Beiträge von SiCollier

    Zwar habe ich schon vor ein paar Tagen ausgelesen, hatte jedoch keine Zeit, hier zu schreiben.


    Am Ende fügt es sich also, wie es soll bzw. wie man es auf Grund des Buchrückenextes angenommen hat.


    Zu Beginn des Abschnitts macht My Ryder eine ausnehmend gute und geistreiche Bemerkung, die ich ihm so gar nicht zugetraut hätte (S. 638):

    „Die Kluft zwischen der Welt, wie wir sie gerne hätten, und der Welt, wie sie nun einmal ist, existiert nach wie vor und ist so unüberbrückbar wie eh und je.“

    Damals wie heute - es hat sich nichts geändert und wird sich wohl auch in Zukunft nichts ändern.


    Anne de Bourgh mit ihrem Arzt zu verheiraten - das ist auf jeden Fall eine originäre Idee der Autorin, die dem Buch eine gewisse Würze gibt.


    Was mich ansonsten etwas gestört hat ist die zu offensichtliche Anlehnung an SuV im Finale. Sicher, direkt besehen ist es (etwas) anders, aber wie ich früher schrieb: bei diesem Buch habe ich sehr stark das Gefühl eines „Themas mit Variationen“, was bei anderen „Fortsetzungen“ nicht der Fall war.


    Zwar geht es durch Nacht zum Licht (wie man Beethovens 5. Sinfonie zusammenfassen könnte), aber hier im Buch war es mir zu viel Nacht. Die ganze erste Hälfte hindurch - und kaum wurde es etwas lichter, erneut ein „Nachteinbruch“, bevor es zum „strahlenden Finale“ kommt. Da hat mir am Ende auch das Happy End nicht mehr geholfen, die vielen düsteren Seiten zu verdrängen oder gar zu vergessen.


    Am Ende bleibt für mich zwar ein äußerst interessanter Ansatz und Gedankengang, aber mir der Ausführung hatte ich so meine Probleme. Da hätte die Autorin von Brigitte H. Hammerschmidt einiges lernen können, wie man eine „Fortsetzung“ zu „Stolz und Vorurteil“ schreibt. Schade, für mich eine vertane Chance (wenngleich besser als das „Im Hause Longbourn“ von Jo Baker).


    Bedienstete hat man einfach - sie spielen keine Rolle.

    Das ist allerdings auch in der Vorlage so - in diesen Kreisen war das seinerzeit einfach so.

    Das war jetzt der erste Abschnitt im Buch, in welchem so etwas wie „Lesefluß“ aufkam, er gefiel mir von den bisher gelesenen am besten.


    Nachdem Tom sich zurückgezogen hat, tut Mary desgleichen und ist ihm gegenüber kurz angebunden. Einer so stolz wie der andere - so wird das nix.


    S. 577, als Mr Ryder seine Ansicht über „wahrhaftige Freiheit“ äußert (vorletzter Absatz auf der Seite). Im Prinzip kein uninteressanter Gedankengang, aber in letzter Konsequenz würde das zu Chaos und Anarchie führen. Jedenfalls, wenn man sein Postulat absolut setzen würde. Und: man muß sich das natürlich (finanziell) leisten können.


    Das Unwetter auf dem Gipfel zu erwarten, ist fast schon sträflicher Leichtsinn - sie können am Ende von Glück sagen, daß nicht mehr wie ein verletztes Knie passiert ist. Mary ist da voll auf Opposition - was bei Tom das Faß zum überlaufen bringt - er reist ab. Wenn jetzt nicht einer von beiden seinen Stolz (und seine Vorurteile?!) überwindet, sehe ich schwarz für sie.


    Mrs Bennet taucht auf - unmöglich wie immer.


    Mr Ryder macht eine Art Antrag, den Mary ablehnt.


    Noch ein Abschnitt - nun muß es sich fügen oder trennen.

    Ich habe mich entschlossen, auf jeden Fall auszulesen - die letzten 130 Seiten schaffe ich auch noch. Zwar beginne ich diesen Abschnitt erst, doch ich wollte so in etwa wissen, wie es weiter geht, da ich inzwischen teilweise diagonal und nicht mehr mit voller Aufmerksamkeit lese - mit einem Handlungsskelett im Kopf geht das leichter. Und große Überraschungen hinsichtlich des Ausgangs des Buches dürfte es nicht geben...


