Beiträge von Uta

    "Die siebte Geißel" habe ich vor Ewigkeiten gelesen, und dass ich "Die Schreckenskammer" gelesen habe, ist auch schon mindestens zwei Jahre her. Beide Bücher fand ich sehr spannend.


    Mir gefielen die Verflechtungen zwischen historischem und aktuellem Erzählstrang. Bei "Die Schreckenskammer" hatte mir der historische Teil noch ein bisschen besser gefallen, die Auflösung des aktuellen Teils fand ich ein wenig genrertypisch klischeehaft.

    Zitat

    Wenn ich es genau überlege, glaube ich, ist das Buch gar kein historischer Roman. Die Autorin hat es 1959 veröffentlicht und sie hat ja selbst im zweiten Weltkrieg als Krankenschwester gearbeitet, also ist es wohl eher zeitgenössisch?


    Stimmt, so würde ich das auch sehen. *g*


    In dem Zusammenhang fällt mir noch ein anderes Buch ein, das ich Euch empfehlen kann, "Quatrefoil" von James Barr. Zeitlicher Hintergrund ist Ende des zweiten Weltkriegs, geschrieben wurde das Buch 1950, also auch eigentlich zeitgenössisch.


    Es ist auch schon ziemlich lange her, dass ich das Buch gelesen habe, aber es gehört zu den Büchern, an die ich gelegentlich mal denke und die ich gerne nochmal lesen möchte. (Wenn sich nicht immer soviele, noch ungelesene Bücher, vordrängen würden).

    "The Charioteer" gehört auch zu meinen absoluten Lieblingsbüchern.


    Es gibt Bücher, die bei jedem Lesen noch an Faszination hinzu gewinnen. Es kommt nicht nur vordergründig auf einen spannenden Plot an, sondern wir erkennen in den erschaffenen Figuren echte Menschen wieder, leben und leiden mit ihnen, während wir ihre Geschichte lesen.


    Laurie Odell sucht nach "Wahrhaftigkeit" in seinem Leben und in den Beziehungen zu seinen Mitmenschen. Der Autorin Mary Renault gelingt es, in einer wunderbaren Geschichte die Frage nach Wahrhaftigkeit auch gleichzeitig auf eine abstrakte Ebene zu bringen, die den Leser zum Nachdenken anregt.


    "The Charioteer" habe ich bisher drei mal gelesen, das letzte Lesen ist aber auch schon einige Jahre her, ich könnte ja mal wieder ......

    Zitat

    Original von Delphin
    *hüstel*


    Es gibt bei mir auch einige Regale, in denen ich die Bücher nach Farben sortiert habe.


    Ich gestehe, ich sortiere auch teilweise nach Farben. Wenn man sich Farben und Buchcover merken kann und seine Bücher wiederfindet, ist das doch ein ebenso gutes System, wie nach Alphabet zu sortieren, und sieht hübscher aus. :grin Da ich aus Platzmangel aber bei zweireihig, teilweise sogar dreireihig hintereinander und quer obendrauf bin, sieht es bei mir nicht mehr ganz so harmonisch aus wie in Deinem Regal.


    "The Price of Temptation" hatte ich Anfang vorigen Jahres gelesen, daher kann ich mich nicht mehr sooo genau an die ganzen Einzelheiten und Zitate erinnern, eher an den Gesamteindruck, aber beim Lesen der Kommentare zu bestimmten Szenen kommen auch die Erinnerungen wieder. :lache

    Zitat

    Original von Grisel
    Zu den weiblichen M/M-Autoren, ich fände es auch ganz interessant, die Thematik mal von einem Mann geschrieben zu lesen, aber das ist wohl selten. ?


    Wie kommst Du darauf? "Eigentlich" sollte man ja annehmen, das diese Bücher eher von schwulen Männern geschrieben und gelesen würden.


    Zitat

    .... Kyle Stone, der aber etwas anders ist. Falls diese Herren überhaupt wirklich Herren sind!
    Wen kennt Ihr?


