Beiträge von Moria

    Gummibärchen schrieb:

    Vielleicht ist es einfach so unvorstellbar, dass es eben schwer ist, ein passendes Wort dafür zu finden.

    Darüber muss ich mehr nachdenken. Weil erstmal scheint es plastisch klar beschrieben. Die Sachverhalte sind an sich "einfach". Keine Uhr, aber ...

    Baumverbot, Bäume extra dafür fällen.

    Das Unbegreifbare bewegt sich auf einer anderen Ebene.

    Die finde ich, schwer begreifbar / beschreibbar / benennbar.


    Jurek Becker verweist für mich beim bisher gelesenen unmittelbar mit seinem Erzählstil auf diese Ebene, auf etwas zwischen oder hinter dem Sagbaren.

    Gummibärchen schrieb:

    Dieser Aufwand, der da betrieben wurde, zeigt doch nochmal einen anderen Aspekt, was die Absurdität des Ganzen angeht. Wobei natürlich "absurd" auch sehr beschönigend klingt.

    Perfidität? Oder absurd, bodenlos niederträchtig?

    Nicht belehrend gemeint, ich versuche gerade für manches, das man kaum beschreiben kann, passende Worte zu finden.

    Das Vorgehen mit den Bäumen, wie auch das Paradox mit dem Uhrverbot / bestimmte Zeiten zwingend einhalten müssen, bewegen sich für mich am Rand oder bereits im nicht mehr Beschreibbaren.

    Finde das Lesen bereits schwer zu ertragen.

    Zur "Vermessung der Welt" von Kehlmann habe ich auch keinen Zugang gefunden.

    In Falladas "Warnung vor Büchern" bisher nur kurz reingehört, aber aufgenommen, mag ich - wenn es passt - gerne mehr von hören.


    Davon beim Reinhören jetzt hellauf begeistert (bei Radiohörspielen selten):


    Hörspiel-Premiere: "Bonjour Tristesse" von Françoise Sagan auf HR 2


    Beschreibung des Senders sowie:

    Link zur Hör- und Download-Möglichkeit (bis 08.01.2023) in der ARD-Audiothek

    Ich habe heute mit der ungekürzten Hörbuch-Fassung, gelesen von August Diehl, begonnen. Lesen und Hören parallel oder mal nur lesen, mal nur hören, damit komme ich zur Zeit am besten klar.

    Die Stimme und Lesweise von August Diehl spricht mich sehr an.

    Clare schrieb:

    Das Grauen lauert hier immer im Hintergrund, hinter den launigen Geschichten, dort wo unser Geschichtswissen ist.

    Zum Verhältnis von erzählerischer Leichtigkeit und der Schwere des Themas, finde ich mich in diesen Worten wieder.

    Die Kombination in der Summe, finde ich düster, schwer, zäh im Gesamten, trotz des heiter anmutenden Erzählstils. Hohe Traurigkeit auslösend, aber auch von der Spannung her schnell in die Geschichte hinein ziehend.

    Clare schrieb:

    Jakob springt in Gedanken zu ihnen zurück, was sie zu diesem und jenen gedacht oder gesagt hätten, aber ja, sie sind tot. Ich sehe es eher so, wie ein einsamer Mensch mit sich selbst oder fiktiven Personen spricht.

    Da bekomme ich Gänsehaut, Gedanken an eine Geistererzählung ("Die Drehung der Schraube" (The turn of the screw) von Henry James) steigen parallel auf.


    Saiya schrieb:

    Ich finde die Baum-Metapher für Jakob sehr schön. Zwar gibt es keine Bäume im Ghetto, sie sind d verboten, er aber steht für einen solchen. Der Erzähler verbindet mit ihm Standhaftigkeit, Vertrauen, jemand, der auch Stürme aushält, Vertrauen und Zuversicht schenken kann. Jemand, den man nur mit brutalen Methoden (Axt) zu Fall bringen kann.


    Die Baumbeschreibung hat mich sofort abgeholt, eigene Baum-Assoziationen / Metaphern ausgelöst. Viel Stoff zum nachsinnen.

    Findus schrieb:

    Die Unsinnigkeit mit der Uhrzeit, ohne Uhr wissen zu sollen, wie spät es ist.

    Schikane verbinde ich als Begriff damit. Schikane, mit möglichen tödlichen Folgen. Richtung (psychologische) Folter.

    Findus schrieb:

    Das Grauen ist eben nur auszuhalten, indem man möglichst leicht darüber weg geht.

    Für das Verhalten von Janusz Korczak, wie er "die Kinder seines Waisenhauses mit Gesang in das Krematorium geführt hat", muss man sich etwas in Gänze gestellt haben - wäre meine Sicht. Ich empfinde es nicht als "drüber weg gehen", sondern als ein über etwas hinaus wachsen, keine Verdrängung oder Abspaltung, Transzendierung vielleicht auch. Sonst wäre die Standfestigkeit für ein Verhalten von derartig menschlicher Größe für mich nicht erklärbar.


    An Korczak habe ich schon lange nicht mehr gedacht, vielen Dank für die Erinnerung.

