Beiträge von Anett Heincke

    ASIN/ISBN: B0CLRQSYTJ

    „Ein Krabbencocktail für eine Leiche“ ist der 1. Fall für Kaiser und Thomsen.
    Die gerade pensionierte Greta Kaiser langweilt sich allein in ihrer Hamburger Wohnung. Auf Nachbarschaftsaktivitäten und Greisenfahren hat sie keine Lust. Also fährt sie ganz spontan nach Sylt und freut sich auf ihren Krabbencocktail. Noch erfreulicher ist es, als sie liest, dass kürzlich eine Leiche am Strand gefunden wurde. Ihre Neugier ist geweckt und die Langeweile verflogen. Erst recht, als sie Joost, einen Sylter pensionierten Polizisten, kennenlernt, dessen Sohn im aktuellen Fall ermittelt. Dann wird sogar im Hotel eine Leiche gefunden. Greta wird in ihren Eifer noch mehr angestachelt und gibt nicht auf. Obwohl Joost sie warnt, bleibt sie stur und will, notfalls auch ohne ihn, herausfinden, was passiert ist. Dabei kommt sie einem alten Geheimnis auf die Spur und gerät selbst in Gefahr.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist rasant und spannend geschrieben, oft auch mit amüsanten Szenen. Die Handlung ist sehr abwechslungsreich und mit immer neuen Verdächtigen.
    Greta ist sehr hartnäckig und stur und nervt Joost mit ihrer Fragerei nach dem Fall und seiner Familie. Manchmal tut er mir schon etwas leid, aber er genießt Gretas Gesellschaft. Joost ist ein sympathischer Weltenbummler, der nach dem Tod seiner Frau sein Haus den Kindern übergeben hat und immer auf Reisen ist. Zufällig ist er wieder einmal auf der Insel und wird von Greta in die Ermittlungen hineingezogen. Zwischendurch genießen sie lange Spaziergänge am Strand. Es war so bildhaft beschrieben, dass ich mit den beiden dort war und die Insel genossen habe.
    Auch das Cover bringt einem in Urlaubsstimmung und hat mir sehr gut gefallen. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

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    ASIN/ISBN: B0C3R65BVD

    Katzenrausch und Katertausch ist der 5. Teil mit dem ermittelnden Kater Socke. Für mich war es der 1. Teil.
    Der berühmte Magier Hans Brandstetter gibt in Hannover einen Empfang, um sein Musical vorzustellen. Kurz danach stürzt eine Frau vom Balkon und ist tot. Zunächst wird von einem Unfall ausgegangen. Doch angeblich gibt es Bilder von Reportern, die Brandstetter als Täter zeigen. Aber der wurde an mehreren Orten gleichzeitig gesehen. Hauptkommissar Peter Flott und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Der Magier hatte auch seinen schwarzen Kater dabei, der nun verschwunden ist, ebenso dessen Betreuer. Nach einem weiteren Mord laufen die Ermittlungen auf Hochtouren und es werden erste Zusammenhänge gefunden.
    Natürlich bleiben auch Socke und seine tierischen Freunde nicht untätig. Sehr tatkräftig und gewitzt greifen sie den Ermittlern meistens unauffällig unter die Arme. Wer wohl den Fall am Ende lösen wird?
    Das Buch hat mich sehr amüsiert, trotz der Toten. Aber die Katzen waren einfach zu goldig. Und charakterlich so verschieden, wie es auch Menschen sind. Socke ist immer im Ermittlermodus und seine Freundin Clooney hat immer Hunger. Zusammen mit ihren Freunden machen sie sich auf die Suche nach Hinweisen und geraten so in manch eine kuriose und auch gefährliche Situation. Die menschlichen Charaktere waren auch sehr verschieden und bei einigen trügte der magische Schein.
    Der Kriminalfall selbst ist gut konstruiert und gelöst. Es gibt ziemlich viele agierende Personen, da musste ich etwas aufpassen. Aber das Namensverzeichnis zu Beginn des Buches war sehr hilfreich.
    Das Buch ist auf jeden Fall etwas für Katzenliebhaber.

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    ASIN/ISBN: B0CLRPFP71

    Normalerweise haben es POM Evita Emmerling und ihr Kollege Ludger Dauer mit Schulschwänzern, Diebstählen, entlaufenen Katzen und anderen Bagatelldelikten zu tun. Und, wie in jedem Jahr, muss der Begleitschutz für den Fasalecken-Umzug organisiert werden. Dabei treiben junge, ledige in weiß mit bunten Bändern und bunten Kronen gekleidete Männer mit Peitschen den Winter in Form von Winterbären aus und begrüßen den Frühling. Doch in diesem Jahr steht beim Umzug im beschaulichen Baiersdorf plötzlich ein Winterbär in Flammen und stirbt. Der Tote war überall sehr beliebt und alle sind entsetzt.
    Mit Kommissarin Nadia Drissi von der Mordkommission Erlangen bekommt die örtliche Polizei eine eifrige junge Frau zugeteilt, die ihren ersten Mordfall zu lösen hat und damit natürlich großem Druck ausgesetzt ist. Für Evita und Ludger beginnt nun eine aufregende Zeit. Nichts mehr mit täglichem Frühstücksbuffet und Sprüche-T-Shirts, jetzt heißt es Uniform und Waffenholster. Da sie die Menschen im Ort am besten kennen, stehen sie Nadja mit Rat und Tat zur Seite und finden Gefallen an der Mordermittlung. Dabei wird das eine oder andere Geheimnis der Dorfbewohner gelüftet. Diese stehen der Polizei nicht gerade hilfreich gegenüber, es wird gemauert, angefeindet, angegriffen. Fast alle benehmen sich respektlos den Beamten gegenüber.
    Ich bin sofort in die Handlung eingestiegen, die mich mitgerissen hat. Die ältere Evita mit ihrem jungen Kollegen finde ich super. Er ist doch oftmals vorlaut seiner Vorgesetzten gegenüber, aber böse sein kann man ihm auch nicht. Nadja ist eine sympathische Person, die den Kleinstadtpolizisten nicht arrogant gegenübertritt, sondern sehr gut mit ihnen zusammenarbeitet. Allerdings mag ich Evitas ehemaligen Vorgesetzten Kuhn überhaupt nicht. Der spielt sich auf wie der Polizeipräsident persönlich.
    Das Buch ist zwar recht humorvoll geschrieben, aber der Mord wird sehr ernst genommen und gut gelöst.
    Das bunte Cover ist auf jeden Fall ein Hingucker und gefällt mir sehr. Damit kann man sich die Kostüme auch besser vorstellen.
    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

