Beiträge von Lea Korte

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    Original von chiclana
    Ich habe noch eine Frage zum Personenregister. Dort steht Diego Colon als Christopher Columbus. Ich habe Christopher Columbus aus dem Spanisch-Unterricht als Cristobal Colon in Erinnerung. Sind für ihn verschiedene Vornamen überliefert? :gruebel


    das ist falsch, ja, das hat wohl die Lektorin beim Kürzen des Registers falsch "zusammengeschoben". Ich denke, bei der nächsten Auflage kann der Verlag das berücksichtigen.
    Danke für den Hinweis.
    LG
    Lea

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    Mich hat allerdings gewundert, wo Raschild das Geld her hatte, den Schmuck aufzukaufen. Was macht er eigentlich bei Talavera? :gruebel Büroarbeiten?


    edit meint weiter :lesend - irgendwann kommt Columbus. Die Söhne wurden ja nicht grundlos erwähnt. :lache


    Nein, ich "glaube" nicht, dass der kommt :grin, weil mich die Columbusgeschichte echt "nervt". Ganz weglassen konnte man es aber nicht, und da Juan mit den Söhnen wirklich befreundet war, habe ich sie dann lieber reingenommen. Es ging v.a. um die Orientierung: Ja, das war zu der gleichen Zeit, das zu wissen, ist wichtig - v.a., wenn man bedenkt, was die Spanier dann in Südamerika noch alles "vollbracht" haben (die Auswirkungen sieht man teilweise noch bei "Die Nonne mit dem Schwert")


    Irgendwo im Buch steht, was Raschid tut: Er übersetzt.


    LG
    Lea

    Liebe Emmy,
    ja, das ist alles richtig, aber wer kann schon raus aus seiner Haut? Und für Toleranz war sie ja "vorher" - aber die Umstände sind andere.
    Und es ging mir auch darum, was wohl in jemand, der immer "extremer" reagiert, ablaufen könnte ... damit man sie zwar schütteln wollen kann, aber doch auch irgendwie versteht, dass sie nicht anders kann. Weil es innere Sperren gibt. Denn sie liebt Jaime ja trotzdem, sie ist im Konflikt.
    Und: Hätte sie zu allem genickt und weiter alles verstanden, wäre das Buch auch recht kurz geworden. ;-) Aber so war Zahra auch nie angelegt - sie ist keine, die "abnickt". Auch im ersten Buch schon nicht.
    LG
    Lea

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    Original von beowulf


    ..und was waren die Quellen deiner Recherchen? Von Kirchenmännern verfasste Dokumente und von Kirchenmännern verfasste Chroniken. Honi soit, qui mal y pense..


    Ich fand sie eigentlich überall so dargestellt, überwiegend spanische Quellen und anerkannte Historiker (wie Menendez Pidal). Auf jeden Fal ist es das Bild, was sich bei mir dann verfestigt hat.


    LG
    Lea

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    Bei den Moslems kenne ich mich nicht so aus, bei den Juden ist es mW so, daß man Jude wird, wenn man von einer jüdischen Mutter geboren wird. D. h. Deborahs Kinder waren - für Juden - von Geburt an Juden, weil auch die Mutter Jüdin war.


    Korrekt, und für die Muslime waren sie Muslime, weil der Vater Muslime war.
    Und was sind sie nun wirklich? ;-)



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    Original von LeaKorte
    Auch die Christen durften nicht heiraten, wen sie wollten (Religion), die Gesetze hierzu wechseln immer mal.


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    Das ist theoretisch auch heute noch so. Praktisch insoweit, als daß man (als Katholik) einen Ehedispens braucht, wenn man eine Nicht-Katholikin (oder umgekehrt) heiratet.


    Auch korrekt.


