Beiträge von Serendipity8

    Da hier jetzt schon mal die Suche angesprochen wurde - die klappt bei mir auch nicht wirklich. Ich wollte neulich eine Rezi reinstellen, habe erst in der Suche nach Titel und dann nach Autor gesucht, nichts gefunden und eben einen neuen Thread eröffnet. Am Abend hab ich dann gesehen, dass jemand von Team netterweise zwei Threads verbunden hatte - scheinbar hat jemand vor mir schon einen Beitrag geschrieben und ich hab ihn nicht gefunden.


    Was ich am alten Forum toll fand, war die alphabetische Übersicht aller Autoren/-innen, dort konnte ich dann da einfach drauf klicken und gucken, ob es das Buch schon gibt. Ich nehme an, das hängt auch mit dem ISBN-Problem zusammen, dass es das aktuell nicht gibt?
    (Oder gibt es das und ich finde es nur nicht?)

    Monatelang halten Tess und Jonah Kontakt, indem sie sich Textnachrichten schicken – dabei haben sie sich nur ein einziges Mal gesehen. Trotzdem besteht eine Verbindung zwischen ihnen, da ist Tess sich sicher – und Jonahs Nachrichten lassen dies auch bei ihm vermuten. Der Schock ist deswegen umso größer, als sich Beileidsbekundungen auf Jonahs Facebook-Seite häufen und Tess feststellen muss, dass Jonah Selbstmord begangen hat und die Person, mit der sie die meiste Zeit Kontakt hatte, gar nicht er selbst war. Von nun an beginnt für Tess ein schmerzhafter Prozess des Aufarbeitens, der ironischerweise viel mit Beerdigungen zu tun hat.


    Erzählt aus der Perspektive eines Teenagers ist dieser Roman in einer sehr leichten Sprache gehalten, vermag es jedoch, gleichzeitig eine unglaubliche Tiefgründigkeit auszudrücken. Tess‘ Wege der Aufarbeitung mögen ungewöhnlich scheinen, aber die ganze Situation ist natürlich auch ungewöhnlich – wenn auch durchaus nicht unrealistisch. Die Personen, die Tess begleiten (ihr Vater – ein bisher erfolgloser Start-up-Bestattungsunternehmer, Grace – Öko-Bestatterin, Daniel – ein neudazugekommener Freund und Verbündeter) leiden alle auf ihre eigene Weise und verarbeiten eigene Schicksale und Vergangenheiten.


    Depressionen und auch Selbstmord bei Jugendlichen sind nichts Ungewöhnliches und deswegen ist es umso wichtiger, dass es auch in Büchern thematisiert wird. Auch der reine Online-Kontakt mit anderen Personen wird immer gewöhnlicher. Was mir gut gefällt, ist, dass hier der Fokus nicht darauf liegt, vor beiden Dingen zu warnen, sondern, ganz beiläufig, die Konsequenzen aufzuzeigen, ohne, dass es das Hauptthema des Buches ist. Klar, ist es seltsam, nur online zu schreiben - aber immerhin hatte Tess Jonah tatsächlich zuerst im echten Leben kennengelernt und durch die örtliche Distanz waren beide eben gezwungen, miteinander auf diese Weise zu kommunizieren. (Dass in Wahrheit teilweise jemand anderes geschrieben hat, konnte Tess ja wirklich nicht ahnen).

    Das Buch ist gespickt mit einem Wechsel aus tief emotionalen Situationen, der mehrmaligen Konfrontation mit dem Tod, den Gedanken darüber, warum man überhaupt Beerdigungen braucht und trotz der offenkundig traurigen Themen doch einer Reihe humorvoller Situationen. Meiner Meinung nach ein gelungenes, rundes Buch, dass mit seiner Tiefe überzeugen kann.


    Von mir 9 von 10 Punkten!