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    ASIN/ISBN: B0CQ59XVR7

    „Die Angst hinter den Worten“ von Edward Spencer-Smith ist der 4. Fall für die Detektei Walker, Wright & Ferguson.
    Die gute Seele der Detektei, Miss Molly, wird verdächtigt, die Frau ihres Ex-Mannes und Assistentin des erfolgreichen Autors Aryan Lamb, umgebracht zu haben. In der Wohnung der Toten werden Beweise gefunden, die Miss Molly nicht gerade entlasten. Die drei Privatermittlerinnen glauben natürlich an deren Unschuld und beginnen mit den Ermittlungen. Reporter Max meldet sich wieder bei Isla und klagt ihr sein Leid, dass Entlassungen in der Redaktion bevorstehen und er Angst um seinen Job hat. Erst recht, da seine junge Kollegin besser ist als er. Auch Aryan Lamb bekundet im Rahmen einer bis ins kleinste Detail inszenierten Pressekonferenz seine Bestürzung über den Tod seiner Assistentin und nutzt die Gelegenheit, auf eines seiner Bücher hinzuweisen, in dem es Parallelen zum Mordopfer gibt.
    Isla liest das Buch und versucht, die nächsten realen Opfer zu identifizieren. Dabei gerät sie in ein absolutes Gefühlschaos, von Enttäuschung bis hin zu Angst. Noch bevor sie, Ab und Ems konkrete Spuren haben, geschieht der nächste Mord.
    Es ist eine von Beginn an sehr spannende Geschichte, rasant geschrieben und sehr emotional. Der Hauptteil wird aus Islas Perspektive erzählt, einiges auch aus Max‘. Er ist immer noch verliebt in sie, aber Isla zweifelt an ihren Gefühlen für ihn, ebenso an ihren Fähigkeiten als Detektivin und hört ihre biologische Uhr ticken. Sie stürzt in ein Gefühlschaos, was bis zum Ende anhält.
    Die drei Ermittlerinnen sind sehr unterschiedliche Charaktere, daher ist die Zusammenarbeit nicht immer einfach. Hauptsächlich Ab ist eine schwierige Person, sehr unnahbar und oft etwas abfällig gegenüber Isla. Ems muss dann immer schlichten und alle wieder in die Spur bringen.
    Das Thema der künstlichen Intelligenz spielt hier auch eine nicht unerhebliche Rolle und zu welchem Missbrauch sie führen kann.
    Mir hat das Buch großartig gefallen. Auch die Auflösung war schlüssig, obwohl sehr traurig.
    Das Cover passt auch wieder super zu den Vorgängerbüchern. Ich freue mich sehr auf den nächsten Teil.

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    ASIN/ISBN: B0CQ85W8TW

    „Das letzte Gals Wein“ von Heidi Troi ist der fünfte Fall für Lorenz Lovis.
    Obwohl Lovis sich mitten in der Weinlese befindet und von seinem Knecht Paul ständig angetrieben wird, langweilt er sich und sehnt sich nach einem neuen Fall, den es aufzuklären gilt.
    Kaum gedacht, wird er von seinem Lieblingsfeind, seinem Nachbarn von Stadtler, angeheuert, den Mörder seines Kellermeisters zu finden. Denn die Polizei verdächtigt van Stadler selbst und das kann er nicht auf sich sitzen lassen. Also begibt sich Lovis in dessen Kellerei und beginnt, die Mitarbeiter zu befragen. Dabei stellt sich heraus, dass der Tote ein echtes Ekelpaket war und somit viele Feinde hatte. Nicht nur mit der Aufklärung des Mordes hat Lovis viel zu tun. Auch will er seinen Freund, Ispettore Scatolin wieder in die Spur bringen. Die Verdächtigungen gegen ihn im letzten Fall machen ihn immer noch schwer zu schaffen, was sich auch auf sein Privatleben auswirkt.
    Nicht zuletzt will sich Lovis Freundin Angelika dem Törggelen anschließen. Dabei wird der Hof Einheimischen und Touristen zur Weinverkostung und zum guten Essen geöffnet. Und einen Feriengast hat er auch noch, eine ältere Dame, die immer neue Wünsche hat und für zwei isst.
    Die Auflösung des Falles und warum es zum Mord kam, war sehr traurig und mir taten einige Personen sehr leid.
    Ich fand das Buch wieder ganz toll. Es war spannend und nebenbei habe ich mich auch noch köstlich amüsiert. Lovis mag ich sehr, er ist ein ruhiger und sympathischer Typ, etwas träge, aber durchaus liebenswert. Manchmal frage ich mich, ob er der Chef ist oder sein Knecht Paul. Und ohne seine Angelika würde er auch nicht viel auf die Reihe bekommen. Sie packt tatkräftig mit an und hat auch noch einen eigenen Job. Seine drei jugendlichen und gewitzten Helfer dürfen hier auch nicht fehlen und tragen wieder wesentlich zur Lösung des Falles bei. Und in Alma hat er immer eine gute Zuhörerin, bei der er sich ausheulen kann und die ihn auf neue Gedanken bringt.
    Die Umgebung ist wieder sehr anschaulich und liebevoll beschrieben. Ebenso sind die Charaktere authentisch dargestellt.
    Für mich war auch dieses Buch wieder ein großes Lesevergnügen. Das Cover ist ebenfalls wieder ganz toll. Ich freue mich auf weitere Fälle mit Lorenz Lovis.