    Zitat


    Das hatte ich auf Lovelybooks schon gelesen und im Stillen gehofft, daß wir Dich umstimmen können. :grin :rolleyes


    Und mit dem „Müssen“ ist das so eine Sache: wenn in einem Buch alle sterben, und mir das nahe geht (weil dicht an den Figuren), so ist das i. d. R. das letzte Buch des Autors/der Autorin, das ich gelesen habe. Denn solches tue ich mir freiwillig normalerweise nicht an. Ausnahme sind historische Romane, in denen historische Personen auftreten. Wenn ich über den Boudica-Aufstand lese, weiß ich zu Beginn, daß am Ende alle tot sind. Und Iris Kammerers „Varus“ habe ich auch nur überstanden, weil es da diese fiktive Gestalt Titus Annius gab, die das für mich als Leser erträglich machte.

    [/quote]
    Na, dann wollen wir mir abwarten ... Oder willst du jetzt echt wissen, wer überlebt oder nicht überlebt? :grin
    LG
    Lea

    Du bist schon in allem auf der richtigen "Spur", lieber SiCollier .


    Man könnte aus der Historie lernen, gerade derzeit - aber wird man? Dann würde die Welt eine andere werden ... auf Wunder hoffen ist ja nie verkehrt.
    Der Mensch ist, was er ist. Und wie viele Fehler wiederholt man auch im eigenen Leben wieder und wieder?
    Trotzdem: So ein Spiegel kann ja nicht schaden. ;-)
    Und wenn man mit nachdenken aufhört, dann wird es wirklich schlimm. ;-)


    LG
    Lea

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    Original von beowulf


    Nenne mir auch nur einen Krieg, der wirklich etwas mit Religion zu tun hatte oder hat. Das Mäntelchen der Religion dient immer nur dazu Machtinteressen zu verschleiern- oder warum wurden wohl regelmäßig Juden verfolgt und getötet und die Schuldscheine gingen dabei in Flammen auf? Oder Isabella- die wollte beim Papst einen Stein im Brett, weil sie ihre Töchter gut verheiraten wollte, da kam ihr die Vertreibung der Moriskos gerade recht, ausserdem musste sie bei immer damit rechnen, dass erstarkte Morisken Aufstände anzetteln könten um Grenada zurückzuerobern. Null, null ging es da um Christus/Mohammed, da ging es um Macht und Land.


    Nach meinen Recherchen muss ich da widersprechen: Isabella war wirklich eine extrem gläubige Frau, es war ihr schon auch ein inneres Anliegen, ihr Land christlich zu bekommen.
    Fernando war da sicher eher Pragmat: Der wollte das Praktische, das für ihn und seine Interessen Nützliche.


    LG
    Lea

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    Original von Kirsten
    Emmy
    Ich finde auch, dass Jaime in diesen Kapiteln eindeutig mehr Sympathiepunkte sammelt. Allerdings kann ich Zahra auch verstehen. Bisher war ihre Religion, die Religion, die in Granada die "normale" Religion war, dies hat sich mit der Machtübernahme der christlichen Könige geändert und nun muss sie um ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Glaubensbrüder fürchten.


    Genau: Für Jaime hat sich ja nichts geändert, zumindest nichts Negatives. Für Zahra hat sich ALLES verändert. Sie ist die Bedrohte, nicht er.


    Zitat

    SiCollier
    Danke, dass du uns an deinen interessanten Gedanken teilhaben lässt. Auf manches wäre ich alleine nicht so schnell gekommen. Das mit der Zwangstaufe würde ich auch gerne genauer wissen. Eigentlich ist es ja unvorstellbar, dass die Christen damals nicht auch schon wussten, dass so eine Taufe unter Zwang nicht zu wahrem Glauben führen kann. :gruebel


    Sicher gab es da ein paar Leute, die das auch sagten (wie im Roman auch beschrieben), aber - ebenso wie im Roman noch beschrieben, ging man davon aus, dass dann zumindest die nächste Generation zum "wahren" Glauben finden wird. Hauptsache, alle waren erst mal in der gleichen Kirche, der Rest würde sich finden. Dazu kommen noch einige Szenen. Aber die sind alle wahr. Leider.


