Beiträge von buchregal123

    Den Gedanken von Ben fand ich ganz treffend. Er sollte eigentlich allen der Old Order zu denken geben. Aber die sind ja so verbohrt.

    Menschen, die so ein festgefahrene Meinung haben, sind aber Argumenten nicht mehr zugänglich. Sie haben recht und wenn ihnen die Gegenargumente ausgehen, dann kommt garantiert ein "basta".


    Ich finde es schlimm, wenn man nicht mehr in der Lage ist, eine Sache aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und dann zu einer Meinung zu kommen.

    Nun kommt der Krieg auch nach Jacobstown und Daniel und Rebekka finden auch wieder einen Weg, glimpflich aus der Geschichte rauszukommen. Hut ab vor Rebekka wie geschickt sie die Situation eskaliert und so schlimmeres verhindert.

    Rebekka ist schon ein ganz besondere Frau. Ich mag sie sehr.

    David hat wohl immernoch gehofft, dass Ben zurückkehrt.

    Welche Eltern hoffen so etwas nicht. Aber Ben hat eine Entscheidung getroffen und steht zu ihr.

    Wenn ich es recht erinnere, hat vor nicht allzu langer Zeit Jan Fleischhauer (Kolumnist bei Focus) in seiner wöchentlichen Sendung "9 Minuten netto" auf ServusTV das thematisiert. Sinngemäß ging es darum, daß die, die Corona leugnen oder sich nicht impfen lassen wollen, doch bitte auch konsequent sein mögen und, wenn es sie doch erwischt, bitte die Behandlung auch verweigern sollen, um die Krankenhausbetten denen zu überlassen, die Corona ernst nehmen. Ich kann das nicht so ironisch schreiben, wie es bei ihm kam.

    Es gibt sogar die, die auf der Intensiv liegen mit Corona und immer noch leugnen. Wie ich gehört habe, diskutierten manche sogar noch über die Sinnhaftigkeit der Behandlung. Warum sind sie also überhaupt in die Klinik gekommen?

    Der Krieg geht an dem Amish doch nicht vorbei. Was zig Jahre vorher in Deutschland funktioniert hat, sollte doch wohl jetzt auch klappen. Sie verstecken einen Teil ihrer Tiere im Wald.


    Die Soldaten sind außer Rand und Band. Es geht nicht darum, dass sie verpflegt werden, sie wollen plündern, vernichten und die Menschen erniedrigen. Esther wird dabei ertappt, wie sie ihre Ziegen wegschaffen will. Zum Glück erhebt einer der Soldaten Einspruch, als Max erschossen werden soll.


    Doch die Hochleitners sind immer für eine Überraschung gut. Rebekka lädt die Leute einfach zum Essen ein und sorgt mit Autorität dafür, dass das geordnet klappt. Die Verluste sind verhältnismäßig gering, als die Truppe abzieht.

    Der verletzte Soldat, den Esther später findet, ist ausgerechnet der, der sich für Max eingesetzt hat. Jack geht es ziemlich schlecht, doch er wird aufgenommen und gepflegt. Es muss ihn in ein Gefühlschaos gestürzt haben, als er erkennt, wo er untergekommen ist. Mich hat gewundert, dass die Ältesten akzeptiert haben, dass er bleiben darf, bis er genesen ist.


    Es kommt, wie es kommen musste. Jack und Esther verlieben sich, auch wenn Esther es nicht wahrhaben will. Doch Rebekka bemerkt es.

    Ich denke, wenn man in so einer Glaubensgemeinschaft aufgewachsen ist und so erzogen wurde können die meisten mit diesen "Vorgaben" eher umgehen bzw. sich daran halten und evtl. auch als richtig ansehen.

    Für Außenstehende klingt das schon sehr, sehr seltsam.

    Und man tut sich richtig schwer damit.

    Ich könnte mir einen Wechsel in eine solche Gemeinschaft nicht vorstellen.

    Obwohl es auf jeden Fall auch sehr viele positive Aspekte gibt.

