Beiträge von bücherbelle

    Zusammenfassung. In „Ragdoll“ lernen wir einen sehr speziellen Detective kennen, der in London eine Reihe ungewöhnlicher Morde aufklären muss. Dabei ist der Druck höher als üblich, denn am Ende der vom Killer verfassten Liste steht der Todeszeitpunkt des Ermittlers selbst...


    Erster Satz. Samantha Boyd duckte sich unter dem flatternden Absperrband und blickte zur Statue der Justitia oben auf der Kuppel von Old Bailey hinauf, dem berühmtesten Londoner Gerichtsgebäude.


    Cover. Obwohl ich das Cover schon auf den ersten Blick ansprechend fand, muss ich nun, nachdem ich auch das zugehörige Buch gelesen habe, doch ein wenig Kritik üben: Denn den Zusammenhang mit dem Inhalt sehe ich nicht wirklich. Das finde ich immer etwas schade, denn es hätte sicherlich viele Optionen gegeben, ein düsteres, ansprechendes Cover zu wählen, das im Zusammenhang mit dem Inhalt steht. Doch trotzdem verfehlt es sein Ziel nicht und spricht so sicherlich auch im Vorübergehen Leser an.


    Inhalt. Die Idee hinter der Handlung hat mir sehr gut gefallen, auch weil ich echt nicht darauf gekommen bin, wie die Auflösung nicht nun gestalten mag. Der Teil verdient also ein ganz eindeutiges Plus. Auch teils absurde, witzige Handlungsentwicklungen haben mir ziemlich gut gefallen.
    Leider gab es auch die ein oder andere Stelle, an der ich das Buch auf den Tisch geworfen und meinen Freund durch laute Ausrufe im Stil von „Was soll denn DAS jetzt?!“ erschreckt habe.


    Personen. Wirklich, wirklich gut waren an den vorkommenden Figuren die völlig verschiedenen Charakterisierungen. Es gab so viele verschiedene Personen, die man alle auf unterschiedliche Weisen ins Herz schließen konnte, die alle ihre eigenen Macken und ihre eigenen Fehler hatten und, wenn man vielleicht auch nicht so gehandelt hätte wie sie, doch glaubwürdig waren.
    Mein persönlicher Held war Edmunds, und zwar von vorn bis hinten. Mit ihm konnte ich mich am meisten identifizieren und ich fand seine Haltung bewundernswert, doch auch weniger sympathische Figuren (wie beispielsweise Wolfs Ex Andrea) sind irgendwie überzeugend.


    Fazit. Das hier ist wahrscheinlich nicht der beste Thriller, den ich jemals gelesen habe, aber er ist auch nicht unendlich weit davon entfernt. Spannend ist er auf jeden Fall, teils ein wenig unheimlich und mit Figuren, mit denen es wirklich nicht langweilig wird. Also im Ganzen auf jeden Fall eine Empfehlung wert!

    Mit jedem weiteren Harry-Potter-Buch, das ich lese, frage ich mich mehr, warum ich niemals vorher angefangen habe sie zu lesen. Aktuell: Harry Potter and the Goblet of Fire für C1. Etwas stumpf vielleicht, aber Überschneidungen gibt es eine ganze Menge.

    „Das war ein Scherz“, sagte Leander aufgeregt. „Hat er funktioniert?“ (S.383)


    Zusammenfassung. In „Lost in Fuseta“ begleiten wir die Ermittler eines portugiesischen Ortes bei den Ermittlungen in einem Mordfall, der einige Fragen aufwirft; und lernen mit ihnen zusammen den seltsamen neuen Kollegen aus Deutschland kennen, der im Rahmen eines EU-Austauschprogramms ein Jahr bei ihnen in Fuseta leben und arbeiten wird. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten gelingt es der ungleichen Truppe, sich zusammen zu raufen und gegen gemeinsame Gegner vorzugehen.


    Erster Satz. Es war einer dieser Tage, der so verheißungsvoll begonnen hatte, dass man fürchtete, es müsse zwangsläufig etwas dazwischenkommen.


    Cover. Das Cover hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen, aber es ist schon ganz hübsch. Lust auf Urlaub an der portugiesischen Küste macht es auf jeden Fall. Nettes Feature: die Landkarten in den Innenseiten des Einbands, die ein klein wenig mehr der Gegend vor Augen führt.


