Beiträge von buchregal123

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.

    Die amerikanische Prominenz ist begierig nach Valentinas Mode. Aber Valentina Schlee nimmt nur zweihundert Kundinnen in ihre Kartei auf, dazu gehören Marlene Dietrich, Katharine Hepburn und Greta Garbo. Daisy Goldenblatt arbeitet schon zwei Jahre als Saleslady für die Modedesignerin. Nach dem Plan ihrer Familie soll sie möglichst bald Alistair Fraser heiraten, dabei schlägt ihr Herz für Christopher Flanagan.


    Dieses Mal führt uns die Autorin Joan Weng über den großen Teich nach New York. In Europa droht ein Krieg, aber in Amerika glaubt man noch, dass es schon nicht so schlimm werden wird.


    Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen. Geschickt verbindet sie die Geschichte der Valentina Schlee, die mir bisher nicht bekannt war, mit fiktiven Elementen. Interessant ist dazu auch das Nachwort.


    Valentina Schlee exaltierte Person, die die Wünsche ihrer Kundinnen ignoriert und ihnen die Garderobe nach ihrer eigenen Vorstellung auf den Leib schneidert. Ihre Mode holt das Beste aus den Frauen heraus. Präsidentengattin Eleonor Roosevelt ist sicherlich über den Ablauf im Modesalon überrascht, muss sich aber Madames Wünschen fügen. Dass Valentina aber mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat, versteckt sie hinter einem Lächeln. Eigentlich hätte ich gerne noch mehr über sie erfahren, aber über ihr Privatleben ist wenig bekannt.


    Daisy und Katej arbeiten beide für Madame Valentina und sind befreundet, obwohl sie aus sehr unterschiedlichen Kreisen stammen. Katej ist lebenslustig und trägt ihr Herz auf der Zunge. Daisy ahnt, dass ihr Alistair einen Antrag machen wird, und greift zu speziellen Mitteln, um ihn davon abzuhalten. Sie fühlt sich zu dem Iren Christopher hingezogen, doch der ist mittellos und will als Reporter nach Spanien. Eigentlich will sie ihre Familie nicht enttäuschen, aber sie möchte ihr Leben auch selbst gestalten.


    Mir hat dieser unterhaltsame Roman gut gefallen.


    9/10

    Als Daisys Tante im Geschäft auftauchte, fand ich klasse. Sie hat die Situation, die auch ganz anders hätte ausgehen können, ja irgendwie gerettet. Dass ein Selbstmordversuch am passenden Kleid scheitert, habe ich mir auch nicht vorstellen können.


    Dass Valentina eine interessante Person war, fand ich ja schon von Anfang an, aber toll, wie sie ihr Leben verschleiert und sich dadurch für ihre Kundinnen noch interessanter macht. Die Beziehung zur Garbo gefällt mir auch und was Kleidung alles aussagen kann. Da hatte man durch die Texte ja viel Interpretationsspielraum.


    Daisy hat sich richtig entschieden und auch Alistair scheint zufrieden. Schade, dass Familien so engstirnig sind.


    Die Rezi kommt, aber ich bin gerade innerhalb unseres Hauses im Umzug, habe also nicht immer Zeit und Ruhe.

    Eigentlich müsste sie versuchen mit Alistair zu sprechen und auszuloten was möglich für sie ist.

    Finde ich nicht. Da gibt es nichts auszuloten, da sie ja keine Gefühle für Alistair hat.

    Meine beiden ziehen sich schon unterschiedlich an, allerdings teilen sie den Inhalt ihrer Kleiderschränke. Was dazu führt, dass es passieren kann dass die eine die Kombi anhat, die die andere am Tag davor anhatte


    Damit hatten meine Kinder keine Probleme, das ich ein Pärchen habe.

    Daisy bereitet sich auf ihr Verlobungstreffen vor. Allerdings hatte ich nicht erwartet, was dabei rausgekommen ist. Die Begeisterung hält sich allseits in Grenzen.


    Alistair ist auch nicht anders als Daisy. Er will es seiner Familie recht machen und hat seine Träume einfach beiseite geschoben.


