Beiträge von scarlett_ohara

    Als Leilas Mutter stirbt, ist sie ganz allein und flüchtet sich in die Welt des Internets. Sie entdeckt ein Philosophie-Forum namens Red Pill. Über dieses lernt sie den mysteriösen Adrian kennen, den Betreiber des Forums, der von allen Mitgliedern verehrt wird. Eines Tages vermittelt Adrian Leila den Kontakt zu Tess, einer jungen Frau mit einer unheilbaren Krankheit, die an und für sich nicht lebensbedrohlich ist, aber ihre Lebensqualität stark einschränkt. Deshalb hat Tess den Wunsch hat zu sterben. Weil sie aber ihren Freunden und ihrer Familie keinen Kummer bereiten will, hat sie einen Plan entwickelt, wie sie sich das Leben nehmen kann, ohne diese unglücklich zu machen. Sie will untertauchen und sich in aller Stille umbringen, während Leila virtuell ihre Identität übernehmen soll.


    Die Grundidee dieses Romans fand ich eigentlich sehr interessant, aber leider wurde diese nicht gut umgesetzt. Ich habe mich wirklich bemüht, dieses Buch komplett durchzulesen. Immer wieder habe ich neuen Anlauf genommen, doch es hat alles nichts genutzt. Das Buch hat mich derart gelangweilt und teilweise eingeschläfert, dass ich es letztendlich doch aufgegeben habe.


    Die Autorin versteht es leider überhaupt nicht, einen Spannungsbogen aufzubauen. Die Protagonistin Leila bleibt total farblos. Sie ist mir durchweg unsympathisch geblieben. Sie kommt ziemlich hochnäsig daher und nervt mit ihrer "Allwissenheit". Zudem wird so viel herumgeschwafelt in diesem Buch, dass man es einfach irgendwann nicht mehr ertragen kann. Und irgendwie passiert auch nichts wirklich Interessantes. Es fehlt komplett an Spannung und Dramatik. Das Ganze erinnert eher an einen nüchternen Bericht als an einen Roman mit Emotionen und Charakteren mit Tiefgang.


    Warum dieses Buch als Thriller kategorisiert wurde, ist mir ein absolutes Rätsel. Für Krimi- und Thrillerfans ist dieses Buch m.E. in keiner Weise geeignet. Da dieses Buch viel mehr verspricht als es hält, gibt es leider nur einen mickrigen Punkt.

    Ich bin seit einiger Zeit Vegetarier. Damit komme ich sehr gut klar und trage mich immer öfter mit dem Gedanken, mich nur noch vegan zu ernähren. Aus diesem Grund habe ich für dieses Buch entschieden, zumal Herrn Hildmann ja der Ruf eines "Vegan-Papstes" vorauseilt.


    Das Buch macht auf den ersten Blick einen sehr guten und ansprechenden Eindruck. Es ist gut geschrieben, die Abbildungen sehen lecker und gesund aus, und sie machen sofort Appetit. Auf Anhieb gut hat mir das Stufen-System gefallen: Herr Hildmann unterteilt seine Rezepte in 3 Stufen:
    Stufe-1-Rezepte sind kohlenhydratarm
    Stufe-2-Rezepte dagegen haben einen höheren Kohlenhydratanteil und
    Stufe 3 – vegane Schlemmerstufe!


    Beim Durchblättern der Rezepte erschienen sie mir alle durchaus einfach nachzukochen, was für mich sehr wichtig ist, da ich nicht gerade die begnadete Superköchin bin. Zudem habe ich auch nicht soviel Zeit zum Kochen, da ich in Vollzeit berufstätig bin und auch noch 2 Stunden tägliche Fahrtzeit dazukommen. Da kamen mir die im Buch enthaltenen Tipps "Jede Minute zählt – so schnell kann man kochen" und "Wie du mit einfachen Schritten Zeit sparst" geradezu wie gerufen.


    Also wollte ich mich frisch ans Werk begeben, aber....


    Jetzt kommt das große ABER: Ich wohne auf dem Land, und da ist man mittlerweile in unserem Supermarkt ganz gut auf vegatarische Bedürfnisse eingestellt. Aber vegane Zutaten? Fehlanzeige! Weder Agavendicksaft noch Biomargarine oder Haselnussmus und veganes Vanille-Proteinpulver sind im Warenangebot enthalten (beim Vanille-Proteinpulver stand im Rezept dazu der Hinweis "Internet", d.h. das müsste ich Gott weiß wo erst mal bestellen; das gibt bei mir einen fetten Minuspunkt). Wenn ich also für die Zutaten erst einmal zig Kilometer fahren muss, macht das Ganze für mich keinen Sinn mehr. Das kostet ja mehr als die Zeit, die man ja eigentlich einsparen will.


    Ich konnte also keines der zugegebenen verführerischen Rezepte nachkochen; insoweit ist dieses Kochbuch für mich leider absolut ungeeignet. Insofern kann ich auch keine geschmackliche Beurteilung abgeben. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass Großstadtbewohner weniger Probleme mit der Beschaffung haben werden. Und für die scheint dieses Buch auch eher gemacht zu sein.


    Aus diesem Grunde gibt es von mir auch nur eine durchschnittliche Bewertung.


    5 Eulenpunkte

    Furia Salamandra Faerfax (wow, was für ein Name!) lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder zusammen in einem grossen Anwesen; die Mutter ist bei der Geburt des Bruders verstorben. Ihr Vater verwaltet eine riesige Bibliothek. Und Bücher sind auch Furias große Leidenschaft. Sie liest sehr viel (sogar im Traum), insbesondere die Werke von Siebenstern, dem Lieblingsaurtor ihre Mutter, und sie kommuniziert über ein altes Buch mit ihrem Vorfahren Severin, der vor über 200 Jahren gelebt hat. Doch dann wird sie plötzlich in ein lebensgefährliches Abenteuer verwickelt. Und um ihren Bruder und den Bestand der Bücher dieser Welt zu retten, muss sie nach Libropolis reisen, der geheimen Stadt der Bücher. Dort findet sie endlich ihr Seelenbuch, mit dessen Hilfe sie über magische Kräfte verfügt. Doch dann muss sie sich dem alles entscheidenden Kampf stellen gegen andere mächtige Bibliomanten.


    Schon die ersten Sätze ziehen den Leser in den Bann dieses Buches. Kai Meyer erschafft ein Paradies für Bibliophile mit Buchstaben, die selbstständig sich zu Worten formen, mit lebenden Origamis sowie einem Schimmelrochen als natürlichem Feind der Bücher. Kai Meyer beschreibt die riesige Bibliothek des Vaters von Furia so plastisch, dass man fast meint, den Geruch der Bücher wahrnehmen zu können. Ein Lesesessel und eine Leselampe werden zu heimlichen kleinen Helden. Und es gibt jede Menge Gestalten, die aus ihren Büchern herausgefallen sind, sog. Exlibris.


    Der Autor hat wirklich eine tolle Fantasie. Ich bin immer wieder beeindruckt, was für Ideen er entwickelt. Allerdings habe ich auch einen Kritikpunkt. Wie so oft bei Zeitreisegeschichten gibt es auch hier meiner Meinung nach doch so ein paar kleine Logikfehler, wenn man mal versucht, das Ganze nachzuvollziehen. Das schmälert für mich den Genuss des Buch dann doch etwas.