    Inhalt. Ich muss ehrlich sagen, ich hatte bei einem Krimi etwas anderes erwartet, und in anderer Stimmung würde mein Urteil vielleicht auch anders ausfallen. Denn eines habe ich festgestellt: Für mich war der ganze Roman eher einer, in dem es um Menschen im Allgemeinen und unseren Leander Lost im Besonderen ging, als ein „echter“ Krimi. Der Mordfall und alles, was damit zusammenhing, war zwar durchaus spannend und unterhaltsam, aber was mich wirklich gepackt hat, das war alles dazwischen.
    Denn während ich die persönlichen Entwicklungen sehr geschätzt habe, konnten mich die ermittlerischen Wendungen nicht immer überzeugen. Irgendwie war mir häufig alles zu einfach (oder sie haben es nur einfach zu einfach gesehen). In jedem Fall, hätte ich einen Krimi gewollt, der durch Verbrechen und Ermittlungen spannend ist, dann wäre ich vermutlich enttäuscht gewesen.


    Personen. Fast alle Charaktere haben mir gut gefallen, wobei hier natürlich einige herausstechen. Zum einen die portugiesischen Ermittler Graciana und Carlos, die beide auf ihre eigene Art sympathisch sind (wenn sie sich auch ermittlerisch hin und wieder das Leben ein wenig zu leicht gemacht haben); Gracianas Schwester Soraia, die ein beeindruckendes Gespür im Umgang mit Leander Lost an den Tag legt; die verletzte, starke Zara; und natürlich der titelgebende Leander Lost himself.
    Gemocht habe ich ihn von Anfang an, und kann stolz behaupten, dass ich schon vor den Ermittlern auf sein Geheimnis gekommen bin. Hier haben wir auch wieder einen Pluspunkt des Krimis, der mir sehr gut gefallen hat: in den ersten Kapiteln wird Leanders Hintergrund so eindeutig und doch so in die Geschichte eingebunden geschildert, dass alles so gut passt, glaubwürdig ist und mich wirklich begeistert hat. Ich weiß natürlich nicht, wie realistisch das alles tatsächlich ist, aber das ist mir jetzt auch gar nicht so wahnsinnig wichtig.


    Zitate. […] „Dann wirst du sehr wahrscheinlich ums Leben kommen.“
    „Das ist ja tröstlich.“
    Mit einem Mal wurde Losts Gesicht durch ein Lächeln dominiert, er beugte sich neugierig zu ihr vor.
    „War das Ironie?“
    „Natürlich. Ich finde es nicht sehr tröstlich, wenn ich sterben muss.“
    Er strahlte. (S.320)


    Fazit. Nach „Lost in Fuseta“ bin ich völlig angefixt und freue mich echt wahnsinnig auf einen Nachfolgerteil (der auf der Rückseite durch den Satz „Der brillante Start einer Krimireihe um Leander Lost“ angedeutet wird). Ich werde ihn nicht lesen, wenn ich einen brutal spannenden Krimi-Krimi lesen möchte, aber werde dafür eine Menge Spaß mit einem Haufen liebenswerter Charaktere haben, die sich nur hin und wieder ihr Leben ein bisschen leicht gemacht und alles ziemlich schwarz und weiß gesehen haben.

    „Sich mit jemandem wohlzufühlen ist schon ganz schön viel“ (S. 248)


    Zusammenfassung. Mit ihrer plötzlichen Abreise nach Amerika hinterlässt Alexandra ihrer Mutter, Schwester und Schwiegermutter nicht nur Kind und Haus, sondern stürzt sie auch noch in die anstrengendsten und schönsten paar Tage seit langem. Mit Henrietta, Ulla, Jana und natürlich der kleinen Emma stößt dabei eine ganz schön wilde Mischung an Menschen aufeinander, die versucht, das Beste aus der gemeinsamen Zeit zu machen.


    Erster Satz. Dass es knallte – genau, das war es!


    Inhalt. Es fällt mir gar nicht so leicht, etwas zum Inhalt zu sagen, und vielleicht ist es die beste Entscheidung, in Worte zu fassen, warum das so ist.
    Ich hatte nicht das Gefühl, das überhaupt so viel passiert wäre! Dieser Roman liest sich eher wie ein ereignisarmer Urlaub am Meer und davon darf man halten, was man will – ich hab ihn ganz gern gelesen.


    Personen. Dieser Roman präsentiert uns eine Hand voll Charaktere, die so unglaubliche Stereotype waren, dass mir erst grauste. In der Leseprobe fand ich das zum Lesen dann ganz reizvoll und unterhaltsam, auf über 250 Seiten war das jedoch wieder etwas anstrengend.
    Der Großteil der Figuren hätte davon profitiert, etwas weniger extrem gezeichnet zu sein.
    Was mir aber wirklich gut gefallen hat: Die Entwicklung der Personenkonstellationen. Wenn sie auch so überzeichnet waren, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten, so haben sie sich doch im Zusammenspiel miteinander sehr gut entwickelt.
    Was ich mich aber noch immer Frage: Kann man in Deutschland tatsächlich nicht krankenversichert sein?!


