Beiträge von ZIMT-ZICKE

    Rosa Zeiten

    Ich liebe Liebesromane mit Gute-Laune-Faktoren.

    Schon von Anfang an hat es mir Storchenherzen angetan. Das Cover ist herzallerliebst und wunderschön gestaltet.


    Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen. Die Figuren sind authentisch und liebevoll gezeichnet. Man ist sofort in der Geschichte um Monika, Helga und dem Neuzugang Madita. Mit ihren rosa Haaren und vor allem ihrer guten Laune, bringt sie frischen Wind in die Hebammenpraxis. Auch wenn sich Helga – die fachlich hervorragend, aber nicht mehr so ganz auf der Höhe der Zeit ist - zunächst nicht so recht an Madita gewöhnen kann, so kommen sie mit der Zeit immer besser miteinander aus. Vor allem, weil Helga merkt, dass Madita auf ihre Art anders hilft, als sie es kann. So entsteht eine Geschichte um Zuneigung, Verständnis und Menschlichkeit. Das alles ist auch das Ziel der Praxis.


    Stochenherzen ist ein wunderbares Beispiel, wie es in unserer Welt sein kann, wenn wir Entgegenkommen zeigen und uns wieder auf unsere Mitmenschen einlassen. Hier hätte ich seinerzeit gerne Hilfe vor der Geburt gesucht. Von mir gibt es alle 5 Sterne.

    Zwei Leben eines Serben


    Ich war schon immer von Biografien fasziniert, aber erwartete bei „Dschomba“ eher einen Heimat-Roman.

    Oberflächlich betrachtet ist es auch einer. Das Buch von Karin Peschka spielt in Eferding in Oberösterreich. Eine beschaulich, ländliche Gegend, wo ein halb nackter Mann im Regen auf dem Friedhof tanzt. Der fremde Serbe sucht nach Antworten, Erinnerungen und eine Heimat, die er innerlich verloren glaubt.

    Freunde hat er nur wenige. Die meisten Leute haben Vorurteile und hören ihm nicht zu. Für sie ist er nur der Serbe. Zu den wenigen anderen gehört der Dechant von Eferding.

    Besonders gefällt mir der Autobiografische Einschlag der Autorin, die wie eine ihrer Figuren in einem Wirthaus groß wurde und mit anpacken musste. Sie weiß also, worüber sie schreibt und man kann sich in Ihre Situation reindenken. Das alles verknüpft mit den grauenvollen Erinnerungen an den 1. Weltkrieg. In der Nähe von Eferding gab es ein großes Kriegsgefangenenlager mitmehr als 30.000 Menschen. Die unzähligen Toten werden nur durch einfache Kreuze symbolisiert.

    Die Sprache im Roman ist einfach und schnörkellos. Kurze Sätze, denen es an Füllwörtern fehlt lassen die dörfliche Welt plastisch werden. So spricht man eben auf dem Land. Es dauert etwas, bis man sich in dieser Welt zurecht findet. Die Zeitsprünge zwischen 50er und 70er Jahre machen es nicht einfach der Geschichte zu folgen.

    Hat man sich aber damit arrangiert, so ist es interessant zu lesen und man erfährt viel über den krieg, die Menschen auf dem Land und Auch über Dragan Dzomba, der sich in die Wirtstochter verguckt, was auf Gegenseitigkeit beruht.

    Es ist wahrlich keine leichte Kost, aber ich kann nur Empfehlen diesen Biografischen Roman zu lesen. Jede Seite ist interessant und erschreckend zugleich, hat aber auch ab und zu komische Momente.

    ASIN/ISBN: 3701313032