    Ein grosses Plus ist für mich die Aufmachung des Buches. Der Schutzumschlag ist wunderschön gestaltet mit der goldenen Schrift auf schwarzem Grund, dem angedeuteten Globus und den beiden Origami-Vögeln. Und besonders gelungen finde ich das beigefügte Lesezeichen mit dem Schrifftzug "Libropolis", das genau so aussieht wie das im Buch beschriebene Lesezeichen, das als Eintrittskarte für die geheime Stadt der Bücher gilt. So bezieht man den Leser noch mehr in die Geschichte ein.


    Fazit: Wenn man bereit ist, sich auf diese Geschichte einzulassen und sich nicht zu sehr über die Logikfehler ärgert, kann man mit der Lektüre dieses Buches nichts falsch machen.

    Die Kurzbeschreibung des Buches klang wirklich vielversprechend, und deshalb habe ich es mir auch gekauft. Zudem spielt es noch in einer meiner absoluten Lieblingsstädte: Paris. Leider war es dann sehr enttäuschend. Ich habe mich bis zur Hälfte durchgequält, aber dann habe ich aufgegeben und das Buch abgebrochen. Es war absolut langweilig. Und die mannigfachen Beschreibungen der Stadt Paris sind einfach viel zu langatmig. Und es passiert nicht wirklich viel. Schade, man hätte wirklich mehr aus diesem Thema machen können. Ich kann also leider nur vom Erwerb des Buches abraten.


    1 Eulenpunkt

    Wow, was für ein zauberhaftes Buch! Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen, weil ich nicht aufhören konnte. Und so will ich denn auch schnell die Rezension schreiben, solange es noch in meinem Kopf nachhallt.


    Dieses Buch erzählt zwei Geschichten in zwei verschiedenen Zeitebenen. Beide Male heissen die Hauptfiguren (Joh)Anna und Phil(ipp); nur einmal findet das Geschehen 1883 und einmal in der Gegenwart statt.
    Im Jahre 1883 sind Johanna, Tochter aus gutem Hause, und Philipp, Maler und Bildhauer, sehr ineinander verliebt. Doch Johanna ist Leonhard versprochen, dem Sohn eines guten Freundes ihres Vaters. Und zu allem Unglück will die Familie nach Amerika auswandern, weil die Geschäfte in Deutschland sehr schlecht gehen. Johanna geht mit an Bord der "Cimbria", mit einem Blumentopf mit einer weissen Rose als einzige Erinnerung an Philipp. Doch das Schiff sinkt, und kaum jemand überlebt das Unglück. Philipp erschafft eine Statue: einen Engel mit einer Rose in der Hand, der die Züge seiner verstorbenen, geliebten Johanna trägt.
    Eben jene Engelstatue entdeckt Anna auf dem Friedhof. Diese ist umgeben von weissen Rosen, und sie zieht Anna magisch an.Sie beginnt, den Rosenengel zu zeichnen, der ihr sogar ziemlich ähnlich sieht. Dabei nimmt sie zum ersten Mal seit einem Jahr wieder ihre Zeichenutensilien zur Hand. Denn vor einem Jahr ist ihre ältere Schwester Ruth bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Anna gibt sich selbst die Schuld an diesem Unfall, denn Ruth war unterwegs, um sie abzuholen, da sie den Bus verpasst hat. Diese Schuldgefühle nehmen ihr jede Kraft zum Leben. Und unbewußt wird sie immer mehr zu Ruth, um ihrer Familie die tote Tochter zu ersetzen; sie hat sogar Ruths Freund Leon "übernommen" und ihre langen Haare abgeschnitten. Doch dann begegnet sie Phil am Rosenengel und erfährt von der Geschichte der unglücklichen Liebe des Bildhauers. Phil jobbt neben seinem Studium als Friedhofsgärtner, und er hat die weissen Rosen am Fusse des Engels gepflanzt. Er besitzt sogar ein kleines Büchlein mit Rosengedichten. Anna verliebt sich in ihn, doch sie will es nicht wahrhaben. Vielmehr versucht sie, ihre Rolle als Ruth weiterzuspielen und ihre Beziehung mit Leon weiterzuführen. Phil erhält unterdessen die Chance, ein halbes Jahr in England zu studieren.
    Doch dann stösst Anna zufällig in einem Museum auf die Geschichte der "Cimbria" und entdeckt ein Foto von Auswanderern, auf dem auch Johanna mit der weissen Rose zu sehen ist. Und ihr wird klar, dass sie endlich ihr Leben leben muss, wieder zu Anna werden muss und vor allen Dingen Phil wiederfinden muss.


    Das Ganze ist wirklich wunderschön von der Autorin erzählt. Man kann diese traurige Stimmung im Elternhaus von Anna förmlich spüren. Diese Geschichte entwickelt einen starken Sog, dem sich der Leser nicht entziehen kann. Dazu hat Frau Wilke an den Anfang jeden Kapitels ein Rosengedicht gestellt; eine ganz tolle Idee. Diese wunderschönen Gedichte fügen sich nahtlos in die Geschichte ein und unterstreichen die spezielle Poesie dieses Buches. Und ein grosses Kompliment an die Gestalterin des Bucheinbandes. Das ist wirklich sehr gelungen und passt fantastisch zu diesem Buch. Die Buchdeckel werden von Rosen geziert, und vorne sieht man dazu die Engeslsstatue mit der Rose in der Hand. Dazu gibt es einen transparenten Schutzumschlag, auf dem der Engel noch einmal seitenverkehrt abgebildet ist, so dass sich die beiden Engel beim Anlegen des Umschlages anschauen, Das spiegelt wunderbar die zwei Zeitebenen des Buches wieder.


    Ausserdem finde ich es sehr interessant, dass es die Cimbria und ihren Untergang wirklich gegeben hat. Und wenn ich mal in Hamburg sein sollte, werde ich mir dann bestimmt das Auswanderer-Museum mal anschauen.


    Einen klitzekleinen Kritikpunkt hätte ich dann doch noch: es wird von der Autorin zum Schluss nicht aufgelöst, ob es zwischen Johanna und Anna doch eine verwandschaftliche Beziehung gibt, was aufgrund der Ähnlichkeit zwischen Anna und dem Engel ja irgendwie angedeutet wird. Das würde ja dann bedeuten, dass Johanna unter den wenigen Überlebenden des Untergangs der "Cimbria" gewesen wäre. Aber vielleicht gibt es ja noch ein weiteres Buch, in dem Johannas Geschichte weitererzählt wird. Fände ich toll.


    Zusammenfassend gibt es von mir eine absolute Kaufempfehlung für dieses Buch. Ich hatte aufgrund der Leseprobe doch ein bißchen was anderes erwartet, bin aber trotzdem komplett überwältigt worden. Und damit ist auch bewiesen, dass es nicht nur etwas für Jugendliche ist, sondern auch für junggebliebene Erwachsene, die eine gute Geschichte zu schätzen wissen.


    Volle Punktzahl!

    Ich habe mich sehr gefreut, dass es eine Fortsetzung von "Chocolat" gibt, welches damals ein absolutes Lieblingsbuch (und natürlich auch Film) war. Dass es sich jedoch schon um den 3. Teil handelt, war mir nicht bewußt. Der 2. Band "Himmlische Wunder" ist leider komplett an mir vorbei gegangen. Das war aber für das Verständnis dieses Buches Gott sei Dank nicht so hinderlich; es reichte, "Chocolat" gelesen zu haben, auch wenn es ab und an Verweise auf das zweite Buch gab.