    Fazit. „Ein Glücksroman“, das steht auf dem Cover. Aber was steckt drin?
    Weniger als ich erwartet und gehofft hatte. Ein von Klischees überladener Roman (das mag natürlich Absicht sein, ich konnte damit nur leider nicht so viel anfangen), der mich nicht glücklicher oder klüger gemacht hat als ich es zuvor war.
    Allerdings auch ein Roman, der mich einige Zeit unterhalten und mir Lust gemacht hat, Urlaub am Meer zu machen.

    Zusammenfassung. Nora trauert noch um ihren Mann, als sie einen Brief entdeckt, der darauf hindeutet, dass er Kontakt zu einer bis dahin unbekannten Großtante hatte, kurz vor seinem Tod. Kurzentschlossen fährt sie Richtung Ostsee, und findet sich prompt in wilde Familiengeschichten verwickelt…


    Erster Satz. Der Duft von Holunder zieht durch das Haus.


    Cover. Ich mochte das Cover schon optisch sehr, aber als ich das Buch dann in den Händen hielt, stellte ich fest: Es fasst sich auch richtig gut an! Eine der glatten Brombeeren auf der Rückseite dürfte inzwischen richtiggehend abgegriffen sein, weil ich immer wieder mit dem Zeigefinger darüber gefahren bin, während ich las.


    Inhalt. Von Anfang an war ich eher zwiegespalten: Der Klappentext suggeriert für meinen Geschmack eine überaus kitschige, von Klischees übersättigte Geschichte. Die Leseprobe hat mir dann aber doch wahnsinnig gut gefallen, die folgenden Kapitel waren dann jedoch die klischeelastigen Passagen, die ich befürchtet hatte. Gegen Ende gefiel es mir wieder besser, jedoch nahm die Aufdeckung der brisanten Familiengeheimnisse so wenig Raum ein, dass man damit eigentlich kaum werben darf – so finde ich jedenfalls. Überhaupt wirkte das Ende ein bisschen plötzlich, als hätte sich die Autorin 400 Seiten als Ziel gesetzt und wäre davon überrascht gewesen, wie schnell sie dort angekommen war.
    Ein weiterer Punkt, über den ich bisweilen gestolpert bin, waren logische Lücken. Da zieht Nora erst eine Schürze an und geht dann doch einkaufen – aber wahrscheinlich passiert sowas einfach manchmal und die meisten Fälle habe ich auch schon wieder vergessen.


    Personen. Die vorrangig auftretenden Figuren sind wahnsinnig sympathisch und laden zum Mitfühlen ein, allerdings sind sie sich alle auf eine Weise ähnlich: Sie sind so perfekt. Und so toll. Und sie haben kaum Ecken und Kanten, das hat mir echt gefehlt.
    Auf der anderen Seite hat man die Unsympathen, die auch vor allem einfach nur das sind: unsympathisch, brutal, grausam, und vor allem einseitig.
    Diese vergleichsweise wenig ausgewogenen Charakterisierungen machen das Buch seichter als es eigentlich sein müsste.


    Zitate. „Trauern erfordert Mut, Nora.“ (S. 45)
    „Nicht weinen.“ Ich blinzle die Träne weg. „Dagegen kann ich gar nichts machen. Es passiert von ganz allein.“ (S. 81)


    Fazit. Es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen, aber es war nicht das berührende, besondere Buch, das ich erhofft hatte. Dazu war es zu seicht und zu sehr Klischee (und die Sätze über Depressionen, die am Rande mal fallen, haben mich noch dazu sehr irritiert).
    Mein Fazit findet sich schon in der Titelzeile: Die Geschichte ist süß, aber nichts Handfestes, was sich für meinen Geschmack für eine ernsthafte Mahlzeit eignet. Aber Geschmäcker sind verschieden, und sicherlich wären manche mit Marmelade glücklich, wenn ich in der gleichen Situation eine große Portion Spaghetti Carbonara präferieren würde.