    Doch vor dem Treffen hat sie noch ein Gespräch mit ihrer Tante. Leider ist alles, was sie der Tante sagt, genau das, was sie befolgen sollte. Ich befürchte, dass Tantchen nun eher aus dem Leben scheiden will, als die Scheidung einzureichen. Schlimm, dass Männer ihr Ding durchziehen ohne Rücksicht, was sie anderen antun und nicht einmal bemerken, wenn die Frauen leiden.


    Aber auch Valentinas Mann ist nicht anders. Doch bei ihm liegt es vielleicht daran, dass ihn Valentina auf Distanz hält. Er erkennt ja, dass er seine Frau eigentlich gar nicht kennt.

    Ich denke, amEnde wird es Christopher werden, den sie ja auch davor bewahren muss,nach Spanien zu gehen.

    Ich denke auch, dass es Christopher wird.

    Fast noch ein bisschen besser als Daisygefällt mir Katej, ihre Kollegin. Sie ist sehrlebenslustig.

    Katej ist klasse. Sie steht noch mehr im Leben als Daisy.

    Mein Sohn war der letzte Jahrgang von Abiturienten, der nach dem Abschluss zum Bund musste. Er kam nach dem ersten Wochenende heim und war entsetzt, weil einige nicht mal wussten, wie sie ihre Betten machen mussten. Weil das immer die Mama macht. Meine Söhne mussten das so ab 15, 16 selbst machen.

    Mein Sohn hielt nie viel von Schule und die Noten waren grenzwertig (trotzdem hat er seinen Weg gemacht). Aber in der Grundschule sollte die Kinder eine Tätigkeitsbeschreibung machen - Thema: Wie beziehe ich ein Bett? Er bekam die Bestnote, weil er auch aufgeführt hatte, dass man Matratzen saugen muss. Er konnte des auch praktisch, nicht nur theoretisch.

    Ich bin ein bisschen spät, aber gleich richtig drin im Buch.


    Die Freundinnen Daisy und Katej gefallen mir richtig gut. Daisy kann sich nicht wirklich entscheiden; ihr Herz schlägt eigentlich für Christopher, aber die Familie erwartet seit langem, dass sie Alistair heiratet, und Daisy will niemanden enttäuschen.


    Valentina Schlee ist eine interessante, eigenwillige Person. Sie macht ihren Job gut und die Prominenten wollen, dass Valentina sie von ihrer besten Seite zeigt. Eleanor Roosevelt ist aber ein ganz anderer Typ und der Besuch läuft daher wohl auch nicht ganz so, wie sich das die Präsidentengattin wohl vorgestellt hat. Valentina hat aber scheinbar auch mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen.

    Wieder einmal beschäftigt sich der Autor Wolf Harlander mit einem aktuellen Umweltthema.


    Überall im menschlichen Körper ist Mikroplastik zu finden. Welche Auswirkungen das auf unseren Körper hat, ist noch nicht genügend erforscht, aber man kann davon ausgehen, dass es negative Auswirkungen hat.


    Es kommt zu einem schrecklichen Zwischenfall bei einer Hochzeitsfeier auf Sylt. Die Gäste werden krank und es sterben sogar Menschen. Bei Untersuchungen stellt man fest, dass eine extrem hohe Konzentration an Mikroplastik im Fisch die Ursache ist. Die ambitionierte Journalistin Melissa Frey hat einen ganz persönlichen Grund der Sache nachzugehen, denn ihre zweijährige Nichte Zoe ist sehr krank durch das Mikroplastik, welches ihr Körper nicht abbauen kann. Die Recherchen führen zu der Firma Cyaclean, die das Plastikproblem lösen will.


    Der Schreibstil ist gut zu lesen. Dabei gibt es eine Menge Informationen zum Thema. Verschiedene Handlungsstränge und wechselnde Perspektivensorgen für Tempo und Spannung.