    Vianne kehrt nacht 8 Jahren auf einem Hausboot in Paris zusammen mit Roux und ihren Töchtern Anouk und Rosette in das Dorf Lansquenet zurück, in dem sie einst eine "magische" Chocolaterie betrieben hat. Ein Brief aus der Vergangenheit von ihrer inzwischen verstorbenen Freundin Armande fordert Vianne auf, Lansquenet zu besuchen. Dort angekommen, trifft sie auf ein stark zerstrittenes Dorf. Und ausgerechnet ihr alter Feind, der Priester Reynaud, scheint dafür verantwortlich zu sein. Es gibt nämlich einen großen Konflikt zwischen Muslimen und Christen, der sogar in einem Brand der muslimischen Schule gipfelt. Der Sündenbock ist schnell gefunden: Reynaud, der daraufhin von einem Schlägertrupp angegriffen wird.


    Sofort nach ihrer Ankunft versucht Vianne in ihrer unnachahmlichen Art, Kontakte zu beiden Seiten zu knüpfen und zwischen den Gegnern zu vermitteln. Aber wird es ihr gelingen, den Frieden im Dorf wiederherzustellen?


    Das Buch hat natürlich einen ganz aktuellen Bezug zu den weltweiten Konflikten zwischen Christen und Muslimen und ist ein Aufruf zu mehr gegenseitiger Toleranz. Es ist somit auf der einen Seite sehr gesellschaftskritisch. Andererseits ist es aber wie in "Chocolat" erneut die wunderbar "blumige" Sprache der Autorin, die mich begeistert hat. Sie nimmt den Leser quasi direkt mit in das Dorf Lasquenet. Man sieht die Charaktere förmlich vor sich und kan den Duft der Pfirsiche riechen.


    Sehr gut passend dazu ist meiner Meinung nach auch der sehr schön gestaltete Umschlag des Buches mit seinen stilisierten Pfirsichen. Da hat man wirklich mal etwas geschaffen, was ganz hervorragend auf den Inhalt abgestimmt ist (bezieht sich auf die gebundene Ausgabe).


    Fazit: eine absolute Leseempfehlung! Daumen hoch! Und vielleicht geht die Geschichte ja irgendwann noch mal weiter...

    Zum Inhalt:


    Die 15jährige Vanessa hat ihr Ziel erreicht: sie wird an der New Yorker Ballettakademie angenommen. Doch gleich zu Anfang wird klar, dass es ihr gar nicht so sehr ums Tanzen geht. Sie sucht vielmehr nach ihrer älteren Schwester Margaret, die ebenfalls an der Akademie studiert hat, jedoch vor 3 Jahren spurlos verschwunden ist. Angeblich sei sie einfach davongelaufen. Das kann und will Vanessa nicht glauben. Und so macht sie sich daran, neben ihrem normalen Tagesablauf, der von harten Tanzproben und Schulunterricht geprägt ist, das Rätsel um Margaret zu lösen. Unterstützt wird sie dabei von ihren Freunden Steffie, Blaine, TJ und Elly. Doch sie ahnen nicht, in welch tödliche Gefahr sie sich dabei begeben. Als Vanessa dann auch noch die Hauptrolle in demselben Stück bekommt, für die auch einst ihre Schwester vorgesehen war, eskalieren die Ereignisse. Immer, wenn sie ihre Rolle probt, versucht eine geheimnisvolle Macht, Besitz von ihr zu ergreifen. Und wie es aussieht, sind alle ehemaligen Hauptdarstellerinnen der letzten Jahre dieser Macht bereits zum Opfer gefallen.


    Meine Meinung:


    Dieses Buch vereint auf eine ganz neue Weise das klassische Tanzen mit Fantasyelementen. Das ist der Autorin in meinen Augen auch sehr gut gelungen.Sie nimmt das "sich im Tanzen verlieren" wörtlich und zieht auch so den Leser in den Sog dieses Buch mit hinein. Der Schreibstil ist sehr angenehm, und man spürt die Begeisterung der Autorin für das Ballett in jeder Szene. Die Tanzsequenzen werden so anschaulich beschrieben, dass die Bilder dazu quasi direkt vor den Augen des Lesers entstehen. Die Protagonistin kommt sehr sympathisch herüber, wenn auch manchmal ein bißchen naiv und blauäugig, was allerdings angesichts ihres Alters auch nicht sehr verwundert. Dasselbe gilt auch für ihre Freunde. Die Spannungskurve der Geschichte geht bis zum Ende steil bergauf. Aber dann endet das Buch mit einem ganz fiesen Cliffhanger. Und es ist klar, dass es noch mindestens eine Fortsetzung geben muss.


    Aber es gibt auch Kritikpunkte. Die Autorin benutzt sehr oft Fachbegriffe des Balletts, ohne diese näher zu erkären. Für "Laien", ist es schwierig, insbesodere die Bewegungen der Tänzer(innen) nachzuvollziehen. Ein kleiner Anhang, in dem diese Begriffe erläutert werden, wäre hier schon angebracht gewesen, um mühsames Recherchieren, z.B. im Internet zu ersparen.


    Ausserdem stellt sich unweigerlich die Frage, warum niemandem vorher aufgefallen ist, dass immer wieder Tänzerinnen an der Akademie verschwinden, die dazu noch über viele Gemeinsamkeiten verfügen. Aber sei es drum.


    Sehr gelungen hingegen finde ich das Cover. Es ist einfach wunderschön. Die Tänzerin auf Spitze, mit wallendem roten Haar und einem Kleid aus roten Blüten, die sich langsam von ihr lösen. Aber im Hintergrund diese bedrohlichen Schatten. Dieses Bild gibt die ganze Atmosphäre dieses Buches perfekt wieder. Und die Schatten und die Blütenblätter findet man auch unter dem Schutzumschlag auf den Buchdeckeln wieder. Einfach genial.


    Fazit:


    Ein absolut empfehlenswertes Buch für jemanden, der sich auf die Symbiose von Tanz, Magie und Fantasie einlassen kann und möchte. Wer jedoch nichts für´s Ballett übrig hat und sich seinem Zauber entzieht, der sollte die Finger von diesem Buch lassen. Ich jedoch freue mich schon sehr auf eine Fortsetzung, denn ich möchte unbedingt wissen, ob es Vanessa gelingt, ihre Schwester und die anderen verschwundenen Tänzerinnen wieder zum Leben zu erwecken.

    Zum Inhalt:


    Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein müssen diesmal eine Serie von Morden aufklären, bei denen die Opfer einfach wahllos ausgesucht zu sein scheinen. Oder doch nicht? Wo ist die Verbindung? Alle Opfer sind dem Anschein nach ganz normale Bürger, die keine Feinde haben. Und doch sieht es fast so aus, als habe der Mörder, der immer einem Scharfschützengewehr zuschlägt, ein System. Doch wie sieht das aus? Dann ergibt sich eine Spur, die in ein Krankenhaus führt. Und dort zu einem konkreten Fall, in es um eine Organtransplantation geht. Es offenbaren sich menschliche Abgründe, und eine Tragödie kommt ans Licht, die sprachlos macht...


    Meine Meinung:


    Ich habe mich sehr auf diesen 7. Fall für das sympathische Ermittlerduo Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein gefreut. Diese Reihe gehört zu meinen Lieblingskrimis, da ich die Protagonisten sehr sympathisch finde und die Fälle durchweg spannend sind, ohne dass zu viel Gemetzel und Blutvergießen stattfindet. Und die Fälle haben immer einen Bezug zu aktuellen Themen; so auch diesmal das Thema Organspende.