    Ich hatte erst vor, die Themenchallenge bei lovelybooks parallel zu dieser hier zu machen; habe dann jedoch festgestellt, dass ich, wenn ich alle bereits gelesenen (und für die Themenchallenge genutzten) Bücher auch hier eintrüge, schon beinahe fertig wäre. Lief gut, dieses Jahr.
    Deswegen gabs dann eine spontane Umentscheidung und ich beende stattdessen die Themenchallenge erst - was mir schon fast gelungen ist - und nun fange ich an, hier die Bücher einzutragen, die nicht mehr in die Themenchallenge passen :)


    Das erste habe ich bei vorablesen bekommen, ein Krimi, der in Portugal spielt und erst Ende des Monats erscheint: "Lost in Fuseta" von Gil Ribeiro, der trotz der größeren Auswahl auch hier nur auf C3: Ein Buch von einem unbekannten Autor passt.

    „Nur weil wir Frauen auch denken können, müssen wir es nicht zeigen.“, S. 262, Marie an Leopoldine


    Zusammenfassung. „Der grüne Palast“ erzählt die mitreißende Lebensgeschichte der Erzherzogin Leopoldine von Österreich, die mit dem portugiesischen Thronfolger verheiratet wird und deswegen nach Brasilien reisen muss. Begleitet wird sie hauptsächlich von Gräfin Lazansky, die schon die Erziehung in der Österreichischen Heimat übernommen hatte, und Leopoldine mit Rat und Tat zur Seite steht.
    Dabei wird man konfrontiert mit der Aussichtslosigkeit weiblicher Figuren in politischen Kämpfen des neunzehnten Jahrhunderts, mit großen Gefühlen wie Liebe und Hass, und mit großen Gefahren.


    Erster Satz. Verehrter Marquis, aber freilich werden Sie Walzer tanzen müssen!


    Cover. Das Cover ist wunderschön, vor allem fasst es sich wunderschön an (und ich mag die Farbakzente und die fühlbare Schrift).
    Inhalt. Hach ja. Wie fange ich nur an… Absolut großartig fand ich die Art und Weise, alles nur in Briefen verschiedener Charaktere untereinander zu erzählen. So werden Geschehnisse aus derart unterschiedlichen Blickwinkeln geschildert, dass man sich fragt, ob die Personen tatsächlich am selben Ereignis teilgehabt haben können. Ungefähr nach zwei Dritteln des Romans blieb mein Blick zufällig am Klappentext hängen, der die Überschrift „Eine Geschichte von Freiheit und Liebe“ trägt, und da drängte sich mir die Frage auf, ob das mit der Liebe und der Freiheit noch kommt – aber auch ansonsten würde ich dem Klappentext nicht zu viel Bedeutung beimessen. Ich selbst habe etwas völlig anderes erwartet als ich am Ende bekam.
    Und was ich bekam war zu meinem Leidwesen über weite Teile irgendwie ziemlich deprimierend und zeugte hauptsächlich von Unfreiheit und Verrat und machte mich wütend. Insofern gelingt es der Autorin vermutlich, die Gegebenheiten sehr gut einzufangen – denn wahrscheinlich war das Leben zu der Zeit ganz genau so. Allerdings hatte ich einfach ein wenig mehr Hoffnung, Liebe und Freiheit erwartet (diese Erwartung wurde nicht vollends enttäuscht, aber doch für meinen Geschmack zu sehr).


    Personen. Die Erzählweise ermöglichte es mir als Leserin, sehr in die handelnden Charaktere einzufühlen auf der einen Seite – auf der anderen jedoch den Kopf darüber zu schütteln, wie unterschiedlich sich einzelne Personen verhielten, je nachdem, an wen sie schrieben. So mag ich Metternich nun nach der Lektüre dieses Romans noch viel weniger gern, obwohl er mir schon zuvor ziemlich unsympathisch gewesen ist; mit Erzherzogin Leopoldine hingegen konnte ich so gut mitfühlen und mitleiden, dass mir ihre Verluste und Schmerzen fast ebenfalls wehtaten.


    Zitate. „Sie ist intelligent, nicht zu viel, als dass es lästig würde, und nicht zu wenig, als dass man sich langweilt.“, S. 292, Metternich an Gräfin Lazansky


    Fazit. Mein Fazit in der Bewertung wird bedauerlicherweise durch hohe Erwartungen getrübt. Ich fand es frustrierend und schmerzlich, von all der Aussichtslosigkeit zu lesen, derer Leopoldine sich gegenüber sieht; von dem Frauen- und Fremdenbild, das natürlich im neunzehnten Jahrhundert naturgemäß nicht zu verhindern ist, und das trotzdem fürchterlich ist. Und trotzdem (oder gerade deswegen?) fühlten sich die wenigen Triumphe noch triumphaler an als sie es möglicherweise sonst getan haben. Und gerade der Schreibstil hat mir eine ganze Menge gerettet.

