Beiträge von Estha

    Über die Autorin:

    Anita Albus hatte 1989 für Hans Magnus Enzensbergers ANDERE BIBLIOTHEK aus den 7000 Seiten der Tagebücher eine brillante Auswahl getroffen und die Texte übersetzt, dies ist ein unveränderter Nachdruck. Anita Albus lebt als vielfach preisgekrönte Malerin und Schriftstellerin in München. Zuletzt von ihr erschienen: Affentheater (2022).


    Kurzbeschreibung:

    Eine brillante Auswahl aus dem berühmt-berüchtigten Tagebuch der Brüder Goncourt, »Erste-Sahne-Klatsch« (Gerd Haffmans) vom Feinsten. »Ein Gehirn, das mit vier Händen schrieb«, nannte Alain Claude Sulzer einmal die beiden Brüder Goncourt – sie lebten ihr gesamtes Leben lang unter demselben Dach, sie trafen zusammen die Pariser Bohème, sie teilten selbst die Geliebte. Vor allem aber schrieben sie zusammen ihr gefürchtetes Tagebuch. Dort notierten sie alles, was sie sahen, was gesagt wurde, was geschah; auch jeden Fauxpas, jede Peinlichkeit, jedes Gerücht und jede Intimität. Denn: Sie wollten die ungeschminkte Wahrheit. Manche Zeitgenossen mieden die Brüder, weil sie nicht in diesem Tagebuch landen wollten. Daraus veröffentlichte Auszüge sorgten für Skandale. Und erst 1956 konnte es erstmals unzensiert erscheinen.


    Meine Gedanken zu diesem Buch:

    In diesem Buch sind die Tagebucheinträge über die bekannten Persönlichkeiten aus der Pariser Kunst- und Literaturwelt der Brüder Goncourt versammelt. Jules de Goncourt (1830–1870) und Edmond de Goncourt (1822–1896) lebten ein gemeinsames Leben in Paris, veröffentlichten mehrere Romane, vor allem aber schrieben sie gemeinsam seit dem 2. Dezember 1851 ihr berühmt-berüchtigtes Tagebuch. Als Jules stirbt, setzt Edmond es bis zu seinem Tode allein fort.


    Die berühmt-berüchtigten Brüder Goncourt sind ein Phänomen für sich. Unzertrennlich, ein Herz und eine Seele, zusammenlebend und alles teilend, bis hin zu der Geliebten, immer im Einklang miteinander, wünschten sie sich alles Interessante über die Außenwelt, vor allem die Personen darin für die Nachwelt zu versammeln und festzuhalten. Dies ist Ihnen hervorragend gelungen. Jahrelang sammelten die Brüder, die sich in der Kunst- und Literaturwelt der Pariser Szene, Notizen und Einträge über die bekannten Persönlichkeiten. Im Grunde genommen ist es Klatsch und Tratsch erster Sahne. Alle Peinlichkeiten, witzige Momente, unangenehme Begegnungen aber auch glückliche Zusammenkünfte finden in diesem berüchtigten Tagebuch Platz.


    Viele der erwähnten Personen waren mir bekannt, doch weniger bekannten musste ich recherchieren, denn es machte die Sache natürlich interessanter, die unbekannten Details aus dem Leben der Erwähnten zu erfahren, wenn man wusste, um wen es ging. Beispielweise werden in den Tagebüchern Gustav Flaubert, Sarah Bernhardt, Viktor Hugo, George Sand, Emile Zola und viele anderen Künstler, Schriftsteller, Ärzte, Minister und andere Prominenz erwähnt. Schonungslos ziehen die Brüder Goncourt über die bekannten Personen her. Auf der Suche nach Wahrheit, die sie für die Nachwelt festhalten wollen, verfallen die ins Lästern. Irgendwo habe ich einen Vergleich mit dem Facebook des 19. Jahrhunderts gelesen. Das kommt hin. All die unbequemen, unliebsamen Details werden offenbart. Erst 1956 wurden die Tagebücher unzensiert veröffentlicht. Leider hätten sich nur weniger über einen positiven Kommentar erfreuen können. In der besten Klatsch-Reporter-Art berichten die Brüder über die Geheimnisse, Fehltritte, Demütigungen.


