Beiträge von Teeblatt

    Der Autor Sergio Bambaren begibt sich auf eine vierwöchige, von seinem Verlag organisierte Lesereise quer durch Europa und lässt den Leser in einer Art Tagebuch an den Begebenheiten, Geschehnissen und seinen Gedanken während dieser Zeit teilhaben.


    Zeitgleich ist dies Buch auch eine Hommage an den heiligen Franziskus von Assisi, auf dessen Spuren seines längst vergangenen Lebens Bambaren mehr als einmal wandelt.


    Sehr treffend schreibt Sergio Bambaren: "Das Leben ist eine Frage der Wahrnehmung."
    Und dies ist auch schon eine der Kernaussagen des nur 128 Seiten zählenden, aber dennoch so gewichtigen Büchleins.


    Es geht darum, sich selbst zu finden und seinen Weg zu gehen. Dabei den tieferen Sinn des Lebens zu entdecken und - ganz im Sinne Assisis - ein guter Mensch zu werden. Zu erkennen, dass es keine Zufälle im Leben gibt, sondern dass das, was wir dafür halten, einfach nur Hinweise auf unserem Weg sind, die uns Erkenntnisse bringen. Und zwar genau dann, wenn wir sie am wenigsten erwarten. Es geht darum, seinem Herzen zu vertrauen und ihm zu folgen. Nicht der hat am Ende ein erfolgreiches Leben gelebt, der viele materiellen Reichtümer angehäuft hat, sondern der, der viele kostbare Momente gelebt hat.


    Von mir gibt es dafür volle Punktzahl!

    Sergio Bambaren - Die blaue Grotte


    Die entscheidenden Einsichten gewinnen wir, wenn wir sie am wenigsten erwarten. Bei Bestsellerautor Sergio Bambaren war es eine Reise, die ihm dabei half, den Blick für die Schönheit der Natur und seinen inneren Frieden wiederzufinden, und von der er hier voller Zuversicht und Poesie in der Sprache des Herzens erzählt. Geh hinaus in die Welt – Antworten auf die wichtigen Fragen des Lebens bekommst du oft gerade dann, wenn du am weitesten weg von zu Hause bist. Diese Erfahrung schildert auch Sergio Bambaren in seinem neuen Buch. Vor zwei Jahren kehrte er nach Europa zurück, auf den Erdteil, wo er vor über einem Jahrzehnt zu seinem Welterfolg »Der träumende Delphin« inspiriert worden war. Ausgiebig durchquerte er Deutschland, Österreich, Italien – Länder, in denen Millionen von Lesern seine Bücher schätzen. Auf den Spuren Franz’ von Assisi besuchte er Umbrien und die Mittelmeerküste. Bei Capri schließlich, im Golf von Neapel, erlebte er den Höhepunkt dieser Reise, als sich ihm die ganze Vielfalt der Schöpfung in der Blauen Grotte offenbarte.
    (Inhaltsangabe laut Amazon)

    Das Buch richtet sich an Kinder ab ca. 10 Jahren und ist der Auftaktband einer insgesamt fünfbändigen Fantasyreihe. Hin und wieder lasse ich mir solche Bücher (deren Zielgruppe ich altersmäßig längst entwachsen bin) gerne via Hörbuch vortragen und diese Ausgabe war ganz sicher kein Fehlgriff!


    Nicht nur die junge Protagonistin ist herzallerliebst und man drückt ihr voller Spannung die Daumen, dass sie ihren Kampf gegen das uralte Böse gewinnen wird, sondern auch die übrigen Figuren bekamen von der Autorin sehr liebevoll Leben eingehaucht. Fast sieht man wirklich die Nebelschwaden über die Insel wabern und kann die gruselige Grundstimmung, die über die komplette Hörzeit von knapp vier Stunden vorherrscht, mit jeder Faser spüren.


    Nicht nur jetzt - kurz vor Halloween - ist dieses Hörbuch ein Erlebnis, welches durch die meisterlich gute Art des Vorlesens von Schauspielerin Friederike Kempter (bekannt in der Rolle der Nadeshda im Tatort Münster) noch ein Sahnehäubchen aufgesetzt bekommt.