    Ich würde gern sagen, dass ich von allein auf die Idee gekommen bin, hier zu fragen, aber es mussten erst andere Eulen auf der Suche nach vor langer Zeit gelesenen Büchern auftauchen, die mich dazu animiert haben, auch einfach mal hier zu fragen.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Vor einigen Jahren habe ich zwei verschiedene Bücher gelesen, an die ich immer noch hin und wieder denke und die ich gern wiederfinden würde.
    Leider weiß ich von keinem dieser Bücher Titel, Autor, Erscheinungsjahr oder irgendeine sonstige Information, aber vielleicht habe ich ja trotzdem Glück!


    Nummer 1 habe ich wahrscheinlich 2008 das erste Mal gelesen, aber nagelt mich nicht darauf fest. Es geht um eine Pharmafirma, die Tamagotchi-ähnliche Dinge mit ihren Produkten unters Volk bringt. Diese Teile machen die Kinder, bei denen sie ankommen, geradezu abhängig, und irgendwann verschwinden diese Kinder dann unter fadenscheinigen Vorwänden. Wenn ich mich recht entsinne, wurden die Tamagotchi-Dinger aus Straußenherzen gemacht, aber da bin ich mir nicht mehr ganz sicher...


    Nummer 2 ist ein bisschen aussichtsloser fürchte ich, denn ich weiß nur noch, dass ein Mädchen (?), ungefähr 14, 15 vielleicht, eines abends verbotenerweise auf eine Party in einem Steinbruch (?) fährt. Vorher (oder danach? Wahrscheinlich danach) gibt es einen Autounfall, bei dem ihr hochprozentiger Alkohol und Feuer das Gesicht entstellen. Aber wahrscheinlich sind das nur die ersten zwanzig Seiten und an den Rest habe ich leider keinerlei Erinnerungen.


    Falls jemand tatsächlich eine Idee hat, würde ich mich wahnsinnig freuen (und verspreche, mir dieses Mal das Buch auch zu notieren, denn Nummer 1 habe ich schon zweimal wiedergefunden, mich gefreut, es gelesen und danach wieder vergessen... :bonk)
    Auf jeden Fall jetzt schon vielen Dank!

    „Dennoch, so erfunden das Ganze ist, so wahr ist es auch.“ (S. 112)


    Zusammenfassung. Walerian nimmt uns mit durch die stürmische Zeit seines Erwachsenwerdens: Schon früh von seiner Mutter „entführt“ (nicht meine Worte!) aus der Heimat Polen nach Österreich schlägt er sich auf kreative Art und Weise durch und versucht sich schließlich an der Reparatur seiner selbst – dabei gelingen ihm Erkenntnisse, die sich durchaus lesenswert erweisen.


    Erster Satz. Niemand wusste so richtig, was im Kopf meiner Mutter vorging.


    Cover. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mich das Buch vom Cover her erstmal so gar nicht angesprochen hat. Es war mehr der Zufall, der mich hat reinlesen (und nicht mehr aufhören wollen) lassen. Also, falls jemand sich vom Cover abgeschreckt fühlt: Gebt dem Buch eine Chance, das lohnt sich wirklich.


    Inhalt. Als Schüler hat unser Protagonist erkannt: „Schnelligkeit ist gut für Atome, aber nicht für die Wesen, die aus ihnen bestehen.“ (S. 68). Gemessen an dieser Erkenntnis stecken in „Der Mann, der Luft zum Frühstück aß“ beeindruckend viele Handlungen auf beeindruckend wenigen Seiten: ich habe die Lektüre an einem Abend nach einem langen Lernnachmittag begonnen und plötzlich war sie auch wieder vorbei.
    Diese schiere Fülle an klugen Worten hat es mir persönlich zwischenzeitlich schwer gemacht, einen Zugang zu finden zu all den Dingen, die Walerian dem gewissenhaften Leser mit auf den Weg geben kann – und vielleicht ist der Abend eines langen Tages auch einfach der falsche Moment für ein Buch von solcher Fülle. Daher meine Empfehlung: genügend Ruhe mitbringen, um diese Erzählung genießen zu können. Sie ist es wert.


    Personen. Die Kürze des Textes lässt schon entsprechende Rückschlüsse zu: Die neben Walerian auftauchenden Charaktere dienen hauptsächlich der Handlungsentwicklung und werden auch nahezu ausschließlich nicht tiefer gehend entwickelt, aber das braucht es auch gar nicht.
    Denn der wichtigste, Protagonist Walerian, personifiziert Dinge, von denen ich im Vorfeld nicht einmal wusste, dass ich sie so empfinde: Er thematisiert Heimatlosigkeit, gefühlte wie tatsächliche, die Absurdität aktueller Technologie, und er handelt, wie ich mir manchmal wünschen würde zu handeln. Ein Protagonist, von dem ich nicht wusste, dass ich ihn gebrauchen konnte.