    Allerdings ist die Autorin meiner Meinung dieses Mal in allen Belangen ein wenig übers Ziel hinweg geschossen. Da ist zum einen die Person Pia Kirchhoff. Der Leser weiß, dass sie eine sehr engagierte Polizistin ist, die oft genug Privates hinter ihrem Job anstellt. Aber dass sie in diesem Buch sogar ihre Flitterwochen für die Aufklärung der Morde opfert, scheint mir doch sehr übertrieben und lebensfremd. Berufliches Engagement ist ja schön und gut, aber nur bis zu einem gewissen Grade. Niemand ist unersetzlich; das sollte auch Frau Kirchhoff irgendwann mal begreifen. Und deshalb hielt sich meine Sympathie für sie dieses Mal echt in Grenzen.


    Zum anderen hatte ich dieses Mal wirklich große Probleme, all die auftretenden Personen auseinanderzuhalten. Frau Neuhaus präsentiert so viele Verdächtige in diesem Buch, dass es für mich total unüberschaubar wurde. Zu allem Übel waren die auch noch teilweise miteinander verwandt, so dass oft gleiche Nachnamen auftauchten. Ich musste sehr häufig zurückblättern, um nachzugucken, wer das denn jetzt nochmal war und in welchem Verhältnis stand zu den anderen Personen stand. Das hat den Lesegenuss stellenweise doch sehr geschmälert.


    Gelungen hingegen fand ich, wie die Autorin mit dem Thema Organspende umging. Ich denke, dass sie sich da hat inspirieren lassen von den Skandalen, die sich vor einiger Zeit ereignet hatten, wo Krankenakten manipuliert wurden, um bestimmte Patienten an die Spitze der Transplantationslisten zu setzen.
    Ohne jetzt zu viel verraten zu wollen, kann man sagen, dass dieser fiktive Fall auch nicht dazu führen wird, dass mehr Leute einen Organspendeausweis ausfüllen werden. Ich selbst übrigens auch nicht. Solange Geld die Welt regiert und scheinbar auch Leben kaufen kann, habe ich kein gutes Gefühl bei der Sache. Es ist doch ein unerträglicher Gedanke, dass nicht genug für einen Patienten getan wird, nur weil jemand auf dessen Organe wartet. Der Skandal ist natürlich für die betroffenen Kranken, die dringendst ein Spenderorgan benötigen, der Super-Gau gewesen, weil die Zahl der potentiellen Spender noch weiter gesunken ist. Aber ich weiß auch nicht, wie man das verlorengegangene Vertrauen wieder herstellen kann? Bei mir überwiegen da einfach die Zweifel. Und bei Frau Neuhaus offensichtlich auch.


    Fazit:


    Leider nicht so stark wie viele der Vorgängerbücher. Trotzdem immer noch ein solider Krimi mit einem sehr aktuellen und kontrovers diskutiertem Thema.

    Zum Inhalt:


    Luna ist siebzehn Jahre alt und lebt in London. Allerdings in einem London der Zukunft, in der die NUN, die Neuen Vereinten Nationen, das Sagen haben. Die Technik ist soweit fortgeschritten, dass nahezu alle Aktivitäten nur noch virtuell stattfinden. Um die Kommunikation miteinander und das Eintauchen in die virtuellen Welten zu vereinfachen, besitzt fast jeder ein Implantat, nur Luna nicht. Sie ist eine sogenannte Verweigerin, weil sie ihrer ihrer Großmutter „Nanna“ versprochen, sich keines einsetzen zu lassen, da ihre Mutter Astra in einem Online-Spiel gestorben ist, als sie selbst noch sehr klein war,
    Die Kontrolle über die Technik und diese Welten besitzt die Firma PareCo. Und eben dieses Unternehmen will Luna für sich gewinnen. Zu ihrer eigenen Überraschung wird sie zu einem Eignungstest eingeladen, den sie auch mit Bravour besteht. Dabei lernt sie Gecko kennen, einen begabten Hacker, in den sie sich verliebt. Gemeinsam sollen sie auf einer Insel vor Südafrika, die PareCo gehört, als Programmierer arbeiten. Doch dann verschwindet Gecko spurlos. Und die Zweifel, die er in Luna in Bezug auf die wahren Machenschaften und Ziele von PareCo geweckt hat, verstärken sich...



    Meine Meinung:


    Die Leseprobe hatte mich wirklich vom Hocker gehauen. Das fing direkt sehr interessant an. Und das Buch hat über weite Strecken auch gehalten, was ich mir davon versprochen habe. Die Autorin hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil und baut schnell einen Spannungsbogen auf, der auch bis zum Ende anhält. Es fiel mir wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Protagonistin ist in meinen Augen sehr authentisch und sympathisch. Auch die anderen Charaktere sind ganz gut gezeichnet, verblassen allerdings ein wenig neben der Hauptperson. Da hätte man ein wenig mehr draus machen können. Insbesondere die Figur des „bösen“ Dr. Rafferty als Lunas direkter Gegenspieler wäre durchaus ausbaufähiger gewesen.


    Die Idee hinter diesem Buch fand ich wirklich genial und faszinierend. Als Leser ertappt man sich immer wieder dabei, sich zu fragen, ob das tatsächlich einmal Wirklichkeit werden könnte. Eine sehr erschreckende Vision, die aber vielleicht gar nicht mal so abwegig zu sein scheint.


    Womit ich mich allerdings etwas schwer tat, waren die Beschreibungen der technischen Details, die ich teilweise nicht wirklich verstanden habe. Die Schilderung der virtuellen Welten war für mich dann manchmal doch etwas zu hoch. Und wie das mit dem „Shacken“ funktioniert, habe ich immer noch nicht richtig kapiert. Aber zum Glück war das für die Geschichte auch nicht so entscheidend.


    Einziger Kritikpunkt an der Story ist vielleicht das Ende. Es kam irgendwie so plötzlich und hat mich doch etwas unbefriedigt gelassen, zumal man nicht wirklich von einem Happy End sprechen kann. Es soll sich ja um einen Einzeltitel handeln, aber es gäbe durchaus noch Potential, um die Geschichte weiter zu spinnen.


    Was mich hingegen sehr begeistert hat, ist das tolle Cover. Dieses kaleidoskopähnliche Bild passt doch hervorragend zu den unterschiedlichen Welten im Buch. Zudem sind die Farben sehr schön und wenn man das Cover hin und her bewegt, schimmert es auch noch wunderschön.


    Auch sehr gut gefallen haben mir die Gedichte bzw. Sprüche, die den Beginn eines jeden Kapitels markieren. Eine sehr schöne Idee.


    Fazit:
    Ein absolut spannendes Buch mit einer faszinierenden Geschichte, die nicht nur Jugendlichen Spaß macht, wenn man bereit ist, über die Technikdetails hinwegzusehen.

    Aysel ist ein 16jähriges amerikanisches Mädchen mit türkischen Wurzeln. Sie will nicht mehr leben, weil ihr Vater vor einigen Jahren einen Jungen erschlagen hat und deswegen im Gefängnis sitzt. Sie lebt jetzt bei ihrer Mutter und deren neuer Familie, sprich Stiefvater und zwei Halbgeschwister. Seit der Tat ihres Vaters fühlt sie sich total allein. Von ihren Mitschülern wird sie ausgegrenzt; hinter ihrem Rücken wird getuschelt. In einem Internet-Selbstmord-Forum lernt sie Roman kennen. Auch er leidet unter einem schweren Schicksalsschlag: er fühlt sich verantwortlich für den Tod seiner kleinen Schwester. Beide beschließen, zusammen zu sterben; am Todestag von Romans Schwester. Doch dann passiert etwas, womit sie beide nicht gerechnet haben: sie verlieben sich ineinander. Und Aysel ist sich gar nicht mehr so sicher, dass sie wirklich sterben will...