    Der Inhalt wird nach Personen in alphabetischer Reihenfolge unterteilt. Die Kapitel, sprich Einträge, sind unterschiedlich lang. Je nach der Geschichte oder Anekdote, die erzählt wird. Die Einträge sind natürlich, mit einem Datum kennzeichnet. Alles sehr übersichtlich und leserfreundlich.


    Der Erzählstil ist hervorragend: intelligent, witzig, fein und geistreich. Es ist sowohl sprachlicher als auch inhaltlicher Genuss dieses Buch zu lesen. Die moralischen Aspekte der Tagebücher möchte ich hier an dieser Stelle nicht beurteilen.

    Von mir gibt es 9 von 10 Punkte und eine uneingeschränkte Empfehlung.

    ASIN/ISBN: 3869712813

    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Dies hier ist ein Auftakt einer Serie, die sich um Kallie und Nolan dreht. Das erste Teil kann man als romantischen Krimi bezeichnen. Kallie, die Hauptfigur des Romans kehrt nach vielen Jahren zurück nach Tanner Hollow, wo ihre Familie wohnt. Ihr Stiefvater ist ums Leben gekommen. Zu der Beerdigung reisen alle Familienmitglieder an. Doch nicht die Beerdigung selbt interessiert drei von denen, sondern die Veröffentlichung des Testaments. Eine traurige Geschichte. Doch den Höhepunkt der Geschichte bildet der versuchte Mord an der Kallie, der Stieftochter von dem Verstorbenen. Zum Glück ist der zuständige Polizist, der ehemaliger Partner von Kallie, der sie immer noch liebt.


    Wie man sieht, der Plot zu dieser Geschichte ist denkbar einfach. Wie auch der Erzählstil der Autorin. Sehr leicht, simpel und ohne sprachlichen Raffinessen. Die Geschichte ist vorhersehbar und bietet keine überraschenden Momente. Die 144 Seiten haben mich eher überfordert, denn ich fand den Einstieg in die Geschichte viel zu kurz. Es konnte keine Tiefe bei den Charakteren aufgebaut werden und auch durch die Handlung schien die Autorin zu galoppieren.


    Doch ich muss gestehen, dass dieser Roman einen gewissen Charme hat. Ohne jeglichen Anstrengung rast man durch die Geschichte, und möchte so gleich auch die nächsten Bänder lesen, um zu erfahren, wie es mit der Kallie und Nolan weitergeht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es einigen Lesern gut gefallen würde. Eine leichte, durchaus spannende Lektüre für kalte Abende am Kamin. Von mir gibt es 7 von 10 Punkte.

    Lynette Eason - Rückkehr nach Tanner Hollow


    ASIN/ISBN: 3775161538


    Sechs Jahre lang hielt die Angst vor ihrem Stiefvater sie davon ab, in ihren Heimatort Tanner Hollow zurückzukehren. Erst nach seinem Tod wagt Kallie Ainsworth es schließlich. Endlich sieht sie ihre Familie wieder - und Nolan Tanner, ihre große Liebe, den sie damals überstürzt zurücklassen musste. Doch die Gefahr scheint noch immer nicht gebannt. Jemand hat es auf ihr Leben abgesehen. Vielleicht sogar ihre eigene Familie? Während die Ereignisse sich zuspitzen, kämpft Nolan für Kallie. Wird er sie retten können - und gewinnen?

    Die Pazzi - Verschwörung gab es tatsächlich, sie fand an den Ostertagen 1478 im Dom von Florenz statt und es war wohl nicht nur die mit den Medici rivalisierende Familie Pazzi, sodern ein großer Teil des gesamten Florentiner Stadtpatriziats daran beteiligt.

    Es gab Tote und Schwerverletzte, darunter Giovanni und Lorenzo di Medici, letzterer überlebte.

    Danke für die Ergänzung, lieber Lupus. Ich fand den Roman recht interessant. Die Verschwörung wurde zwar nicht hauptsächlich verarbeitet, doch der Vorfall, der lebenslanger Kampf um die Macht und auch die Folgen für die Familie wurden aufgezeichnet. Freut mich, dass der Roman dich interessiert. :knuddel1

    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Mit großem Vergnügen habe ich Lokis Geschichte gelesen. Zum Glück ist dies das 1. Teil einer neuen Serie. Die Bücher sind für Kinder ab 9 Jahren geschrieben, doch auch als Erwachsener hat man eine Menge Spaß am Lesen.


