleich beseiteschieben würde, könnte sie ihren Job nicht mehr richtig machen.

    Ist es nicht viel gefährlicher, zu riskieren, dass dieser jede Menge brisante Meldungen an die Gegenseite macht?

    Das Unglück ist schon passiert. Nun, da man einen Verdacht hat, kann man ja wohl auch steuern, was Guillaume noch in die Finger bekommt.

    Marga ist besessen davon, Ria und ihrer Familie zu schaden. Ich bin gespannt, wie ihre Vorgesetzten reagieren und ob sie ihr das durchgehen lassen.

    Sie ist clever und wird dann wahrscheinlich gut argumentieren und weitermachen dürfen.

    Und dann schrottet Breschnew den nagelneuen Mercedes! Das schöne Auto Da sieht man mal, wieviel Wertschätzung denn solchen Geschenken auch entgegen gebracht wurde....

    Der war so hackedicht, dass er wohl nicht mehr klar denken konnte.

    Hähner ist mit seinem neuen Job nicht wirklich glücklich. Es ist schon toll, wie er in den alten Akten diese Ungereimtheiten entdeckt und wie Günter Guillaume dadurch unter Verdacht gerät. Natürlich muss man ihm die Spionage nachweisen können, dennoch ist es gefährlich ihn auf dem Posten zu lassen. Aber noch gefährlicher finde ich es, dass inzwischen so viele Leute über den Verdacht Bescheid wissen. Wenn da einer eine falsche Bemerkung macht… Ich hatte gerade erst „Die Diplomatenallee“ von Anne Winers gelesen, wo Guillaume auch eine Nebenrolle spielte.

    Marga entwickelt in Bezug auf Ria und deren Familie einen zwanghaften Drang, denn sie hat ja keinen offiziellen Auftrag. Warum hat sie sich ausgerechnet bei Ria so festgebissen, es gibt doch bestimmt viele Menschen, die von ihr verhört wurden.

    Henning ist nun im Gefängnis und selbst dort versucht man, Informationen aus ihm herauszuholen. Aber er kann mit allem umgehen.

    Meint ihr, dass man den ersten Band braucht, um den zweiten zu verstehen? Ich wollte den Roman eigentlich so schreiben, dass auch Neueinsteiger ihn genießen können, die den Personen zum ersten Mal begegnen.

    Ich glaube, dass man den Band auch gut alleine lesen kann. Doch wenn man den Vorgänger gelesen hat, ergeben sich manchmal Fragen, auf die man halt nur kommt, wenn man die Vorgeschichte kennt.


    Wobei ich nicht weiß, ob das für ihn jetzt nicht noch schlimmer ist. Verletzt und als Flüchtling in einem DDR-Krankenhaus zu liegen. Da hat er wohl keine tollen Zukunftsaussichten.

    Er wird wohl nicht allzu lange im Krankehaus bleiben, sondern schnell in den Knast kommen.

    Die Verhörmethoden fand ich auch interessant, besonders wie Ria das analysiert und entsprechend reagiert.

    Dafür muss der/die Verhörte aber mächtig konzentriert sein und bleiben. Schwer so ein Verhör ohne Fehler durchzuhalten.

    Marga hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Die Szene die bei ihr zu Hause am Küchentisch gespielt hat zeigt ihre verletzliche Seite, sie ist sehr einsam und sehnt sich nach Gesellschaft. Irgendwie tat sie mir da leid.

    Aber dann zeigt sich sich auch gleich wieder von der unangenehmen Seite.

    Den zunächst unbeschwerten Urlaub in Bulgarien habe ich ihr gegönnt. Trotzdem lässt Ria den Leser spüren, dass sie kaum einen Moment hat, wo sie sich wirklich mal frei fühlt.

    Das ist wohl das Schlimmste, dass man nie auch nur einen Moment weniger aufmerksam sein darf.

    Hennings misslungener Fluchtversuch ist kaum zu ertragen. Beim Lesen musste ich daran denken, wie hoch der innere Leidensdruck sein muss, um so etwas zu riskieren. Sicherlich hat er sich 1000 Mal überlegt, welche Konsequenzen seine Flucht für seine Familie und Freunde haben wird, und wagt es trotzdem.

    Henning ist verzweifelt und mutig zugleich. Er weiß um die Konsequenzen und wagt es doch.

    Sehr perfide auch, wie Annie für die Stasi angeworben wird. Marga geht da sehr geschickt vor.

    Besonders bei Kindern und Jugendlichen finde ich die Methoden schrecklich. Wie kann man diese Zeit einmal unbeschwert erleben?

    Wir erleben gerade in unserem Bekanntenkreis, wie gut die Gehirnwäsche Putins und das jahrelange ganz bewusste Steuern der Informationen doch funktioniert.

    Da hatte ich diese Wochen ein Gespräch mit meinem Nachbarn (aufgewachsen in Meck-Pomm, aber schon zig Jahre hier). Da kamen dann Aussagen wie: Die Amis haben Putin ja keine Wahl gelassen - die Russen sind damals aus Deutschland weggegangen, die Amis sind immer noch hier - die Ukrainer sind korrupt...