    Zitate. Beim Eingießen musste ich an die Alkoholindustrie denken, die Milliarden damit machte, weil zwei Menschen aus Lampenfieber ein volles Glas brauchten, an das sie sich klammern konnten. (S. 66)
    Ich wurde schon mit zwölf aus dem Fenster gestoßen. Und seitdem falle ich. Tag und Nacht. Egal, was ich tue. Sogar jetzt, während ich hier sitze, bin ich am Fallen. (S. 119)


    Fazit. So sehr mich das Cover abgeschreckt hat, so sehr habe ich diese Erzählung gemocht. Trotz ihrer Kürze (ja, ein oder zweimal schon erwähnt, aber länger wär halt echt ganz schön gewesen!) hat sie mich auf subtile Art und Weise berührt und zugleich humorvoll unterhalten, und was wünscht man sich mehr?

    Zitat

    Original von Laia
    Das ist ein Autor, der bei den Eulen aktiv ist. Im zweifelsfall enfach hier im Thread fragen :-)


    Das werd ich tun, danke :)


    Zitat

    Original von Laia
    Im Kriterium steh doch nicht, dass du den Autor gelesen haben musst, nur, dass von ihm ein Buch gelesen wurde.


    Achso, dann hatte ich das missverstanden - das bekomme ich hin!

    Ich hätte da noch eine kleine Frage: Was ist nur ein Eulenautor?
    Und vermutlich ist mit "EBB" Eulen-Bücher-Bingo gemeint, richtig? Da hab ich dann aus dem letzten Jahr in dieser Kategorie so gar keine Chance :D

    „Verräterische Ruhe, was Haziem“, sagte Perez […].
    „Gefährliche Ernte“, antwortete Haziem und deutete auf die abgeernteten Rebstöcke.


    Zusammenfassung. Der Sommer könnte so schön sein für Syracuse Perez – wenn nicht die ganzen Touristen wären. Und der Kerl, den seine Tochter heiraten will. Und dann auch noch ein Toter im Weinberg seines Vaters, der die Ermittlungen in Richtungen führt, die Perez so gar nicht gefallen! Immerhin kann er letztere Probleme angehen und so verfängt er sich bald in dramatischen Familiengeschichten, die bis in die höchsten Ebenen nationaler Politik führen.


    Erster Satz. August an der Côte Vermeille.


    Inhalt. Dieser Roman ist nicht nur ein Südfrankreich-Krimi, er greift ganz aktuelle Brennpunkte unserer Gesellschaft auf, was ich ihm hoch anrechne.
    Perez muss im Laufe seiner Ermittlungen feststellen, dass sehr vieles zusammenhängt von dem, was um ihn herum passiert – so wirklich richtig spannend wird das allerdings erst auf den letzten knapp hundert Seiten, das hätte meinetwegen auch schon deutlich eher passieren können.
    Die Parallele, die sich im Laufe der Geschehnisse zwischen dem Fall und Perez‘ Privatleben auftut, war mir ein wenig zu offensichtlich, aber damit habe ich meine zwei Kritikpunkte auch schon abgehakt; abgesehen davon hat mich der Krimi über seine knapp 350 Seiten sehr gut unterhalten und auch immer wieder überrascht.


    Personen. Vor allem dreht sich dieser Roman naturgemäß um Perez, dessen Sichtweise auf verschiedene Dinge sich im Verlauf der Geschichte gravierend ändert – diese Änderungen fand ich überzeugend und nachvollziehbar beschrieben. Überhaupt ist er ein ganz und gar sympathischer, eigenwilliger Charakter, mit dem ich gut mitfühlen konnte (auch wenn ich, fünfunddreißig Jahre jünger, bei weitem nicht so draufgängerisch unterwegs bin).
    Von den restlichen Charakteren ist mir vor allem Haziem im Gedächtnis geblieben, dessen Vorgeschichte ihn noch mehr mit dem, was passiert, verknüpft, und wegen dem ich das ein oder andere Mal doch sehr schlucken musste.
    Doch auch der Rest der Figuren blieb keineswegs farblos, und vor allem: Kaum jemand war durch und durch gut oder böse, alle waren in Graustufen gezeichnet und (fast) alle dadurch auf irgendeine Art und Weise nachvollziehbar.