    Einige!


    :lache


    Kyle Stone ist aber auch das Pseudonym einer Frau, das wusste ich beim Lesen der Bücher allerdings auch nicht. Irgendwann habe ich mal ein Interview gelesen. Soweit ich mich erinnere, ist sie Kanadierin, arbeitet an einem College und hat die "klassische Familie" mit Kindern auf dem College und Haus mit weißem Gartenzaun. Das merkt man den Büchern nicht unbedingt an. :grin

    Zitat

    Original von Delphin
    Echt? :lache Wieso schreibt sie dann unter "Who is Erastes?" von "He"? Oder ist das das der gleiche Grund, aus dem M.J. Pearson unter M.J. veröffentlicht. Und Chris Owen ist ja auch eine Frau. Wobei ich bei Erastes mehr das Gefühl hatte, dass das Buch von einem Mann geschrieben ist als bei W.A. Hoffman, wo wir auch überlegt haben.


    Zielgruppenerweiterung, nehme ich mal stark an.


    Weder beim Lesen von Hoffman, Pearson oder Erastes hatte ich Zweifel, dass die Bücher von Frauen geschrieben sind. Die Geschichten würde ich als "Original Slash" bezeichnen. Natürlich gibt es mindestens so viele Bücher mit einer m/m Beziehung, eher mehr, die von Männern geschrieben worden sind, aber der Trend der Autorinnen ist nicht mehr aufzuhalten. :grin


    "Schwule Literatur" ist vom Konzept aber auch wieder anders als "Slash". Das Thema von "Slash" ist nicht "schwules Leben", was die meisten Frauen sowieso eher nicht so interessiert, sondern das zentrale Thema ist die Beziehung der beiden Protagonisten.


    Es gibt schon erkennbare Unterschiede, ob von Frauen oder Männern geschrieben, bei "Genre Fiction" ist das aber auf jeden Fall ausgeprägter als bei "literarischen" Büchern.


    Erastes schreibt ja nicht nur, sie liest auch, daher hat sie eine Liste mit historischen Romanen, die eine m/m Beziehung beinhalten, begonnen und in ihrem Blog dazu aufgerufen, weitere Titel zu nennen. Mir fallen auch noch weitere Titel ein, (hatte überlegt, ob ich als "konstruktive Kritik" auch dazu schreiben sollte, was mir an "Standish" nicht so gefallen hat, habe das bisher aber noch nicht getan.)


    Ich hatte mich schon gefragt, in welchen Thread meine Vorschläge überhaupt hineinsollen, ursprünglich hatte ich gedacht, thematisch bei den "Matelots" (folgt auch noch), aber jetzt gibt es erst mal ein paar Empfehlungen, die hier in der zeitlich richtigen historischen Kategorie sind.


    Zu meinen Lieblingsbüchern gehören diese drei, die ersten beiden davon habe mich sogar zum Heulen gebracht, weil sie so gut sind.


    Mary Renault - The Charioteer - WWII
    Jamie O'Neill - At Swim, Two Boys - WWI / Irland Osteraufstand (Delphin, kennst Du das Buch?)
    Marion Zimmer Bradley - Catch Trap (Trapez) - WWII


    Sehr zu empfehlen:


    Ursula Zilinsky - Middle Ground - WWII
    Elizabeth Knox - Vintner’s Luck - 19. Jahrhundert
    Aline Sax - Eine Welt dazwischen


    Und aus der Kategorie "Gothic Romance" zu empfehlen:


    Max Pierce - Master of Seacliff - USA, Ende 19. Jahrhundert
    Vincent Virga - Gaywyck - USA, Ende 19. Jahrhundert


    Chris Hunt - Street Lavender - Viktorianisches England

    Erastes ist eine Sie und hat durch Harry Potter FanFiction mit Schreiben begonnen, gemerkt, dass Schreiben ihr sehr viel Spaß macht, und sich dann an das Schreiben von Original (eigene Charaktere und Plot) gewagt. Mehr oder weniger regelmäßig lese ich ihren Blog, der ganz amüsant ist.


