Beiträge von missjanemarple

    Der Debüt-Thriller von Daniel Cole mit dem Titel ‚Ragdoll’ spielt in England und handelt von einem Detective namens William Oliver Layton-Fawkes, dessen Spitzname WOLF ist.
    Wolf wird zu einem Tatort gerufen, welcher vor allem für ihn mehr als verstörend ist, denn er liegt genau gegenüber seiner eigenen Wohnung und die vorgefundene Leiche, welche aus mehreren zusammengesetzten Leichenteile besteht, wurde an nahezu unsichtbaren Schnüren so drapiert, dass der eine Arm mitsamt Finger auf SEINE gegenüberliegende Wohnung zeigt…als kurze Zeit später noch eine Liste auftaucht, auf welcher gerade er auch als nächstes Opfer benannt wird, wird alles noch mysteriöser…
    Ich muss sagen: ein absoluter Thriller ganz nach meinem Geschmack.
    Allein das Cover fand ich sehr ansprechend: düster und geheimnisvoll durch den schimmernden Raben – ein totaler Eyecatcher. Auch der Klappentext förderte mein Interesse und als ich mich eingelesen hatte, war ich nahezu gebannt und konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen.
    Durch WOLF ist dem Autor eine ganz eigene und besondere Art an Charakterdarstellung gelungen, denn William wirkt auf mich eher verschlossen, ein wahrer Einzelgänger, der sich nicht gern in die Karten blicken lässt. Auch seine Kollegin Baxter und vor allem der Neuzugang Edmunds spielen eine mehr als tragende Rolle in dem ganzen Geschehen, was einen extrem fasziniert, aber gleichzeitig zum Nachdenken und Grübeln anregt. Weiß hier einer mehr als er zugeben möchte?! Es gibt auf alle Fälle eine undichte Stelle – aber wer könnte es sein?! Wem kann man noch vertrauen?!
    Der Schreibstil ist meines Erachtens wunderbar flüssig, und es wird auch auf eine extrem hochstilisierte Wortwahl verzichtet.
    Für sein Debüt wahrlich erstklassig – und ich hoffe, dass es nicht nur dieses eine Buch von Daniel Cole geben wird, denn er hat sich in den wenigen Stunden des gedanklichen Fesselns einen weiteren Fan gesichert…

    Corina Bomann, eine Autorin, welche es vortrefflich vermag, die Gegenwart mit der Vergangenheit zu verbinden und überaus gefühlvoll zwischenmenschliche Beziehungen zu beschreiben und darzustellen weiß. Dies ist ihr auch wieder hier gelungen: Alexa, die einzige Tochter von Cornelia, soll sich nach deren Schlaganfall um sie kümmern und sogar die Vormundschaft übernehmen. An sich schon eine bedrückende Angelegenheit, wenn da nicht noch das stark abgekühlte Verhältnis zwischen den beiden Frauen bestehen würde, was das Ganze zusätzlich überschattet. Jedoch aufgrund eines alten Freundes von Cornelia, beginnt Alexa sich in mit der Vergangenheit ihrer Mutter auseinanderzusetzen, erfährt viel durch Richard (diesen besagten Freund)…und lernt dadurch allmählich ihre Mutter besser kennen und somit auch zu verstehen. Ein Neuanfang?!
    Sturmherz…ein Roman über zwei starke Frauen aus verschiedenen Zeitabschnitten, vortrefflich durch die malerische und gefühlvolle Wortwahl der Autorin zu Papier gebracht. Ein Buch für Romantiker und vor allem…für starke Frauen, dien auch mal schwach werden können.

    In dem Ebook ‚Blinde Schatten’ von Anna Martens geht es um eine junge Frau namens Johanna Gerke, die nach einem Überfall schwer verletzt in einer Klinik aufwacht und unter einer vorübergehenden Amnesie leidet. Als ihr mitgeteilt wird, dass der Peiniger wohl aus ihrem nächsten Umfeld stammen muss, beginnt Johanna jeden und alle zu verdächtigen: Expartner, beste Freundin oder gar deren neuen Lebenspartner, Kolleginnen – oder gar einen Liebhaber, an welchen sie sich jedoch nicht mehr erinnert.
    So nach und nach erfährt sie immer mehr Details aus der jüngsten Vergangenheit, welche für sie nicht schlüssig erscheinen und zudem sie sehr verstören; doch keiner glaubt ihr. Ein Spießrutenlauf beginnt – wen kann man wirklich trauen, wer wollte ihr etwas antun – Fragen über Fragen.