    Das Buch hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen. Es ist nicht eine dieser üblichen Teenie-Liebesgeschichten, sondern wesentlich vielschichtiger. Es ist in der Ich-Form aus Aysels Sicht geschrieben, so dass der Leser sich sehr gut mit ihr identifizieren und tief in ihr Seelenleben eintauchen kann. Man kann sehr gut nachvollziehen, woher diese tiefe Traurigkeit in ihr kommt. Sie selbst vergleicht ihre Depression mit einer schwarzen Qualle, die in ihr wohnt und sämtliche Glücksgefühle und alle guten Gedanken auffrisst. Außerdem befürchtet sie, dass auch in ihr das Böse lebt, vererbt von ihrem Vater.


    Zwischen ihr und ihrem Vater herrschte einst eine tiefe Verbundenheit. Sie lebte nach der Scheidung ihrer Eltern hauptsächlich bei ihm. Er lehrte sie u.a., die klassische Musik zu lieben. Umso mehr fühlt sie sich von ihm im Stich gelassen. Bei ihrer „neuen“ Familie fühlt sie sich total allein und baut unbewusst eine hohe Mauer um sich herum auf. Dabei nimmt sie die Liebe ihrer Schwester und ihrer Mutter anfangs gar nicht wahr, sondern empfindet eigentlich das genaue Gegenteil, nämlich, dass sie allen gleichgültig wäre.


    Auch Roman ist sehr tiefgründig beschrieben. Er kann sich nicht verzeihen, dass seine kleine Schwester in der Badewanne ertrunken ist, während er mit seiner damaligen Freundin in seinem Zimmer herumgeknutscht hat. Und er findet es absolut logisch, sich an ihrem Todestag umzubringen. Im Internet-Selbstmord-Forum benutzt er den Nickname „FrozenRobot“, was tief auf sein Gefühlsleben schließen lässt. Seine Gefühle sind wie eingefroren, und er lebt sein Leben mechanisch wie ein Roboter. Seine Mutter sorgt sich sehr um ihn und liebt ihn über alle Maßen. Doch er meint, diese Liebe nicht zu verdienen und ist tatsächlich der Auffassung, dass sein Selbstmord auch das Beste für sie wäre. Er begreift gar nicht, was er ihr damit antun würde.


    Doch dann beginnt diese bittersüsse Liebesgeschichte zwischen Aysel und Roman...


    Es gibt kein richtiges Happy End in diesem Buch. Das hätte aber auch nicht wirklich zu dieser Geschichte gepasst. Die Katastrophe ist zwar erst einmal abgewendet, aber die Gefahr, in der insbesondere Roman noch schwebt, ist weiterhin latent vorhanden.


    Dieses Buch ist ein absolutes Plädoyer für das Leben. Das zeigt auch das Nachwort der Autorin, die selbst einen guten Freund verloren hat. Und dazu passt auch das Buchcover sehr gut mit seinen fröhlichen Farbtupfern.


    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings noch: man erfährt m.E. zu wenig über die Tat des Vaters und dessen Beweggründe. Mich hätte das schon sehr interessiert; allein, um Aysel noch besser verstehen zu können. Und Aysel schafft es leider auch nicht, ihren Vater zu besuchen, bevor die Geschichte endet. Ein Wiedersehen zwischen den beiden hätte ich auch sehr spannend gefunden. Aber das Hauptaugenmerk in diesem Buch liegt halt auf Aysel; insofern kann ich verstehen, dass die Figur des Vaters etwas im Hintergrund bleibt.


    Aber das hindert mich nicht daran, eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch abzugeben. Es ist traurig, aber dann auch wieder hoffnungsvoll und fast heiter. Wirklich eine tolle Geschichte!

    Zum Inhalt:
    Die niederländische Journalistin mit afghanischen Wurzeln Farah Havez recherchiert in einem Fall von Unfall mit Fahrerflucht. In einem Amsterdamer Wald wird ein Junge angefahren und schwer verletzt zurückgelassen. Es gibt keinen Hinweis auf seine Identität. Auffallend ist nur, dass er traditionelle afghanische Mädchenkleidung trägt. Farah erinnert das sofort an ein altes Ritual aus ihrem Geburtsland, bei dem Jungen älteren Männern zugeführt werden – in Mädchenkleidern. Und so ist ihr Interesse geweckt. Sie kommt den Machenschaften eines internationalen Kinderhändlerrings auf die Spur, die sogar nach Moskau, Johannesburg und in höchste politische Kreise führt. Doch dann gerät sie selbst in höchste Lebensgefahr.
    Meine Meinung:
    Die Leseprobe zu diesem Buch hat mir wirklich noch sehr gut gefallen. Das Buch klang spannend, und auch das Thema „Kinderhandel“ fand ich sehr interessant. Auch die Tatsache, dass die Handlung in den Niederlanden spielt, war für mich eher sehr positiv, da ich direkt an der deutsch-holländischen Grenze wohne und mich des öfteren im Nachbarland aufhalte. Also, eigentlich sehr gute Voraussetzungen für einen guten Thriller. Ich habe mich wirklich auf dieses Buch gefreut, doch als ich dann mit dem Lesen begonnen habe, kam leider ziemlich schnell die Ernüchterung.
    Die ersten Kapitel waren noch vielversprechend, aber dann wurde die Handlung leider immer verworrener. Da tauchten so viele Personen auf, dass ich irgendwann den Überblick verloren habe. Und auch die Anzahl der Nebenschauplätze wuchs stetig, was das Ganze auch nicht besser machte. Das alles tat der Spannung überhaupt nicht gut. Das sollte ja eigentlich ein Thriller sein, aber ich habe mich einfach nur noch gelangweilt.
    Ich kam mit dem Lesen nur sehr langsam voran und musste mich immer wieder zwingen, das Buch erneut in Angriff zu nehmen. Ich wollte es wirklich zu Ende lesen, aber irgendwann habe ich dann doch kapituliert. Ich hätte schon früher aufgegeben, aber ich wollte doch unbedingt diese Rezension schreiben.Es wurde aber einfach nicht besser, und so habe ich letztendlich abgebrochen. Die Zeit ist doch viel zu schade, als sie mit einem schlechten Buch zu verbringen. Vor allem, wenn ich sehe, wieviele (hoffentlich bessere!) ungelesene Bücher in meinem Regal noch auf mich warten.
    Der Autor hätte gut daran getan, das Buch um mindestens 200 Seiten zu kürzen. Man hätte wirklich viel, viel mehr aus diesem Thema machen können. So tut es mir leid um die verschwendete Zeit. Und die nächsten beiden Bände dieser Trilogie werde ich sicherlich nicht lesen. Schade!
    Und ich kann wirklich nicht nachvollziehen, dass dieser „Thriller“ auch noch preisgekrönt wurde!

    Zum Inhalt:


    Tori Hershberger ist ein ganz normaler amerikanischer Teenager. Ganz normal? Ja, wären da nicht ihre Posts auf Facebook gewesen, die einen Mitschüler in den Freitod getrieben haben sollen.
    Eine Hetzjagd der Presse auf sie hat begonnen. Ihr Elternhaus wird belagert. Ihr älterer Bruder Jack scheint sie zu verachten und geht ihr aus dem Weg. Ihre Eltern schotten sie ab und haben jegliche Kontaktmöglichkeiten zum Internet unterbunden, indem sie Computer und Smartphone konfisziert haben. Lediglich über ein veraltetes Handy kann sie telefonieren.
    Und genau mitten in der Nacht vor der entscheidenden Gerichtsverhandlung, in der ihr eine mehrjährige Haftstrafe droht, klingelt dieses Handy. Ein unbekannter Anrufer, der sich Andy nennt, gibt vor, rein zufällig ihre Nummer gewählt zu haben. Er erzählt ihr, sich selbst töten zu wollen, falls sie ihm nicht einen einzigen triftigen Grund nennen kann, warum er das nicht tun sollte. Tori muss sich schleunigst etwas einfallen lassen, damit Andy sich nicht, wie angedroht, mit seinem Auto von der Klippe stürzt:



    Meine Meinung:
    Die Leseprobe fand ich noch ganz spannend, und auch die Grundidee hinter diesem Buch fand ich sehr interessant. Doch je weiter ich gelesen habe, desto mehr hat mich dieses Buch enttäuscht.