    Voriges Jahr im Sommer hatte ich im Internet ihre Website entdeckt. Das Probekapitel von "Standish" gefiel mir gut und klang sehr vielversprechend für die ganze Geschichte, daher habe ich mich auf die Veröffentlichung gefreut. Erastes hat uns in ihrem Blog regelmäßig auf dem Laufenden gehalten, sie war natürlich selber ganz aufgeregt und stolz, ihr erstes Buch (!), .... die letzte Überarbeitung ist fertig, mit dem Cover ist sie zufrieden, das Buch wird gedruckt, der Veröffentlichungstermin steht fest, es ist bei Amazon gelistet .....


    Soviel zum Hintergrund. Direkt nach Erscheinen habe ich daher bestellt und an einem Samstag mit Lesen losgelegt.




    Aus der Kurzbeschreibung klang die Konstellation der Charaktere interessant. Ambrose, dessen Großvater den Familiensitz verspielt hat und Rafe, der neue Eigentümer des Schlosses, ein Lebemann, der seelische Narben aus seiner Jugend mitschleppt (der klassische "tortured hero" also) mit einem kleinen Sohn, den er liebt und der ganz dringend einen Hauslehrer braucht.
    Die Zutaten also, aus der eine Georgette Heyer eine ganz wunderbare Geschichte hätte zaubern können, wenn man mal von der Kleinigkeit absieht, dass sie leider keine m/m Geschichten geschrieben hat.


    Erastes ist aber leider in mehrere Fallen getappt, auf die ich allergisch reagiere.


    Rafe sieht Ambrose zum ersten Mal während dieser in einem See auf seinem Grundstück badet. Rafe ist sofort gebannt von der blonden zarten Schönheit dieses jungen Mannes, und aus fünfzig Meter Entfernung weiß er schon, dass er von ihm fasziniert ist, wie von niemandem zuvor. *urg*


    Ambrose ist ständig in der Rolle der "damsel in distress", er muss gerettet werden. Weder Ambrose noch Rafe agieren wirklich selbstbestimmt. Sie scheinen zeitweise keinen Willen zu haben, das Schicksal oder andere Charaktere spielen ihnen übel mit oder manipulieren sie nach Lust und Laune.
    Solche Charaktere finde ich uninteressant. Wenn wenigstens Rafe der Kämpfer wäre, als der er von seiner "Rolle" her prädestiniert ist, aber sein Verhalten mit diesem merkwürdigen italienischen Grafen (?) hat mich ziemlich genervt.


    Will aus "Brethren: Raised By Wolves" zitiert auch immer wieder, dass "die Götter" sich einen Spaß mit ihm erlauben (dabei hat er ein Konzept im Sinn, wie die griechischen Götter in der Ilias, die sich darüber amüsieren wie die Menschen herumwuseln), aber Will ist ein starker, aktiver und dadurch attraktiver Charakter.


    Der ehemalige Hauslehrer von Rafe, Quinn, taucht auch noch mal auf und ist ziemlich creepy, bei ihm hatte ich den Eindruck, die Autorin konnte sich nicht ganz entscheiden, was sie mit ihm anfangen sollte.


    Nachdem Ambrose nach England zurückgekehrt war und sofort wieder in Gefahr, aus der man ihn retten musste, hatte es mir mit dem Melodrama für’s erste gereicht, und ich habe an dem weiteren Wochenende ein anderes Buch gelesen (genügend zur Auswahl habe ich ja). Seitdem wollte ich "Standish" zuende lesen, auf meinem Nachttisch liegt aber inzwischen ein Bücherberg von mindestens einem halben Meter obendrauf, daher ist bisher nichts daraus geworden. Ich werde meinen Bücherberg umschichten und es mir noch mal vornehmen, ich habe gehört, es gäbe in der zweiten Hälfte noch einen interessanten Charakter namens Fleury.