    In dem Roman geht es um einen Gott, der nur durch seine negativen Eigenschaften in dem Himmel glänzt. Er ist hinterlistig, bösartig, gemein und verspürt keinerlei Mitgefühl, Herzlichkeit oder Liebe weder zu seinen Genossen, anderen Göttern, noch zu den Menschen. Als der Allgott Odin beschließt ihn zur Umerziehung als einen 11-jährigen Jungen auf die Erde zu schicken, kommt Loki nicht drumherum den Befehl auszuführen. Falls es ihm nicht gelingt einen besseren Charakter zu bekommen, wird er in die Hölle verbannt, wo ihn in aller Ewigkeit die Schlangen beißen würden. Zu seiner Unterstützung kommen Thor als sein Bruder und Heimdall und Hyrrokin als seine Eltern mit.


    Das Problem ist nur, dass Loki überhaupt nicht weiß, wie das Zusammenleben mit anderen Mitmenschen funktioniert. Er weiß nicht, was gut oder böse ist, er hat kein Gewissen. Dies alles führt dazu, dass sein Aufenthalt auf Erden mit großen Schwierigkeiten für ihn verbunden ist. Wie die Geschichte ausgeht, kann man sich zwar vorstellen, doch der Weg dahin ist unterhaltsam und humorvoll.


    Die Geschichte von Louie Stowell ist nicht nur witzig, sondern auch lehrreich. Allerdings ohne eines erhobenen Fingers. Ironische und geistreiche Dialoge, wie auch Comic Zeichnungen sorgen für gute Unterhaltung. Der amüsante Verlauf der Geschichte zieht den Leser von der ersten Seite an in das Geschehen rein, und der Leser verfolgt mit Spannung, was wohl aus dem Loki wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch auch gut mit Kindern zu lesen ist und eine Menge Gesprächsstoff bietet. Klare Leseempfehlung. Von mir gibt es 9 von 10 Punkte.

    Über den Autor:

    Pawel Filatjew wurde 1988 in Wolgodonsk, Russland, geboren. Als er volljährig war, trat er in die russische Armee ein, um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, und diente drei Jahre lang. Danach studierte er Geschichtspädagogik und arbeitete nebenbei als Pferdezüchter. Mit Beginn der Coronapandemie meldete er sich erneut als Fallschirmjäger. Im Februar 2022 nahm er an der russischen Invasion der Ukraine teil. Heute lebt er an einem unbekannten Ort in Frankreich.


    Über das Buch:

    Am 24. Februar 2022 um vier Uhr morgens marschierte der russische Fallschirmjäger Pawel Filatjew mit seinem Regiment in die Ukraine ein. Er war am Angriff auf Cherson beteiligt, saß in den Schützengräben um Nikolajew. Nach zwei Monaten an der Front wurde er verwundet; im Lazarett beschloss er, aufzuschreiben, was er gesehen und erlebt hatte...


    Meine Gedanken zu dem Buch:

    Pawel Filatjew gehörte zusammen mit seinem Regiment der Fallschirmjäger zu den Soldaten, die am 24.02.2022 die Ukraine überfielen. Schonungslos und detailreich berichtet der Zeitsoldat über die ersten Tage des Krieges gegen Ukraine. Als der Befehl kam, wusste noch keiner, um was es geht. Planlos und ohne vorbereitet zu sein, fuhren die Soldaten des Regimentes Richtung Ukraine. Die meisten dachten sich, dass die Ukraine oder NATO die Grenzen zu Russland überschritten haben.


    Unorganisiert und uninformiert mussten die Soldaten ohne Vorbereitung zu dieser Aktion, ohne Organisation und Verpflegung, zurechtkommen. Nach und nach kam das Gerücht durch, die sollen Cherson einnehmen und halten. Das war eine klare Ansage, und die Soldaten haben sich gefreut, endlich irgendeine Information zu bekommen. Die Kommunikation mit den Vorgesetzten war miserabel, aber auch mit Außenwelt gab es keinen Kontakt, da der Funk nicht funktionierte. Filatjew beschreibt, in welchem Elend sich die russische Armee zu Beginn dieses Krieges befand. Keine Ausrüstung, keine funktionierenden Fahrzeuge, kein Proviant, keine Uniform, Helme, funktionierende Waffen usw.