    Man kann den Leuten immer nur vor den Kopf schauen.

    Ria bereut schon ein wenig, dass sie nicht in der BRD geblieben ist, als das ging. Auch wenn sie es für Schwester und Tochter getan hat, so war reicht es nicht als lebenslanger Ersatz für die große Liebe und für die Freiheit.

    Ich kann mir gut vorstellen, wie schwierig so eine Entscheidung ist. Einerseits lockent die BRD und Jens, auf der anderen Seite sind dort ihr Zuhause und die Familie.

    Diese Art, die eigenen Bürger zu bespitzeln und zu bedrohen, das konnte doch nicht auf ewig gut gehen.

    Es ist aber doch viel zu lange gutgegangen. Man muss nur genug Angst erzeugen und so die Menschen klein und verzagt halten, und die Überzewugten finden es sowieso in Ordnung.

    Kürzlich gab es einen Film über Honecker nach dem Mauerfall. Hat den jemand gesehen.

    Ich habe ihn nicht gesehen, mir aber direkt aus der Mediathek geholt. Mal sehen, wann ich Zeit habe, ihn anzusehen.

    Henning wagt einen Fluchtversuch, doch sein Plan klappt nicht, da es eine Veränderung bei den Grenzkontrollen gab. Mit dem Mut der Verzweiflung versucht er es trotzdem, was schief gehen musste.


    Ria will sich im Urlaub mit Jens treffen – nach acht Jahren Funkstille. Ich konnte es mir nicht vorstellen, dass sie nahtlos anschließen an vergangene Zeiten, doch Jens hat sich schnell überzeugen lassen. Was wird wohl nun in ihm vorgehen, als Ria nicht wieder auftaucht?


    Ich finde es furchtbar, wenn man immer unter Beobachtung steht. Selbst so ein Urlaub ist dann nicht die perfekte Erholung. Ria war vorsichtig, aber nicht vorsichtig genug. Dann ist sie in Haft und muss diese Befragungen über sich ergehen lassen. Wenn man so zermürbt wird, kann man schon Fehler machen. Doch so plötzlich, wie sie kassiert wurde, so plötzlich ist sie auch wieder frei. Nun wird sie doch sicherlich noch intensiver überwacht. Sehr riskant ihr Versuch, sich mit Jens in Verbindung zu setzen.


    Dass man Kinder von Anfang an auf Linie gebracht hatte, ist bekannt. Aber wie hier Rias Tochter Annie eingewickelt wird, ist schlimm. Auch die Trainingsmethoden sind furchtbar. Natürlich muss jemand eisern trainieren, um etwas zu erreichen. Doch dieses Niedermachen ist schrecklich. Das fand ich auch schon in dem Roman „Lebenssekunden“ von Katharina Fuchs.


    Marga wirkt gar nicht so unsympathisch, wenn man sie bei sich zu Hause erlebt. Sie ist aber überzeugt, dass ihr Job wichtig ist und zeigt kein Mitgefühl (natürlich nicht) für die Befragten.

    Schon als Kind hat sich Heike Holländer für Graphologie interessiert und später auch studiert. Doch dann passierte etwas, das sie dazu brachte, ihr Studium abzubrechen. Mit der Graphologie will sie nichts mehr zu tun haben. Inzwischen ist sie mit Peter verheiratet und hat zwei Kinder. Zeitweise hilft sie im Schreibwarengeschäft ihres Mannes aus und begegnet so ihrem früheren Professor Buttermann wieder, der ihre Hilfe möchte. Doch Heike kann nicht vergessen, was damals geschehen ist, uns ist misstrauisch. Doch da Buttermann Informationen über ihren verschwundenen Bruder Johann besorgen kann, lässt sie sich schließlich doch überreden und gerät damit ins Visier von Stasi und BND.

    Die Autorin Annette Wieners stellt das Leben im Bonn der siebziger Jahre sehr gut dar. Im Schreibwarengeschäft der Familie Holländer geben sich die Politiker und der Angestellte die Klinke in die Hand. Man kennt sich. Es ist die Zeit, als die DDR ihre ständige Vertretung in der Diplomatenallee in Bonn eröffnen will, was zu Beunruhigung führt - berechtigterweise, denn die Affäre Günter Guillaume ist ja bekannt.

    Es ist auch interessant zu erfahren, was die Graphologie aus einer Schrift alles herauslesen kann.

    Heike ist nicht unsympathisch, aber ihr Verhalten konnte ich oft nicht nachvollziehen. Nachdem ihr Studium auf so unrühmliche Weise zu Ende ging, heiratet sie Peter und überschreibt ihm das Geschäft ihrer Eltern. Ich hatte das Gefühl, dass beide eine Art Rettung suchten und sich schlicht etwas vormachten. Ihre Beziehung ist nach außen glücklich, doch mir kam sie etwas merkwürdig vor. Peter weiß nicht einmal, warum Heike ihr Studium abgebrochen hat und warum sie manchmal so seltsam ist. Er zweifelt an sich und Heike verschweigt ihm vieles. Buttermann ist ein unangenehmer und manipulativer Mensch. Nachdem Heike ihr Professor hilft, passieren viele Dinge, die Heike ängstigen, denn sogar ihre Familie gerät in Gefahr.