    Zitate. „Ich möchte mich bei dir bedanken. Das war ein harter Tag für dich.“ […]
    Haziem sah ihn nicht an, er trat von einem Fuß auf den anderen.
    „Darf ich dich umarmen?“ fragte Perez leise. (S. 270/271)
    „Verräterische Ruhe, was Haziem“, sagte Perez und griff nach der Hand seines Freundes.
    „Gefährliche Ernte“, antwortete Haziem und deutete auf die abgeernteten Rebstöcke. (S. 345)


    Fazit. Zwischendurch war mir dieser Krimi zu langsam, zu ruhig und es passierte mir zu wenig. Mit den Seiten habe ich das jedoch schätzen gelernt und hatte Spaß an der Atmosphäre, am südfranzösischen Flair und an den langsam aber sicher spannender werdenden Geschehnissen.
    Wer jedoch gern seine Augen vor aktuellen Problemen verschließt, sollte die Finger hiervon lassen – für mich war das ein absoluter Pluspunkt.

    Nach den ermunternden Antworten muss ich nun natürlich unbedingt auch teilnehmen. Ob ich allerdings tatsächlich alle bisher gelesenen Bücher mit aufnehmen, weiß ich noch nicht; in dem Fall wäre ich nämlich wahrscheinlich schon so gut wie durch.


    Hier aber erstmal mein Bingofeld:
    A1 - Ein Buch mit einem ungewöhnlichen Schauplatz (z.B. Zirkus, Wüste, Indianerreservat o.ä.): "Harry Potter and the Order of the Phoenix" von J.K. Rowling
    A2 - Ein Buch, zu dem dich ein anderes Buch inspiriert hat (z.B. vom Thema/Autor her oder weil es woanders erwähnt wird) "Das Rosie-Projekt" von Graeme Simsion
    A3 - Ein Buch, das einen Preis gewonnen hat: "Silber - Das dritte Buch der Träume" von Kerstin Gier
    A4 - Ein Buch, in dem der Hauptcharakter ein Haustier besitzt: "Demnächst in Tokio" von Katharina Seewald
    A5 - Eines der ältesten Bücher deines SUBs.


    B1 - Ein Buch, dessen Titel aus nur einem Wort besteht: "June" von Miranda Beverly-Whittemore
    B2 - Ein Buch passend zur Jahreszeit: "Mörderisches Ufer" von Viveca Sten
    B3 - Ein Buch, das aus mehreren Perspektiven erzählt wird.: "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" von Susann Pásztor
    B4 - Ein Buch, das in Deinem Bundesland spielt: "Glaube Liebe Tod" von Peter Gallert und Jörg Reiter
    B5 - Ein Buch, in dem Musik eine Rolle spielt: "Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge" von Ruth Hogan


    C1 - Ein Buch, in dem sich eine Komponente mit einer deines vorherigen gelesenen Buches überschneidet (Name einer Figur, angesprochene Themen oder Länder, ein Gericht, eine Krankheit, (Vor-)Name des Autors oder ähnliches): "Harry Potter and the Goblet of Fire" von J.K. Rowling
    C2 - Ein Buch, in dessen Titel kein a oder A vorkommt: "Der Freund der Toten" von Jess Kidd
    C3 - Ein Buch von einem dir bis dahin unbekannten Autor: "Lost in Fuseta" von Gil Ribeiro
    C4 - Ein Buch, das bereits vor 1980 erschienen ist (Datum der Erstveröffentlichung): "Dolly sucht eine Freundin" von Enid Blyton
    C5 - Ein Buch, das magische Elemente enthält: "Harry Potter and the Prisoner of Azkaban" von J.K. Rowling


    D1 - Ein Buch, das von einem Autor geschrieben wurde, von dem im EBB 2016 schon ein Buch gelesen wurde: "Die Terranauten" von T.C. Boyle ("Talk, Talk" wurde von ginger ale gelesen)
    D2 - Ein Buch, von einem Eulenautoren/einer Eulenautorin:"Das Haus der schönen Dinge" von Heidi Rehn
    D3 - Ein Buch mit Auto - auf dem Cover oder im Text: "Abgeschlagen" von Katrin Schön
    D4 - Ein Buch, das an deinem Geburtsort spielt (oder zumindest in der näheren Umgebung): "Im Schatten des Doms" von Barabra Meyer
    D5 - Ein Buch, das Dich spontan angesprochen hat.: "Das Buch der Spiegel" von E.O. Chirovici