    Auch die Charaktere sind gut und vielschichtig gezeichnet. Die Familie der kleinen Zoe ist natürlich verzweifelt und würde alles tun, um das Leben der Kleinen zu retten. Aber ist die bahnbrechende Innovation der Firma Cyaclean wirklich die Rettung für Zoe? Während die Familie jede Chance nutzen möchte, machen andere mit dem Plastikmüll gigantische illegale Geschäfte und scheren sich keinen Deut darum, was sie der Umwelt und den Menschen antun. Nelson Carius und Diana Winkels, die wir ja schon aus anderen Büchern des Autors kennen, stellen ihre Untersuchungen im Auftrag des BND an.


    Am Ende fügen sich die unterschiedlichen Handlungsstränge schlüssig zusammen.


    Dieser Thriller macht einen nachdenklich und erschüttert. Das Problem ist längst erkannt und auch die Gefahren sind wohl ziemlich offensichtlich, aber die, welche mit Plastikgeschäfte machen, haben keine Skrupel. Bei ihnen überwiegt die Geldgier. Aber auch wir Verbrauchen greifen ja immer wieder zu den so bequemen Plastikartikeln und sorgen so dafür, dass die Müllberge und damit die Verschmutzung der Umwelt weiter zunehmen.


    Mir hat dieser spannende Thriller gut gefallen.


    10/10

    ASIN/ISBN: 3757700848


    Jean Jacques Bénazet ist mit Frau und Sohn Edouard nach Baden-Baden gekommen, um seine Visionen umzusetzen. Er will, dass der Ort zum Anziehungspunkt für Wohlhabende wird und hat dafür viel investiert. Jahre später kommt die junge Claire Engel mit ihrem Traum nach Baden-Baden. Sie möchte als Croupiere arbeiten. Doch Bénazet bietet ihr einen Job als Garderobiere. Claire nimmt ihn an, gibt aber dennoch ihren Traum nicht auf.


    Dieser historische Roman hat mich von Anfang an gepackt. Der Schreibstil lässt sich toll lesen und die Geschichte ist interessant und spannend.


    Die Charaktere sind lebendig und vielschichtig ausgearbeitet. Die Spielbank in Baden-Baden zieht sehr verschiedene Menschen an. Viele Prominente suchen hier im Sommer Unterhaltung. Aber der Ort zieht auch Spielsüchtige und Kriminelle an.


    Claire ist in Sinzheim aufgewachsen, wo ihre Eltern eine Gaststätte betreiben. Im Hinterzimmer dort hat sie von ihrem Großvater die Spielregeln gelernt. Sie hat eine gute Beobachtungsgabe und wurde auch mit schwierigen Spielern fertig. Nun will sie als Croupiere im Kasino von Baden-Baden arbeiten, doch als Frau hat sie kaum eine Chance. Aber sie gibt ihren Traum nicht auf und nimmt auch Umwege in Kauf. Sie lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen und sieht, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Als sich ihr dann die Chance bietet, zeigt sie, was in ihr steckt. Aber sie hat auch Neider. Zum Glück hält der Sicherheitsbeauftragte Theo Vlissing seine schützende Hand über sie. Theo ist ein sympathischer Mensch, den ganz spezielle Interessen nach Baden-Baden gebracht haben. Dann taucht Claires verschollener Bruder Hermann wieder auf, der ihr aber überhaupt nicht guttut. Aber auch ihr Verehrer George Bedford hat seine Probleme.


    Mir hat dieser spannende und unterhaltsame historische Roman sehr gut gefallen.


    10/10

    Lindas Tochter kam bei einem Unfall ums Leben. Mit dem Moment, da diese Nachricht sie erreicht hat, hat sie den Boden unter den Füßen verloren. Nach einer Weile findet ihr Mann Richard wieder ins Leben zurück. Damit kann Linda nicht umgehen und sie zieht sich nach einer Krankheit auf einen kleinen heruntergekommenen Bauernhof nahe Leipzig zurück, da sie das Mitleid anderer Menschen nicht ertragen kann.


    Diese Geschichte wird aus der Perspektive von Linda erzählt. Somit ist man sehr nahe an ihr dran und kann ihre Gedanken und Emotionen mitverfolgen.