    Erst nach und nach erfahren wir, was geschehen ist, damit Heike ihr Studium aufgab und was für eine traumatische Kindheit sie hatte.

    Mich störte aber, dass am Ende doch einige Dinge passieren, die für mich absolut nicht schlüssig war.

    Ganz konnte mich dieser Roman nicht überzeugen, obwohl ich die Geschichte interessant finde.


    8/10

    ASIN/ISBN: 3257300913


    Nur wenige Tage nachdem sich die Züricher Seepolizistin Rosa Zambrano in einer Kinderwunschpraxis Eizellen hat entnehmen und einfrieren lassen, wird der Arzt Dr. Moritz Jansen tot aufgefunden. War es ein Unfall oder wurde er getötet? Für diese Ermittlungen muss Rosa wieder mit der Kripo zusammenarbeiten. Jansen führte nicht nur die Praxis, sondern war auch an einem Biotech-Unternehmen beteiligt. Außerdem führen Spuren ins Rotlichtmilieu.


    Dieser Roman lässt sich wirklich angenehm lesen. Die Handlung verläuft eher ruhig und ist dennoch spannend. Das ganze Handlungsumfeld ist sehr ausführlich und bildhaft beschrieben wird, so dass man Lust bekommt, auf Entdeckungsreise durch Zürich zu gehen. Es geht auch viel um Lukullisches, was einem manchmal das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.


    Die Charaktere sind gut und vielschichtig dargestellt. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich mit Rosa anfreunden konnte. Sie hat die Kripo verlassen und ist zur Seepolizei gegangen, weil ihr das Wasser wichtig ist. Sie liebt die Gärtnerei und das Kochen und hat ein nicht ganz einfaches Verhältnis zu ihrer Familie. Mit ihrer gescheiterten Beziehung zu Leo hat sie noch nicht richtig abgeschlossen. In Jansens Umfeld gibt es eine Reihe von Personen, die ziemlich verschlossen sind. Von seiner Frau hatte er sich getrennt, was diese ziemlich erbost hat. Verdächtige gibt es also einige, doch was steckt dahinter?


    Es ist ein komplexer Fall, der Rosa hier beschäftigt. Dabei stellt sich die Frage, wie weit darf Forschung gehen. Natürlich kann man mit Hilfe der CRISPR Methode Krankheiten heilen, doch wie weit darf man das Erbgut manipulieren? Darf nur einer oder ein Unternehmen von den Ergebnissen profitieren oder müssen diese Erkenntnisse Allgemeingut sein? Es ist ein Krimi, der zum Nachdenken anregt und der mich gut unterhalten hat.


    8/10

    Moira Rusconi kehrt nach Montagnola zurück, um nach ihrem Vater Ambrogio zu sehen, der einen Schlaganfall erlitten hat. In dem Tessiner Dörfchen geht es eigentlich ziemlich beschaulich zu, doch als ein Toter in einer Nevèra, einem der dort typischen historischen Eiskeller, gefunden wird, ist es mit der Idylle vorbei. Moiras Jugendliebe Luca Cavadini, der leitende Rechtsmediziner des Kantons, bittet Moira als Dolmetscherin einzuspringen. Doch dann wird sie in die Ermittlungen mit eingespannt und entwickelt einen ungeahnten Ehrgeiz, die Sache aufzuklären, was gar nicht so leicht ist, denn es gibt in dem Dorf eine Menge Verdächtiger, die auf den Toten nicht gut zu sprechen sind.

    Hat mir dieser Krimi gut gefallen? Eigentlich schon, doch dann kommt ein „aber“. Die Handlungsorte und das Leben im Tessin sind sehr atmosphärisch beschrieben. Man würde am liebsten gleich einen Urlaub dort verbringen und in der Osteria die Köstlichkeiten genießen. Und nun zum aber: Ich finde es nicht glaubhaft, dass eine Aushilfsdolmetscherin in die Ermittlungen einbezogen wird. Genauso wenig glaubhaft war es für mich, dass bei Luca und Moira auf den ersten Blick die alten Gefühle hochkommen, nachdem sie sich zig Jahre nicht gesehen haben.

    Die meisten Personen haben wir gut gefallen und waren sympathisch. Moira ist eine Frau, die man einfach mögen muss. Sie geht auf die Menschen zu und ist empathisch, dabei hat sie auch schon einiges hinter sich. Auch ihr Vater Ambrogio ist ein sympathischer Mensch, der das Leben genießt. In seinem Haus haben seine fünf Katzen das Sagen. Bei Luca Cavadini werden alte Gefühle wach, doch er ist verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Ambrogios Nachbarin Agnes Tobler ist neugierig und übergriffig und eine Klatschbase. Der Tote war im Dorf beliebt, denn er war sehr hilfsbereit. Dass er dunkle Seiten hatte, ist wohl nur wenigen aufgefallen.

    Am Ende löst sich dieser Fall schlüssig auf. Aber es bleiben offene Enden, die neugierig auf den Folgeband machen.

    Ein sehr atmosphärischer Tessin-Krimi.


    8/10