    E1 - Ein Buch, das Dir empfohlen wurde: "Vom Ende an" von Megan Hunter
    E2 - Ein Buch, in das du vor längerer Zeit schon einmal reingelesen hast: "Dolly - Wirbel in Klasse 2" von Enid Blyton
    E3 - Das Buch mit der lfd. Nr. 23 aus Deinem Sub (kann auch 'ne andere Zahl sein und ob von oben/unten/rechts/links gezählt wird, ist auch wurscht): "Das geheime Leben des Monsieur Pick" von David Foenkinos
    E4 - Ein Buch, bei dem du dir ein anderes Ende gewünscht hättest oder dir die Auflösung nicht zusagt (zB bei einem Krimi/Thriller): "Die Morde von Morcone" von Stefan Ulrich
    E5 - Ein Buch, das auf mehr als einem Kontinent spielt.: "Mit jedem Jahr" von Simon Van Booy



    Bingofeld:
    . 1 2 3 4 5
    A X X X X -
    B X X X X X
    C X X X X X
    D X X X X X
    E X X X X X

    Zusammenfassung. Jane steht vor mehr als einem Problem: Da ist ein ermordetes Mädchen, ein verschwundener ehemaliger Polizist, zu allem Überfluss ist ihr Vorgesetzter nach Komplikationen beim letzten Fall nicht wirklich hilfreich und ihren Sohn sieht sie auch kaum. Nun sind nicht nur die verfügbaren Kapazitäten der Polizei begrenzt, sondern auch ihre eigenen, und das bringt nicht nur sie an ihre Grenzen.


    Erster Satz. Maggie versuchte zu laufen, aber sie spürte ihre Füße nicht.


    Cover. Bevor ich das Buch gelesen habe, hat mir das Cover gut gefallen und rein optisch hat sich daran natürlich nichts geändert. Allerdings sehe ich keinen echten Zusammenhang zwischen Inhalt und Coverbild, daher keine uneingeschränkte Begeisterung.
    Der Titel hingegen gefällt mir ziemlich gut, ich mag die Abänderung der Phrase „Kein Sterbenswort“, wegen der mich das Buch ursprünglich angesprochen hatte.


    Inhalt. Der Inhalt des Krimis hat mir ziemlich gut gefallen. Er war spannend und nicht vorhersehbar (für mich jedenfalls, vielleicht bin ich auch nur nicht clever genug) und es hat mir gefallen, wie er erzählt wurde.
    Zu Beginn passierte viel auf einmal und es schien mir ein wenig, als hetze man durch die Handlung, aber das legte sich mit der Zeit – vielleicht hat man das Gefühl etwas weniger, wenn man den ersten Teil gelesen hat, das kann ich nun nicht beurteilen.
    Einen Pluspunkt erhielt der Krimi bei mir, weil über einzelne Strecken Handlungen, die zu verschiedenen Zeitpunkten stattfanden, parallel erzählt werden, die Idee fand ich gut.


    Personen. Das mit den Personen ist so eine Sache. Ich mochte sie alle, man lernt sie schnell kennen und sie werden ziemlich deutlich charakterisiert, das war schön. Allerdings handelt der ein oder andere in meinen Augen für den Leser wenig nachvollziehbar; das könnte Absicht sein oder möglicherweise daran liegen, dass wir hier einen zweiten Teil vor uns haben, der gewisse Kenntnisse voraussetzt. Es kam mehr als einmal vor, dass ich mit einem dicken „hä?!“ auf der Stirn mit dem Buch hier saß, weil sich mir getätigte Schlussfolgerungen oder Reaktionen einfach nicht erschlossen.
    Von Janes Familie erfährt man recht wenig, das charakterisiert jedoch Janes Verhältnis zu ihnen sehr schön, denn sie bekommt auch nicht allzu viel mit.


    Fazit. Insgesamt ein wirklich guter Krimi, den ich jedem Krimileser empfehlen kann. Spannende Handlung, die an vielen Stellen so fundiert wirkte, dass ich das Gefühl hatte, so könnte es wirklich passieren. Hin und wieder für mein Gefühl einige kleinere Lücken und Dinge, die keinen Sinn ergaben, aber das sind nur kleine Abstriche.
    Für mich insgesamt 8 von 10 Punkten.

    Ich hatte mir "Mörder Anders und seine Freunde nebst dem ein oder anderen Feind" von Jonas Jonasson als E-Book ausgeliehen und bin nun, nach langem Hadern, zu dem Entschluss gekommen, es aufzugeben.
    Meine Zeit ist mir inzwischen einfach zu schade, um Bücher zu lesen, auf die ich nicht so richtig Lust habe (auch wenn es immer schwer fällt).
    Vielleicht gebe ich ihm eines Tages noch eine Chance, für den Hundertjährigen habe ich auch zwei Anläufe gebraucht, bevor mich die Geschichte gepackt hat...