    Die Protagonistin wirkt zunehmend unsympathischer, ja mehr noch, sie hat mich nur noch genervt. Sie hat anscheinend aus der ganzen Sache nichts gelernt. Tatsache ist, dass ihre Posts und die ihrer angeblichen „Freunde“ ihren Mitschüler Kevin tatsächlich in den Freitod getrieben haben. Und dabei war sie früher einmal richtig gut mit Kevin befreundet. Doch sie erliegt dem Gruppenzwang und beteiligt sich ohne ein schlechtes Gewissen an den fiesen Mobbereien.


    Man hätte jetzt meinen können, dass bei Tori ein Umdenken einsetzt, aber leider Fehlanzeige. Der Einzige, der ihr die richtigen Fragen stellt, ist Jack. Zitat „Tut dir leid, was du getan hast, oder tut es dir leid, dass du deswegen jetzt Ärger hast?“ Das trifft genau den Punkt. Sie bemitleidet eher sich selbst als ihren toten Mitschüler. Es findet kein Einsehen der Tat statt; es ist kein Reifeprozess zu erkennen.


    Absolut unbegreiflich bleibt für mich auch, warum die Eltern so wenig auf das Geschehen eingehen und versuchen, mit ihr Gespräche zu führen, um ihr vor Augen zu führen, wohin bloßes „Mitlaufen“ führen kann. Aber sie scheinen selbst absolut hilflos. Es fällt ihnen nicht mehr ein, als Toris Zugang zum Internet zu unterbinden.


    Und auch das ellenlange Telefonat, das sie mit dem unbekannten Andy führt, kann dieses Buch nicht mehr retten. Es wird immer langweiliger und auch unerträglicher. Tori quatscht und plappert munter weiter vor sich hin; ich hätte sie manchmal einfach nur schütteln können. Zu dem Zeitpunkt hat der Leser auch längst erkannt, wer und was wohl hinter dieser angeblichen Selbstmordgeschichte steckt; das ist einfach zu vorhersehbar.


    Nun bin ich sicherlich nicht die Zielgruppe für dieses Buch. Teenager werden sich vielleicht eher mit Tori identifizieren können. Umso trauriger, wie oberflächlich der Autor an diese Geschichte rangeht. Da gibt es keine Sensibilisierung für das Thema im Umgang mit „Social Media“ und deren Auswirkung auf das reale Leben. Und es hat leider auch keinerlei präventiven Charakter.
    Fazit: ein eigentlich sehr aktuelles und interessantes Thema, das vom Autor aber leider total an die Wand gefahren wird,

    Die beiden jungen Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou von der Zentralen Kriminaldirektion Frankfurt am Main werden an einen Tatort im 14. Stock eines Luxushotels gerufen. Dort wurde das Unternehmerehepaar Klatt in seinem Zimmer durch gezielte Schüsse getötet. Völlig unklar ist jedoch, wo das etwa zehn Jahre alte chinesische Mädchen abgeblieben ist, das die beiden begleitet hatte. Und auch das Motiv für den Doppelmord an dem völlig unbescholtenen Ehepaar liegt komplett im Dunkeln.
    Doch dann läuft Emilia das besagte Mädchen zufällig über den Weg. Es scheint sehr verstört zu sein, spricht aber kein einziges Wort. Die Ermittler fischen weiterhin im Trüben, bis sich der chinesische Geschäftsmann Sun Chang und seine Frau Wu Yuen, angeblich Onkel und Tante des Mädchens, bei der Polizei melden. Doch dann verschwindet Kaylin erneut und schwebt als Tatzeugin in höchster Gefahr. Capelli und Zhou bleibt nicht viel Zeit. Und dann entwickeln sich die Dinge auf einmal in unerwartete Richtungen ...


    Ich hatte mich sehr auf den zweiten Band dieser Serie um die beiden jungen Ermittlerinnen gefreut, da mir der Vorgänger „Siebenschön“ ausnehmend gut gefallen hatte. Auch dieses Buch ist wirklich gut gelungen, auch wenn es von der Spannung her leider nicht mit Band 1 mithalten kann.


    Dieses Buch ist einfach anders. Das liegt zum einen an der asiatischen Note, die hier sehr stark vertreten ist. Chinesen haben so eine ganz andere Lebensart als wir Europäer; deshalb habe ich mich da oft nicht so richtig in die Geschichte hineinversetzen können. Da war einfach vieles sehr fremd und schwer nachzuvollziehen. Das Ganze kam aber Mai Zhou sehr entgegen. Allein durch ihre Sprachkenntnisse und ihre chinesischen Wurzeln war sie hier sehr oft im Vorteil; und deswegen ist ihre Präsenz in diesem Band weitaus stärker als im ersten Teil, der doch eher Emilia Capelli in den Vordergrund stellte.


    Zum anderen wird hier wesentlich mehr auf die Gefühle und Gedanken der beiden Kommissarinnen eingegangen. Der Leser lernt die beiden viel besser kennen. So erfährt man z.B. etwas darüber, wie Emilia ihren ersten Toten im Alter von zehn Jahren aufgefunden hat; gemeinsam mit ihrer damals besten Freundin Mellie, die dieses Trauma jedoch, im Gegensatz zu Emilia, nie verwunden hat. Und die Autorin lässt tief in Mais Seele blicken, wenn sie immer wieder Situationen beschreibt, in denen Mai sich aufgrund ihres Aussehens ausgegrenzt vorkommt, weil sie weiß, was die anderen gerade über sie denken.


    Die beiden Protagonistinnen kommen sehr authentisch und sympathisch daher, und ich finde es sehr spannend, wie die zwei vollkommen unterschiedlichen jungen Frauen sich allmählich einander annähern. Im ersten Band gab es da doch noch eine ziemlich große Distanz. Und ich bin gespannt, wie sich das mit den beiden weiter entwickeln wird. Vielleicht werden sie ja sogar mal richtig dicke Freundinnen.


    Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm und flüssig. Die Beschreibungen sind sehr bildlich; der Leser kann sich wirklich gut in die Szenerie hinein versetzen. Die Erzählweise gefällt mir einfach sehr gut; es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen, auch wenn sich der Spannungsbogen diesmal nicht konstant das ganze Buch über hoch hält, sondern nur sporadisch aufkommt. Gelungen fand ich auch das Einstreuen von chinesischen Weisheiten; das führte zu netten Auflockerungen.


    Fazit: Das Buch ist zwar nicht so spannend wie der Vorgänger, hat aber trotzdem seine Stärken. Und ich bin schon sehr gespannt auf Band Nr. 3.

    Die kurze Inhaltsangabe und vor allem die Leseprobe hatten mich seinerzeit sehr angesprochen. Ich konnte mich sofort in das Buch einfinden und die Geschichte hatte mich schnell in ihren Bann gezogen. Und mit dem "Ermittlerduo", bestehend aus dem Journalisten Jan und seiner platonischen Freundin "Mütze", schien der Autor sehr sympathische Protagonisten geschaffen zu haben. Doch leider hat dieses Buch nicht das gehalten, was ich mir davon versprochen habe.


