Ich habe einfach mal das erste Kapitel niedergeschrieben. Habe es schon freunden vorgelegt und Meinungen eingeholt. Dennoch möchte ich gerne etwas fachkundigere Meinungen hören. Wenn das Ganze nämlich ziemlicher Humbuck ist, möchte ich es dann doch lieber früher als später erfahren, wenn dann die ganze Mühe umsonst war. Bitte also wie immer eigentlich um ehrliche und ordentliche Antworten. (Kritik der Freunde vor so gut wie keine da. Vielleicht hier und da andere Formulierungen)
Diese Version ist noch nicht überarbeitet. Wollte es nur mal posten, um dann im Urlaub an der Überarbeitung arbeiten zu können, falls es sich überhaupt lohnt.
Kapitel 1
Der Wald – Leben oder Tot
Sie war außer Atem! Kein Sauerstoff gelang mehr in ihren Blutkreislauf, egal wie sehr sie sich dazu Zwang nach Luft zu schnappen. Es war ein schier unüberwindbares Hindernis, über das kein Weg hinüberführte. Es war einfach unmöglich zu Atem zu kommen, geschweige denn das rasende Herz zu besänftigen. Sie merkte wie sie müde wurde, wie ihr die Glieder schmerzten und sich Akzeptanz in ihr breit machte. Eine Akzeptanz, die darüber entscheiden würde, ob Alice lebend aus diesem Wald heraus käme, oder in die Hände derer fallen würde, die sie seit Stunden verfolgen.
Am liebsten wäre sie – Alice Marscha – liegen geblieben und hätte geschlafen, aber genau in diesem Moment wurde sie hellwach. Sie hatte ein Geräusch gehört, konnte aber nicht zuordnen aus welcher Richtung das Geräusch gekommen war. Es klang nach einem vertrockneten Ast. Aber vermutlich war es nur ein Tier, das sich seine Wege im Unterholz suchte.
Kurze Zeit später zerbrach ein weiterer getrockneter Ast, der dem Gewicht der Person der auf ihm stand nicht stand halten konnte. Alice geriet in Panik. Nein! Nicht schon wieder. Ich kann nicht mehr! Komm, raff dich auf. Hau ab! Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gefasst, rollte sie sich zur Seite und stieß sich vom Baum ab, hinter dem sie sich versteckt hatte. Alice nahm alle Kraft auf, die sie entbehren konnte und rannte so schnell sie konnte weg. Jedoch ohne ein Ziel vor Augen. Der Wald war dunkel. Vereinzelt stieß ein schwacher Mondschein das Blätterdach des Waldes und zeigte Alice einen Weg. Ohne zu überlegen rannte sie einfach, sie rannte weg vor ihren Peinigern.
Alles was sie bis jetzt von ihnen erkannt hat, war … Nichts. Absolut Nichts. Sie war nur plötzlich allein. Allein in diesem Wald. Warum hatte Chris ihr das angetan. Witzig ist die ganze Sache schon lange nicht mehr. Schließlich hat er mit Steinen nach ihr geworfen und nicht nur das, er hat auch …
… Ein dumpfer Schrei ertönte und durchdrang die Stille. Kurz drauf fiel Alice zu Boden und landete unglücklich auf ihrem linken Arm. Ein lautes Knacken war in der Stille zu hören, die nach dem Schrei wieder eingekehrt war. Ohne etwas dagegen tun zu können, schossen ihr plötzlich die Tränen über das Gesicht. Es ist vorbei. Warum ist niemand da, der mir helfen kann? Die Situation schien ausweglos und der Schmerz hörte einfach nicht auf. Alice wusste nicht, welche Stelle sie zuerst begutachten sollte. Die Verletzung am Oberschenkel die ihr durch einen Messersticht hinzugefügt worden ist, oder den nur noch schlaff herunterhängenden linken Arm. Was auch immer, es war zu spät. Aber es könnten doch wenigstens die Schmerzen aufhören, wenn ich nun schon sterben muss.
Direkt vor ihr baute sich eine durch die Dunkelheit geschützte Gestalt auf, die den Arm nach ihr ausstreckte. Um Himmels Willen! Wo bin ich nur gelandet. Nein! Lass das! Lass mich in Ruhe! Hilfe! Nichts. Niemand kam ihr zur Hilfe. Sie war komplett auf sich allein gestellt und konnte nach den bisherigen Strapazen keine Gegenwehr mehr leisten. Sie fiel in eine Art ‚Trauma‘, das ihr ermöglicht einfach abzuschalten und die Schandtaten über sich ergehen zu lassen, die sich wer auch immer das ist einfallen lässt. Doch ein Tritt in die Bauchgegend riss Alice wieder aus dem ‚Trauma‘ und ließ sie wieder klar denken. Doch statt sich zu krümmen und in der Schutzhaltung zu verharren, breiteten sich enorme Kräfte in ihr aus und gaben Alice ein Gefühl von Macht. Womöglich ein letzter Anflug von den verbleibenden Kraftreserven.