    Zum einen finde ich es sehr schade, dass es das Buch nur als Ebook gibt, habe mich jedoch aufgrund großem Interesse mal daran gewagt – ich persönlich muss sagen: ein Paperback mag ich lieber, aber man muss mit der Zeit gehen und das Buch bekommt hierfür keinen Stern Abzug!


    Die Autorin hat es wirklich drauf den Leser in ihren Bann zu ziehen – ich hatte es nach zwei intensiven Leseabenden durch. Gut 250 Seiten sind jetzt nicht ungemein viel, aber in der Kürze liegt oftmals auch die Würze und ich finde, dass auf diesen Seiten alles sehr gut dargestellt wurde. Ich fieberte mit der Protagonistin sehr mit, konnte mir ihre Beklommenheit und Panik-Attacken gut vorstellen – zudem konnte man gut nachvollziehen, wie sich langsam Johannas Argwohn zum jeweiligen Gegenüber einstellte.


    Wer der Täter letztendlich war, diesbezüglich hätte ich mir gern ein paar ‚Brotkrümel’ während des Lesens gewünscht, denn ich war mehr als überrascht – auch wenn man am Schluss die Beweggründe erfährt. Zudem hat mich sehr gestört, dass wohl vor der Veröffentlichung keiner mehr Probe gelesen hat – es waren schon so einige Fehler drin (bzw. es wurden sogar ganze Worte vergessen), dass es irgendwann unterbewusst fast mehr ein Suchen danach wurde als sich auf den eigentlichen Text zu konzentrieren.


    Ansonsten ein klasse Zeitvertreib – 4 von 5 Sternen.

    In dem Buch ‚Die Wahrheit’ von Melanie Raabe geht es um eine junge Frau, die nach sieben Jahren ihrem entführten Ehemann wieder begegnet – und erkennen muss, dass es sich um einen Betrüger handelt, der an das Familienvermögen möchte. Keiner glaubt ihr, dass es sich nicht um Ihren Mann handle, obwohl selbst die eigene Mutter ihn nicht zu erkennen vermag. Nach und nach stellt sie Ermittlungen an, um ihn zu überführen – doch mit jeder ihrer Handlungen setzt ihr der Fremde immer mehr zu, dass sie sogar in ihrem eigenen Heim sich nicht mehr sicher fühlt. Sie ist mittlerweile bereits am Durchdrehen, sie muss schließlich ihren Sohn schützen – und als ihre beste Freundin ihr in den Rücken fällt und sie sich von einem ihrer besten Bekannten eine Tirade anhören muss, verzweifelt sie völlig. Irgendwer muss ihr doch glauben und helfen können…


    Das Cover des Buches ist in grau-weiß gehalten…es wirkt harmlos mit dem abgeschnittenen Haarbüschel auf der Schulter der nackten Frau – die blutrote Schrift des Autorinnen-Namens fällt somit stark ins Auge und unterstreicht den erwarteten Thriller ungemein. Sehr gelungen…


    Die Story wechselt sich zwischen der Sicht der Protagonistin Sarah und die des Fremden ab – zu Beginn erhält man auch eine kurze Sequenz von Phillipp, Sarahs Mann, was jedoch nicht weiter verfolgt wird, da dieser schließlich entführt wird und jeder ihn als tot erachtet.
    Die Schreibweise der Autorin ist sehr rasant – ich ertappte mich immer wieder, dass ich schneller las – ein wahrer Page-Turner! Selbst mein Herzschlag wurde des Öfteren immer etwas schneller, da man durch die hervorragende Schreibweise fast ein Teil des Geschehens wurde; und ich auch einmal heftigst erschrak, als mein Telefon klingelte (passend: genau wie im Buch der Telefonterror begann).


    Es war mein erstes Buch von Melanie Raabe – aber mit Sicherheit nicht mein letztes – ein wahres Muss für einen Thriller-Fan, denn hier wird er mehr als bedient mit seiner Leidenschaft!
    ‚Die Falle’ habe ich mir die Tage ebenfalls im Buchhandel besorgt, und bin jetzt schon gespannt, was diese Wahnsinnsfrau noch so alles aus ihrer Feder fließen lässt…