    Vom Meer wird ein kleines Boot angeschwemmt. Darin befindet sich ein kleines Baby, kaum älter als ein paar Tage. Wo das Baby herkommt, weiß keiner – aber die Menschen der angrenzenden Inseln haben einen schrecklichen Verdacht der mit der gemiedenen Insel Penikese zusammenhängt. Dennoch zieht Osh, der das Boot fand, die kleine Crow wie ein eigenes Kind auf. Abgesehen von ihm und Miss Maggie, die Crow gelegentlich Unterricht gibt, wird die Kleine jedoch von den anderen Bewohnern gemieden. Ihr ganzes Leben verfolgt sie die Frage, wo sie herkommt und warum man sie weggegeben hatte. Erst als auf einer anderen Insel nachts ein seltsames Feuer zu sehen ist, geraten die Dinge ins Rollen und Crow findet mehr und mehr heraus, was damals geschah und wie es mit der Gegenwart zusammenhängt.


    Dieser Roman von Lauren Wolk ist für mich keinesfalls nur Jugendliteratur – man kann ihn mit jedem Alter lesen. Die Gefühlswelt von Crow ist so authentisch wiedergegeben, dass man die Person quasi vor sich stehen sieht. Die Verbindungen zu Osh und Miss Maggie sind tatsächlich etwas besonderes, nur begreift Crow das selbstverständlich noch nicht. Der Leser begleitet das Mädchen auf der Suche nach Identität und begleitet gleichzeitig die Erwachsenen, die mit Verlustängsten umgehen müssen.

    Gegen Ende erinnert das Buch eher an einen Abenteuerroman, aber die Geschehnisse könnten tatsächlich so passieren, wofür ich dankbar bin, denn ich hatte kurz Angst, die Autorin würde ins Fantasy-Genre abrutschen, was diesem Buch nicht gut getan hätte.


    Dennoch meine ich, in dem Buch eine gewisse Magie zu verspüren. Das mag daran liegen, dass die damalige Lebensweise von Osh und Crow als alleinige Bewohner einer kleinen Insel so anders ist, als das, was wir Stadtmenschen heute gewohnt, und es die Autorin schafft, die Idylle und auch die Probleme so darzustellen, dass man das Gefühl hat, in dem kreativ aus Strandgut gebauten Haus zu stehen und tatsächlich den Wind der rauen See zu spüren.


    Ein Buch, das ans Herz geht, allein schon anhand der Geschichte der Herkunft von Crow, als auch wegen der Vergangenheit der Menschen auf Penikese. Der Weg zum Erwachsenwerden; das Verlangen nach Informationen über die Herkunft; der Wunsch, das nicht zu verlieren was man hat und dennoch zu erfahren, wo man herkommt; all diese Dinge werden mit einer Kraft erzählt, die die Gefühle für den Leser greifbar macht.

    Ein weiterer Pluspunkt dieses Buches ist meiner Meinung nach, dass die Geschichte um die Insel Penikese tatsächlich zu großen Teilen historisch akkurat ist und mich betroffen und nachdenklich zurücklässt.


    Der einzige Grund, warum ich diesem Buch keine vollen 10 Punkte gebe, ist, dass ich im Mittelteil eines der Rätsel um Crows Herkunft viel zu schnell offensichtlich fand, während es die Charaktere im Buch über mehrere Kapitel hinweg noch nicht einmal vermuteten. Das mag damit zusammenhängen, dass man nach einigen Erfahrungen mit Büchern solche versteckten Hinweise richtig deuten kann und es war auch schon wichtig, dass die Hinweise da waren, aber vielleicht hätten sie noch kryptischer versteckt sein müssen. So musste ich den „Aha“-Effekt, den ich mir von der Herkunft erhofft hatte, leider vermissen, da ich schon lange vorher selbst drauf gekommen war. Mehr möchte ich dazu jetzt nicht sagen, um von der Handlung nichts zu verraten.

    Nichtsdestotrotz ist dieses Buch auf jeden Fall weiterzuempfehlen, ich hatte viele schöne Momente beim Lesen und werde es bestimmt in meinem Schrank behalten und an einem schönen Tag herausnehmen um es erneut zu lesen.