    Während dem Studium habe ich mich mehr mit ihm beschäftigt. Ist lange her.

    Mag mich melden, dass ich auch noch dabei bin, habe es nicht vergessen, nur etwas verschusselt, dachte ich habe noch mehr Zeit mich um das Buch zu kümmern.


    Da es meine erste Leserunde ist, habe ich eben zum Ablauf nachgelesen - ich verstehe das richtig, dass es keine Fristen gibt, bis wann man etwas gelesen haben sollte?

    Einige haben ja schon losgelegt, also auch nicht erst lesen und ab einem bestimmten Datum dann sich austauschen.


    Ich kann anfangen zu lesen, in meinem Tempo und wenn ich mag etwas dazu schreiben und nach 1 - 2 Monaten wird der Thread ins Archiv verschoben, wo man aber auch noch lesen und schreiben kann.

    HR2:

    "Hilfe, die Herdmanns kommen" von Barbara Robinson

    Gelesen von Henning Venske / NDR 1974, 43 Minuten

    Bis zum 31. 12. hier zum Nachhören:


    Als Kind mochte ich das Buch sehr. Da mag ich auf jeden Fall die Tage hinein hören.

    _______


    MDR Kultur:

    "Herodias" von Gustave Flaubert, in 3 Teilen

    Heute, 24.12. - Folge 1, 27.12. - Folge 2, 28.12. - Folge 3 / je 15 - 15.30 Uhr

    Sprecher: Peter Lühr


    sowie zum Download:

    Tschingis Aitmatow: Abschied von Gülsary (1/2)

    Tschingis Aitmatow: Abschied von Gülsary (2/2)

    "Auf schillerndem Thron, unsterbliche Aphrodite, listiges Zeuskind, ich bestürme dich: Nicht mit Gram und innerer Leere brich mir, Herrin, das Herz.

    Nein: Wenn du jemals mein Rufen vernahmst, wie von weit her, dann eile zu mir, das goldene Haus deines Vaters verlassend.

    Hoch geschirrt war dein Wagen; Spatzen zogen ihn zum dunklen Erdenrund, flugs, vom Himmel hoch, hin durch den Luftraum."

    Das ist mal Lyrik <3, was Schöneres habe ich schon lange nicht mehr gelesen - auf dem Buchcover vorne:

    "Ich bin eine Grille.

    In der Sonne zerreib ich

    mein schrilles Lied

    unter den Flügeln".

    (Sappho)


    "Ich aber liege allein - Die Lieder der Sappho von Lesbos"

    Deutsch und mit einer "Begegnung mit Sappho" von Michael Schroeder


    "Ihre Lieder bezeichnen den Beginn abendländischer Dichtung. Ihre sublime Sprache, gepaart mit leidenschaftlichem Empfinden, aber auch ihr unabhängiges und politisch engagiertes Leben als Frau der frühen Antike lassen uns vergessen, dass sie lange vor der Hochblüte der griechischen Klassik gelebt hat. Vor über zweieinhalb Jahrtausenden (um 600 v. Chr.) lebte die Sängerin Sappho von Lesbos. Neue Textfunde im Jahr 2004 haben das Interesse an der griechischen Lyrikerin neu entfacht.

    Neun Bücher besaß die Antike von ihr. Sie enthielten neben Hymnen und Hochzeitsliedern auch Liebeslieder, Persönliches, erzählten von der Schönheit der Natur, dem Zwiespalt des eigenen Ich. Als erste unter den Dichtern schenkte sie ihren Zeitgenossen ein neues Lebensgefühl. Sapphos Lieder zeugen in hohem Grad von Hoffnung." (amazon Beschreibung)


    ASIN/ISBN: 3862800652

    Ich werde niemals vergessen, Sie zärtlich zu lieben: Madame de Pompadour. Briefe - Hans Pleschinski (Herausgeber, Übersetzer)

    Die Karriere der Tochter eines Armeelieferanten, ihr Aufstieg aus dem Bürgertum zur Geliebten des Königs von Frankreich und zur Gesprächspartnerin von Fürsten und Philosophen ist beispiellos. Am Anfang war es Voltaire, der ihre Liebesbriefe korrigierte, später befand Madame de Pompadour (1721-1764) über Krieg und Frieden in Europa und pflegte Kontakte mit dem Papst. Am Ende ihrer 19jährigen Herrschaft war der junge Mozart zu Gast in ihrem Pariser Stadthaus, dem Élysée-Palast. Gestaltungswille und der Drang nach bleibendem Ruhm prägten die Pompadour, die einen Feldherrn wissen ließ: »Ich erröte, wenn ich sehe, daß Sie weniger Mut haben als ich.« Sie verstand es, jeder Situation mit unvergleichlichem Charme zu begegnen. In ihren Briefen entfaltet sich nicht nur ein großer Charakter, sondern auch eine der glänzendsten Epochen Europas. Ihre Korrespondenz führt tödliche Spiele der Macht vor, doch genauso gibt sie Auskunft über die große Melancholikerin, deren Sehnsucht nach Ruhe sich nie erfüllte; an ihren Bruder schreibt sie: »Ich gratuliere Ihnen und wünsche Ihnen Wohlergehen und keine Reue.« Hans Pleschinski hat die lange auf deutsch nicht greifbaren Briefe neu übersetzt und durch Zwischentexte zu seinem spannenden Lebens- und Epochenbild gestaltet.