    Filatjew erzählt alles über die Not der russischen Armee, über die Kälte, Nahrungsmangel, Durst, Dreck, keine Schlafsäcke und das im Winter. Nichts beschönigt der Pawel Filatjew. Es gab verletzte, gefallene auf beiden Seiten, kein Transport in Krankenhäuser. Elend weit und breit. Ungerechtigkeit und Gleichgültigkeit der Befehlshaber schockiert den Zeitsoldaten. Außerdem ist die fehlende Information erschreckend, keine weiß so recht, was zu tun ist, und aus welchem Grund. Erst ein paar Tage später erfahren die, dass die Ukraine angegriffen wird. Zu dem Zeitpunkt denken alle noch, dass es in ein paar Tagen wieder Frieden herrscht.


    Als Filatjew verwundet wird, dauert es drei Tage, bis er doch in ein Lazarett evakuiert wird. Da fällt er die Entscheidung alles aufzuschreiben und öffentlich zu machen, denn er kann sich damit nicht abfinden, dass solche Missstände in der Armee herrschen, überdies ist der Filatjew generell gegen Krieg.


    Der Bericht ist gut geschrieben. Ein brisantes Thema, wobei ich nicht beurteilen mag, wie viel davon der Wahrheit und Realität entspricht, und wie viel womöglich von der Propaganda diktiert ist. Ein erschütternder Bericht, der jedoch absolut subjektiv ist, was man als Leser im Auge behalten sollte. Dennoch lesenswert, wenn man sich für das Thema interessiert. Von mir gibt es 8 von 10 Punkte.

    ASIN/ISBN: 3455016146

    so ein eigenes Lesezimmer hat viel für sich. Zumal ich nicht gerne auf dem Sofa lese. Das wird mir schnell zu unbequem.

    Finde ich auch. Ich habe zwar Leseecken, einmal mit Lesesessel, und einmal Sofa (da lese ich übrigens sehr gerne). Beides gemütlich, doch ein Lesezimmer wäre schon sehr nett. :love:

    Wir haben sogar ganze Zimmer ohne Bücher. Und so soll es bleiben. Dafür sind in den anderen umso mehr.

    Du hast eine kleine Bibliothek zu Hause, vielleicht deswegen kein Bedarf. :) Wir haben zwar in jedem Zimmer Bücher, außer Schlafzimmern. Doch ein Lesezimmer fehle mir.

    Warum wandert jedes interessante Buch in meinen Einkaufskorb, die Merkliste würde doch reichen

    Willkommen. Zu dieser Methode bin ich seit dem letzten Jahr auch übergegangen. :wave Die Bücher werden kaum noch auf die Wunschliste geschoben, sondern gleich auf den Reader. :unschuldIch dachte mir so, solange es so viel Spaß macht. Und danach, na ja, wie streifi schon sagte, da kommt ein neuer Reader ins Haus.

    Dieses hier interessiert mich sehr:

    ASIN/ISBN: 3455016146

    Zusammen mit seinem Regiment überfiel Pawel Filatjew die Ukraine. Dann entschloss er sich, nicht mehr mitzumachen – und der Welt die dreckige Wahrheit über den Wahnsinn dieses Krieges zu erzählen. Sie steht in diesem Buch. Am 24. Februar 2022 um vier Uhr morgens marschierte der russische Fallschirmjäger Pawel Filatjew mit seinem Regiment in die Ukraine ein. Er war am Angriff auf Cherson beteiligt, saß in den Schützengräben um Nikolajew. Nach zwei Monaten an der Front wurde er verwundet; im Lazarett beschloss er, aufzuschreiben, was er gesehen und erlebt hatte: Verwüstung, Leichen, ratlose, verängstigte Befehlshaber, marodierende Truppen und Plünderer. Er erzählt alles, schreibt über Hunger, Kälte, Übergriffe, Todesangst, verrostete Waffen und über Männer, die sich selbst in die Beine schießen, um die vom Staat versprochenen Rubel für verletzte Soldaten zu erhalten. Inzwischen hat Pawel Filatjew Russland verlassen. Sein Aufenthaltsort ist geheim. In seiner Heimat drohen ihm mindestens zwanzig Jahre Haft. Er wird für den Rest seines Lebens auf der Flucht sein. Denn er hat sich entschlossen, nicht mehr mitzumachen – und Zeugnis abzulegen. Seine schonungslos offenen, erschütternden Aufzeichnungen geben der Welt einen bisher unbekannten Einblick in das Töten und Sterben in der Ukraine. Es ist der erste Insider-Bericht aus der russischen Armee – eine publizistische Sensation.