    Es gibt Aspekte, die mir gefallen, doch das meiste finde ich sehr einengend. Schön ist aber das Gemeinschaftsgefühl und das füreinander da sein, das in unserer individualistischen Zeit leider mehr und mehr verlorengeht. Ich bin froh, dass ich hier recht dörflich wohne, wo Gemeinschaft auch noch etwas zählt. Man schaut nach dem Nachbarn, wenn einem auffällt, dass etwas anders ist als sonst. Man packt an, wenn der andere es alleine nicht schafft oder fährt auch einkaufen, wenn jemand krank ist. Manche Menschen sind alleine, werden aber nicht alleine gelassen.

    Texas, 1934: Elsa Martinelli hatte nie ein leichtes Leben. Obwohl sie aus gutem Hause stammt, erfährt sie in der Familie nur Herabsetzung. Sie heiratet dann einen Mann und lebt mit ihm und seinen Eltern auf einem Hof. Es ist ein hartes Leben, das die Familie hier fristet. Die Böden geben nicht viel her und Dürre und Sandstürme machen alles noch schlimmer. Das was sie ernten reicht kaum zum Überleben. Nachdem ihr Mann sie verlässt, muss Elsa eine schwere Entscheidung treffen. Soll sie mit ihren Kindern – wie so viele andere – die Gegend verlassen und im Westen neu anzufangen. Es wird eine gefahrvolle Flucht nach Kalifornien, die aber mit vielen Hoffnungen verbunden ist.

    Kristin Hannah begeistert mich immer wieder mit ihren Romanen und das ist ihr auch Mit „Die vier Winde“ gelungen. Ihr Schreibstil ist einfach unvergleichlich. Sie schildert die Verhältnisse zur Zeit der Weltwirtschaftskrise sehr gut, als die Arbeitslosigkeit ungeheuer hoch ist. Aber auch das harte Leben der Bauern und die schwierige Stellung der Frauen beschreibt sie sehr authentisch.

    Es ist eine schwere Zeit und die Menschen wissen kaum, wie sie überleben sollen. Ihnen bleibt im Grunde genommen keine Wahl. Sie machen sich auf den Weg Richtung Westen. Dieser Weg ist gefährlich, ganz besonders für allein reisende Frauen wie Elsa. Auch damals schon will niemand die Flüchtenden unterstützen und bei sich haben. Häufig wird ihre Not ausgenutzt

    Elsa ist eine starke Frau, die den Kampf aufnehmen muss, wenn sie sich und ihre Kinder durchbringen will. Dabei macht es ihr die pubertierende Tochter auch nicht leicht. Ich habe mitgehofft und mitgelitten

    Kristin Hannah erzählt diese berührende Geschichte mit sehr viel Einfühlungsvermögen. Für mich war es ein absolutes Lesehighlight.


    10/10

    Alle Kinder von sechs bis vierzehn werden gemeinsam unterrichtet, die Älteren helfen den Jüngeren.

    Es ist ja auch bei den Montessori-Schulen so, dass mehrere Jahrgänge gemeinsam unterrichtet werde und die Älteren den Jüngeren helfen. Besonders in der Freiarbeit ist das wichtig. Die Kleineren nehmen auch sehr gerne etwas von den Älteren an.

    Ich kann nicht sehen, dass Gott es gewollt hat, dass die Menschen so streng reglementiert leben und ich kann nicht akzeptieren, dass man Familienmitglieder mit einem Bann belegt, damit sie einander nicht mehr hören und sehen dürfen und nicht mal etwas von einander annehmen sollen.

    Ich finde das sehr hart, sogar grausam.

    Ich finde Ben einfach großartig, wie er sich und seiner eigenen Überzeugung treu bleibt.

    Ich mag Ben auch sehr.

    Die Gemeinde reagiert wie erwartet. Ich weiß, daß Amisch sodenken - aber inzwischen kann ich diese Denkweise nicht mehr nachvollziehen bzw. bin zur Überzeugung gelangt, daß der ein in mancher Hinsicht falsches Verständnis der Bibel zugrunde liegt.

    Ja, die Gemeinde reagiert erwartungsgemäß, härter sogar noch als erwartet. Doch ich glaube, dass in jeder Glaubensgemeinschaft einige sind, die wie sagt man bei uns so schön "päpstlicher als der Papst" sind. Die können und wollen gar nicht anders, als anderen vorschreiben, was richtig ist.