    Der Autorin Daniela Krien hat einen ruhigen und empathischen Schreibstil. Die Charaktere sind feinfühlig und sehr menschlich gezeichnet.


    Linda hat Richard, der zwei Kinder aus der ersten Ehe hatte, kennengelernt und sie haben sich von Anfang an bestens verstanden. Richard hätte nicht unbedingt weitere Kinder gebraucht, doch Linda hat ihm zugesetzt. So kam Sonja zur Welt. Sie bekam kein Geschwisterchen mehr und die Erwartungen Lindas in sie waren enorm. Linda hat ihre Tochter stets mit den Stiefgeschwistern verglichen. Daher setzen ihr neben der unaufhörlichen Trauer auch Schuldgefühle zu. Außerdem erinnert sie in Leipzig alles an Sonja. Daher zieht sie sich auf den Hof zurück. Das Kümmern um die Tiere und die Arbeit im Garten geben ihrem Leben Struktur. Richard besucht sie regelmäßig, aber die beiden finden keinen gemeinsamen Weg. Richard ist lange geduldig, doch dann geht er eine neue Beziehung ein und Linda verspürt sogar Eifersucht. Mit der Zeit findet Linda Kontakte im Dorf. Die Trauer bleibt, aber Linda lernt mit dem Verlust zu leben. Dann muss sie den Hof verlassen und zieht zurück nach Leipzig. Als Richard krank wird, ist Linda für ihn da.


    Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren und jeder geht mit der Trauer anders um. Linda stößt alle von sich und überlässt sich voll ihrem Leid. Tabletten tragen sie durch die Nächte. Am Tag arbeitet sie auf dem Hof, um nicht nachdenken zu müssen. Niemand versteht, dass sie Zeit braucht und nicht weiß, wann sie sich dem Leben wieder zuwenden kann.


    Ein empfehlenswerter Roman, der zeigt, dass jeder nach einem solchen Verlust Zeit braucht, um wieder zurück ins Leben zu finden. Dafür gibt es keine Fristen.


    10/10

    Johanna Schaft, genannt Hannie, ist eine eher schüchterne junge Frau. Sie studiert Jura in Amsterdam und lernt während des Studiums Philine und Sonja kennen. Sie freunden sich an. Doch ihre Zukunftspläne werden durch den Krieg zunichte gemacht. Die Jüdinnen Philine und Sonja dürfen nicht weiter studieren. Um ihren Freundinnen zu helfen, schließt sich Hannie dem Widerstand an. Zunächst übernimmt sie einfache Aufgaben, doch zunehmend wird ihre Arbeit gefährlicher. Aber sie kämpft weiter bis zum bitteren Ende.

    Hannie Schaft ist eine mutige junge Frau, die alles riskierte und die Konsequenzen in Kauf nahm. Man fragt sich unwillkürlich, was man selbst in so einer Situation getan hätte.

    Die Autorin Buzzy Jackson erzählt die Geschichte von Hannie Schaft aus der Ich-Perspektive, so dass man sehr nahe an der Protagonistin dran ist. Der Anfang zieht sich meiner Meinung nach etwas, doch dann nimmt die Geschichte Fahrt auf und wird spannender, aber auch grausamer. Die Anmerkungen der Autorin sowie das Nachwort liefern weitere Informationen über das Geschehen in den Niederlanden in jener Zeit.

    Hannie will Ihren Freundinnen helfen und bringt sie bei ihren Eltern unter. Doch um sie zu schützen, benötigt sie die Unterstützung des Widerstands und übernimmt daher recht einfache Aufgaben. Dann aber wird sie weiter ausgebildet und ist bereit, auch zu töten. Die Männer ließen sich von dem „Mädchen mit den roten Haaren“ bereitwillig einwickeln. Einerseits gefällt mir diese Entwicklung nicht so, aber ich kann auch verstehen, dass sich Hannie radikalisiert, denn Nichtstun ändert ja nichts und die Menschen leiden unter der Besatzung.

    Dieser oft sehr bedrückende Roman ist keine leichte Kost, dennoch hat er mich bewegt und ich habe ihn sehr gerne gelesen.


    10/10