    Aber der Reihe nach:


    Jan Römer ist Journalist, der von seinem Chefredakteur den Auftrag erhält, einen 27 Jahre alten Fall neu zu recherchieren und einen Artikel darüber zu verfassen. Im Sommer 1986 endete ein Wochenende im Bergischen Land für zwei Mitglieder einer Jugendclique tödlich. Bis heute ist nicht geklärt, was damals wirklich passiert ist. Aber was Jans Chef nicht weiß: Jan war damals selbst unmittelbar von diesen Ereignissen betroffen, als Mitglied eben jener Clique. Zuerst zögert er, diesen Auftrag anzunehmen, da er die Erlebnisse von damals total verdrängt hat. Dennoch sagt er zu und begibt sich gemeinsam mit seiner ehemaligen Kollegin und Freundin Stefanie, genannt Mütze, auf eine Reise in die Vergangenheit.


    Dass es sich hier um Linus Geschkes ersten Krimi handelt, merkt man dem Buch nicht an. Er baut einen guten Spannungsbogen auf und lenkt den Verdacht gekonnt immer wieder auf eine andere Person. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden ins Jahr 1986, die mir sehr gut gefallen haben. Als Kind der 80er fühlte ich mich manches Mal in dieses Jahrzehnt zurückversetzt, in seine Mopeds, in seine Mode und insbesondere in seine Musik. Das ist wirklich sehr authentisch beschrieben.


    Das Buch ließ sich flott und flüssig weglesen. Und bis zum Schluss kann man als Leser nicht sicher sein, was sich damals wirklich ereignet hat und wer für den Tod der zwei Jugendlichen verantwortlich war. Die ganze Geschichte wird am Ende auch schlüssig aufgelöst.


    So weit, so gut. Aber was mir das Lesevergnügen doch ziemlich vermiest hat, ist einfach die Figur des Jan Römer. Ich wurde mit ihm einfach nicht warm, und im Laufe der Handlung wurde er immer unsympathischer. Es beginnt damit, dass er „vergessen“ hat, rechtzeitig einen Urlaubsantrag zu stellen, um den gebuchten Urlaub an der Nordsee mit seiner Ehefrau und seinem Sohn zu verbringen. Zum einen ist das etwas lebensfremd; zum anderen zeigt es doch, dass er nicht mehr allzu viel für seine Familie empfindet. Das kam bei mir sehr negativ an. Hinzu kommen seine erotischen Gedanken, die er zunehmend in Bezug auf seine gute Freundin Mütze und seine großen Jugendliebe Tanja entwickelt.
    Jan führt sich immer noch wie ein Teenager auf. Es kommt mir vor, als würde er nicht wirklich im Leben stehen; ja, man könnte ihn fast einen Träumer nennen. Genau das Gegenteil davon ist Mütze. Sie ist eine sehr pragmatische, bodenständige und starke Frau. Leider kommt sie m.E. in diesem Buch einfach zu kurz. Sie ist die viel sympathischere Figur, der aber leider nicht genügend Platz in diesem Buch eingeräumt wurde.


    Fazit: Ein wirklich gut geschriebener Krimi mit einer spannenden Handlung, aber leider einer sehr unsympathischen Hauptfigur.

    Zum Inhalt:


    Jesse Berg lebt in Berlin und arbeitet erfolgreich im Krankenhaus als Kinderarzt. Sein Privatleben sieht allerdings weniger rosig aus. Er ist frisch geschieden und sieht deshalb seine kleine Tochter Isa seltener als ihm lieb ist. Doch dann bricht seine Vergangenheit, die er am liebsten vergessen würde, mit aller Macht über ihn hinein: Seine Exfrau Sandra wird ermordet und Isa entführt. Die Nachricht, die der Täter für Jesse hinterlässt, führt diesen in die Berge, ins Kinderheim Adlershof: die Hölle seiner Jugend. Und gemeinsam mit der Psychologin Jule, einer Freundin von Sandra, macht er sich auf den Weg nach Garmisch Partenkirchen.
    Jesse hat teilweise nur verschwommene Erinnerungen an die Zeit, die er im Heim verbracht hat. Aber es leben immer noch Menschen dort, die er nur zu gut kennt. Und er kommt dem Geheimnis, das ihn damals fast das Leben gekostet hat, immer näher. Doch dann gibt es noch mehr Opfer, und Jesse und Jule geraten auf der Suche nach Isa in höchste Lebensgefahr.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist unterteilt in zwei Erzählstränge: Der eine spielt in der Gegenwart und schildert die aktuellen Geschehnisse und die Suche nach Isa. Im zweiten geht es um die Ereignisse, die sich damals im Adlershof zugetragen haben. Der Autor wechselt beständig zwischen diesen beiden Zeitebenen, was meines Empfinden nach die Dynamik des Buches sehr erhöht. Immer wenn es gerade richtig spannend wird, wechselt der Autor wieder die Perspektive, so dass es ständig kleine Cliffhänger gibt.


    Die Geschichte finde ich wirklich gut konstruiert, auch wenn ich nach ca. zwei Dritteln des Buches geahnt habe, was damals wirklich passiert ist. Und das Ganze wird am Schluss stimmig und logisch aufgelöst.


    Ein bisschen indifferent bleibt der Protagonist Jesse. Er ist nicht wirklich ein Sympathieträger, und irgendwie konnte ich nicht so richtig warm mit ihm werden. Das mag daran liegen, dass es den Jesse von damals und den von heute gibt, die doch so unterschiedlich scheinen. Als Leser weiß man nicht so recht, woran man mit Jesse wirklich ist. Aber das ist natürlich der Geschichte geschuldet, da das ja gerade die Crux ist. Trotzdem hätte ich mir Jesse etwas positiver und empathischer gewünscht, um mich besser mit ihm identifizieren zu können. Die heimlichen Helden für mich sind jedoch der alte Artur Messner und die kleine Isa, die ein tolles Team ergeben.


    Gelungen hingegen finde ich den Titel des Buches: HEIMWEH. Wegen der Doppeldeutigkeit des Begriffs, die mir bisher noch nie so in den Sinn gekommen ist. Dass „Heim“ auch sehr „weh“ tun kann, kann wohl niemand nachempfinden, der nicht selbst in einem aufgewachsen ist.


    Auch das Cover gefällt mir gut, da es mich an einen Raum erinnert, in dem man jemanden gefangen hält, was wiederum sehr gut zum Inhalt passt.


    Fazit:
    Ein wirklich gelungenes und spannendes Buch, das mit einem etwas sympathischeren Protagonisten noch besser geworden wäre.