    Deswegen 8 von 10 Punkten

    Hallo ihr Lieben,

    im Plauderthread hab ich mich noch nie gemeldet, aber jetzt dachte ich, eigentlich passt das ganz gut.

    Ich lese zur Zeit irgendwie nicht so viel, weil bald von der Uni eine laaaaange Abschlussarbeit ansteht, für die ich ganz viel Fachliteratur wälzen werden muss.

    Allein weil ich das weiß, traue ich mich hier an keine Leserunden ran, die in den Zeitraum fallen, in der Befürchtung, dass ich dem Ganzen dann nicht gerecht werde.

    Bevor es richtig los geht, hab ich mir jetzt endlich Dan Brown's Origin aus der Bibliothek ausgeliehen und das am Wochenende gelesen.

    Geht/Ging es euch auch so, dass die Lesefreude verfliegt, wenn man so viel anderes Lesen muss, also quasi von außen dazu gezwungen wird?

    Nora Flynn wandert mit 21 Jahren von Irland nach Amerika aus, um dort ihren Verlobten zu heiraten. Mit sich nimmt sie ihre jüngere Schwester Theresa, für die sich Nora eine bessere Zukunft erhofft, als sie in den kleinen Dörfern von Irland erwarten kann. Während Nora große Probleme hat, sich mit der neuen Situation anzufreunden und Land und Leute lieb zu gewinnen, genießt die aufgeweckte Theresa das Großstadtleben der 60er Jahre – was folgenschwere Konsequenzen hat: Sie wird schwanger! Während Nora vor einer schwierigen Entscheidung steht - verlässt Theresa bald die Stadt und findet sich einige Jahre später im Kloster wieder.


    Wie der Titel des Buches schon nahelegt, begleitet der Leser Noras Familie „All die Jahre“ lang, angefangen mit Noras Auswanderung 1957 bis hin zur Beerdigung von Noras ältestem Sohn Patrick im Jahr 2009. Doch durch geschickt eingebundene Rückblenden der Charaktere erfährt man zusätzlich auch noch einiges aus der Kindheit von Nora und Theresa in Irland und wie es zur Entscheidung kam, auszuwandern.


    Die vielen verschiedenen Perspektiven, aus denen das Buch erzählt wird, sorgen dafür, dass der Leser ein umfassendes Gesamtbild aller Probleme, Sorgen und Geheimnisse erhält und man gut nachvollziehen kann, wie sich die Dynamik der Familienmitglieder entwickelt hat. Zusätzlich werden wichtige Themen wie uneheliche Schwangerschaft, Alkoholmissbrauch, Gewalt, Kirche und sexueller Missbrauch eingebaut, die je nach den damals herrschenden Ansichten behandelt werden.

    Wer einen spannenden Roman erwartet, wird wohl eher enttäuscht: Durch die Perspektiven weiß der Leser meist schon, wie einzelne Verwicklungen zustande kamen – aber nicht immer: Denn auch vor dem Leser können Charaktere noch Geheimnisse haben.


    Es war sehr interessant, die Geschichte von Noras Familie zu erleben und sie „All die Jahre“ zu begleiten, denn ihr Leben war wahrlich nicht das einfachste. Für mich ist hier ein schöner Familienroman gelungen, der sich flüssig von Anfang bis Ende lesen lässt und die gewisse Spannung entstehen lässt, wenn wichtige Entscheidungen der Charaktere bevorstehen.


    Dafür gibt es von mir 8 von 10 Eulenpunkten!

    Was wäre, wenn du eine eigene Welt erschaffen könntest? Wie würde sie aussehen?