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    ASIN/ISBN: B0C4YX3DDH

    „Reichenburg“ von Silvia Götschi ist der 9. Teil der Valérie Lehmann-Reihe.
    Die Polizei wird von einem anonymen Anrufer in eine alte unbewohnte Villa gerufen. Bei Eintreffen finden die Beamten vier schrecklich zugerichtete Leichen. Valérie Lehmann und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf. Und es bleibt nicht bei diesen Toten. Außerdem werden zur gleichen Zeit mehrere junge Frauen vermisst.
    Die beiden Fälle werden zunächst getrennt behandelt, bis der zuständige Ermittler für die Vermissten einen eventuellen Zusammenhang feststellt, den die anderen aber etwas an den Haaren herbeigezogen finden. Aber nach weiterer kleinteiliger Puzzlearbeit sehen auch sie, dass er wohl Recht hatte. Nun gilt es herauszufinden, wie alles zusammenpasst.
    Es gibt einige unterschiedliche Handlungsstränge mit vielen verschiedenen Personen. Man muss schon aufpassen, dass man den Faden nicht verliert. Aber die Geschichte ist sehr verwinkelt aber gut konstruiert. Amt Ende kommt es aber zu einer schlüssigen und überraschenden Aufklärung.
    Im Rahmen ihrer Ermittlungen fährt Valérie in den Ort, in dem sie geboren wurde und gewohnt hatte. Damit verbindet sie schlimme Erinnerungen. Trotzdem sucht sie ihr Elternhaus auf und hofft so, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen. Dabei merkt sie, dass ihre Erinnerungen anders als die Wahrheit sind und sie Einiges von damals nicht wusste.
    Das Buch hat mir sehr gefallen. Die Handlung ist ziemlich komplex, es gibt immer neue Wendungen und es wird nie langweilig. Man lernt viele Menschen kennen, die alle ihre eigenen Probleme, Sorgen und Geheimnisse haben. Es tun sich viele menschliche Abgründe auf, die recht beklemmend dargestellt sind.
    Das Team um Valérie arbeitet, trotz einiger Querelen, gut zusammen. Sie selbst kommt mir immer etwas überfordert und gestresst vor, was vielleicht auch an diesem schwierigen Fall, aber ebenso an ihrem Privatleben liegt. Die Charaktere der Teammitglieder bleiben für mich im Dunkeln. Das liegt sicher daran, dass ich die Vorgängerbücher nicht kenne.
    An den regionalen Sprachgebrauch musste ich mich erst gewöhnen. Da gibt es doch einige Formulierungen, die ich hier nicht kenne. Aber das gehört natürlich zu einem Regionalkrimi dazu.
    Das Cover ist düster und geheimnisvoll wie die ganze Geschichte

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    ASIN/ISBN: B0C7Q19ZR7

    „Gefährliches Sylt“ ist der 3. Nordseekrimi von Patrick Burow.
    Die Vizepräsidentin des Landesgerichtes Viktoria Wrede wird zusammen mit einem unbekannten Mann tot in ihrem Ferienhaus auf Sylt aufgefunden. Das Ermittlerpaar Eike Norden und Silja Hansen übernehmen den Fall. Von ihrem Vorgesetzten werden sie massiv unter Druck gesetzt und der hinzugezogene Staatsanwalt Dr. Jäger macht die Sache nicht besser. Die Ermittlungen gehen nur schleppend voran und ziehen sich in die Länge. Erst ein Gedanke von Eikes Freund Nils bringt die Aufklärung.
    Das Buch lässt sich, auch wegen der kurzen Kapitel, zügig lesen. Der Fall an sich ist interessant. Aber es fehlte mir eindeutig an Spannung. Vom Inselflair ist ebenfalls nichts zu spüren. Auch waren mir die Befragungen etwas suspekt. Der Ehemann der Toten taucht nach zwei Tagen nur einmal kurz auf und die Tochter überhaupt nicht. Geschrieben wurde nur aus der Perspektive der Ermittler, was es mit der Zeit etwas eintönig machte. Erst auf den letzten Seiten wurde es etwas rasanter und dramatischer.
    Die Charaktere hatten für mich auch keinen Tiefgang, es gab fast keine Informationen zum Privatleben, was vielleicht auch daran liegt, dass ich die Vorgängerbücher nicht kenne. Eike war mir noch am sympathischsten. Silja verhielt sich oft wie ein Teenager, hoffnungslos verknallt und natürlich enttäuscht worden, erniedrigt sie sich selber mit ihrer unüberlegten Aktion. Und dann noch der Staatsanwalt, ein arroganter Schnösel, der seine angebliche Überlegenheit gegenüber den Ermittlern nicht einmal verbirgt. Nur Nils sorgte für amüsante Abwechslung mit seinen verrückten Geschäftsideen.
    Das Cover finde ich sehr schön und passend zur Handlung.