    Ich freue mich aber für Erastes, da "Standish" anscheinend vielen Leserinnen sehr gut gefallen hat, und Geschmäcker sind ja unterschiedlich.


    Slash (von Frauen geschriebene und gelesene Geschichten über zwei Männer als Liebespaar) gibt es schon seit über dreißig Jahren, dieser Trend wird seit einigen Jahren bekannter und geht inzwischen über die Verbreitung der Geschichten im Internet hinaus. Es gibt mehr und mehr Geschichten, die tatsächlich als Bücher (ja, die aus Papier) veröffentlicht werden. Yaoi Mangas sind auch sehr beliebt.

    In einer m/m Geschichte will ich keine Charaktere, die zwar Männer "sein sollen", vom Charakter aber angelegt sind und sich benehmen wie Frauen. Ich möchte auch kein Paar mit der "klassischen Rollenverteilung", der eine ist "der Mann", der andere hat die Rolle "die Frau". m/m Geschichten machen erst gerade Spaß durch zwei sehr starke, dominante Charaktere, wo erstmal ordentlich die Fetzen fliegen und es eben keine festgelegten "Rollen" gibt.


    Aber jeder hat persönliche Präferenzen, viele Leserinnen mögen an Slash/Yaoi ja gerade, dass die Männer sehr sensibel sind, ständig heulen und über Gefühle reden. (Achtung IRONIE, aber etwas Wahres ist doch dran). Die Menge der Geschichten ist inzwischen so groß, dass für jeden Geschmack was dabei ist.

    In den paar Tagen, die ich Dich erst kenne, weiß ich das natürlich noch nicht. Nicht, dass Du Dir noch wünschst, mich nie kennengelernt zu haben. :kreuz Bis jetzt kenne ich ja auch nur ein Beuteschema. Was Du sonst noch liest, muss ich noch rausfinden. Wenn es reicht, sag einfach Piep. :grin



    Für gute Vorschläge bin ich aber auch jederzeit zu haben, Bücher kann man doch gar nicht genug haben.

    Zitat

    Original von Grisel
    Da haben sich zwei gefunden! *denkt an ihre Uta-Buchempfehlungsliste*
    Gib's Ihr! (gilt für Euch beide :grin)


    Soll ich sie mit Empfehlungen zuschütten, bis sie nicht mehr Piep sagen kann? :grin


    Los, LESEN! :peitsch


    Kein Problem! Ich arbeite schon dran! Bisschen Geduld noch.

    Zitat

    Original von Delphin
    Das erste Mal tauchte er hier in diesem Forum auf.


    :korken Ah, Du warst das. :anbet


    Zitat

    Hast Du Standish auch gelesen, Uta? Das Buch habe ich Grisel schon erfolgreich aufgeschwatzt. :lache


    Ja, "Standish" habe ich auch gelesen. Rezi folgt, ein paar Stichpunkte habe ich mir schon gemacht.

    Hallo Ihr Lieben,


    "The Price of Temptation" habe ich voriges Jahr gelesen, ganz freiwillig, keiner hat mir Geld oder Tee geboten. Ich bin seit Teenie-Zeiten Fan von Georgette Heyer und eine Regency Story über "a Boy and his Earl" klang köstlich, da konnte mich auch das Cover nicht abschrecken.