    Als Nick erfährt, dass er nicht einfach nur ein Junge aus München ist, sondern in Wirklichkeit ein Bajar ist und mithilfe von Perlen Welten bereisen und letztendlich auch erschaffen kann, steht sein Leben erst einmal Kopf. Innerhalb von weniger Tage ist er plötzlich in Akademia, der Welt, in dem die jungen Bajar unterrichtet werden. Denn nicht alles ist möglich beim Erschaffen von Welten und mit den Fähigkeiten kommt auch große Verantwortung, die gelernt werden will. Doch natürlich führt diese Fähigkeit einige in Versuchung und bald findet sich Nick mitten in dramatischen Entwicklungen – und er und seine neu gewonnenen Freunde werden wichtige Aufgaben übernehmen müssen.


    Man mag es nicht glauben, dass dies das Debüt des Autors Lars Mielke ist. „Die Perlen der Bajar – Die verbotene Abteilung“ hat mich absolut gefesselt. Ohne sich in Ausschweifungen zu verlieren, erzählt der Autor von Nicks Erlebnissen als Bajar. Der Leser weiß anfangs genauso wenig wie Nick über die Welten, die Erschaffung dieser und die Regeln, die zu beachten sind. Die Handlung in sich ist stimmig, sehr spannend gestaltet und gespickt mit verschiedenen Aufgaben, die zu lösen sind. Wie in vielen Jugendbüchern gilt auch hier: Wenn die Erwachsenen überfordert sind, muss die Jugend ran! Was mich aber an den Erwachsenen überrascht hat: Die wenigsten halten hier die Jugend für unfähig, sondern binden sie gleich mit ein – realistisch? Vielleicht nicht? Aber so sind wohl die Bajar! An einigen Stellen im Buch fand ich persönlich, dass die Handlung zu schnell ging bzw. die Probleme zu schnell gelöst wurden, da hätte man den Spannungsbogen einzeln noch etwas spannen können. Aber im Gesamten betrachtet wird die Spannung von Anfang bis Ende aufrecht gehalten, das große Problem besteht ja und wird nur Stück für Stück gelöst. Insgesamt ist sehr viel Handlung in diesem Buch und ich habe es wirklich fast in einem Rutsch durchgelesen, weil es mich so fasziniert hat und ich ganz in den Welten gefangen war. Auch die Regeln, wie die Welten zu erschaffen sind bzw. was beim Erschaffen der Welten passiert, sind sehr sinnvoll gewählt, der Autor hat sich da wirklich Gedanken gemacht und alles sehr nachvollziehbar gestaltet, was bei Fantasy ja immer eine Herausforderung ist.


    Ich persönlich ordne das Buch in meine Top 5 Fantasy-Bücher 2017 ein und würde mich sehr freuen, mehr von Nick und den Bajar zu lesen, auch wenn das Buch an sich ein schlüssiges Ende hat und ich mich auch damit abfinden könnte, wenn es als Stand-Alone-Buch endet (aber ich glaube, es werden Fortsetzungen geplant sein).

    Ich bedanke mich herzlich bei dem Autor, dass ich dieses tolle Buch zum Jahresende noch lesen und genießen durfte!

    Wow!


    Vielen herzlichen Dank! Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, nachdem Johanna s Gedicht letztes Mal so gut angekommen ist (je öfter ich es lese, desto besser finde ich es auch, schließlich haben wir hier alle das Forum vermisst).


    Also vielen lieben Dank, das war heute morgen eine tolle Vor-Weihnachts-Überraschung.

    Herzlichen Glückwunsch zum Jahresgewinn, Serendipity8. Bitte schick mir per PN deine E-Mailadresse, damit ich den Gutschein schicken kann :wave

    Ich muss jetzt mal ganz doof fragen - ich habe etwas rumprobiert, aber wie schreibe ich im neuen Forum denn eine PN?

    Eine Welt der Wörter


    Es wird sehr schwierig sein, dieses Buch zu rezensieren, ohne viel über die Handlung bzw. die Faszination des Buches zu verraten. Soviel kann gesagt werden: Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Wort. Ein Wort, dass seinen Sinn verloren hat und durch die Welt der Wörter reist, um diesen wiederzufinden. Elias Vorpahl schafft es, diese Welt mit Wortspielen zum Leben zu erwecken. Mehrmals musste ich darüber schmunzeln, wie er uns bekannte Ausdrücke in seinem Buch verwendet und ihnen einen anderen Sinn gibt. Die Geschichte ist wunderbar liebevoll gestaltet und der Leser begleitet das Wort und entdeckt mit ihm diese Welt, die nicht ganz frei von Gefahren ist (es könnte ja passieren, dass ein Wort von einem Menschen ausgesprochen wird!).