    Sehr schön ausgedrückt Lorelle - es zieht sich wie Kaugummi.


    ich finde es weder ergreifend noch in irgendeiner Form interessant. In der ersten Hälfte des Buches war die Geschichte dauer-deprimierend, nun verkommt sie zu einer viktorianischen Schmonzette.

    :write



    Manche können das als raffiniert vermarktete Fanfiction ansehen. Ich war da schon immer skeptisch, ob man dergleichen erlauben oder gut finden sollte.

    Zumindest das "erlauben" ist hier eher irrelevant, da das Buch gemeinfrei ist (Urheberrecht ist erloschen). Jeder kann mit dem Stoff machen, was er will - das ist ja das Problem.



    Der erste Teil ist tatsächlich sehr an Stolz und Vorurteil angelehnt, aber alles was danach kommt, entspringt ja der Phantasie der Autorin. Von daher ist es ja doch ein sehr großer "Eigenanteil".

    Inspiration ist etwas anderes, finde ich. Hier nimmt die Autorin überwiegend die Figuren, die Jane Austen erfunden hat und erzählt ihre abgeschlossene Geschichte einfach weiter

    Ich habe auch im Buch einige Stellen schon vorab gelesen (s. o. im Post) und hatte zwar den Begriff "Fanfiction" nicht im Kopf, werde nach derzeitigem Lesestand allerdings in meiner Rezi die Meinung äußern, daß die Autorin nichts weiter als ein Thema mit Variationen geschrieben hat - Thema von Jane Austen und Variation dazu von Janice Hadlow. Zu viel aus SuV wiederholt sich einfach in anderer Konstallation - wie hoch der Eigenanteil an diesem Buch wirklich ist, wäre eine Untersuchung wert.

    Den Abschnitt habe ich jetzt gelesen. Mr Ryder hegt offensichtlich die Hoffnung, Mary für sich zu gewinnen - sehr zum Mißfallen von Miss Bingley. Merkt der eigentlich gar nicht, daß selbige hinter ihm her ist?


    Schließlich kommt Mary zu Bewußtsein, daß Mr Hayward eifersüchtig reagiert. Das wird dann wohl das Thema des folgenden Abschnitts.


    Die ganze Zeit über frage ich mich, ob die Entwicklung von Mary vom ausgesprochenen Mauerblümchen hin zu der jetzt schon fast selbstbewußten jungen Frau glaubwürdig bzw. nachvollziehbar ist - jedenfalls in der Hinsicht, was den Zeitraum seit ihrem Eintreffen in London betrifft. Und so selbstbewußt, wie sie ist, bemerkt sie nicht, wie sehr Mr Ryder sie umwirbt - und sendet keine Signale an ihn, daß sie nicht interessiert ist? Hm nun ja.



    Es wurde doch beschrieben, dass Mary Mr Ryder und Mr Hayward bei einem ernsten Gespräch beobachtet. Ich tippe darauf, dass Ryder erklärt hat, dass er Mary einen Antrag machen möchte und Hayward entweder seinem Freund nicht in die Suppe spucken möchte oder meint, Ryder sei der "bessere" Mann oder etwas in der Richtung.

    In diese Richtung geht meine Vermutung auch.

    Mrs Bennet ist wie immer - also lamentierend mit angegriffenen Nerven. Am Ziel der Reise kommen sich Mary und Tom näher - langsam, sehr langsam (gut, es ist auch das erste Viertel des 19. Jahrhunderts). Ich liebe „langsam“ geschriebene Bücher - sofern der Autor Adalbert Stifter heißt. Ich tue mich zunehmend schwer weiterzulesen, weil mich das Buch so gar nicht zu fesseln vermag. Oder es schaff, daß ich mich für die Figuren interessiere oder mit ihnen mitleide oder mitfreue. Das habe ich dermaßen stark schon lange nicht mehr so erlebt.


    Als dann auch noch Mr Ryder samt Gefolge eintraf, war mein Gedanke „das war zwar zu erwarten - aber mußte das wirklich auch noch sein?“ Weiter als S. 538 (einschl. Kapitel 74) bin ich noch nicht und werde heute (und vermutlich auch übers Wochenende) nicht kommen. Es widerstrebt mir, nachdem ich so weit gekommen bin, abzubrechen. Aber intensiv weiterlesen habe ich auch keine Lust. Mal sehen, wie es sich kommende Woche entwickelt. Eventuell lese ich nur noch diagonal oder versuche die Handlung aus euren Posts zu erschließen - kann sein, daß mir das reichen wird.