    Eskalina  :knuddel1Ich bin im Moment auch eher beim Versuchen. Da ich krank bin, hat meine Freundin gestern viele Leckereien mitgebracht.:love: Einiges vorgekocht und auch zwei Sorten Kuchen. Ich habe zwar die eingefroren, doch für gestern hat es meinen Plan nach wenig Kalorien durcheinander gebracht. Sonst habe ich keine Probleme ohne Süßes auszukommen, aber Kuchen... da bin ich schwach. :help

    Über die Autorin:

    Noah Martin ist das Pseudonym einer Verlagslektorin, die in München lebt und arbeitet. Seit ihrem Studium der Kunstgeschichte ist sie fasziniert von der Zeit der Renaissance und ihren Künstlern. Die Idee zu dem Roman Florentia - Im Glanz der Medici kam ihr bei zahlreichen Reisen in ihre Lieblingsstadt Florenz.


    Kurzbeschreibung:

    Im Sommer 1469 feiert ganz Florenz die Hochzeit von Lorenzo de‘ Medici, dem zukünftigen Herrscher der Stadt. Giuliano de‘ Medici, die aufstrebende Malerin Fioretta Gorini und der junge, noch unbekannte Leonardo da Vinci ahnen nicht, wie eng ihre Schicksale mit dem der Stadt verknüpft sind. Während Florenz aufblüht, ist die Herrschaft der Medici von mehr als einer Seite bedroht. Schon bald geraten die drei tief in ein gefährliches Spiel aus Liebe und Macht, Kunst und Politik, Krieg – und Verrat.


    Meine Gedanken zu dem Roman:


    »Noah Martin lässt das Florenz der Medici mit fesselnden Charakteren und einer packenden Geschichte lebendig werden.« - Daniel Wolf


    Dem kann ich mich anschließen. Die Autorin erzählte im Nachwort, dass sie sich sehr für Florentia und die Geschichte von Medici begeistert. Ein hohes Regal nimmt bei ihr die Literatur zu dem Thema ein. Dass die Autorin über das Thema bestens informiert ist, merkt man dem Buch auf jeden Fall an. Alle Personen, die in dem Roman auftreten, haben tatsächlich gelebt, über einige von denen gibt es reichlich Überlieferungen, doch über die Fioretta ist wenig bekannt. Meist wird diese junge Frau nur mit einem Satz erwähnt. Ihr musste Noah Martin das Leben einflössen und in der Beschreibung sich künstlerische Freiheit erlauben. Letztendlich verbindet die Autorin gekonnt Fakten und Fiktion.


    Die Geschichte umfasst eine Zeitspanne von über 10 Jahre im Leben von Familie Medici. Als Hauptfiguren wird das Leben von den Brüdern Lorenzo de´Medici und seinem jüngeren Bruder Giuliano de‘ Medici betrachtet. Außerdem zählen Fioretta Gorini und Leonardo da Vinci zu den Hauptcharakteren des Romans. Der Roman erzählt von der Wirkung der Familie Medici in Florentia, von der politischen Situation zu dieser Zeit, von der Problemen und Erfolgen der Brüder. Der Autorin ist es wichtig zu zeigen, dass nach dem Tod des Vaters nicht nur der ältere Bruder Lorenzo eine gewichtige Rolle in dieser aufregenden Zeit der Neuerungen spielte, sondern auch seinem jüngeren Bruder Giuliano eine bedeutende Rolle zukam. Mit seinem Beistand, gutem Rat und absolut loyalen Unterstützung stand er Lorenzo zur Seite. Seine Geschichte ist mit der Fiorettas Leben verbunden. Von dieser jungen Frau weiß man wenig. Ich fand es sehr gelungen, wie die Autorin diese Frau, in die sich Giuliano de´Medici verliebte, gesehen hat. Die Kapitel aus der Sicht von Fiorettas erzählt, fand ich mit am spannendsten. Eine willensstarke Frau, die stellvertretend für alle Frauen damalige Zeit steht, die ein anderes Leben wollten, als nur als Hausfrau und Mutter. Fioretta ist künstlerisch begabt, ihr sehnlichster Wunsch ist als Malerin tätig zu sein. Und hier kommen wir zu dem zweiten Charakter in der Geschichte, der mich sehr interessiert hat. Noah Marin lässt Leonardo da Vinci auftreten und als einen Lehrling, der seinen Weg macht, vorstellen.