    Ich kann nicht mehr sagen, als dass ich finde, dass dieses Buch eine Meisterleistung ist! Es bedarf keiner spannenden Handlung und eines fiesen Bösewichts, dass ein Buch begeistert und die Genialität des Autors sichtbar wird. Mit „Der Wortschatz“ hat Elias Vorpahl in meinen Augen ein Buch geschaffen, das neue Perspektiven eröffnet, mit viel Liebe geschrieben ist, durch geniale Einfälle und witzige Wortverwickelungen besticht und sich einfach sehr faszinierend lesen lässt. Ich hätte nie gedacht, dass ein Wort über ein Buch so fantasievoll, bedeutsam und faszinierend sein kann.

    Wobei es doch gar nicht zu dem Thema des Buches passt, scheint mir nun der „Wortschatz“ zu fehlen, dieses Buch besser zu beschreiben, deswegen: Einfach selbst lesen, ich kann es nur weiterempfehlen!


    Von mir gibt es 10 Punkte!

    Jahrelang wurde die Ermittlerin Jude Fontaine von einem Entführer festgehalten, missbraucht und in Dunkelheit gelassen. Als sie sich befreien kann, will sie natürlich herausfinden, was der Grund war, doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht – denn das Schlimmste ist noch lange nicht überstanden. Ihr Kollege Uriah traut auch ihrer Zurechnungsfähigkeit noch nicht – doch dann verschwinden mehrere Mädchen – hängen die Ereignisse zusammen? Kann Jude wieder zurück in die Wirklichkeit finden?


    Beklemmend, aber absolut realistisch schildert Anne Frasier, wie Jude nach der Tortur zurück ins Leben finden muss. Dabei wird weniger darauf eingegangen, was dort genau passiert ist, aber die Gräueltaten sind trotzdem quasi greifbar in der Luft. Bis zum Ende tappt auch der Leser im Dunkeln und versucht gemeinsam mit den Ermittlern, die Fäden zusammenzubringen.


    Leider gibt es einige Details, die etwas unrealistisch sind bezogen auf Judes Leben nach der Entführung und teilweise die Polizeiarbeit. Für die Handlung und die Hintergründe tun diese Dinge nichts zur Sache, aber leider kann ich deswegen trotzdem nur 8 Punkte geben. Generell fand ich die Handlung nämlich wirklich spannend und ich wollte unbedingt weiterlesen. Auch die Dynamik zwischen Jude und Uriah war gut ausgearbeitet. Trotzdem hätten die Kleinigkeiten etwas besser ausgearbeitet sein sollen, dann hätte es die volle Punktzahl gegeben!

    Ja, das wurde sehr gut beschrieben, das stimmt!


    Ich fand auch, dass insgesamt Vieles gut beschrieben wurde, vor allem Gedanken und Gefühle. Manches war mir ein wenig zu abgefahren, aber insgesamt hat mir das hier gut gefallen.

    Nur, wieso muss immer die Ermittlerin in Verbindung zu den Mördern stehen... Das nervt!!

    Ja, letzteres nervt ...aber hier war ja die Ermittlerin gleichzeitig auch Opfer - und die stehen ja meist in Verbindung mit Tätern.