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    ASIN/ISBN: B093LBKTJQ

    „Sophie und die Krimifrauen vom alten Bahnhof-2“ beinhaltet 8 Kurzkrimis.
    Sophie ist inzwischen Zwillings-Mama geworden und nimmt eine Auszeit von der Detektivarbeit. Aber dank Oma Laura und der Krimifrauen erfährt sie immer von neuen Fällen. Von vermissten Katzen und Testamenten bis hin zu Betrügereien und Kindesentführung ist für jeden etwas dabei.
    Eine weitere Gruppe sind die Kleinen Detektive. Ältere Damen mit Kindern sind sehr praktisch und unauffällig für Observationen. In diesem Teil übernehmen zuerst hauptsächlich diese und die Krimifrauen die Lösung der Fälle. Erst nach der Babypause ist Sophie wieder aktiv dabei und mit ihren besonderen Fähigkeiten kann sie auch selbst viele Straftaten aufklären. Bei den Krimifrauen gibt es auch einige persönliche und sehr schöne Veränderungen.
    Mir hat das Buch gut gefallen und ich hatte angenehme Lesestunden. Es liest sich schnell, ist gut geschrieben, auch amüsant und etwas mystisch, wenn ich an Sophies Fähigkeiten denke. Auch die Lokalitäten wie der „Schokohimmel“ und die „Weiberwirtschaft“ sind wieder dabei, die ich sehr charmant finde. Der Hauptaspekt liegt bei der Aufklärung der Fälle, von den einzelnen Charakteren erfährt man nur das Nötigste. Trotzdem sind sie mir alle sehr sympathisch, alle haben Spaß an ihrem Tun.

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    ASIN/ISBN: 3751968881

    „Sophie und die Krimifrauen vom alten Bahnhof“ beinhaltet 6 Kurzkrimis.
    Sophie arbeitet als Privatdetektivin und träumt von einem großen Auftrag. Hier ermittelt sie in verschiedenen Angelegenheiten. Angefangen von Einbrüchen und Schmuckdiebstählen bis hin zu Hundehassern. Sehr hilfreich stehen ihr die Krimifrauen zur Seite. Eigentlich treffen sie sich, um ihre Kriminalromane zu besprechen. Aber wenn Sophie einen neuen Fall hat, erfahren sie das umgehend von Laura, Sophies Oma, und beginnen mit den Ermittlungen. Eine weitere Gruppe sind die Kleinen Detektive. Ältere Damen mit Kindern sind sehr praktisch und unauffällig für Observationen. Ohne ihre Helfer wäre Sophie ganz schön aufgeschmissen.
    Auch gibt es in Sophies Privatleben grundlegende Änderungen, gefühlt im Zeitraffer.
    Mir hat das Buch gut gefallen und ich hatte angenehme Lesestunden. Es liest sich schnell, ist gut geschrieben und auch amüsant. Die genannten Lokalitäten vom „Schokohimmel“ bis zur „Weiberwirtschaft“ finde ich sehr schön und charmant beschrieben. Auch die Charaktere sind sehr sympathisch und alle haben Spaß bei der Aufklärung der Fälle. Das
    Cover finde ich ganz süß. Tiere gehen eben immer.

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    ASIN/ISBN: B0C24QZ81F

    „Vöglein schweigt“ ist der zweite Teil der Thriller-Trilogie mit der Sonderermittlerin Nora Rothmann. Man sollte unbedingt den ersten Teil gelesen haben.
    Das Buch beginnt ein halbes Jahr vor den aktuellen Geschehnissen, als der Pädophile Tom Tremmel verschwindet und nur sein Unterschenkel mit der Fußfessel gefunden wird. Dann springt die Handlung zu vier Monaten später. Nora sucht immer noch nach Filmbeweisen, dass ihre Familie an einer Menschenjagd beteiligt war. Sie will es nicht glauben, dass es so war. Außerdem glaubt ihr keiner die Theorie eines geheimen Netzwerkes, was zum Mord an Menschen aufruft. Denn auch Grimm, der Betreiber dieser Plattform, ist noch nicht gefunden. Die Taten werden nach den Märchen der Gebrüder Grimm begangen, bevor sie verharmlost von diesen niedergeschrieben wurden. Dieses Mal geht es um ‚Fitchers Vogel‘. Fitcher entführt junge Frauen und misshandelt sie auf grausame Art.
    Dann meldet sich Noras frühere Freundin Fiona bei ihr und möchte wieder Kontakt zu ihr aufnehmen. Fiona schickt Nora immer wieder kleine Hinweise, denen sie nachgeht.
    Es sind wieder verschiedene Handlungsstränge, viele Personen und Zeitsprünge. Nicht nur Grimm und das Menschenjagd-Video müssen gefunden werden, auch das Verschwinden des Obdachlosen Hans Molder, genannt Eisenhans, vor 20 Jahren ist noch nicht aufgeklärt, bei dem es eine Verbindung zu Noras Vater und Bruder zu geben scheint.
    Das Buch ist wie gewohnt sehr mitreißend geschrieben und von der ersten bis zur letzten Seite super spannend. Die guten und bösen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Man kann eigentlich niemandem trauen. Alles ist ein Netzt aus Lügen und Korruption bis in die höchsten Kreise.
    Die Taten aus Fitchers Perspektive sind sehr detailliert beschrieben und nichts für schwache Nerven.
    Nora mag ich sehr. Sie ist keine einfache Person, sehr eigenwillig und nicht beliebt, da sie gegen eigene Kollegen ermitteln muss. Aber sie ist auch sehr hartnäckig und wenn sie sich erst in einen Fall verbissen hat, lässt sie nicht mehr locker, bis sie die Lösung gefunden hat. Dadurch zieht sie die Aufmerksamkeit so einiger üblen Gestalten auf sich und gerät in Gefahr. Auch privat hat sich einiges bei ihr getan und sie muss Entscheidungen treffen.
    Da es eine Trilogie ist, wird auch hier nicht alles aufgeklärt, wobei ich am Ende einen Verdacht zu Grimm hatte. Nun bin ich gespannt auf den letzten Teil und ob ich richtig liege.
    Das Cover passt toll zur Handlung. Wieder rot wie Blut mit einem schwarzen Vogel.