    Von mir gibt es dafür gute acht Punkte :-)

    Zitat

    Original von Paradise Lost
    Die Zahl der Bücher die man lesen will erhöht sich frapierend schnell, wenn man eine Weile hier ist. :lache


    Das befürchte ich ebenfalls :chen


    Vielen Dank für Dein nettes Willkommen :danke

    Julie Otsuka - Wovon wir träumten

    »Auf dem Schiff waren die meisten von uns Jungfrauen.« So beginnt die berührende Geschichte einer Gruppe junger Frauen, die Anfang des 20. Jahrhunderts als picture brides von Japan nach Kalifornien reisen, um japanische Einwanderer zu heiraten. Bis zu ihrer Ankunft kennen die Frauen ihre zukünftigen Männer nur von den strahlenden Fotos der Heiratsvermittler, und auch sonst haben sie äußerst vage Vorstellungen von Amerika, was auf der Schiffsüberfahrt zu wilden Spekulationen führt: Sind die Amerikaner wirklich behaart wie Tiere und zwei Köpfe größer? Was passiert in der Hochzeitsnacht? Wartet jenseits des Ozeans die große Liebe? Aus ungewöhnlicher, eindringlicher Wir-Perspektive schildert der Roman die unterschiedlichen Schicksale der Frauen: wie sie in San Francisco ankommen (und in vielen Fällen die Männer von den Fotos nicht wiedererkennen), wie sie ihre ersten Nächte als junge Ehefrauen erleben, Knochenarbeit leisten auf den Feldern oder in den Haushalten weißer Frauen (und von deren Ehemännern verführt werden), wie sie mit der fremden Sprache und Kultur ringen, Kinder zur Welt bringen (die später ihre Herkunft verleugnen) - und wie sie nach Pearl Harbor erneut zu Außenseitern werden.


    Julie Otsuka hat ein elegantes kleines Meisterwerk geschaffen, das in ebenso poetischen wie präzisen Worten eine wahre Geschichte erzählt. Wovon wir träumten verzauberte bereits die Leser in den USA und England, stürmte dort die Bestsellerlisten, wurde von der Presse hymnisch gefeiert, mit dem PEN / Faulkner Award 2012 ausgezeichnet und für zwei weitere große Literaturpreise nominiert; die Übersetzungsrechte sind inzwischen in zahlreiche Länder verkauft.

    Abbas Khider - Ohrfeige


    Ein Flüchtling betritt die Ausländerbehörde, um ein letztes Mal seine Sachbearbeiterin aufzusuchen. Karim Mensy ist wütend und hat nur einen Wunsch: dass ihm endlich jemand zuhört. Vor drei Jahren ist der Iraker aus dem Transporter eines Schleppers gesprungen und wähnte sich in Frankreich – er war aber in der bayrischen Provinz. Drei bizarre Jahre, in denen Karim sich eine neue Lebensgeschichte erfinden muss, durch Formulare, Gelegenheitsjobs und Asylunterkünfte kämpft, auf fragwürdige Freunde einlässt und auf abenteuerliche Liebschaften. Doch mit der Ablehnung seines Asylantrages steht Karim wieder vor dem Nichts. Abbas Khider stellt unser Selbstverständnis einer offenen Gesellschaft in Frage - stimmgewaltig, tieftraurig und voller Witz.

    Erzählt wird die wahre Geschichte der erfolgreichen New Yorker Geschäftsfrau Laura Schroff und einem kleinen Jungen, der sie um ein wenig Kleingeld anbettelt. Maurice, so der Name des Jungen, ist zu diesem Zeitpunkt 11 Jahre alt, kommt aus sozial sehr schwierigen Familienverhältnissen und bettelt täglich auf der Straße sein Geld für Essen zusammen.


    Laura, die zuerst an ihm vorbei läuft und ihn ignoriert - so wie sie die tausend anderen Bettler auf New Yorks Straßen eben ignoriert - kehrt einer inneren Eingebung folgend um und geht zusammen mit Maurice in einem Schnellimbiss essen.