    LG
    Lea


    Auch das steht irgendwo im Roman, (sinngemäß) dass die Institution und die Grundidee nicht eins ist.
    Und ja, ich hatte mit dem Roman ein Anliegen, eben, dass man mal nachdenkt - deswegen ja auch das Churchill-Zitat auf S. 13. Ich finde, das Thema passt zur heutigen Zeit und ist sehr aktuell.
    Aber mehr als in dem Churchill-Zitat beschrieben, werde ich sicher auch nicht erreichen. ;-)


    LG
    Lea

    Zitat


    Bei allem Respekt - das dürfte mMn ein Wunschdenken eines heutigen säkular ausgerichteten Menschen sein. Ich denke, diese Personengruppe war damals extrem klein. Das kann aber vermutlich nur ein Historiker oder Religionswissenschaftler beantworten.


    Außerdem wäre mE der gemeinsame "Wechsel" zum Atheismus ein noch größerer Sprung als etwa der vom Christentum zum Islam. Und damals vermutlich undenkbar, weil es dann hieße: wir gegen den gesamten Rest der Welt.


    Aber vielleicht ist Lea bei ihren Recherchen auch auf diese Thematik gestoßen?


    Atheisten waren im Mittelalter kaum welche anzutreffen, das habe ich ja auch schon mit meinem vorherigen Posting zu sagen versucht: Die Menschen damals wussten noch nichts von der Reise zum Mond, von anderen Welten, nicht mal, wie die Erde entstanden war. Glaube war alles, der Glaube an die höhere Macht, die alles steuert - und die am Ende RICHTET!



    LG
    Lea

    Zitat

    Ich glaube das Zahras Familie Geld hatte, ihr Bruder auch, sie wohnen ja alle zusammen. Die Farm hatten sie wohl verkauft.


    Manchmal denke ich zwar auch sie ist etwas hart, aber das ist auch die Angst um die Zukunft. Sie fühlt sich eben nicht sicher.


    Das Vermögen ist von Zahras Familie, ja, die Farm war verkauft worden.


    Und ja, das stimmt, sie hat Angst - Todesangst. Religion hatte damals einen viel höheren Stellenwert als heute. Und sie hatte ja zuvor schon ein schlechtes Gewissen wegen ihrer Beziehung zu Jaime. Sie wusste, dass sie damit schon ein Bein in der ewigen Verdammnis hat. Aber jetzt schnürt sich das Seil um ihren Hals immer mehr zu. Das sind schon echte Ängste, die sie umtreiben. Das darf man nicht mit heute verwechseln, heute ist kaum noch wer richtig tief im Glauben verwurzelt und sieht wirklich die Hölle vor sich, wenn er was tut, was er nicht tun sollte.


    LG
    Lea

    Liebe Emmy,


    ja, darum ging es mir ja: den Sprengsatz in der Familie zu haben.


    Und klar macht Zahra es Jaime nicht leicht, aber nicht aus "niederen Beweggründen", sondern weil sie selbst leidet, nicht anders KANN. Sie wurde in eine Ecke gedrückt durch die neuen Umstände und fühlt sich hilfllos, verraten, allein gelassen - und ist dabei sicher ungerecht - von Jaime aus betrachtet. Aber in ihr drin sieht sie ein anderes Bild der Realität.


    LG
    Lea - die sich später wieder meldet.

    Lieber SiCollier,


    viele gute, sehr gute Bemerkungen!!!
    Und ob ich kritisieren wollte? :grin Wenn man einfach mal nachdenkt, würde mir das schon reichen, und ja, der Roman ist aktuell - auch wenn er historisch ist. Leider.

    Zitat

    Original von SiCollier


    Seite 166, als Deborah die Zwangsbekehrung beschreibt. Da würde mich interessieren, ob das damals wirklich so ablief oder du Dir das ausgedacht hast.


