Beiträge von SabineW

    Zitat

    Original von Tamilus
    Ich glaube zudem und dies unterstreicht auch dein Beitrag, dass einige Verlage mittlerweile auch schon andere Wege gehen.


    Was sind das denn für andere Wege?


    Die Grundvoraussetzungen waren immer, sind immer und bleiben immer dieselben: Es gibt hundertmal (tausendmal?) mehr veröffentlichungswillige Autoren als Programmplätze in Verlagen. Heißt, die Verlage können sich zurücklehnen und mit ein Minimum an Aufwand die Tauben, die ihnen am besten schmecken, in den Mund fliegen lassen. Ob sie den Tauben nun fürs Heranfliegen einen "anderen Weg" eröffnen, das Ergebnis bleibt doch immer gleich: ein paar fliegen in den Mund, die anderen 999 müssen wieder zum Fenster raus.


    Die Verlage würden bestimmt gerne allen (die halbwegs gut schreiben) ein Futterplätzchen bieten, wenn der Markt es hergäbe. Aber der Deutsche liest nun mal im Durchschnitt nur ein Buch im Jahr (nagel mich nicht fest, vielleichts sinds andere Zahlen). Dieses Missverhältnis ist nun mal da, und alles, was über den Bedarf hinaus produziert wird, existiert in seiner eigenen Blase, aber nicht am Markt. Welche anderen Wege sollen das ändern?



    Dieser Einzelfall ist übrigens sieben Jahre her. Es hat sicherlich vorher oder nachher noch den ein oder anderen Einzelfall gegeben. Aber von einem Beispiel, das Schule gemacht hat, kann nicht die Rede sein.

    Ich würde wirklich gerne wissen, wie die Saga vom Standesdünkel und der Unbeweglichkeit der Publikumsverlage entstanden ist. Und wie sie sich mit den vielen tatsächlichen Erfolgsmeldungen verträgt (z.B. der Kollege, der eine Woche brauchte, einen Agenten für sein MS zu finden, und eine weitere Woche, bis Randomhouse anbiss).


    Zitat

    Original von Tamilus
    Ich schrieb also drei DKZ-Verlage und auf ein Wunder hoffend, auch einige Kinderbuchverlage an, legte mein Manuskript für einen Monat beiseite und ließ es Mütter und Kinder lesen. Nach diesem Monat nahm ich die Anregungen meiner Testleser auf und überarbeitete das Manuskript noch einmal einen Monat lang. Inzwischen lagen schon die Angebote der DKZ-Verlage vor.


    Du hast dein MS verschickt und DANN erst testlesen lassen und überarbeitet? Du hast Recht, bei dieser Vorgehensweise hätte es ein Wunder gebraucht. ;-)

    Ich würde Schmalz mit abgegriffenen Formulierungen ("klammerten sich aneinander wie Ertrinkende") und der Abwesenheit alles Negativen (z.B. Gestank oder unschöne Gedanken oder überhaupt zu perfekte und somit flache Charaktere) verbinden.

    Treffer. :-D


    [sp]„Anschar?“, flüsterte sie. Er grunzte im Schlaf, und erst, als sie sacht auf seine Schulter klopfte, reckte er sich und wälzte sich auf sie. Sie genoss es, seine schweißfeuchte Brust zu küssen, ihm das wirre Haar aus dem Gesicht zu streichen und den verräterischen Duft tief in sich aufzunehmen. Das ganze Zimmer roch nach dem, was sie getan hatten. „Wir müssen jetzt etwas machen, was du schrecklich finden wirst.“
    „Hm?“
    „Wir müssen lüften.“
    „Die Dreiheit steh mir bei.“ Er ließ sich wieder auf die Seite fallen. „Mach du das, ich verkrieche mich derweil unter den Decken.“
    „Frostbeule!“ Sie sprang auf, schlüpfte in ihr Nachthemd und öffnete eines der Fenster. [/sp]

    Zitat

    Original von Alraune
    Die letzten Bücher, die ich in diesem Genre gekauft/geschenkt bekommen habe, habe ich nicht mal zu Ende gelesen. Zu vorhersehbar der Plot, zu "bekannt" die Story. Zum Teil auch - meiner Meinung nach - zu schnell und bruchhaft geschrieben. Nicht entwickelt, zu viele unlogische Wendungen, zu stereotypenhaft (für mich).


    Aber dann scheint ja nicht das Genre an sich dein Problem zu sein (wenn du dir immerhin noch solche Bücher gekauft hast), sondern dass sie nicht gut sind. Quasi eine andere Baustelle.


    Ich würde auch eine Templerin "schlucken", solange mir glaubhaft gemacht werden kann, wie es zu ihrer Existenz kommen konnte. Vielschichtige, glaubhafte Figuren, ihre Interaktion; eine spannende Handlung, die überraschen kann; das Gefühl, Einblick in eine mir fremde Welt tun zu können; eine schöne Sprache, all das macht ja ein gutes Buch aus. Das alles kann auch "Die Schnürsenkelhändlerin" bieten. Oder bei "Der Name der Nelke" fehlen.