    ASIN/ISBN: 3446197532

    Den kleinen Lord habe ich dies Jahr bereits geschaut.

    Heute Abend schaue ich noch eine Tatort-Sendung der letzten Wochen. Weiß nur noch nicht welche.

    tweedy39 schrieb:

    Nachdem ich mit diese Drombusch leider durch bin und mit ich heirate eine Familie auch, schaue ich jetzt Sissi mit Romy Schneider. Ich weiß das der Film verkitscht ist, aber ich schaue gerne Romy Schneider an. Momentan funktionieren bei mir am besten alte Filme und Serien

    Du bringst mich auf tolle Gedanken :) Kitsch ist manchmal super :love::)

    Ja, ich lese noch Papierbücher. Überwiegend würde ich sagen.

    Mein Ebook- Reader ist auch ein älteres B-Ware Modell ohne viele extra Funktionen.

    Nervt mich eher von der Haptik und unterstreichen und in ein Buch etwas hineinschreiben mag ich deutlich lieber als digitale Lesezeichen.

    Manche Buchformate gehen auch nicht gut auf dem Reader, weil große Photos oder von der Schrift. Bei Onleihe-Büchern öfters.


    Das Wechseln zwischen Buch und Reader nervt mich.

    Ich markiere auch lieber Seiten mit Bändern oder auch Heftklammern manchmal. Fühlt sich lebendiger an.


    Für unterwegs und vor allem fürs Gutenberg Projekt finde ich den Reader dann wiederum doch praktisch.

    Oder wenn ich erhöhte Distanz beim Lesen brauche.

    Da ich noch nicht den ganzen Thread "durchgestöbert" habe, kann manches doppelt sein - ich mache am besten einfach eine Liste von meinen Weihnachtsfilm-Favoriten:


    TOP 3:


    - "Der kleine Lord" ist unangefochten Nr. 1

    - "Liebe braucht keine Ferien", mit Cameron Diaz und Kate Winslet:

    Eine romantische Komödie über 2 liebeskummergeplagte Frauen, die über Weihnachten spontan einen Häusertausch vereinbaren. Das eine ist ein mondänes, großes Haus im sonnigen Kalifornien, das andere ein wunderschön anzusehendes, kleines, verwinkeltes Haus im verschneiten Süden Englands.

    Mit vielen Irrungen und Wirrungen rund um die Liebe.

    - "Die Familie Stone - Verloben Verboten!", Mit Sarah Jessica Parker, Diane Keaton, u. a.:

    Die herrlich neurotische Meredith begleitet ihren Verlobten über Weihnachten zu seiner Familie, um diese kennenzulernen. Sie ist sehr unsicher und will unbedingt gemocht werden, was durch den Druck nicht im Ansatz gelingt. Haufenweise charmantes Chaos, Fettnäpfchen. Frust auf allen Seiten. Ihre Schwester wird zur Unterstützung beordert.

    Der Filmtitel gibt m. E. nicht wieder, dass sich dahinter ein tiefgründiger Weihnachtsfilm verbirgt. Ein Miteinander von Komik und Nachdenklichem macht für mich den Reiz dieses Filmes aus.


    Außerdem:

    - "Weihnachten für Einsteiger", ein Mix aus Drama, Sozialkomödie, Krimi (von 2014)

    Über eine Trickbetrügerin und ihren Partner. Sie wird nach einem Coup von 2 Männern verfolgt. Tarnt sich als Freundin von einem Unbekannten, landet bei ihm zuhause. Usw.

    - "Bettis Bescherung", deutscher Film von 2006;

    Bettis Freund will Weihnachten lieber mit seiner Ehefrau verbringen. Sie ist frustriert alleine, zur Mutter mag sie nicht fahren. Sie verursacht dann noch eine Überschwemmung beim Rentner unter ihr, der daraufhin über die Weihnachtstage in ihrer Wohnung landet. Die beiden raufen sich zusammen und erleben so einiges miteinander.


    Klassiker wie "Heidi".

    "Während du schliefst" mit Sandra Bullock.


    Dieses Jahr möchte ich auch

    "Tief durchatmen, die Familie kommt" sehen.

    Kenne ich noch nicht. Ist eine Weihnachtskomödie nach dem gleichnamigen Roman von Andrea Sawatzki. Als Schauspielerin mag ich Andrea Sawatzki gerne.

    Vielen Dank für eure lieben Begrüßungen!

    Zitat

    Vielleicht auch beim schreibwettbewerb der Eulen?


    Schönes Fernziel :write:)

    Ich habe schon gesehen, dass hier einiges los ist, am Forum lag es nicht. Leserunden würden mich vielleicht auch interessieren. Werde versuchen, möglichst achtsam anzukommen und als erstes mal ein Post im Weihnachtsfilmethread verfassen, habe gesehen, dass ich mit meiner "Der kleine Lord" Vorliebe nicht alleine bin.


    :wave