    Weshalb ich mit dem Buch so gar nicht klar komme, wüßte ich selbst gerne - vielleicht erschließt sich mir das noch.



    Wozu Mr. Ryder Miss Bingley und die Hursts mitnimmt leuchtet mir echt nicht ein, wenn er vorhat, sich um Mary zu bemühen

    Da wird Miss Bingley schon dafür gesorgt haben, daß er sie auf jeden Fall mit nimmt.

    S. 422: ich bin immer wieder mal erstaunt, was früher schon so alles machbar war: alle Lichter im Park gehen gleichzeitig an, wie mit einem Schalter eingeschaltet. Nur daß es noch keine solchen Schalter gab.


    S. 430: So etwas habe ich vor Jahren auch einmal erlebt, daß ein Mensch in einem Raum kam und der damit „voll“ war, so stark war die Ausstrahlung.


    Miss Bingley taucht also wieder auf - und gleich drei Mal in diesem Abschnitt. Bei ihrem „Geschmack“ frage ich mich, ob sie überhaupt irgendetwas kaufen kann, da sie doch an allem etwas auszusetzen hat.


    Während Mary und Mr Hayward sich gaaanz langsam näher kommen, taucht ein weiterer Bewerber auf: Mr. Ryder, der sich im Folgenden zusehends um Mary bemüht. Mrs Gardiner hat ihn gleich gut durchschaut, bei Mary dauert das anscheinend noch etwas. Bei ihrer fehlenden Erfahrung auch kein Wunder.


    Und wieder taucht Lady Catherine de Bourgh auf - wenngleich auch nur in Erzählung von ihr.


    An die fühlte ich mich dann einige Seiten weiter erneut erinnert, als Miss Bingley ganz in Lady Catherines Manier gute Ratschläge zur Einrichtung von Mr Ryder gab (S. 448). Und gleich spinnt sie eine Intrige gegen Mary, die sie offensichtlich als Konkurrenz für ihre eigenen „Ansprüche“ auf Mr Ryder ansieht. Den Gipfel der Frechheit bildet dann das direkte Gespräch mit Mary. Ich hoffe, Miss Bingley fällt (möglichst noch in diesem Buch, damit sich das Lesen wenigstens etwas lohnt) kräftig „auf die Schnauze“ - aber so richtig kräftig. Dumm nur, daß es am Ende des Abends eine für Mr Hayward mißverständliche Situation gibt. Das könnte noch zu Komplikationen bzw. Verzögerungen führen (was das Buch noch länger macht...), da er möglicherweise der Ansicht ist, Mary würde etwas für Mr Ryder empfinden.


    Auf S. 493 fiel mir dann direkt auf, daß das Buch in sehr moderner Sprache geschrieben ist. Den Begriff „entsorgen“ hat man damals ganz gewiß nicht verwendet.



    Die muss langsam selber aufpassen, dass sie nicht als alte Jungfer landet, wenn sie so offensichtlich um die Gunst der Männer werben und sich aufdonnern muss, um Eindruck zu schinden. Selbst der leichtlebige Mr. Ryder hat sie durchschaut und weiß eher Marys Qualitäten zu schätzen.

    :write Ob Mr Ryder die allerdings zur Gnze durchschaut hat, da bin ich mir noch nicht sicher.



    Klar ist sie eine fürchterliche Schnepfe, aber alleine ihr familiärer Hintergrund dürfte ihr doch ohne Probleme einen Mann beschaffen. Oder ist sie tatsächlich so wählerisch und lehnt alle ab. Denn ich denke schon, dass sie sich an mangelnden Verehrern nicht beklagen kann.

    Ich schätze, daß mögliche Heiratskandidaten, sobald sie die "wahre" Miss Bingley kennenlernen, recht bald das Weite suchen - trotz des familiären Hintergrundes.



    So eine Persönlichkeit findet sich in seinem Bekanntenkreis wohl selten.

    Das scheint auch mir der Hauptgrund zu sein.

    Das wird jetzt etwas schwierig, da ich schon im übernächsten Abschnitt bin - es fand sich zwar Zeit zum Lesen, nicht jedoch zum hier Schreiben.