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    ASIN/ISBN: B0CPTD2F4Z

    Nachdem die Rechtsmedizinerin Dr. Mara Sheridan einen dramatischen Unfall überlebt hat, zieht sie zurück in ihre alte Heimat und in das Häuschen ihrer verstorbenen Oma. Noch bevor sie ihre Kisten auspacken kann, wird sie von ihrem neuen Chef Dr. Johannes Richter zu einem Leichenfund in ein Kloster gerufen. Dort liegt der tote Bruder Elias in seiner Zelle mit gefalteten Händen, die einen Rosenkranz halten. In diesem Zusammenhang lernt Mara auch Kriminalhauptkommissar Alexander Peters und seinen Kollegen Christian Escher kennen. Wie sich herausstellt, ist der Tote kein Unbekannter bei der Polizei. Dann gibt es weitere Tote, sogar in den eigenen Reihen, was die Ermittlungen nicht einfacher macht. Bei allen wird ein Rosenkranz gefunden. Auch Mara bleibt nicht untätig. Sie geht einigen Spuren nach und bringt sich damit in Gefahr. Für die Ermittler ist es schwer, einen Zusammenhang herzustellen. Es tauchen immer mehr Personen auf, die befragt werden müssen. Nebenbei hat Alex noch ein privates Problem zu lösen.
    Die Handlung hat mich von Beginn an gefesselt. Der Schreibstil und die relativ kurzen Kapitel trugen dazu bei, dass ich zügig lesen konnte. Das Ende musste ich noch mal nachlesen, da doch viele Personen, teilweise noch mit Namensänderungen, involviert waren. Aber dann war alles klar und für den Täter auch schlüssig.
    Die beiden Kommissare Alex und Chris sind sehr sympathisch und zudem auch noch gute Freunde. Auch Mara mochte ich sehr. Sie hat ihr Leben wieder in den Griff bekommen und einen Neuanfang gewagt, nicht nur beruflich.
    Zukünftig wäre ein Lektorat hilfreich.
    Das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich auch zum Lesen inspiriert.

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    ASIN/ISBN: B0CLGXYGMH

    Lady Ambervale trauert noch immer um ihren Vater. Sie hat sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurückgezogen, in ihrem großen Haus verschanzt und alle Bediensteten entlassen. Nur ihre Haushälterin Miss Delagore und den alten Gärtner hat sie behalten. Von Miss Delagore erfährt sie von deren verschwundener Freundin, die als Hausmädchen arbeitet. Das holt Lady Ambervale aus ihrem Zustand heraus. Die Polizei interessiert sich nicht für ein verschwundenes Hausmädchen. Als die Leiche des Mädchens gefunden wird, setzt Lady Ambervale alles daran, den Fall aufzuklären. Dazu springt sie über ihren nimmt wieder am gesellschaftlichen Leben der Adligen teil, um sich in diesen Kreisen umzuhören. Miss Delagore schickt sie aus, um sich bei den Dienstboten des Arbeitgebers der Toten zu erkundigen. Beide stoßen auf massiven Widerstand und kommen trotzdem so einigen Geheimnissen auf die Spur. Auch haben sie in Constable Porter Daniels einen hilfsbereiten Ermittler gefunden.
    Es ist London 1862 und die Klassenunterschiede sind sehr gut dargestellt. Die Polizei darf nicht ohne Weiteres in Adelskreisen ermitteln und verschwundenes Dienstpersonal hat keine Priorität.
    Lady Ambervale war mir sehr sympathisch. Sie ist sicher keine einfache Person. Ihre Zurückgezogenheit führt bei den anderen Adligen zu einigem Tratsch, bis hin, dass sie irre sei. Sie ist zwar sehr eigenwillig und stur, aber auch interessiert an vielen Dingen, sehr intelligent und selbstständig. Trotz ihrer eigenen Probleme steigert sie sich regelrecht in die Suche nach dem Mörder hinein bis fast zur Selbstaufgabe. Aber sie hat doch noch einige Freunde, die sie aus ihrem Loch der Verzweiflung über ihre angebliche Unfähigkeit herausholen.
    Auch die anderen Charaktere sind authentisch dargestellt. Ob es die eingebildeten Adelsfamilien sind oder die hart arbeitende Arbeiterklasse.
    Ein richtiger Spannungsbogen ist zwar nicht vorhanden, aber ich habe das Lesen sehr genossen. Die Charaktere, die Handlung und auch die Auflösung haben mir sehr gefallen. Ich konnte mich regelrecht in die Zeit versetzen und habe mitgelitten.
    Auch das Cover gefällt mir sehr gut und ist passend.