    Inzwischen habe ich den ganzen Rekrutierungs"Fred" durch und habe mich dabei schlappgelacht. 30 Mädels und ein Quotenmann lesen einen Eierbeisser, oh, wer hat diese Genrebezeichnung bloß erfunden. :grin


    Shakespeare it ain’t, wenn man ganz ernsthaft an das Buch herangeht, gibt es sicherlich einige Kritikpunkte, aber das Buch ist einfach ein fluffiger, durchgedrehter Spaß mit liebenswerten Charakteren. Ich freue mich auch schon auf Eure Leserunde. :wave


    Liebe Grüße


    Uta

    Die belgische Familie De Belder will 1910 nach Amerika auswandern. Der Vater und einer der Söhne, Alexander, sind eigentlich diejenigen, die unbedingt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten eine neue Existenz mit einer Farm aufbauen möchten. Der Zwillingbruder Adrian sowie auch die Mutter und die kleine Schwester Charlotte würden lieber in der Heimat bleiben, aber natürlich geht die ganze Familie oder keiner.


    Den Bauernhof haben sie verkauft, um für ihren Neustart etwas Kapital zu haben, aber für sehr viel mehr als die Überfahrt reicht es trotzdem nicht, und sie können nur mitnehmen was sie tragen können. Aber es heißt ja, in Amerika sollen die Einwanderer kostenlos Land erhalten, da es Platz für alle gibt, alles soll es dort im Überfluss geben und ganz großartig sein.


    Endlich angekommen und durch verschiedene Umstände von seiner Familie getrennt, ohne Sprachkenntnisse, muss Adrian sich zunächst alleine in New York durchschlagen, er hat in einem Hotel einen Job als Tellerwäscher bekommen, aber reich oder zumindest wohlhabend zu werden, ist für viele Immigranten auch in Amerika ein fast unmöglich zu realisierender Traum.


    Adrian freundet sich mit Jack an, der im gleichen Hotel arbeitet, anfangs noch etwas naiv, merkt er, dass er allmählich mehr als freundschaftliche Gefühle für Jack entwickelt, aus einem bekannten Gedicht dieser Zeit "The Love That Dare Not Speak Its Name."


    Die 1984 geborene belgische Autorin Aline Sax ist bereits promovierte Historikerin. Ihre geschichtlichen Kenntnisse merkt man dem Buch auf jeder Seite an. Sie beschreibt viele Szenen so bildhaft, dass man als Leser jederzeit die Kulisse und die Atmosphäre vor Augen hat, die Freude, aber auch das Elend, das den Menschen begegnet. Wir "sehen" die Abreise aus Antwerpen, die Überfahrt im Zwischendeck, die Ankunft in Ellis Island, das Leben in New York, die Unterschiede zwischen arm und reich und fühlen mit Adrian, seiner Familie und Jack.


    "The Statue of Liberty" ist das Symbol der Freiheit für viele Einreisende. Nach den ersten Tagen in New York bereits ernüchtert, nennt Adrian sie gelegentlich "That Liberty Bitch". Es wird für ihn ein langer Weg bis er wirklich "angekommen" ist.


    Eine Altersangabe habe ich nicht gesehen, aber es ist definitiv ein Jugendbuch, kein Kinderbuch. Das Lesealter ist vielleicht ab 14 Jahren. Da ich selbst aber auch mit 12 Jahren schon normale Bücher für Erwachsene gelesen habe, kommt es sicher auf den jeweiligen jugendlichen Leser an.


    "Eine Welt dazwischen" wurde in den Niederlanden für den Jugendbuchpreis nominiert. Ich kann das Buch aber Lesern jeden Alters empfehlen, die eine gut geschriebene, emotional bewegende Geschichte lesen möchten.

    :grin Naja, Männer!


    Will nennt Pete im Geiste "The Golden One", da er angeblich der schönste Mann weit und breit in der ganzen Karibik ist. Hier soll nach unseren Zitaten aber bitte auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass Pete ein bisschen blöd ist!