    In dem Buch ‚Die Tage, die ich dir verspreche’ von Lily Oliver geht es um eine junge Frau namens Gwen, die ihr frisch transplantiertes Herz nicht mehr haben möchte, da sie sich so schuldig und schlecht fühlt, eines anderen Menschen sein Leben nun zu leben und findet, sie habe es nicht verdient – das neue Herz und das Leben selbst. Da sie nach der Operation in eine starke Depression verfällt und keiner ihrer Familienmitglieder, selbst nicht ihr Partner Alex oder ihre Leidensgenossin Leni, es vermag, sie aufzuheitern, damit sie wieder mehr Lebensfreude empfindet.
    Sie beschließt nach einem denkwürdigen Tag, dass sie ihr Herz weitergeben möchte – an jemanden, der es mehr braucht als sie, der es auch wirklich verdient.
    So trifft sie in einem Forum für Herzkranke auf Noah, einem der Moderatoren der Seite…der scheint’s selbst herzkrank ist und dringend ein Herz braucht. Sie entscheidet sich spontan - nachdem er sich nicht mehr auf ihre Mails meldet – den weiten weg von Berlin nach München auf sich zu nehmen, um gerade ihm das Herz zu schenken, da sie denkt, ihm sei etwas passiert. In München, mitten in der Nacht überschlagen sich die Ereignisse für Noah, und die Gefühle zweier Menschen nehmen plötzlich andere Dimensionen an…denn eine wahrhaftige Gefühlsachterbahn der Herzensangelegenheiten beginnt.


    Das Cover ist so dezent gestaltet, dass man hinter dem warmen beigefarbenen Untergrund, der herrlich geschwungenen sommer-grünen Schrift und den sanften roten Blumen nicht diese geballte Ladung an Gefühlen vermuten würde – aber genau das ist es, was mich so an Büchern reizt: hinter die Kulissen blicken und überrascht werden.


    Es ist mein erstes Buch von Lily Oliver, und sie hat es jetzt bereits geschafft, mich mit diesem in ihren Bann zu ziehen, da sie so ungemein feinfühlig oder gar lustig - und im nächsten Moment so heftig - schreibt, dass man vor Freude mit glucksen möchte - oder vor Betroffenheit tief durchatmen muss. Auch dass sie den Punkt ‚Erotik’ nicht unbeachtet lässt, da es sich schließlich um sehr junge Erwachsene handelt, finde ich sehr prickelnd.


    Die Aufmachung der Kapitel ist etwas ganz besonderes für mich: es wird zum einen immer abwechseln aus der Sicht von Gwen oder Noah erzählt, wodurch man gute und schöne (geheime) Einblicke in beide Personen erhält; zum anderen, ich nenne es jetzt einfach mal das ‚Schmankerl’, ist, dass zu beginn des Kapitels immer Auszüge einer Email-Kommunikation zu finden sind, welche sich auf wundersame Weise immer als Kern- bzw. Knackpunkt durch das jeweilige Kapitel zieht. Wundervolles Stilmittel…


    Ich bin wirklich mehr als begeistert von diesem Buch und würde es jedem ans HERZ legen! :-)

    ‚So wie die Hoffnung lebt’…welch herrlicher Titel für dieses Buch.
    Ich hatte mich wirklich auf viel eingestellt, was mich in diesem Buch erwarten könnte, doch das am allerwenigsten! Es war ein Auf und Ab der Gefühle…ein Mitfiebern mit den beiden Protagonisten Katie und Jonah…und jedes Mal, wenn man zu der Erkenntnis gekommen ist: JETZT wird alles gut, es wird nun ganz seicht weitergehen - da wird es wieder rasant…und zwar mit dramatischen Einbrüchen, mit denen (zumindest) ich nicht gerechnet habe. So brutal und im nächsten Moment wieder herzerweichend schön…romantisch und wieder heftig…traurig und bewegend…man weiß einfach nicht wohin mit seinen Gefühlen: und doch schwingt in jeder Zeile der Titel des Romans mit und berührt dich immer wieder auf’s neue: So lange die Hoffnung lebt! (Bis zum Schluss: da war ich tatsächlich bis ins Mark erschüttert und konnte es einfach nicht glauben, da ich tatsächlich mit einem anderen Ende hinsichtlich Milow gerechnet habe - aber das Buch ist wie das leben geschrieben; manchmal eben einfach ungerecht!) Und ja, die Hoffnung lebt immer (weiter)…man darf nur nicht aufgeben! Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan…und hier in diesem Buch sind es unwahre/ fiktive Personen...aber wenn doch nur ein Funke davon wahr wäre…wenn auch durch das Buch nur ein Mensch mehr Mut aufbringt, sein Leben – mag es noch so ausweglos sein – oder das eines anderen zu ändern und zu helfen…was wären wir doch glücklich auf Erden…und vor allem hoffnungsvoller!
    Dieses Buch ist ein wahrer Schatz derer, bei denen die Romantik noch nicht gänzlich erlöschen ist…oder ein Anstoß, wieder mehr zu leben…