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    ASIN/ISBN: B0CLL1KPFB

    Im idyllischen englischen Örtchen Little Maine findet das Jubiläum des Bachwettbewerbes statt, welches sogar überregional ausgestrahlt werden soll. Doch mitten im Wettbewerb fällt der Favorit tot um. Ein Konkurrent weniger für die jährliche Siegerin. Der Arzt diagnostiziert einen Herzinfarkt, sodass die Polizei nicht ermittelt. Nur Margret Pagnum ist die einzige, die das nicht glaubt. Sie beginnt in ihrer aufdringlichen penetranten Art, Leute auszuhorchen und erfährt so einiges über die Dorfbewohner. Hilfe bekommt sie von ihrem Neffen, der während der Ferien bei ihr Urlaub macht, und ihrer Freundin Elisabeth Moon.
    Am Ende wird nicht nur der Mörder gefunden, sondern es werden auch so einige Geheimnisse aufgedeckt. Ausgerechnet bei der Trauerfeier für den Toten lässt Margret die Bombe über all die anscheinend integren, Personen platzen. Ob sie sich mit den öffentlichen Anschuldigungen und dem Outing ihrer Quellen Freunde gemacht hat, wage ich zu bezweifeln.
    Das Buch lässt sich sehr gut lesen, mit dem typischen englischen Flair einer Kleinstadt fand ich es sehr charmant beschrieben. Die Personen sind authentisch dargestellt. Margret ist eine junge Grundschullehrerin, die aber recht altmodisch und altbacken dargestellt wird. Das passt zu ihrer eigensinnigen und aufdringlichen Art. Als junge Frau konnte ich sie mir nicht vorstellen. Aber durch ihre Hartnäckigkeit kommt sie ans Ziel. Ihr 14jähriger Neffe ist ein lieber Junge, nicht wie andere in dem Alter, die am Handy oder Computer sitzen, interessiert er sich für die Natur und Fotografie. Mir war Elisabeth sehr sympathisch. Sie ist eine ruhige ältere Dame, die nicht so überstürzt handelt und Margret auch mal bremsen muss.
    Auch der noch sehr junge Inspector Smith hat sich letztendlich gut geschlagen. Er hatte auch keine Wahl gegenüber Margret.
    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich würde auch gern weitere Fälle mit Margret lösen. Vor allem möchte ich erfahren, ob ihr noch jemand im Ort vertraut.
    Das Cover ist sehr schön und so typisch englisch, gefällt mir sehr gut.

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    ASIN/ISBN: B0CH15PZJS

    „Die Händler des Teufels“ von Edward Spencer-Smith ist der 3. Teil für die Detektei Walker, Wright Ferguson. Jedes Buch ist in sich abgeschlossen und erzählt die Geschichten der einzelnen Detektivinnen. Hier geht es um Emma Ferguson.
    Diese wird aus ihrem Nachtleben und von einem attraktiven Mann gerissen, als eine Alarmmeldung aus ihrem Büro eingeht. Als sie dort ankommt bemerkt sie, dass ein Foto von ihrem Schreibtisch verschwunden ist. Ein Foto mit ihr und ihrer vor 20 Jahren verschwundenen Schwester Elliot. Dieses taucht bei einem Verhafteten auf, der seinen Boss, einen rumänischen Mafia-Boss, umgebracht hat. Hier trifft sie auch ihre nächtliche Bekanntschaft wieder.
    Für Emma wird es zu einem sehr persönlichen und emotionalen Fall. Ihre Freundinnen Ab und Isla müssen sie immer wieder zurückhalten, damit sie nichts Unbedachtes tut. Sie kommen einem Ring von Menschenhändlern auf die Spur und geraten selbst in große Gefahr. Doch welche Rolle spielt Elliot in dieser Sache?
    Die drei Ermittlerinnen kennt man ja schon aus den Vorgängerbüchern. Sie sind seit der Studentenzeit beste Freundinnen. Es sind drei sehr verschiedene Charaktere, jede kommt aus einem anderen Berufsfeld, was sich für ihre Detektei als sehr hilfreich erweist. Durch die jeweiligen früheren Kontakte sind sie gut vernetzt.
    Es ist eine teuflisch grausame, spannende und mitreißende Handlung. Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, hauptsächlich aber aus Emmas. Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden. Ich habe mitgelitten und mitgehofft.
    Auch das Cover rundet das Gesamtbild wieder eindrucksvoll ab. Ich bin begeistert von dieser Reihe und kann sie nur weiterempfehlen.

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    ASIN/ISBN: B0BTHMHDXB

    „Salzburger Saitenstich“ von Katharina Eigner ist der 3. Fall für Arzthelferin Rosmarie Dorn.
    Der stadtbekannte Hypochonder Rettenbacher wird tot aus dem Almkanal gefischt. Rosmarie glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Obwohl Rettenbacher Alkoholiker war, ist so ein normaler Tod untypisch für ihn. Er hat für seine Beerdigung eine spektakuläre Zeremonie vorbereitet und sich sogar mit einer Star-Geigerin getroffen. Als Rosmaries Chefin eine Bemerkung zu Rettenbacher macht, ist diese geschockt. Hätte der Tote ihre helfen können, etwas über ihre Vergangenheit als Findelkind herauszufinden? Da die Polizei in diesem Fall von einem Unfall ausgeht und nicht weiter ermittelt, ergreift Rosmarie zusammen mit ihrer Chefin die Initiative. Dabei stoßen sie auf so einige interessante zwischenmenschliche Details.
    Die Personen sind authentisch beschrieben und die Handlung spiegelt das Leben in einer kleinen Ortschaft wider. Jeder kennt Jeden und weiß alles über ihn oder ist überrascht, nicht alles zu wissen. Rosmaries Familie mag ich sehr. Da sie selbst ein Findelkind ist, wurde sie von Tante Zenzi als Baby aufgenommen und wird von allen geliebt. Schwiegermutter Hermi war mir dabei besonders sympathisch. Sie ist eine gewitzte alte Dame.
    Ich habe mich mit diesem Buch etwas schwergetan, es ist wohl nicht so ganz mein Humor. Außerdem gab es sehr viele Abschweifungen vom aktuellen Geschehen hin zur Vergangenheit, zu früheren Fällen oder Personen. Aber die Aufklärung des Falles war dann doch eine Überraschung.
    Das Cover finde ich sehr schön und passend zur Handlung.