    Isaac Grabill macht sich tatsächlich lächerlich, indem er Esther einen Heiratsantrag macht. Der muß schon selten dämlich sein, daß er nicht gemerkt hat,daß er keine Chance hat. Erstaunt hat mich Ruths Kommentar, daß die beiden nicht zusammen passen würden. Ob sie lernfähig ist?

    Isaac ist überheblich und dumm, er wird ja auch von der Mutter vergöttert. Aber Ruths Reaktion war wirklich überraschend.

    Ben übernimmt immer mehr Jobs für die Underground Railroad. Er findet es richtig, was er da tut, doch immer mehr kommen ihm Zweifel, ob das genug ist. Sein Freund Noah ist der erste, der in die Schlacht gezogen ist. Die Ältesten haben ihm eine Frist gesetzt, in der er sich noch umentscheiden konnte, doch Noah ist nicht zurückgekommen. Es ist tragisch, dass er sein Leben nicht im Kampf verliert, sondern durch so eine blöde Krankheit. Als Ben von seinem Tod erfährt, trifft er eine Entscheidung, die mit Konsequenzen verbunden ist und seine Familie hart trifft, doch sein Großvater hat Verständnis. Bei Ben wird keine Frist wie bei Noah eingeräumt, dabei will Ben nur Sanitäter sein. Diese harte Entscheidung soll verhindern, dass noch mehr junge Männer weggehen. Doch ich glaube, dass man Reisende nicht aufhalten kann.


    Mir hat es gut gefallen, wie ihn Daniel vorbereitet hat und dass er Ben klar macht, dass seine Briefe gelesen werden.


    Elias und Ben sind als Sanitäter zusammen, das macht es für beide vielleicht ein wenig leichter. Es ist schon bald ernüchternd für Ben, dass er zwar halfen kann, dass aber der Krieg nicht so bald endet, wie er es erhofft hat. Schön ist es, dass Ben Emily trifft und dass sie sich so gut verstehen. Hoffentlich haben sie die Chance auf eine gemeinsame Zukunft.


    Esther unterrichtet nun die Kinder. Es ist gut, dass sie mal aus dem gewohnten Umfeld herauskommt und neue Erfahrungen macht. Isaac ist abgeblitzt und taucht bei Esther auf, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Doch sie lehnt ab. Mich hat Ruths Reaktion gewundert, das hätte ich nicht erwartet.

    Wenn ich mich recht erinnere gibt es in "Fackeln im Sturm" eine Szene, wo die Sklaven die Plantage der Maines verlassen.

    Ich erinnere mich auch noch.

    Ich liebe "Fackeln im Sturm". Habe ich mir auf DVD zugelegt.

    Die Reihe habe ich im Fernsehen gesehen, aber dennoch vor Jahren bei der DVD auf einem Wühltisch zugeschlagen. Doich ich habe sie nie angeschaut. Ich weiß nur noch, das ich manches toll fand, anderes nervend. Dieses Liebesgedöns lenkte etwas vom Wesentlichen ab, fand ich jedenfalls.

    Ich denke ja, dass Hannah vielleicht nicht ganz zu Ben passt.

    Ich glaube nicht, dass die beiden zusammenkommen. da gibt es nichts, was sie verbindet.

    In meiner Jugend hat mich "Roots" schwer beschäftigt.

    Roots habe ich auch gesehen und fand es erschütternd. Vor allem hatte ich die Bilder vor Augen, die ich in den Südstaaten der USA gesehen habe. Wir waren dort auf einer Plantage und man konnte die die kleinen Hütten sehen, in denen die Sklaven untergebracht waren. Es wurde auch gezeigt und erklärt, wie die Zustände damals waren. Auch wenn das Touristen anlocken sollte, so hat es mich damals erschüttert.

    Die „Underground Railroad“ ist mir ein Begriff ohne jedoch groß Details dazu zu kennen. Der Geheimcode ist recht logisch - man weiß sofort, was gemeint ist (jedenfalls,wenn man sich etwas mit Eisenbahnen auskennt).

    So ging es mir auch.

    Esther erinnert stark an ihre Großmutter Rebekka. Und wenn Ben mal nicht in die Fußstapfen seines Großvaters tritt...