    Zum Inhalt:
    Robert Hunter ist der beste Profiler des Polizeidepartements in Los Angeles. Eigentlich will er endlich seinen wohlverdienten Urlaub auf Hawaii antreten, doch kurz bevor sein Flieger geht, erreicht ihn ein Hilferuf seines ehemals besten Freundes aus alten Collegezeiten: Lucien Folter. Dieser wurde festgenommen, da die Polizei zufällig in seinem Kofferraum zwei abgeschnittene und verstümmelte Frauenköpfe gefunden hat. Folter verweigert jegliche Aussage und teilt mit, dass er nur mit einer Person reden werde: Robert Hunter.
    Dieser eilt seinem Freund zu Hilfe, da er fest von dessen Unschuld überzeugt ist. Doch damit setzt sich in der FBI-Zentrale in Quantico ein psychologisches Katz- und Mausspiel in Gang, das in die tiefsten menschlichen Abgründe blicken lässt. Folter offenbart Hunter Dinge, die diesen fast wahnsinnig vor Zorn und Rache werden lassen. Er scheint am Boden, völlig zerstört. Und Folter sieht wie der sichere Sieger in diesem Duell aus, das Hunter eigentlich nicht gewinnen kann…


    Meine Meinung:
    Hart, härter, Carter!!!! Diese Aufschrift auf dem Cover kann ich einfach nur unterschreiben. Die bisherigen Bücher dieser Reihe fand ich allesamt schon irrsinnig gut. Doch dieses ist ein echtes Meisterstück geworden. Endlich mal wieder ein Buch, das die Bezeichnung „Psychothriller“ zu 100 % verdient. Das ist eine richtige „Psychoschlacht“, die sich Folter und Hunter da liefern. Zwei ebenbürtige Profis, die sich nichts schenken. Nichts für schwache Nerven. Und bei den detaillierten Schilderungen der Grausamkeiten muss der Leser schon hart im Nehmen sein.
    Wir haben hier die klassischen „Gut“ und „Böse“ - Charaktere, die sehr gut ausgearbeitet sind. Auf der einen Seite Lucien Folter: ein hochintelligenter Psychopath, der über wirklich erstaunliche Fähigkeiten verfügt, und über den der Leser sich erst nicht im Klaren ist, ob er nicht doch vielleicht unschuldig ist. Doch das ändert sich schnell, wenn man erkennt, dass er Hunter und das FBI wie Marionetten nach seinem Willen tanzen lässt. Die ganze Geschichte entwickelt sich zu einem bis ins kleinste durchgeplanten Showdown.
    Auf der anderen Seite der Profiler Robert Hunter. Man erfährt in diesem Buch sehr viel über Hunter; viel mehr, als in allen Büchern zuvor. Das gefällt mir sehr gut, zumal er in den vorherigen Bänden immer etwas distanziert daher kam. Zwar sympathisch, aber eher unnahbar. Jetzt kann der Leser sich viel besser in ihn hineinversetzen und sich dadurch auch mehr mit ihm identifizieren. Seine Vergangenheit, die durch Folter jetzt schonungslos offen gelegt wird, war immer etwas nebulös geblieben. Doch jetzt kennt der Leser quasi seine ganze Lebensgeschichte. Und die ist wahrlich nicht ohne Tiefschläge abgelaufen.


    Der Schreibstil ist sehr rasant; ich konnte das Buch einfach nicht auf die Seite legen, weil es so irre spannend war. Aber nach dieser Lektüre muss man erst mal durchatmen und am besten als nächstes ein anderes Genre lesen. Das hallt durch den sehr raffinierten Plot und die schonungslose Schilderung der Gräueltaten doch ziemlich nach.
    Auch das Cover finde ich sehr gelungen. Es passt sehr gut zu den anderen Bänden. Schön, dass der Verlag beim bisherigen Layout geblieben ist und es nicht mittendrin komplett verändert hat.
    Ein winziger Kritikpunkt: ich fand es echt schade, dass Hunter dieses Mal ohne seinen Partner Garcia agiert hat. Den hat man an der einen oder anderen Stelle doch schon vermisst. Aber dieses Buch ist so voll und ganz auf diese zwei Gegner zugeschnitten, so dass wohl kein Platz mehr für ihn war. Dieses Spiel musste Hunter alleine spielen. Mann gegen Mann. Ich hoffe aber doch sehr, dass Garcia im nächsten Band wieder mit dabei ist.


    Fazit: Absolute Leseempfehlung!

    Zum Inhalt:


    Clementine ist eine erfolgreiche Künstlerin, aber sie will nicht länger leben. Deshalb beschließt sie, zu sterben und gibt sich 30 Tage Zeit, um ihren Tod und dessen Konsequenzen zu organisieren. Sie schmeißt ihre Psychopharmaka ins Klo, feuert ihre Assistentin, sucht per Annonce eine neues Zuhause für ihren Kater Chuckles und verbringt die ihr verbleibende Zeit genau so, wie sie es will. Doch diese 30 Tage verändern ihr Leben. Und dann ist nichts mehr so, wie es mal war...


    Meine Meinung:


    Ich bin leider mit diesem Buch überhaupt nicht warm geworden. Die Leseprobe fand ich ja noch recht vielversprechend, aber leider war die Geschichte dann doch nicht so gut wie erwartet. Und so habe ich es, ehrlich gesagt, etwa nach einem Drittel nur noch grob quer gelesen.


    Der Anfang war wirklich stark, aber die Geschichte ließ anschließend auch sehr stark nach. Das Buch ist in der Ich-Form aus der Sicht von Clementine geschrieben, aber auch das hat leider nicht geholfen, sich besser in sie hineinversetzen zu können. Sie blieb mir die ganze Zeit über merkwürdig fremd und hat mich nicht berührt, eher sogar ziemlich kalt gelassen. Und teilweise fand ich sie sogar recht unsympathisch, besonders, als sie die Lüge verbreitet, sie sei an Krebs erkrankt. Damit macht man m.E. keine Witze.


    Auch die anderen Charaktere in diesem Buch blieben für mich blass. Keiner, den ich auch nur ansatzweise interessant oder anziehend gefunden hätte.


    Der Schreibstil war echt angenehm und ließ sich flüssig lesen, aber leider hat sich die Autorin oft in Details verloren, die ich total uninteressant und unwichtig fand. Da habe ich dann großzügig drüber her gelesen. Auch die Beschreibungen von Clementines Bildern fand ich überflüssig. Wenn man sich nicht so sehr für Kunst interessiert, kann man damit recht wenig anfangen. Und was ich am meisten vermisst habe, war der angekündigte Humor. Laut Gillian Flynn sollte das Buch „unglaublich witzig“ sein. Aber das hätte mich warnen sollen. Ich konnte auch schon mit Frau Flynns hochgelobtem „Gone Girl“ nichts anfangen, das ich nur unsäglich langweilig fand. Das Lustigste an „30 Tage und ein ganzes Leben“ war für mich noch die Annonce, die Clementine für ihren Kater aufgegeben hat.


    Das Ende fand ich ziemlich komisch und nicht sehr glaubwürdig. Und offene Enden mag ich eigentlich gar nicht. Für mich muss ein Buch schon einen richtigen Abschluss haben. Egal, wie dieser letztendlich aussieht.



    Zwei Dinge an diesem Buch haben mir aber dann doch noch gut gefallen:


    Zum einen das Cover, das wirklich prima zu dieser Geschichte passt. Man sieht eine junge Frau und eine Katze, die beide an einem Abgrund stehen. Das Ganze ist in fröhlichen Farben gehalten, so dass ich es wirklich sehr ansprechend finde. Allerdings gaukelt es aber auch etwas vor, dass das Buch dann nicht halten kann.


    Zum anderen das Ende des Buches: Da gibt es einen Kalender mit 30 Seiten; eine Seite für jeden Tag mit einem Vorschlag, etwas zu tun, um sich besser zu fühlen. Das war für mich der schönste Teil des Buches. Da sind wirklich gute Ideen dabei. Besonders gut gefallen hat mir: „Lächle 3 fremde Menschen an – und, lächeln sie zurück?“ Leider habe ich solch schöne Momente im Buch total vermisst.


    Fazit:


    Ziemlich enttäuschende Geschichte, die nur durch das Cover und den Anhang gerettet wird und so gerade noch 2 Sterne von mir bekommt.