    Das, was sie sagen mussten, war sogar der Originaltext, den mir eine Jüdin besorgt hat. Ja, das war alles so und sicher noch viel grausamer, aber ich wollte da nicht ausweiten - hätte auch gar nicht den Platz dazu gehabt - es war auf jeden Fall ein Drama. Übrigens dürfen sich Juden erst seit Mitte des vorletzten Jahrhunderts(!!!) wieder in Spanien niederlassen. Also erst seit rd. 160 Jahren.
    wikipedia:
    "Ab dem 16. Jahrhundert herrschte in Spanien ein Niederlassungsverbot für Juden, das erst 1876 aufgehoben wurde. Es dauerte bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, bis sich wieder kleinere Gruppen von Juden in Spanien niederließen."
    Und die "Schäden", die das Weggehen der Juden dem Land zugefügt hat, haben die Kath Könige billigend in Kauf genommen. Viele ließen sich ja auch taufen und blieben dem Land so erhalten.


    Zitat

    Wobei mich eine Frage umtreibt: wenn sich Deborah taufen läßt, ist sie mit einem Muslim verheiratet. Das gibt dann doch wieder Probleme mit der Inquisition, weil sie mit einem "Heiden" verheiratet ist. Daß daran niemand gedacht hat?!


    So viele Jüdinnen, die mit Muslimen verheiratet waren, gab es ja nicht, das waren eher Ausnahmen (wegen des jüdischen Glaubens), aber das Buch geht ja noch weiter ... Wer weiß, ob das alles so bleibt? Nicht doch noch was passiert ... oder oder oder ... :grin


    LG
    Lea

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    Original von beowulf
    Zahra ist krank vor Hass, es fehlt ihr jegliche Einsicht in die Realität eines verlorenen Krieges. Damit bereitet sie den eigenen Untergang vor, den wer blind vor Hass ist sieht nicht die Klippen von denen er stürzen wird. Hoffen wir sie kriegt sich wieder ein. Wer sagt eigentlich, dass ein Sklave nicht frei kommen kann und sogar reich genug Söldner anzuwerben? Mir scheint der Hinweis auf die Schwester ein Hinweis auf den Hintermann Ibrahim ist nicht verstorben.


    Dazu sage ich nichts - und auch nicht zu SiColliers Frage, wer hier am Ende überleben wird (oder nicht).
    Nur so viel: Es wird keinen dritten Band geben. Überleben MÜSSEN muss also niemand. (ach, wie gemein ich heute früh bin :grin :lache). Andererseits liebe ich meine Figuren ja immer sehr, gehöre zu denen, denen es selbst wehtut, wenn sie ihren Figuren was antun müssen :cry :cry :cry ... aber hat mich das wirklich abhalten können ... :gruebel


    Ne, ne, ich verrate nix!
    LG
    Lea

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    Original von Lesebiene
    Die Frauen trauen sich nicht allein auf den Markt aus Angst vor den Christen :yikes Oder doch nur vor den Männern? Ist es nicht so, dass Männer, Soldaten, wenn sie lange keine Frau gesehen haben, vergessen, das Gehirn einzuschalten. :gruebel


    Zahras verhalten gegenüber Jaime - die Heimat ist verloren, das Kind entführt und ist sie womöglich wieder schwanger? :gruebel Zahra ist auf jeden Fall seelisch stark belastet. Ich habe vollstes Verständnis für sie.


    Wie schön! Aber das Thema wird sicher wiederkommen. Aber ich will ja nichts verraten, also ... :nono ich sage noch nichts dazu. :grin


    LG
    Lea

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    Original von bibliocat
    Ich bin gestern Abend mit dem Buch angefangen, und obwohl ich sehr müde war, konnte ich nicht aufhören. Da ich aber noch nicht ganz durch bin (mir fehlen noch ganze 9 Seiten in diesem Abschnitt) werde ich Eure Posts später lesen.
    Nur soviel - es bringt richtig Spaß wieder von Zahra und ihrer Familie zu lesen! :wave


    Danke, das freut mich sehr - wie alle Kommentare, die bisher kamen!
    :-)


    LG
    Lea

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    Original von Deichgräfin


    Das verstehe ich auch nicht, aber leider ist es so.


    Liebe Deichgräfin,


    nicht umsonst habe ich das Churchill-Zitat (S 13) eingefügt. Ich fand zwar, epochenmäßig passte es nicht - aber gerade aus dem "Rückblick" ist es ja wahr.


    LG
    Lea