    Ben wird bestimmt seinem Großvater nacheifern. Man sagt ja oft, dass bestimmte Eigentschaft und Begabungen eine Generation überschlagen und dann wieder auftauchen. So kommt mir das hier auch vor.

    Ich muß zum Boostern noch bis Januar warten - wenn es mir nicht gelingt, vorher irgendwo an einen Termin zu kommen.

    Ich habe erste Ende Januar einen Termin und hoffe auch, dass sich vorher noch was ergibt. Aber es ist schwierig, da ich das auch nicht in der Zeit um meine OP haben will.

    Ruth mag ich nicht, ich hatte schon die Befürchtung, dass sie mit ihrem Wissen um die Sklaven und die Hilfe, die Daniel leistet offen in der Gemeinde spricht.

    Ruth ist eine schwierige Person. Ich hatte auch schon Sorgen, dass sie etwas verrät. Aber es ist auch nicht einfach, in eine so große Familie einzuheiraten.

    Ich finde die Einstellung, dass der Krieg die Amisch nichts angeht sehr schwierig, wenn Soldaten in ihre Gegend kommen betrifft sie der Krieg sehr wohl. Hat man ja schon gesehen, als die Sklavenjäger auf dem Hof waren. Daniel hat die Situation ja wieder schlau gelöst, dass er das kann hat er ja schon im ersten Buch bewiesen.

    Natürlich sind die Amish betroffen, wenn der Krieg näherkommt. Aber sie haben ihren Glauben, der ihnen verbietet, sich zu wehren oder zu kämpfen. Da kommen große Konflikte auf sie zu, denn von den jungen Leuten, werden wohl einige das anders sehen. Daniel ist wirklich ein Fuchs.

    So, ich musste erst noch ein anderes Buch beenden.

    Wir sind jetzt ein ganzen stück weiter in der Zeit. Rebekka und Daniel sind inzwischen Großeltern. In diesem Buch geht es nun hauptsächlich um ihre Enkelin Esther. Es ist mir gar nicht so leichtgefallen, alle die Personen wieder miteinander in Verbindung zu bringen. Aber ich nehme an, das gibt sich.


    Ich habe schon eine Menge Bücher über die Sklaverei gelesen und es geht mir immer wieder nahe, wie diese Menschen behandelt wurden. Dass Daniel sich engagiert, hat mich überhaupt nicht gewundert. Er ist so ein feiner Mensch. Ben eifert seinem Großvater nach und stößt damit bei seinem Vater und seiner Stiefmutter Ruth nicht gerade auf Verständnis. Ruth ist mir nicht besonders sympathisch. Es ist natürlich nicht einfach, wenn man in eine Familie einheiratet. Aber sie ist wohl wenig verständnisvoll. Es passt ihr auch nicht, dass die erwachsenen Kinder immer noch im Haus sind. Daher möchte sie auch Esther gerne verheiratet sehen. Esther aber will nicht heiraten, nur weil man es in dem Alter so macht. Sie hat ihre Großeltern vor Augen, die sich immer noch lieben und sehr liebevoll miteinander umgehen.


    Das Buch „Underground Railroad“ habe ich bisher nicht gelesen, erst vor kurzem gekauft. Nun bin ich gespannt auf das Buch, aber erst einmal werde ich hier weiterlesen. Aber wie das organisiert war, hatte ich schon irgenwo mitbekommen.


    Nun kommt der Krieg auch auf die Amish zu, die ja eigentlich nichts damit am Hut haben. Ben lässt das Thema ja auch nicht los. Doch ich denke, dass es innerhalb der Gemeinde noch viele Konflikte geben wird, da die Meinungen ja sehr unterschiedlich sind.

    Nachdem ich zuvor bereits den ersten Band dieser Reihe „Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder“ gelesen habe, wollte ich natürlich wissen, wie es weitergeht.