    Fortan treffen sie sich nun jeden Montag zum gemeinsamen Essen und lernen sich dabei über die Zeit näher kennen. Laura wird zum rettenden Engel für den kleinen Maurice, sie versucht ihn zu unterstützen wo es geht. Sie bereitet ihm Lunchpakete für die Schule, backt zusammen mit ihm Kuchen, nimmt ihn zu Sportveranstaltungen mit, kauft ihm Kleidung und ein Fahrrad. Nimmt ihn zu Familienfeiern ihrer eigenen Familie mit. Versucht ihm einfach Werte, Normalität und eine Sicht aufs Leben zu vermittel, die er von seinem Leben mit der drogenabhängigen Mutter und Großmutter nicht kennt.


    Diese auf so vielerlei Weise ungewöhnliche Freundschaft nahm ihren Anfang im September des Jahres 1986 und hält bis heute an.


    Mich hat diese Geschichte tief berührt! Erzählt wird sie aus Sicht von Laura, die immer mal wieder Ereignisse ihrer eigenen dramatischen Vergangenheit einstreut. Ihre eigene Kindheit war ebenfalls alles andere als rosig. Die Familie litt sehr unter dem alkoholabhängigen und gewalttätigen Vater.


    Die Schicksale der beiden und die vielen dramatischen Ereignisse sowohl von Maurice als auch von Laura werden mit so viel Warmherzigkeit erzählt, dass sie dieses Hörbuch zu etwas ganz Besonderem werden lassen. Die Stimme der Sprecherin Marit Beyer passt unwahrscheinlich gut dazu und sie schafft es, sämtliche Emotionen absolut realistisch und sehr bildhaft zu vermitteln.


    Das ein oder andere Mal hatte ich Tränen in den Augen, so nahe ging mir das alles. Und ich habe in den etwas mehr als 4 1/2 Stunden Hörzeit wirklich das Gefühl vermittelt bekommen, Laura und vor allem Maurice wirklich ein Stück weit kennen gelernt zu haben. Es tat gut zu erfahren, dass aus dem kleinen Jungen mittlerweile ein liebevoller und fürsorglicher Familienvater wurde, der seinen Platz im Leben gefunden hat.


    Das Buch endet mit einem Brief, den Maurice Laura schrieb. In dem er sich für ihre Freundschaft und für alles was sie für ihn getan hat aus tiefstem Herzen bedankt. In einer Zeit wie der heutigen, die so geprägt zu sein scheint von gesellschaftlicher Gefühlskälte und egoistischem Handeln, tut diese Geschichte einfach nur gut.


    Von mir gibt es dafür volle Punktzahl!

    Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
    Verlag: Lotos; (26. Mai 2014)



    Kurzbeschreibung:


    Erzählt wird die Geschichte einer Himalayakatze (Heilige Birma? - ich kenne mich mit Katzenrassen nicht wirklich gut aus) in Dharamsala, die in einem Alter, in dem sie eigentlich noch hätte gesäugt werden müssen, zusammen mit ihren Geschwistern von zwei Kindern dem Schutz ihrer Mutter entrissen wird, um verkauft zu werden. Finden sich für ihre Geschwister zügig interessierte Käufer, bleibt sie - klein, schmächtig und durch einen Sturz an den Hinterbeinen gehandicapt - alleine übrig und soll, da die Kinder offensichtlich keinerlei Geschäft mit ihr machen können, auf einem Müllberg "entsorgt" werden.


    Just diese Szene beobachtet der Dalai Lama, der sich - wie es der Zufall will - genau zu dieser Zeit in seinem Auto sitzend in einem Stau befindet. Er schickt seinen Fahrer zu den Kindern, um ihnen die kleine Katze abzukaufen. Fortan lebt nun die - wie sie genannt wird - KSH, also die Katze seiner Heiligkeit, mit ihm im Palast.


    Sie schläft nicht nur - ganz nach Art der Katzen - in seinem Bett, sondern ist auch dann stets an seiner Seite, wenn er einen seiner vielen Gäste empfängt. Sie lauscht den Gesprächen und versucht die darin enthaltenen buddhistischen Weisheiten und Lehren auch auf ihr eigenes Leben und ihre eigenen Probleme des täglichen Lebens anzuwenden.




    Über den Autor:


    David Michie, geboren am 13. Februar 1962 in Zimbabwe, lebt heute in Australien, wo seine Bücher Bestseller sind. Ursprünglich Thriller-Autor, gelingt es dem praktizierende Buddhist mit Bravour, buddhistische Gedanken in moderner, verständlicher Form einem breiteren Publikum nahezubringen.