    Ich hab auch das Gefühl, dass der Vater oder der Bruder irgendwas damit zu tun haben - erstens wäre sonst die Geschichte nicht so unaufgeklärt erwähnt worden und zweitens...der Bruder war als einer der ersten im Krankenhaus - obwohl sie Jahre keinen richtigen Kontakt haben. "Der Täter kehrt immer an den Tatort zurück" - vielleicht in dem Fall, der Täter/Anstifter (Täter kann er ja nicht sein, schließlich ist der tot) kehrt zum Opfer zurück. ...nur ne Theorie.

    das einzige was ich hier etwas unrealistisch fand, war die Identifizierung durch die Eltern. Ich bin sicher, dass das in der Realität mittels DNA Überprüfung abläuft. Keine Mutter oder Vater sollte den Kopf, und nur den Kopf, seines toten Kindes sehen.

    Das hab ich mir auch gedacht ... jetzt bräuchte man hier einen Kriminologen in der Leserunde...

    Oder man hätte zumindest ein Foto machen können und das dann zeigen? Also wo quasi nur der Kopf zu sehen ist, ohne zu zeigen, dass der Körper fehlt. Denn sich das vorzustellen und es echt zu sehen, ist ja schließlich ein meilenweiter Unterschied.

    Ich hab auch sofort den Verdacht gehabt, dass es der gleiche Typ ist, der parallel auch noch das 17jährige Mädchen hat. Das passt natürlich dann nicht, wenn sie ihn wirklich umgebracht hat beim Sturz von der Treppe.

    Bei Thrillern erwarte ich mittlerweile alles, also auch, dass er gar nicht tot ist ... aber abwarten.

    Was mich am meisten an dem Freund stört (mal abgesehen davon, dass er eben sehr schnell eine neue Beziehung hatte:)


    Wenn meine seit 3 Jahren vermisste Freundin plötzlich vor mir an der Tür auftaucht und vermutlich seeeehr schlimm aussieht, dann bitte ich sie doch rein und rufe die Polizei! Und wenn sie nicht rein will, dann rufe ich trotzdem die Polizei, einfach zu ihrem Schutz!

    So, ich melde mich jetzt mal als Autorin von "Natürlich" zu Wort: Erst mal Danke für das viele Feedback - ich bin es ja schon gewohnt, dass meine Texte kontrovers ankommen - aber da ich keine Motivation habe, wirklich Autorin zu werden, ist mir das alles recht und ich freue mich über jeden Punkt.

    Natürlich


    Und dass die Augen schöner sind als jedes Grün bei den Tauchgängen ist ja wohl das ultimative Kompliment. ;-)

    Danke, der Satz war auch einer meiner Lieblinge :)

    Das Ende ist … unbefriedigend. Es bleiben zu viele Fragen offen.

    Was ist diesmal anders?

    Wenn er/sie zu alt oder blind sein sollte, wieso kann Amalia dann nicht mehr hin?

    Will er/sie Amalia umbringen?

    Es werden verwirrende Hinweise gestreut und der Leser in der Luft hängengelassen. Schade, hätte gerne eine stimmige Auflösung gehabt.

    Ach ja, ich mag Enden, bei denen man etwas hineininterpretieren muss - oder nicht alles so klar ist :)


    Und danke für die "technischen Hinweise" - hab ich interessiert durchgelesen und stimme dir auch (teilweise) zu :)

    Ich hab mir jetzt gerade erstmal alle Kommentare durchgelesen und bin etwas verwundert, dass "Natürlich" so viele Fragen aufwirft. Für mich ist klar: Amalie liegt im Sterben und so wird sie nie mehr tauchen können, er nimmt Abschied. Kann natürlich auch ganz anders gemeint sein, aber für mich passt das so.

    Also: Wie schon gesagt: Für mich haben literarische Texte nicht zwangsweise eine "Wahrheit". Ich als Autorin habe mir etwas dabie gedacht und ich kann z.B. sagen, dass hier auf gar keinen Fall jemand jemanden umbringen will! Dazu sind die ja viel zu verliebt.

    Wer von beiden im Sterben liegt, ob beide im Sterben liegen, das ist Interpretationssache. Also für mich liegt der Erzähler im Sterben, schließlich kommt Amalia in das Zimmer und der Erzähler bewegt sich eigentlich nicht.


    Also danke an alle für die Kommentare und vielen Dank für die Punkte!