Doch die Gestalt war noch immer vor ihr und beute sich zu ihr herunter. Anscheinend war er verwirrt, weil Alice keinen Ton mehr von sich gab. Weder einen Schrei, noch sonst ein Geräusch, das ihn hätte ermuntern können weiter zu machen und ihn in seiner Macht zu bestätigen, die er nun über sie hatte. Jedoch wurde er unaufmerksam, sodass Alice, die ihren ganzen Mut zusammen nahm, ihn so gut es ging einen gezielten und festen Tritt in den Genitalbereich gab, der ihn aus dem Gleichgewicht brachte und nach hinter hinüber fallen ließ. Das Geräusch, was du seinen Aufschlag, zu hören war, verriet das sich der Mann, das stand fest, verletzt haben musste. Gerade griff sie nach einem neben ihr liegenden Ast und schwang ihn durch die Luft, ehe er auf die Gestalt niederprasselte. Der Wand wandte sich vor Schmerzen und ließ Alice aus den Augen.
Sie erkannte die Gelegenheit und begann ihre Beine in die Hand zu nehmen und so schnell wie irgend möglich davon zu laufen. Im Gegensatz zum Rest des Waldes, wurde er an dieser Stelle zunehmend lichter. Sie war sich erneut nicht sicher, ob die Richtung, in die sie gerade lief auch die richtige ist.
Eigentlich war es ihr egal. Sie war geflüchtet. Vor wem auf immer. Sie wurde beinahe aufgeschlitzt von einer Gestalt dessen Gesicht sie nicht einmal erkennen, geschweige denn sehen konnte, weil der Wald so dunkel war. Dann war sie diesem Kerl entwischt, der wohl oder übel auch hätte ihr Freund sein können, der plötzlich verschwunden war.
Während Alice davon lief, richtete sich der Mann wieder auf. Erst verweilte er auf alle Vieren, ehe er sich wieder hinstellte um seinem Gegenüber in die Augen zu sehen. Mittlerweile sind einige Stunde verstrichen, in denen die beiden Männer die junge Frau verfolgt, oder besser gesagt gejagt haben. Der Mondschein durchdrang das Blätterdach und einzelne Strahlen wurden von den Augen der Männer reflektiert. Bis auf eine mit Punkten durchsetzten, gelben Iris mit weit geöffneter tiefschwarzer Pupille konnte man weiterhin nichts von den Männern erkennen.
Noch völlig in ihren Gedanken über ihre Flucht gefangen, lief Alice auf eine an das Waldgebiet angrenzende, im Osten liegende Straße. Aber in der Dunkelheit war es dem herannahenden Autofahrer unmöglich gewesen Alice rechtzeitig zu sehen und zu reagieren. Dennoch trat er so fest er nur konnte auf die Bremse und verhinderte so, dass er sie gnadenlosen überfahren hätte.
Trotzdem war ein Zusammenprall unvermeidbar und somit fuhr er Alice an. Zuerst berührte der Ford Escort mit der Motorhaube die Beine der Frau, die durch die Kraft geradewegs vom Boden gelöst und in die Luft geschleudert wurden. Kopfüber voraus schlug Alice mit dem Gesicht auf die Windschutzscheibe des Wagens auf und blieb regungslos auf dem Auto liegen.
Sofort stieg der Fahrer des Escort aus dem Wagen, rief den Notruf und leistete erste Hilfe. Minuten später traf der Rettungswagen mit dem Notarzt ein. Immer noch lag Alice bewusstlos auf der Straße. Währenddessen bildete sich hinter dem Escort ein beachtlicher Stau, der so zu dieser frühen Stunde nicht zu erwarten gewesen wäre. Wie immer wenn es etwas zu sehen gibt, bremsen Schaulustige ab und versuchen sich ein Bild zu machen. Häufig auf Kosten der Opfer. Kurze Zeit später traf auch die Polizei ein, die den Verkehr regelte und versuchte Alice vor den Blicken der vielen schaulustigen Autofahrern zu schützen.
Was allerdings niemand auf der zum Wald gewandten Seite getan hat. Dort standen ganz unbekümmert die beiden Männer, die durch den Schutz der Dunkelheit des Waldes nichts zu fürchten brauchten – zu mindestens noch nicht, denn die Polizei wird umgehend einen Suchtrupp zusammenstellen und nach dem Freund der Frau suchen. Erschöpft von den Strapazen der Nacht kehrten die beiden dem Tumult auf der Straße den Rücken und zogen sich in die Tiefen des Waldes zurück.