    Es sind ein paar Jahre vergangen und die Schwestern Emma und Marlene Lindow arbeiten beide wieder an der Kinderklinik. Marlene ist inzwischen Ärztin und sie liebt ihre Arbeit. Dann kommt Maximilian aus dem Krieg zurück, doch er ist völlig verändert. Dann breitet sich auch noch die Spanische Grippe in Berlin aus und Emmas Sohn erkrankt ebenfalls. Als der Vater des Jungen Emma anbietet, zu ihm zu kommen, klingt das für Emma verlockend, weil sie nur das Beste für ihr Kind will. Aber sie liebt auch ihren Beruf als Krankenschwester und Marlene benötigt sie in der Klinik für die Pflege der Kinder. Wie wird sie sich entscheiden.

    Der Schreibstil der Autorin Antonia Blum lässt sich angenehm und flüssig lesen.

    Nachdem die Schwestern schon im vorigen Band mit Höhen und Tiefen kämpfen mussten, geht es auch jetzt nicht ohne Probleme weiter. Denn Frauen, die beruflich erfolgreich sind, wird das Leben von männlichen Kollegen schwer gemacht. Das bekommt Marlene auch zu spüren. Sie ist froh, als Maximilian zurückkommt, doch der Krieg hat seine Spuren hinterlassen und er zieht sich immer mehr zurück. Emma muss eine Entscheidung treffen, als der Vater ihres Sohnes Tomasz sie aus Berlin wegholen will. Aber auch die vielen anderen Personen sind gut und authentisch dargestellt.

    Auch wenn es einige Schwierigkeiten zu meistern gibt, so hätte es für mich ruhig noch ein wenig tiefgründiger werden dürfen. Trotzdem hat mir auch dieser Roman wieder gefallen.


    8/10

    Walter Schmidt kennt es nicht anders, als dass seine Frau Barbara ihn umsorgt und ihm den Rücken freihält. Das findet er auch ganz richtig so. Doch dann wird Barbara krank und Walter ist ziemlich überfordert, denn niemals hat er den Herd bedient oder den Staubsauger. Zum Glück gibt es das Internet, das Hilfe in allen möglichen Lebenslagen verspricht. Doch er ist ein bärbeißiger Typ, der nicht gut mit anderen Menschen kann.

    Diese Geschichte lädt dazu ein, oft lauthals zu lachen, doch oft bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen.

    Walter Schmidt ist ein Mann, der etwas aus der heutigen Zeit gefallen zu sein scheint. Dass seine Frau sich stets um Haus und Garten gekümmert hat, ist für ihn ganz selbstverständlich. Auch dass sie immer für ihn da war und ihn betüddelt hat, war doch richtig so – oder? Nun muss er sich also selbst ans Werk machen, spürt, dass alles nicht einfach ist, aber ist dennoch der Meinung, dass Barbara manches hätte besser machen können. Der alte Grantler hat aber auch eine Menge Vorurteile und er ist stur. Dass er dann auch noch ein Geheimnis offenbaren will, das komischerweise alle aber schon kennen, macht es nicht leicht für ihn.

    Man muss Walter nicht unbedingt mögen, aber die Situation sorgt dafür, dass er sich weiterentwickelt. Man spürt, wie sehr er seine Frau braucht und dass er sich sorgt. Leider merkt er zu spät, was er an seiner Frau hatte.

    Obwohl die Geschichte humorvoll ist, hat sie doch auch Tiefgang. Mir hat sie gefallen.


    8/10

    Am Tag vor Weihnachten taucht Esther bei ihrer Schwester Sue im Wald auf, um ihr ein Geschenk und eine Flasche Wein zu bringen. Eigentlich sollte Esther das Fest für ihre Familie vorbereiten, doch ein Schneesturm sorgt dafür, dass sie nicht zurückkann. Die Schwestern trinken den Wein und sprechen Dinge aus, die besser ungesagt geblieben wären. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf.

    Erzählt wird diese Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und geht auch immer wieder in die Vergangenheit zurück. Man kann sich nicht sicher sein, ob alles so ist, wie es scheint. Doch für mich hat sich die Lösung recht früh gezeigt. Dennoch bleibt es spannend.

    Die Personen sind gut dargestellt. Sie schleppen Verletzungen der Vergangenheit mit sich herum, die nach Oben drängen. Sue lebt für sich und ist kontaktscheu. Sie benötigt Tabletten, um nicht durchzudrehen. Esther will sehen, ob Sue sie wirklich einnimmt, damit die Situation nicht wieder eskaliert. Sue möchte ihre Ruhe und will Esther möglichst loswerden. Aber Esther versucht wie immer, Sue zu bevormunden. Doch das Wetter spielt nicht mit. Vieles kommt in diesem einsamen Haus zur Sprache und Geheimnisse der Vergangenheit drängen ans Licht. Doch was ist die Wahrheit?