    Es dauerte also 325 Seiten, bis die eigentliche Haupthandlung beginnen kann - eine wirklich „sehr langsame Einleitung“. Das ist eines der wenigen Bücher, bei denen ich für Kürzung plädieren würde. Ab jetzt liest es sich auf jeden Fall deutlich angenehmer, der „dunkle Schatten“, der bisher über der Handlung lag, hat sich erhellt und es ist nicht mehr so deprimierend.


    Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlt Mary sich willkommen - und blüht förmlich auf. Die Gardiners werden für meine Begriffe so beschrieben, wie sie in bisher jedem SuV-Buch vorkamen, etwas irritierend finde ich nur das Alter ihrer Kinder - da besteht doch ein sehr großer Altersunterschied zu den Brennet-Schwestern. Andererseits, wenn ich mir die Altersunterschiede zu meinen Cousins und Cousinen ansehe - da kommen ähnliche Jahre zustande. Insofern paßt es denn doch wieder.


    Daß Mary erst einmal das Angebot von Lizzy ablehnen will, scheint mir nachvollziehbar. Daß sie es dann doch annimmt auch (eigentlich hat sie auch keine andere Wahl, will sie in London bleiben). Und mit Thomas Hayward taucht dann nach 361 Seiten der auf dem Buchrückentext erwähnte „stille Anwalt“ auf. Obwohl, so still ist der eigentlich gar nicht - im Gegensatz zu dem später auftauchenden Will Ryder allerdings in gewisser Hinsicht schon. Als Leser weiß man dann recht bald, daß die beiden gut zusammen passen. Aber es sollte halt ein 700-Seiten-Wälzer sein, also werden die Figuren noch eine Weile brauchen, das auch zu merken. ;-)


    Sie beginnen sich über Bücher und Literatur bzw. Gedichte zu unterhalten. Mit Lyrik konnte ich noch nie viel anfangen, und ich bezweifle, daß Hayward mich zu derselben bekehren könnte. Interessant für mich, daß mir hier Wordsworth „begegnet“. Er war mir ein Begriff, ohne daß ich etwas über seine Werke hätte sagen können, und er ist ja auch der Namensgeber für die Wordsworth-Classics - sehr günstige TB-Ausgaben englischer Klassiker.


    Am Ende wird also eine Reise beschlossen. Mal sehen, was da kommt.


    Mary verwandelt sich tatsächlich ziemlich schnell weiß nicht, ob das sehr realistisch ist bei ihrer seit klein auf frustrierten Persönlichkeit.

    Ich habe mich auch einige Male gefragt, ob diese Verwandlung nicht recht flott vonstatten ging. Aber sonst würde das Buch ja noch länger. ;-)



    Wenn das kein Zufall ist! Eigentlich könnte das Buch doch jetzt enden.

    * sieht sich vorsichtig um * Ja, gegen eine Art Wirbelwindromanze hätte ich da auch nichts einzuwenden gehabt...

    Ich finde es spannend, wie hier die Meinungen auseinander gehen

    Ich auch - immerhin bin ich nun so weit gekommen, daß ich auf jeden Fall auslesen will. Mal sehen, ob ich drauf komme, weshalb ich mich so schwer mit dem Buch tue.


    Ich hoffe, es geht Dir jetzt besser. Als ich vor vier Jahren nach einer OP in einer Rehaklinik war, habe ich auch nur ausgeruht und (außer dem "Programm") nichts anderes getan - und nicht mal halb so viel gelesen, wie ich mir vorgenommen hatte, obwohl ich ein Buch dabei hatte, das ich schon "seit Ewigkeiten" unbedingt lesen wollte. Manchmal braucht man eben nichts weiter als - Nichtstun und Ausruhen. :wave

    Nachtrag

    (...) aber Zugfahrt nach Fulda (während der ich lesen kann). Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den "Wälzer" (...)

    Ich habe also den "Wälzer" mitgenommen - und wie das bei Zugfahrten in Deutschland so ist (nicht nur bei der DB, sondern auch bei den Regionalbahnen) - man muß viel Zeit und Geduld mitbringen, weshalb ich ein großes Stück weiter gekommen und darob so weit im Buch bin, daß ich auf jeden Fall auslesen werde. Allerdings komme ich wohl erst morgen dazu, in den Threads zu schreiben.