    Der Roman ist auf gut durchdachte, nicht allzu lange Kapitel aufgeteilt, die jeweils aus der Sicht einer Person erzählt werden. Mir waren die liebsten von Fioretta und natürlich Leonardo. Die fand ich sehr spannend. Aber auch die Brüder de´Medici erzählten interessante Geschichte, hier spielten Politik und Gesellschaft eine große Rolle. Den Anfang des Romans fand ich absolut spannend. In dem mittleren Teil gab es einige Längen. Ich hatte das Gefühl, dass der Geschichte ein wenig Tempo fehlte.


    Anfangs als ich die Personenübersicht sah, dachte ich, es wird sehr lange dauern, bis ich die alle auseinander halten kann, doch ich muss sagen, hier hat die Autorin dem Leser sehr geholfen. Zunächst gab es am Anfang des Romans eine Personenübersicht, Kapitel trugen Namen der Protagonisten und in der Handlung selbst, hat die Autorin immer ein paar Worte dazu gesagt, sodass der Leser problemlos einen guten Überblick hatte. Die persönlichen Geschichten der Charaktere fand ich interessant und habe gerne die Version von Noah Martin gelesen. Ich würde den Roman sehr gerne weiterempfehlen an alle Interessierten.

    "Florentia" bekommt von mir 8 von 10 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3426283964

    Ich liebe Bücher und auch gerne viele davon. Aber ich möchte mein Haus schon für mich haben und nicht mühsam ein Plätzchen für mich suchen müssen.

    In diesem Haus aus dem Link hätte ich für mich ausreichend Platz. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich dieses Haus, so wie der ist, übernehmen. Wäre toll. Ich würde sehr gerne so leben. :love::love::love:

    Martin, Noah - Florentia. Im Glanz der Medici

    ASIN/ISBN: 3426283964


    Der Glanz der Renaissance, ein tödlicher Kampf um die Macht, und eine scheinbar aussichtslose Liebe im Florenz der Medici: Der historische Roman »Florentia - Im Glanz der Medici« lässt die spannende Zeit der italienischen Renaissance lebendig werden.

    FLORENZ, 1469

    Die ganze Stadt feiert die Hochzeit von Lorenzo de‘ Medici, dem Sohn der märchenhaft reichen Bankiersfamilie und zukünftigen Herrscher.

    Drei der Hochzeitsgäste – Giuliano de‘ Medici, der ewig Zweitgeborene; die aufstrebende Malerin Fioretta Gorini und der junge, noch unbekannte Leonardo da Vinci – ahnen noch nicht, wie eng ihre Schicksale mit dem der Stadt verknüpft sind. Denn während die drei nach ihrem Platz in der Welt suchen, wird Florenz schon bald von allen Seiten bedroht, und den Feinden der Medici ist jedes Mittel recht, die Familie zu bekämpfen.

    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut. Ich mag die Romane der Autorin, die sich mit der Neuerzählungen der griechischen Mythologie beschäftigt. Die Geschichte um die Medusa hat mich schon in der Kindheit fasziniert. Die Vorstellung eines Menschen mit Schlangen anstatt Haaren war für mich extrem gruselig. Von dem Roman habe ich erwartet, dass der mich näher der Figur von Medusa bringt, und ihren Charakter, ihre Persönlichkeit offenbart. Doch so nah bringt die Autorin uns der Protagonistin nicht.


    In diesem Roman hat Natalie Haynes all die Informationen aus der Mythologie gesammelt, in denen die Medusa auftritt. Alle Charaktere, die irgendwie in der Geschichte mit Medusa in Kontakt treten, kamen zur Sprache. Leider verlor sich dadurch ein wenig der Schwerpunkt. Medusa stand nicht so sehr im Vordergrund, wie sie es verdient hätte. Viele andere Charaktere kamen in Vordergrund, große Rolle spielten zum Beispiel Perseus und Athene. Die Geschichte um die Gorgonen Euryale und Stheno könnte viel ausführlicher sein, da sie unmittelbare Rolle im Leben von Medusa spielten und ihr die Eltern ersetzten. Die Beziehung zwischen den drei Schwestern war sehr bewegend und herzlich.