    Er ist in Armut geboren, kennt sein eigenes Geburtsdatum nicht, hat keine formale Bildung, bekommt beim Sprechen die Zähne nicht auseinander und sagt manchmal merkwürdige Sachen. Er benimmt sich oft rein nach Instinkt und ist, in anderem Zusammenhang würde ich es als "street smart" bezeichnen, "überlebensklug"? Manchmal überrascht Pete sogar Will (und erfreut uns Leser damit, mich jedenfalls), wenn er komplexe, sogar abstrakte Zusammenhänge versteht, eben weil er rein pragmatisch denkt,


    Das ganze Personal in "Raised by Wolves" besteht aus dreidimensionalen Charakteren, nicht bloß Charakter-Schablonen, was die Bücher zu solch einem Vergnügen macht.

    Lachen musste ich auch bei dieser Unterhaltung von Will und Gaston,
    "9 + 12? That's all? Pete and Striker do that in a week" :rofl


    Den genauen Wortlaut bekomme ich gerade nicht mehr zusammen, Will überlegt, wozu er denn überhaupt nütze ist, was er eigentlich gut kann, und das war doch auch Pete der antwortet, "You think things, other people can't think".


    Thank you very much. Das ist ja schon fast der halbe Spaß an den Büchern. :grin

    Was den Wahnsinn betrifft ...



    Das geht mir genauso, zumindest, dass Will die Lage unter Kontrolle hatte. Strikers Reaktion kann ich daher aber auch gut verstehen.


    Zitat

    Sehr gespannt bin ich, ob wir in Band 3 den berüchtigten Shane mal in persona treffen.


    Zitat

    Ich glaub ganz bestimmt, dass wir Shane treffen. .



    Beim Lesen von "Matelots" habe ich mich wunderbar amüsiert. In der B Note für Schönheit, Charme und Witz gibt es die volle Punktzahl, in der A Note aber "Brethren" gegenüber leichten Punktabzug.


    Die Balance zwischen Plot und Action und Liebesgeschichte und Seelenerforschung aufgrund von Gaston's Wahnsinn ist nicht ganz ausgeglichen. Plot mit Action ist mir ein wenig zu kurz gekommen. Ab der Mitte des Buches gehen die Buccaneers auch mal wieder ihrem Beruf nach, ihr Schiff ausrüsten, Proviant besorgen und Spanier plündern, statt den ganzen Tag am Strand zu verbringen, und abends am Lagerfeuer Rumflaschen zu leeren. Das ist sicher auch kein unangenehmer Zeitvertreib, und der Band heißt ja schließlich "Matelots", es geht hauptsächlich um Beziehungen, in unterschiedlichen Variationen.


    Will und Gaston sind inzwischen ein Paar, aber die, durch ihre Vergangenheit verursachten Probleme sind immer noch ziemlich dominant. Das erste Drittel des Buches besteht hauptsächlich aus Seelenerforschung und nachdem einige Traumata endlich überwunden sind, können sie gar nicht mehr die Finger voneinander lassen.


    Grundsätzlich finde ich die Kennenlernphase der Charaktere in einer Geschichte spannender als eine etablierte Partnerschaft, wie Pete und Will das in "Brethren" so nett bezeichnet haben, "gentling him down". Es gibt aber weiterhin reichlich Drama, bei HappilyEverAfter sind wir, leider für die beiden, zum Glück für uns Leser, noch längst nicht angekommen.


    Will's Vater erwartet von ihm, dass er heiratet und einen Erben zeugt, um seinen Titel und Erbe zu behalten, Will wäre sogar bereit Gaston zuliebe auf sein Erbe zu verzichten, überraschenderweise ist es Gaston, der sich Kinder wünscht, und darum lässt sich Will auf eine Hochzeit (mit Hindernissen) ein, die Weichen sind gestellt, so dass wir in Buch 3 auch hier noch einiges an Drama erwarten können.