    Auf die Frage von Lorelle im allgemeinen JA-Thread die Antwort hier in der LR auch nochmals:


    Theoretisch lese ich noch, praktisch übers Wochenende gar nicht und heute wieder einige Seiten weiter. Deine Rezi habe ich gesehen, aber noch nicht gelesen. Auch wenn es jetzt in London besser ist, fesselt mich das Buch so gut wie gar nicht - da hilft auch der angenehme Schreibstil (und die anscheinend gute Übersetzung) nicht. Momentan weiß nich nicht so recht, ob ich weiterlesen oder abbrechen soll. Morgen habe ich einen Arzttermin mit (vermutlich) wenig Wartezeit, aber Zugfahrt nach Fulda (während der ich lesen kann). Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den "Wälzer" oder das geplante (nur 180 Seiten starke) nächste Buch mitnehme.


    Es widerstrebt mir abzubrechen, aber es fesselt mich eben so gar nicht. Momentan keine Ahnung, wie ich mich entscheiden werde. :unverstanden:wave

    Theoretisch lese ich noch, praktisch übers Wochenende gar nicht und heute wieder einige Seiten weiter. Deine Rezi habe ich gesehen, aber noch nicht gelesen. Auch wenn es jetzt in London besser ist, fesselt mich das Buch so gut wie gar nicht - da hilft auch der angenehme Schreibstil (und die anscheinend gute Übersetzung) nicht. Momentan weiß nich nicht so recht, ob ich weiterlesen oder abbrechen soll. Morgen habe ich einen Arzttermin mit (vermutlich) wenig Wartezeit, aber Zugfahrt nach Fulda (während der ich lesen kann). Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den "Wälzer" oder das geplante (nur 180 Seiten starke) nächste Buch mitnehme.


    Es widerstrebt mir abzubrechen, aber es fesselt mich eben so gar nicht. Momentan keine Ahnung, wie ich mich entscheiden werde. :unverstanden:wave


    Edit ergänzt, daß ich das in der Leserunde auch noch posten werde.

    Charlotte ist richtig heimtückisch, wie sie genau die richtigen Worte findet, um Lady Cathrine zu animieren Mary mit einer Stelle als Gouvernante zu drohen. Leider wird nicht erklärt, warum das so eine Horrorvorstellung für Mary ist.

    Wenn ich das recht verstehe, wäre sie dann praktisch ihr ganzes Leben lang Gouvernante geblieben - und eigentlich will sie doch heiraten. Gouvernanten sind zwar unverheiratet, aber einfache Angestellte ("Dienstpersonal") und daher für heiratswillige (standesgemäße) Männer in der Regel nicht von Interesse. Mit so einer Stelle hätte sie ihre Träume also praktisch endgültig beerdigen müssen - das wollte sie denn doch nicht, denn dafür ist sie noch zu jung.


    und mir leider nicht so viel einfällt, über was ich mit euch hier diskutieren möchte, eben weil ich das Buch einfach mag.

    Tja, und mir fällt nicht viel ein, weil ich es eben (bisher) nicht so mag.

    Noch ein Abschnitt mit wenig Lichtblicken - sieht man einmal vom Ende und der Aussicht, der Familie Gardiner zu begegnen, ab. Die waren in jeder bisherigen Version sehr angenehm - und ich hoffe, daß das auch hier nicht anders sein wird. Aber bis dahin…


    Mr Bennet ist also gestorben und Mr Collins nun der Herr auf Longbourn. Mary reist zuerst zu den Bingleys, aber das geht nicht gut. Zum einen wegen ihrer nervenden Mutter, zum anderen wegen Miss Bingley, die bissig wie immer ist.


    Dann nach Pemberley, wo sie quasi das fünfte Rad am Wagen ist.


    Schließlich Longbourn - ihr ehemaliges Elternhaus. Mit Gewalt will uns die Autorin zeigen, daß Mary und Mr Collins das bessere Paar gewesen wären, hätte Mr Collins sich anders entschieden. Als Mary und Mr Collins so oft in der Bibliothek zusammen waren, dachte ich mir schon, daß das nicht gut gehen wird. Ging es auch nicht. Immerhin hatte es bei Charlotte eine Verhaltensänderung zur Folge, die vielleicht dazu führen wird, daß ihre Ehe doch noch ganz gut werden könnte. Aber Mary „fällt wieder mal durch das Raster.“


    Der einzige wirkliche Lichtblick war der Besuch von Lady Catherine de Bourgh - die biestig und von sich eingenommen wie immer war. Charlotte gibt ihr selbstbewußt Contra - und die Lady merkt das teilweise gar nicht.