    Aber auch Esthers Mann Martin spielt eine Rolle in dieser problematischen Schwesterbeziehung. Mir war keiner der Protagonisten sympathisch.

    Es ist ein beklemmendes und sehr spannendes Familiendrama.


    10/10

    ASIN/ISBN: 3328601961


    Die neunjährige Ulla begreift nicht, dass ihre Mutter Helga sie verlassen hat und keinen Kontakt zu ihr wünscht. Das hat ihr ganzes Leben beeinflusst und sich sogar auf die Beziehung zu ihrer Tochter Sandra ausgewirkt. Inzwischen ist Ulla fast sechzig und es macht ihr immer noch zu schaffen. Daher versucht sie auf Moarhof in Moosleitn am Chiemsee, wo ihre Mutter in einer Kommune lebte und arbeitete, Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Zufällig entdeckt sie dort alte Kassetten, die von ihrer Mutter besprochen wurden. Ulla taucht in die Vergangenheit ihrer Mutter ein und erfährt, was ihre Mutter gequält hat und warum sie Ulla nicht haben wollte.

    Diese Geschichte wurde von Ellen Sandberg auf eine ungewöhnliche Weise aufgebaut, die anfangs verwirrend ist, aber auch für Spannung sorgt.

    Die Charaktere sind sehr gut und vielschichtig ausgearbeitet. Auch wenn mir eigentlich niemand wirklich sympathisch ist, so hat mich die Tragik doch erschüttert, die das Leben der Frauen so beeinträchtigt hat. Dass Helga ihre Tochter verlassen hat, hat das Leben von Ulla geprägt. Sie wollte es bei ihrer Tochter Sandra besser machen, stößt aber bei Sandra auf Unverständnis und Abweisung. Da Helga nicht über ihre Vergangenheit redet, kann Ulla auch nach all den Jahren nicht begreifen, was ihre Mutter zu der damaligen Entscheidung getrieben hat. Aber auch Luise, die ebenfalls auf dem Moarhof lebt, hat ihre Geheimnisse.

    Es ist eine Geschichte um Mutter-Tochter-Beziehungen, Traumata und Schuld. Helga versucht das in ihren Kunstwerken zu verarbeiten. Als sie endlich reden will, passiert etwas, dass dies verhindert.

    Mich hat diese tiefgründige Geschichte von Anfang an gefesselt und ich kann sie nur empfehlen.


    10/10

    Die junge Diana Spenzer verliebt sich in den viel älteren Thronfolger Prinz Charles. Als das bekannt wird, ist es ein gefundenes Fressen für die Presse. Alles wird genau verfolgt und in der Yellow Press ausgebreitet. Nicht einfach für so eine junge Frau. Trotzdem heiraten sie mit viel Pomp in der St. Paul's Cathedral. Wer hat nicht vor dem Fernseher gesessen und die Hochzeitsfeierlichkeiten verfolgt? Doch es wird nicht immer eitel Sonnenschein bleiben und wie es weitergegangen ist, weiß wohl jeder.

    Julie Heiland hat über Lady Di eine wundervolle und sehr emotionale Romanbiografie geschrieben, die sich angenehm lesen lässt.

    Diana hat sich verliebt und scheint das große Los gezogen zu haben. Doch die Wirklichkeit holt sie bald ein, denn ihr Mann liebt sie nicht und führt seine Affäre mit Camilla Parker-Bowles. Außerdem bestimmt das Protokoll und die Queen über Dianas Leben. Die junge Frau fühlt sich zunehmend unwohl, doch es interessiert niemanden wirklich, was in ihr vorgeht. Das hindert die Paparazzi natürlich nicht daran, sie auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Aber Lady Di findet ihren Weg und engagiert sich in wohltätigen Projekten. Sie wird von den Menschen verehrt und geliebt.

    Obwohl es nicht wirklich neues zu entdecken gibt, hat mir dieser Roman gut gefallen.


    10/10