    Will und Gaston sind natürlich die Hauptcharaktere, aber auch Striker und Pete sowie einige andere Charaktere, die inzwischen Freunde für sie geworden sind, erhalten mehr Tiefe, was mir gut gefallen hat. Stellenweise stiehlt Pete allen anderen die Show, er gehören definitiv zu meinen Lieblingen, einige der neu vorgestellten Damen empfinde ich auch als Bereicherung für die Geschichte (natürlich S. und A.). Pete und Gaston sind diejenigen, die mit den Welpen ihrer Hundedame herumtollen, und von den ganzen potentiellen Vätern vielleicht sogar enthusiastischere Väter von den Kindern wären, als die leiblichen Väter, auch da erwarte ich in Band 3 weiterhin einige schöne und witzige Szenen.


    Will wird des Öfteren zu Beziehungsproblemen aller Art um Rat gefragt, und er selbst mischt sich auch gerne mit Rat und Tat ein. Philanthropie ist ja neben spanische Schiffe und Städte überfallen sein erklärtes Hobby. Mir gefiel, dass seine gute Absicht und seine Einmischung aber manchmal auch nicht so funktioniert wie er sich das vorgestellt hat. Er wollte Menschen retten, die durch ihre Vorurteile bzw. ihre erlernte Sicht der Dinge selbst verhindern, dass sie gerettet werden. Philanthropie schön und gut, Will hat auch keine Skrupel sich doch selbst der nächste zu sein.


    Mit den ganzen Metaphern könnte man schon einen Zoo bevölkern, das war mir leider auch zuviel. Wie Pete Striker "TheyBeSinTars" erklärt hat, fand ich allerdings wieder sehr süß. ;-)
    Hach, Pete. "IBeACat.IBeALion.TheyBeProperCats.WolfKillingCats." Und dann die Szenen bei den Nachtwachen auf dem Schiff, Will und Gaston erzählen Pete die Ilias nach, diskutieren über die Götter und warum Sie zum Mond reisen würden, und dann Pete’s Frage an den verschlafenen Striker, warum ER denn zum Mond reisen würde. *g* Solche Szenen haben immer wieder so einen Charme, dass ich über diese epischen Metapher-Diskussionen gut hinwegsehen konnte.


    Die Geschichte ist gleichzeitig ernsthaft erzählt und stellenweise over the top. Der selbstironische Erzählstil und die altertümliche Sprache von Will machen für mich neben den differenziert gezeichneten Charakteren einen Großteil des Charmes der Geschichte aus. Es gab immer wieder Szenen die eigentlich ernsthaft begonnen haben, und der letzte Satz war dann so ein Hammer, dass ich laut Kichern musste. Während des Lesens gab es auch immer wieder Stellen, an denen ich dachte, dass muss ich mir merken, um es Grisel gegenüber zu zitieren. ;-) Direkt nach dem Lesen hatte ich keine Gelegenheit diese aufzuschreiben, und inzwischen sind seitdem auch schon einige Wochen vergangen. Ich befürchte, dass wir mindestens ein Jahr oder mehr auf das nächste Buch warten müssen. Vielleicht werde ich beide Bücher nochmal lesen, bis wir endlich erfahren wie es weitergeht. Ich freue mich jetzt schon drauf.

    Hallo Grisel, huhu :wave
    und hallo Delphin,


    gestern Abend habe ich endlich geschafft, mich hier anzumelden, wollte später dann mit Schreiben loslegen - und da war die Verbindung für längere Zeit unterbrochen. Morgen ist auch noch ein Tag denke ich also.


    Heute logge ich mich ein, muss mich erst mal an das "Umfeld" gewöhnen, das zur Verfügung steht, schreibe ein Weilchen, überlege, ob ich davon auch was mit Spoiler markieren müsste, wie geht das überhaupt, suche noch einen Link, vertrödel dabei die Zeit - und bin vom System rausgeschmissen worden, alles weg. :bonk


    Dass ich mich mit den "Matelots" köstlich amüsiert habe, weisst Du ja schon, Grisel, aber jetzt noch mal ganz von vorne anzufangen mit Schreiben :nono, heute nicht mehr. Morgen Abend bin ich in der Oper, daher musst Du Dich leider nochmal etwas gedulden.


    Leicht entnervte Grüße


    Uta