    Nun geht es also auf nach London. 320 Seiten Vorbereitung für die eigentliche Handlung des Buches! Ich bin eigentlich immer für eine langsame Erzählweise und eine ausführliche Schreibweise zu haben. Aber hier war bzw. ist es selbst für mich deutlich zu viel des Guten. Ich glaube, das ist das erste Mal, daß ich der Meinung bin, ein Buch gehörte gekürzt - diese ersten 320 Seiten um gut die Hälfte.


    Nach jetzigen Stand wird das auch eines der wenigen JA-Folgebücher sein, die nicht auf Dauer in meinem Bücherregal bleiben dürfen.

    Der Teil geht weiter (und es ist eigentlich der ganze Abschnitt) mit der „Nacherzählung“ von SuV aus Sicht Marys. Es ist weiterhin eher melancholisch bis deprimierend - langsam weiß ich, wie Mary sich fühlt. Ich brauche das jetzt nicht nochmals auf siebzig Seiten ausführlich dargestellt.


    Auf Seite 215 ist mir übrigens aufgefallen, daß Mary plötzlich „Mama“ zu ihrer Mutter sagt. Das scheint mir durchgerutscht zu sein, denn so viel ich gelernt habe, war diese Bezeichnung zu diesen Zeiten in diesen Kreisen absolut unüblich.


    Ansonsten lese ich eure Posts und gehe ggf. darauf ein, denn aus dem Stegreif fällt mir momentan nichts weiter ein.


    Marys Elend wird bis ins Detail geschildert und obwohl Janice Hadlow die witzigen Bemerkungen von Jane Austen wortgenau zitiert schafft sie nicht die humorvolle Leichtigkeit wie diese.

    :write Und vor allem nicht den Tiefgang des Vorbildes.


    Es ist ein guter Spinn-Off, aber weit davon entfernt zu meinen diesjährigen Lesehöhepunkten zu gehören. An Jane Austen kommt Janice Hadlow nicht annähernd heran.

    :write Da sind die Bücher von Brigitte H. Hammerschmidt von ganz anderem (nämlich um Welten besseren) Kaliber!


    aber mittlerweile sehe ich auch ein Happy End mit Mann. Was anderes will Mary wohl nicht und passt irgendwie auch nicht.

    Etwas anderes würde auch nicht in die Zeit, in der der Roman angesiedelt ist, passen.

    Ich - mit meiner ganz persönlichen Situation - empfinde die Zusammenfassung in diesem Werk als langatmig, ich wünsche mir auch rückblickend, dass der "negative-Sicht"-Teil, der ja ein ganzes Stück noch über die Zusammenfassung hinausgeht, 50-150 Seiten kürzer wäre.

    :write Das trifft es recht gut auch für mich. Persönlich bin ich seit über vier Jahren im "Krisenmodus"; nachdem die Folgen des Krankenhausaufenthaltes im Frühjahr 2019 soweit überwunden waren, kam Corona. Als das zu Ende ging, drehte ein größenwahnsinniger "Zar" durch und begann einen Angriffskrieg. Und als ob die dadurch ausgelösten Krisen und Probleme nicht schon genug wären, hat mir das "Heizungsgesetz" schon etliche schalflose Paniknächte beschert und bisher konnte mich niemand beruhigen, daß es nicht so schlimm werden würde. Da in Deutschland anscheinend auch so ziemlich alle Brücken marode sind, gibt es nicht mal die Hoffnung, im Zweifel unter eine solche ziehen zu können...


    Ich bin jetzt auf Seite 176 - und es ist eigentlich so gut wie nichts passiert. Bei Adalbert Stifter passiert auf so vielen Seiten auch nicht viel - aber welch ein Unterschied und vor allem verbreitet er eher positive Ruhe als negative Erwartung. Die meisten Bücher eines meiner Lieblingsautoren Don Coldsmith haben zwischen 160 und 190 Seiten. Wenn man die gelesen hat, hat man das Gefühl, einen 500-Seiten Roman gelesen zu haben. Hier habe ich das Gefühl, überhaupt nicht voran zu kommen, was das Lesen auch nicht gerade ermuntert.


