LIebe Eulen, mir ist aufgefallen, dass Ihr Karens Verhalten immer wieder auch sehr kritisch beurteilt, vor allem den sorglosen Umgang mit Geld, die Erwartung, dass man ihr das Leben ermöglicht, das sie führen will. Ich sehe das genauso kritisch wie ihr und es war mir wichtig, das zu zeigen und sie nicht zu einer Heiligen zu machen. Denn gerade hier, in dem Schnittpunkt von egozentrischer, verwöhnter Tochter und der Farmherrin, die sich für ihre Leute einsetzt, die versucht, die Farm zu retten, sehe ich auch das, was mich so an ihr fasziniert. Eine Karen, die immer das richtige macht, fände ich langweilig. Aber eine Karen, die sich anstrengt, die ihre Grenzen überwindet, die ihren Stolz überwindet, die finde ich spannend. Eine Frau, die alles verliert und sich aus dieser Tiefe herauskämpft, von der lerne ich auch etwas. Nicht, dass ich mir ihre Methoden aneignen möchte (andere unter Druck setzen z.B.), aber diese tiefe Lebensbejahung, dieses Nichtaufgeben, dieses Kämpfen, das mag ich an ihr. In diesem Punkt hat sie auch vieles mit Frida Kahlo gemeinsam.