    Meine Meinung:


    Diese wirklich schöne Geschichte wird aus der Perspektive der Katze erzählt und so kommt man gar nicht umhin das Gefühl zu haben, man schleiche zusammen mit ihr auf leisen Pfoten durch die Gänge des Palastes, oder durch die Straßen der näheren Umgebung.


    David Michie, selbst praktizierender Buddhist, gelingt es leicht und fast wie nebenbei dem Leser buddhistische Lehren für den eigenen Alltag näher zu bringen. Und auch für den Fall, dass man selber keinen Bezug zum Buddhismus haben sollte, wird man fasziniert sein, von dieser so warmherzig erzählten Geschichte.


    Mir hat gut gefallen, dass man gerade als am Buddhismus interessierter Neuling nicht nur mit relativ abstrakten Lehren konfrontiert wird, bei denen man sich oft doch etwas schwer damit tut einen Zusammenhang zum eigenen Leben zu sehen, oder gar ihre Anwendung im Alltag zu finden. Sondern das der Autor seinen Schwerpunkt eben genau darauf gelegt zu haben scheint, dass man das große Ganze besser überblicken und selber tagtäglich, bei jeder sich bietenden Situation anwenden kann. Erleichtert wird dies selbstredend durch die tragende Rolle der Katze, die ganz bestimmt nicht nur die Herzen von Katzenliebhabern im Sturm erobert.


    Von mir gibt es dafür volle Punktzahl und eine Leseempfehlung! Außerdem liegen die beiden Folgebände nun ebenfalls auf meinem SuB.

    Mich hat diese nur 128 Seiten kurze Erzählung fasziniert. Ich mag verschachtelte und verschwurbelte Sätze, doch Frau Vanderbeke übertreibt es ja fast schon, mit ihrem Schreiben quasi ohne Punkt und Komma. :lache


    Doch hat man sich erst einmal an diesen etwas ungewöhnlichen Schreibstil gewöhnt, bekommt man eine Erzählung geboten die es sprichwörtlich in sich hat. Auf Wikipedia wird gar von einer politischen Parabel mit Bezug zu den Geschehnissen in der ausgehenden DDR berichtet. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, bekommt das just Gelesene in der Tat noch mal einen ganz anderen Sinn. Vor allem das offene Ende, welches mich zuvor ein klein wenig ratlos zurück gelassen hatte.


    Aber selbst wenn man die ganze Story "nur" als ganz normale Erzählung betrachtet, ist dieses Büchlein irgendwie etwas Besonderes. Die sich entwickelnde Eigendynamik die die Familienmitglieder an den Tag legen, ist äußerst mitreißend und ich habe beim Lesen einen regelrechten Hass auf den abwesenden Vater bekommen.


    Von mir gibt es definitiv volle Punktzahl und eine Leseempfehlung!

    Laura Schroff: Immer montags beste Freunde - Der Junge, der mein Leben veränderte


    Laura ist eine erfolgreiche Verkaufsleiterin, die an einem normalen Montag durch die Straßen von New York hetzt. Sie hat keine Zeit, achtet kaum auf ihre Mitmenschen – auch nicht auf den kleinen Jungen, der sie um Kleingeld anbettelt. Sie ist schon an der nächsten Straßenecke, als sie plötzlich stehen bleibt – und umkehrt. Sie kauft dem hungrigen Maurice etwas zu essen und erfährt von seinem Leben. Von dem Tag an treffen sich Maurice und Laura jede Woche über Jahre hinweg, immer montags. Dies ist die Geschichte ihrer einzigartigen Freundschaft – die bis heute anhält.

    Hallo liebe Büchereulen!


    Mein Name ist Corina, ich bin 43 Jahre alt und lebe in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Lesen ist meine liebste Freizeitbeschäftigung, schon solange ich denken kann. Und dazu trinke ich gerne - mein Nickname verrät es ja bereits - die ein oder andere Tasse leckeren Tee.


    In meinen Bücherregalen tummeln sich überwiegend Romane zu den unterschiedlichsten Themen, sehr gerne mit realem Bezug. Erzählungen, Essays und Biografien. Außerdem liebe ich Krimis und hin und wieder - aber eher selten - findet auch mal ein Buch aus der Fantasyecke den Weg zu mir.


    Liebe Grüße :wave