    Ich habe vor, auf jeden Fall noch zumindest so lange weiterzulesen, bis Mary in London ankommt (siehe Buchrückentext). Wenn es sich dann nicht ändert, kann es sein, daß ich entweder nur noch diagonal lese, um den Inhalt zu erfassen, oder vielleicht sogar ganz abbreche. Das wird sich dann zeigen.


    Danke, Rouge und Lese-rina für die ermutigenden Worte! :wave

    Mehr und mehr komme ich zu dem Ergebnis, dass es sicherlich gut gewesen wäre, „Stolz und Vorurteil“ direkt vor diesem Buch zu lesen, da ich feststelle, daß ob der Zeit, die seit dem letzten Lesen (und Ansehen der Verfilmung) vergangen ist, ich zwar noch die große Linie im Kopf habe, nicht jedoch die Feinheiten, auf die hier immer wieder angespielt wird.


    Etwas Grinsen mußte ich auf Seite 98, als Lizzy meinte, daß (in dem von ihr gelesenen Buch) die beiden so lange nicht gemerkt hätten, daß sie zusammen passen würden. Das könnte man später auch von ihr behaupten! :grin


    Es wird in dem ganzen Abschnitt ein eher trauriges Bild von Mary entworfen, das gleichzeitig die Trostlositkeit und vor allem die Leere und Hohlheit des Lebens der englischen Gentry offenlegt. Das ist etwas, womit ich derzeit durchaus meine Probleme habe und mir das Lesen nicht gerade erleichtert. Nicht zuletzt auf Grund der nun seit Jahren anhaltenden Krisensituation mache ich um viele „schwere“ oder „herunterziehende“ Stoffe einen zunehmend größer werdenden Bogen und greife eher zu „leichteren“, jedenfalls eher aufbauenden Stoffen. Da würde das Buch eigentlich gut passen. Aber es wird hier ein eigentlich leerer, hohler und mehr oder weniger sinnloser Lebensstil bzw. -inhalt deutlich, was durch den Fokus auf Mary und deren Schilderung noch verstärkt wird. Im Moment hoffe ich, daß das immer noch die langsame Einleitung ist, die sich in der Haupthandlung dann mit etwas mehr Tiefang anreichern wird.


    Nur um nicht mißverstanden zu werden: das Buch ist in sehr gutem Stil geschrieben, die Anpassung an den von Jane Austen ist offensichtlich und für meine (bescheidenen) Begriffe gut gelungen, was das Lesen eigentlich zur Freude machen sollte. Nur etwas mehr Sinn bzw. Tiefgang wäre nicht verkehrt.


    Mr Bennet wird hier im Wesentlichen so geschildert, wie ich ihn aus SuV in Erinnerung habe. Das aber aus Sicht von Mary geschrieben läßt ihn in einem eher unguten Licht und fast schon unsympathisch erscheinen. Es müßte ihm doch auffallen, daß Mary mehr auf dem Kasten hat als Lydia und Kitty. Da verhält er sich als Vater eher … nicht so gut.


    Mr Collins schließlich erscheint, wie er leibt und lebt. Der wird wohl noch für einige Grinser oder gar Lacher gut sein.


    Insgesamt muß ich mich derzeit aus den genannten Gründen noch etwas zum Lesen zwingen. Ich hoffe, daß das später, wie die auf der Buchrückseite beschriebenen Ereignisse eingetreten sein werden, anders wird.



    Die Szenen mit Bingley's und Darcy's Auftritt passen perfekt zu Stolz und Vorurteil, das macht gerade richtig Lust für einen x-ten ReRead.

    Auch Mr Collins ist hier perfekt beschrieben

    :write



    Für mich ist das auch ihr Problem im Umgang mit Mr Bennet. Er will kein eingeschüchtertes Gegenüber, das sich kaum eine Frage an ihn richten traut, sondern eine Person mit eigener Meinung, die sie auch vertritt.

    Ja, so gesehen verhält sich Mary eher ungeschickt.


    Mary fängt ja gerade erst an, sich umzusehen. Und hätte durchaus Chancen (siehe John),

    Nur wäre der auf der anderen Seite wieder nicht gut genug und würde von "ihresgleichen" nicht akzeptiert.