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    ASIN/ISBN: B0BY5J7KS3

    „Eierlikör und Todesschüsse“ von Kerstin Mohr ist ein Fall für Loni und Anneliese.
    Der Prolog beginnt schon geheimnisvoll mit vielen Andeutungen und dem letzten Tag einer Frau.
    Kurz darauf wird eine junge Frau tot im Wald von Mühlbach gefunden. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer und das halbe Dorf eilt zum Fundort, um nichts zu verpassen. Auch Loni und Anneliese sind dabei, um ihre eigenen Vermutungen anzustellen. Während Anneliese gleich die ersten ‚Verhöre‘ führt, hält sich Loni noch zurück und beobachtet das Geschehen. Anneliese ist sich sicher, dass die tote Maja einen Liebhaber hatte. Diese galt im Ort als sehr lebensfroh und aufgeschlossen. Mit einiger Selbstüberschätzung aufgrund ihrer kriminalistischen Kenntnisse aus Büchern und Krimi-Pod-Casts zieht Anneliese los, um den Mörder zu finden.
    Das Dorfleben wird hier mit all dem Klatsch und Tratsch sehr gut beschrieben. Jeder weiß etwas und zusammen ergibt sich ein völlig falsches Bild.
    Mit Anneliese konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden. Sie will unbedingt ermitteln. Dabei ist sie sehr penetrant, anmaßend, unsensibel und einfach nur nervig. Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit spricht sie die Leute auf den Mord an. Von Beginn an schießt sie sich auf einen Täter ein und lässt auch kaum einen anderen Ansatzpunkt zu.
    Loni ist da schon sehr viel sympathischer. Mit ihrer ruhigen, überlegten und freundlichen Art bekommt sie mehr heraus als Anneliese, aber ohne die Leute zu nerven. Und bei Eierlikör und Keksen lässt sich so manch ein neuer Gedanke fassen. Trotz ihrer grundverschiedenen Charaktere sind die beiden seit sehr vielen Jahren beste Freundinnen und das finde ich wieder schön.
    Insgesamt ist es ein ruhiger und gemütlicher Cosy-Crime, ohne große Aufregung, aber sehr schön zu lesen. „Ein humorvoller Wohlfühlkrimi zum Miträtseln“ trifft es genau. Das Cover ist auf jeden Fall auffallend und passt auch zur Handlung.

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    ASIN/ISBN: B0C3R4LBLT

    „Inselspiel“ von Anja Eichbaum ist der 6. Fall für Martin Ziegler. Für mich ist es das erste Buch der Reihe. Vorab ist ein Personenverzeichnis zu finden, was für mich sehr hilfreich war.
    Martin Ziegler und Anne Wagner haben freiwillig den Silvesterdienst als Polizist und Ärztin auf Norderney übernommen. Gerade, als in der Dienststelle das Essen auf den Tisch kommt, gibt es vor der Tür eine Explosion. Das soll nicht die einzige bleiben und nicht alle kommen von Böllern. Es ist der Beginn einer Reihe von dramatischen Ereignissen, bei denen Personen verschwinden, andere sterben. Martin weiß nicht mehr, wem er noch trauen kann und befindet sich bald in einem Ausnahmezustand.
    Die Handlung besteht aus drei Strängen. Zum einen geht es um Martin und Anne, die auf Norderney wohnen und arbeiten. Dann sind Daniela mit ihrem Mann Frank, die die Pension der alten Marthe Dirkens übernommen haben. Diese hat Wohnrecht im Haus und alle verstehen sich gut. Marthe ist manchmal etwas wunderlich, besteht aber auf ihrer Teezeremonie. Ein weiterer Teil beschäftigt sich mit der Psychologin Ruth und ihrem Partner, dem Journalisten Oskar, die in Bonn leben.
    Am Ende führen alle Stränge zu einem gut konstruierten und nachvollziehbaren Ende zusammen.
    Die Charaktere sind sehr verschieden und authentisch beschrieben. Allerdings konnte ich zu den meisten keine Bindung aufbauen.
    Martin kommt mir als Leider der Dienststelle zu nachgiebig vor. Seine Kollegen, besonders Silke, sind oft sehr respektlos ihm gegenüber. Er selber hadert mit seinen Selbstzweifeln, versinkt in Selbstmitleid, reagiert oft aufbrausend und beleidigt. Das alles hat sicher auch seinen Grund in der Vergangenheit, die ich nicht kenne, und seiner Krankheit. Er zerstreitet sich mit seinem Freund Gert von der Mordkommission Aurich. Frank macht seiner Frau Daniela klar, dass sie ihre Beziehung zu Marthe überdenken soll. Ruth fährt überstürzt von Bonn in den Norden, um eigene Ermittlungen anzustellen. Eigentlich macht jeder, was er will.
    Der Schreibstil ist gut. Allerdings fand ich, gerade zu Beginn der Kapitel, die Handlung oft sehr sprunghaft und dachte immer, ich hätte etwas verpasst, weil ich nicht wusste, wie die Situationen zustande kamen.
    Vielleicht liegt es daran, dass ich die Vorgängerbücher nicht kenne, aber leider bin ich mit dem Buch nicht richtig warm geworden.