    Der Leser erfährt die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, die in knappen Kapitel dargestellt werden. So kommt zwar eine Dynamik in die Erzählung und ein hohes Tempo, doch die tiefere Beziehung zu den Charakteren bleibt ein wenig auf der Strecke. Allerdings, will ich ganz sicher nicht nur kritisieren. Denn meine Kritikpunkte sollen nur kleine Anmerkungen sein. Im Großen und Ganzen ist der Roman lesenswert und interessant. Als Leser erfährt man die grundlegenden Eigenschaften bekannter Gottheiten und Figuren der Erzählungen. Ich hätte mir eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Hauptcharakter gewünscht. Unterhaltsam war der Roman dennoch. Von mir gibt es 7 von 10 Punkten.

    Natalie Haynes - Der Blick der Medusa

    ASIN/ISBN: 3423283173


    Medusa – Schwester, Opfer, Monster? Medusa wächst bei ihren Schwestern auf und merkt schnell, dass sie anders ist – eine Sterbliche in einer Familie von Göttern. Von ihrer Schönheit angezogen, bedrängt der Meeresgott Poseidon sie im Tempel der Athene. Die Göttin wähnt ihren Tempel entweiht und lässt ihre Wut an der Unschuldigen aus: Medusa wird in ein Monster mit Schlangenhaaren verwandelt, das kein Lebewesen mehr ansehen kann, ohne es zu Stein erstarren zu lassen. Aus Rücksicht verdammt Medusa sich zu einem Leben in der Einsamkeit. Bis der junge Perseus sich aufmacht, das Haupt eines Ungeheuers zu erlangen... Poetisch und klug erzählt Natalie Haynes die Geschichte einer Frau, die von anderen zum Monster gemacht wird – und sich doch selbst behauptet.

    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Alexandra Gracie ist eine erfolgreiche Anwältin. Als sie die Nachricht bekommt, dass ihre Mutter im Gefängnis verstorben ist und ihr Geld und das Haus hinterlassen hat, beginnt für Lexa die Zeit der Erinnerung. Da sie den Nachlass in Absprache mit anderen Geschwistern regeln muss, wird sie gezwungenermaßen mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Sie trifft sich mit ihren Geschwistern und unweigerlich kommen auch die Erinnerungen an die trostlose Kindheit, voller Gewalt und Entbehrungen hoch. Der Vater von Lexa war ein im Leben gescheiterte Mann, der dem religiösen Wahn verfallen war. Die Mutter, eine schwache Natur, die ihr Leben lang damit beschäftigt war, Kinder zu bekommen, die sie allerdings nicht beschützen konnte. Als der 15-jährigen Alexandra endlich die Flucht gelingt, rettet sie somit die Kinder aus dem desolaten Zustand. Ausgehungert, abgemagert, dreckig und angekettet - so findet die Polizei die Kinder der Familie.


    Der Roman ist in mehreren Kapiteln unterteilt, jeder davon ist einem der Geschwister gewidmet. Die Geschichte wird in zwei Ebenen erzählt: die aktuelle Zeit und die Vergangenheit. In dem Vergangenheitspart entstand die Geschichte der Kinder und deren Martyrium nach und nach, wie Mosaiksteinchen. Je weiter in dem Roman, desto mehr weiß der Leser über die schreckliche Vergangenheit der Kinder Gracie.


    Die dramatische Geschichte hat mich von Anfang an gefangen genommen. Doch leider, war es nicht immer einfach der Story zu folgen. Die Unterscheidung zwischen der Handlungszeiten war nicht deutlich kennzeichnet, und während der Erzählung manchmal schwer nachvollziehbar, zu welcher Zeit jetzt das Gesagte gehört. Eine deutlichere, klare Linie täte dem Roman gut. Die Zeitsprünge ohne Vorwarnung haben den Lesefluss ungünstig beeinflusst. Außerdem fehlte dem Roman ein tieferes Gefühl. Die Handlung bliebt teilweise oberflächlich. Besonders die Geschwister blieben als Personagen unklar definiert und diffus. Die Erzählung wirkte stellenweise monoton und nicht von Gefühlen, die man bei so einem Drama erwartet, beherrscht.


    Dennoch fand ich das Buch interessant. Mich hat der Wunsch mehr über die Familie zu erfahren zum Weiterlesen angespornt. "Girl A" ist eher ein ruhig erzählter Roman, der nicht von der Handlungsvielfalt und Tempo beherrscht wird. Eine beklemmende Geschichte, die ich trotz der kleinen Kritikpunkte gern gelesen habe. Von mir gibt es 7 von 10 Punkte.