Beiträge von SabineW

    Na, das hilft doch schon :-D


    Ich glaub, ich stell diese Szene die Tage auf meine HP, dann war sie nicht ganz umsonst.


    Sie passt auch überall rein, was vermutlich auch ein Anzeichen dafür ist, dass sie keinem Zweck dient.




    Hier übrigens mal eine Kostprobe von Wolkensteins Dichtkunst:


    Wollt sie, möcht sie, tät sie und käm sie, nähm sie meinem Herz
    den sehnsuchtsschweren, herben Schmerz,
    die weißen Brüste fest an mich gedrückt -
    das Leid wär fort, ich wär entzückt!
    Welch Mädchen sonst, so zart und fein
    könnt so beglückend für mich sein,
    für dieses Herz; es nimmt den Schmerz
    und weckt die reinen, reichen, reifen Lüste:
    der Mund den Mund geküsst,
    Zung an Zünglein, Brust an Brüste,
    Bauch an Bäuchlein, Pelz an Pelzlein
    schnell mit Schwung
    und frisch hinein!


    :rofl

    Ich habe zu danken (auch wenn ich das Gefühl habe, mich fürchterlich zu wiederholen) :-)


    Vermutlich wird es den meisten so ergehen, dass sie Alban in Gedanken das Überleben sichern. Da hätte man auch gleich deutlichere Anzeichen in den Text einbauen lassen. Aber so einfach wollte ich es dem Leser dann doch nicht machen.

    Zitat

    Original von Bouquineur
    So schwer das auch ist, aber auch der Tod von sympatischen Figuren gehört bei einer guten Geschichte dazu.


    Das stimmt ja auch. Aber irgendwie muss ich versuchen, das Schild auf der Stirn wegzulassen: "Ich bin so nett, ich bin das potentielle Opfer."


    Ich mein, wenn man das doch schon nach zwei Büchern erahnen kann? Da stimmt doch was nicht. :wow

    Zitat

    Original von fabuleuse
    Für mich braucht "Das Zeichen des Ketzers" keine Fortsetzung mehr, zumindest im Moment nicht. Eigentlich sind alle Fragen schlüssig beantwortet.
    Über die Husitenkriege und Korzs gäbe es vielleicht noch zu schreiben. Aber Martin ist eine "in sich abgeschlossene" Person (geworden), es wäre schade, da noch mehr zu schreiben. (Vielleicht sieht das eines Tages ja anders aus ;-) )


    Hast du übrigens rundum perfekt ausgedrückt. Ich hatte diese Ideen und war auch erstmal hingerissen davon, aber mir ist dann auch irgendwie klar geworden, dass es eher dem Wunsch entsprang, die Charaktere nicht loslassen zu müssen. Ihnen eine neue Geschichte auf den Leib zu schneidern, ist ja auch mächtig reizvoll, aber was diese ausmachte - die Schuld der Vergangenheit - würde fehlen.


    Und - was wirklich schade wäre - ich müsste beantworten, ob Alban überlebt.


    Aber man soll ja nie nie sagen.

    Ich kenn das aus Freikirchen. Gewöhnlich macht man das einmal im Monat, die Hostie ist keine Oblate, sondern einfach Brot, und der Wein meistens Traubensaft. Meistens ist das so, dass man wählen kann: aus dem gemeinsamen Kelch oder aus kleinen Näpfchen. Ich nehm aber den Kelch, das ist so ein schönes Gemeinschaftsgefühl (allerdings komm ich nicht oft dazu, weil ich es selten schaffe, so früh aus dem Bett zu kommen :rolleyes)

    Zitat

    Original von Bouquineur
    Der Kelch wird heute noch nicht gereicht in der Katholischen Messfeier, zumindest nicht dem gemeinen Fußvolk.


    Erlaubt ist er aber inzwischen, soviel ich weiß. Allerdings hab ich keinen Schimmer, ob sich das auch durchgesetzt hat oder nur eine Randerscheinung ist.

    Zitat

    Original von fabuleuse
    War der von Rogatus mehrfach durchgeführte Missbrauch geduldet und ergo christlich, weil er eine Bestrafung darstellen sollte?


    Nicht durch Sodomie (so nannte man das damals), das war Rogatus' eigenes, ähm, Bedürfnis. Aber ...


    [sp]... was er in der Rückblende mit Alban tut, durchaus.[/sp]


    Rogatus steht für die alte Kirche. Korrupt, den eigenen Begierden ergeben, verbannt die Schrift aus dem Gewissen, holt sie aber heraus, wenn sie dienlich ist; ist den tausend Heiligen und deren Aussagen eher ergeben als dem Wort Gottes (da steht z.B. glasklar drin, dass beim Abendmahl Brot UND Kelch gereicht werden sollen, da gabs nix zu interpretieren), kleinkrämerisch und ein Händler (gibste Geld, kriegste Ablass). Das natürlich überspitzt, es werden damals ja kaum alle Kleriker so gewesen sein. Und dass der Fisch vom Kopf stinkt, wussten sie ja auch, denn eine Reform war eines der Konzilsziele. Aber außer dass sie einen neuen Papst gewählt hatten, haben sie da auch weiter nix gebacken gekriegt.

    Zitat

    Original von Bouquineur
    Mir sind die Draufgänger und Haldodris lieber *g*


    Mir ja auch. Zu Anfang hatte ich ja dieselbe Distanz zu Alban. Vielleicht merkt man es bei seinem ersten Auftreten - noch ganz der hochnäsige, kühle. Aber mehr und mehr kam diese Hilflosigkeit heraus, da hat er bei mir ja fast schon Beschützerinstinkte geweckt.

    Zitat

    Original von Katerina


    Ich hab mich nicht so mit Oswald von Wolkenstein beschäftigt, aber ich gehe doch stark davon aus, dass diese Elfengeschichte wirklich von ihm stammt.


    Na klar. Das war ja auch so ein Geschichtenerzähler und Abenteurer. Es gab eine Szene, in der er und Martin gegenseitig mit ihren Narben prahlen und sich dabei halb ausziehen. So ähnlich wie die beiden Typen in "Der weiße Hai". Wurde mir leider gestrichen, weil überflüssig. Ich habs ja leider eingesehen, aber ach, das war eine meiner Lieblingsszenen! :schluchz:


    Zitat

    Großes Staunen heute in der Morgenstunde: eine Sonnenfinsternis konnte vorhergesagt werden? Das wusste ich nicht.


    Dass sie vorhergesagt wurde, hab ich ja gar nicht geschrieben. Edit: Doch hab ich, öhm ... Tatsache ist, dass sie Mladenovitz, der alles akribisch aufgeschrieben hat, nur eine nüchterne Erwähnung wert war. Von Schrecken keine Spur.


    Über diesem Kapitel steht übrigens: "Es folgen die sogenannten Audienzen, in Wirklichkeit aber nicht Audienzen, sondern Verhöhnungen und Gotteslästerungen." Traurig, was?


    Zitat

    Dass Martin dem König (öffentlich! vor der Frau Gemahlin!) den Hurenlohn abverlangt ist mal wieder stur bis zur Dämlichkeitsgrenze.


    Das ist sicher der Grund, warum das auch eine meiner Lieblingsszenen ist. :-D (Aber was das für eine Herrin ist, hat er immerhin nicht gesagt.)