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    ASIN/ISBN: B0C3R5YSV8

    „Camping mortale“ ist der 8. Fall für den ehemaligen Lehrer Daniel Bönle und für mich der erste Teil dieser Reihe.
    Beim morgendlichen Brötchen- und Zeitungsverteilen auf dem Campingplatz findet Korbinian, der kleine Enkel der Platzbetreiberin Frieda, den toten Ortsvorsteher Bilsner. Da Bönle ‚Mädchen für alles‘ ist und hauptsächlich mit seiner Motorradgang zusammensitzt, kümmert er sich, eher halbherzig, um die Aufklärung des Falles. Dann geschehen weitere Gewalttaten im beschaulichen Ried und jeder ist verdächtig.
    Für dieses Buch braucht es eine hohe Toleranzgrenze an Humor. Die Personen waren fast alle unnatürlich schrullig. Über die Namen einiger Einheimischer konnte ich ja noch lachen. Gesetze scheinen dort allgemein nicht zu gelten, jeder macht, was er will. Gefühlt sitzen Biker und Camper ständig beim Grillen und Trinken. Bönles Baby immer dabei und wird herumgereicht.
    Die Spannung hält sich in Grenzen. Den Schreibstil empfand ich als relativ anstrengend, was auch teilweise an dem dialektischen Kauderwelsch, gerade des Pfarrers, lag. Ich konnte leider mit dem Buch nicht viel anfangen.
    Das Cover gefällt mir gut.

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    ASIN/ISBN: 374081845X

    Das Buch beginnt mit einem Rückblick. Der übergewichtige Kommissar Alexander Berghaus muss hilflos zusehen, wie eine junge Frau umgebracht wurde. Mit dieser Schuld ist er nicht fertig geworden und hat sein Leben drastisch geändert. Er hat die Dienststelle Dresden verlassen, ist nach Crottendorf gezogen und hat den frei gewordenen Posten im Polizeirevier angenommen. Ausgerechnet in diesem schönen, beschaulichen Örtchen wird auf dem Marktplatz ein Toter gefunden, in Szene gesetzt in der Weihnachtspyramide. Nun bekommt er ausgerechnet Anne Keller an die Seite gestellt. Sie ist eine sehr eigenwillige Kollegin mit meist negativer Einstellung, einer direkten und nicht immer sensiblen Art, aber eine sehr gute Ermittlerin. Es stellt sich heraus, dass der Tote nicht der war, für den ihn alle hielten, nämlich einen Eigenbrötler, der in einer Hütte am Waldrand lebte und nur selten in den Ort kam. Der Fall weitet sich in ungeahnte Dimensionen aus und es kommen schlimme Dinge ans Licht. Und auch Freunde werden verdächtigt.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist von Beginn bis wortwörtlich zum letzten Satz spannend. Alexander Berghaus kommt mir oft ziemlich selbstgerecht vor, besonders, was den Umgang mit Anne betrifft, konnte er seine Aversion nicht immer ablegen. Aber sie haben sich gut zusammengerauft. Nebenbei muss Alexander noch die 11jährige Tochter seines Freundes betreuten, der arbeitsmäßig für mehrere Wochen im Ausland ist. Anica ist ein sehr aufgewecktes und cleveres Mädchen, was oft zu amüsanten Szenen beiträgt. Anne Keller fand ich gar nicht so schlimm. Sie arbeitet sehr effektiv und lieber alleine.
    Auch die landschaftlichen Reize werden sehr charmant dargestellt. Das Erzgebirge zu Weihnachten, mit der ganzen tollen Beleuchtung und Schwibbögen in jedem Fenster ist einfach idyllisch. Und dann noch so viel Schnee, das weckte Heimatgefühle in mir. Das Cover ist sehr passend zur Handlung, eine einsame Hütte am verschneiten Waldrand, etwas düster und geheimnisvoll.

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    ASIN/ISBN: 3944676548

    „Die eiskalte Kammer“ von Catherine Shepherd ist der 8. Fall für Julia Schwarz.
    Valerie wird nachts in ein abgelegenes Industriegebiet gelockt, weil dort ihre vor zwei Jahren verschwundene Schwester Marlies sein soll. Dort findet sie ein verunfalltes Auto mit einer Frau am Steuer. Kurz danach ist Rechtsmedizinerin Julia Schwarz vor Ort und stellt fest, dass die Frau vor dem Unfall tot war und das schon sehr viel länger. Sie war über einen langen Zeitraum eingefroren. Bei den Ermittlungen stoßen sie und ihr Partner Kriminalkommissar Florian Kessler auf mehrere ähnliche Fälle. Schnell finden sie einen Verdächtigen, der fast alle Opfer kannte. Aber so einfach wird es den Ermittlern nicht gemacht. Es gibt immer neue Verdachtsmomente, auch gegen andere Personen. Und als Leser ist man sich immer sicher, dass es nun der wirkliche Täter ist. Doch wer die Bücher von Catherine Shepherd kennt, weiß auch, dass nichts ist, wie es scheint, und es am Ende immer anders kommt, als man denkt.
    Der Fall ist sehr gut konstruiert und am Ende gab es eine schlüssige Auflösung.
    Auch dieses Buch ist wieder sehr spannend. Der Schreibstil ist flüssig, die Handlung rasant und ich war sehr schnell durch. Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Julia und Florian sind nun Eltern einer kleinen Tochter. Julias Eltern kümmern sich hingebungsvoll um die Kleine. Trotzdem hat Julia immer ein schlechtes Gewissen und zweifelt daran, eine gute Mutter zu sein. Sicherlich muss sie auch nicht bei Befragungen oder Durchsuchungen anwesend sein, das ist nicht ihr Job und sie hätte mehr Zeit für ihr Kind. Aber als Leser würde man sie dann schon vermissen, wenn sie nicht mitmischt. Florin versucht, sie zu entlasten und zu schonen, worauf sie schon leicht aggressiv reagiert. Das sind sicher Situationen, die Neueltern kennen, was die Personen im Buch umso sympathischer macht. Auch Lenja, Julias Kollegin, mag ich sehr. Sie ist genauso neugierig wie Julia und mit ihren Alleingängen bringt sie sich auch schon mal in Gefahr. Da hat einiges von Julia abgefärbt.
    Ich bin wieder sehr begeistert von diesem Buch und freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil. Das Cover ist passend und gefällt mir.

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