Beiträge von SabineW

    Und das ist mir bei der Themenwahl nicht mal aufgefallen ... Da hatte mich eine Hure dazu inspiriert, und bei der Rechercheausgrabung fand sich dann mit Hus die eigentliche Perle. Falls mich übrigens jemand nach dem einen Buch fragen würde, was das vertiefen könnte, müsste es dieses sein: http://www.amazon.de/Jan-Hus-Joachim-Dachsel/dp/B0000BH9YY/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1217538383&sr=1-1 Darin ist ein recht leicht verständlicher Abriss der Ereignisse und die Briefe, die er in der Haft geschrieben hat. Dieser Mann war wirklich unglaublich, das kann man Romänchen gar nicht wiedergeben.

    Ich hab zu danken. ;-)


    Ok, scheint so, als würde meine Verschleierung bezüglich der Finder dicht halten. Hoffentlich bleibt das so.


    Aber das zieht die nächste Frage nach sich: Hat sich im Nachhinein niemand gefragt, ob ich zwischendurch mal geschummelt habe? Ums gleich zu sagen: das hab ich nicht - es gibt keine einzige Stelle, die Martins Lüge bestätigt hat. Lediglich kleine falsche Fährten. Aber man hat ja hinterher nicht alles so genau noch in Erinnerung.

    Trippen waren hölzerne Sohlen, die man sich unter die Schuhe schnallen konnte, um dem Dreck zu entgehen. Daher kommt auch das Wort trippeln.


    Weißt du noch die andern? Immer raus damit. ;-)


    Ich glaub, es sind wirklich nicht viele, daher erschien mir ein Glossar nicht wichtig. Meistens hat man das ja in anderen Romanen auch schon gelesen.

    Schön :-) So langsam kleckert sichs hier ja ein. Ich komm mir ein bisschen vor wie ein Helfer, der den Tourhelden vom Rad hilft - nach einer Bergankunft, das Feld ist sehr weit auseinandergerissen. :lache


    Dass Rogatus' in dem Moment stirbt, als sich dieser gestandene Held, der bisher glaubte, alles selbst regeln zu können, so völlig aufgibt - es erschien mir passend, aber zugegeben, darüber habe ich schon beim Schreiben nachgegrübelt, ob das erlaubt ist.


    Und es kommt ja noch schlimmer, Korsz geht einfach. Entweder spielt hier der Zufall eine Rolle, was für ein Finale gewagt ist - oder Gott hatte sich Martin hier offenbart und wirklich seine Hand im Spiel.

    Zitat

    Original von Queedin
    Gegenfrage: wie empfindest denn Du als Autor das Prolog-schreiben? Ist es eine Bürde für Dich (dann lass ihn weg :-) ) oder eine Freunde (dann wird er bestimmt gut, als schreib ihn um himmelswillen :-) )


    Eine Bürde nicht, ich wollte auch immer gerne Prologe schreiben und habe dann überlegt, was könnte das sein. Vor allem im Hinblick darauf, einen Angelhaken auszulegen, wofür ein Prolog ja gerne hergenommen wird.


    Irgendwann ist mir aufgefallen, dass ich als Leser Prologen eher mit Unbehagen begegne. Und wenn ich selber nach einem Prolog den Angelhaken als flutschig empfinde, weil der Leseeinstieg neu begonnen werden muss - ja, wieso schreib ich dann welche?


    Das heißt nicht, dass ich keine mehr schreibe. Nur dass ich mir jetzt genauer überlege, obs wirklich nötig ist.

    Sie wusste ja nur, dass Imperia ihn sehen will. Was wirklich passiert ist, begreift sie erst, als sie ihn gefesselt herauskommen sieht. Das beschämte Augensenken soll das ausdrücken. Martin weiß natürlich nicht genau, was sie in der Hand hält, und wenn er ruhig darüber nachdenken würde, würde er das wohl auch nicht als Judaslohn bezeichnen. Aber er ist gerade mächtig sauer. :schlaeger


    So wars jedenfalls gedacht.

    Ich versuchs nochmal zu präzisieren, vielleicht hab ich mich ja unklar ausgedrückt.


    Prologe können ein genialer Kniff sein oder überflüssig. Nur erfährt man das ja im günstigsten Fall erst auf der ersten Seite des ersten Kapitels. Meistens aber sehr viel später. Die eigentliche Geschichte beginnt mit dem ersten Kapitel.


    Wenn man also ein Buch aufschlägt und einen Prolog vor sich sieht, was löst das aus? Freude oder Widerwillen oder gar nichts? Man weiß ja noch nicht, ob es ein genialer oder überflüssiger ist.


    Ich empfinde ihn als einen mehr oder weniger großen Reisberg, durch den ich mich erst futtern muss, um an die Schokolade zu kommen. Natürlich stelle ich später oft fest, dass die Reis-Schoki-Kombination total lecker war. Aber anfangs sehe ich halt nur den Reis.


    Und da ist es durchaus doch eine Essens-, äh, Geschmacksfrage.

    Doch, es geht (mir zumindest) um Mögen oder Nichtmögen. Was ein Prolog alles sein kann, welchem Zweck er dient, weiß ich. Nur weiß der Leser das ja i.d.R. nicht sofort, wenn er das Buch aufschlägt und "Prolog" liest oder dann das erste Kapitel.


    Ich möchte wissen, wie Leser darauf reagieren, wenn sie erst einen Prolog lesen müssen, weil ich den Verdacht habe, dass der dem Autor wichtiger ist als dem Leser. Dass es darauf keine allumfassende Antwort gibt, ist mir durchaus klar.


    Tom, falls du darauf antwortest, würde ich dich um einen weniger dreisten Tonfall bitten, danke.

    Danke für dein schönes Fazit. :-)


    Ich trau es ihm auch zu. Mir schwebten ja mal zwei Fortsetzungen vor, so ganz vage (aus denen sicherlich nichts wird). 1. Martin muss nochmal pilgern, 2. Martin im Hussitenkampf. Aber nie konnte ich mir da große Eheprobleme ausmalen.

    Zitat

    Original von bonomania
    Auch wollte ich nachfragen, ob im 15. Jahrhundert in Konstanz wirklich schon schwäbisch geschwätzt wurde?


    Diese Erwähnung fand sich bei meinen Recherchen, allerdings hab ich so viel gelesen, wenn du mich fragst, wo das stand, hätt ich ein Problem.


    Bei der Klosterinsel ists allerdings leicht, da rechts isse:



    Links sieht man auch die Hafenlände mit dem Hafenkaufhaus, dem späteren Konzilsgebäude. Die Karte entstand allerdings 200 Jahre später, die Pfähle im See muss man sich wegdenken.


    Hier ist die Karte komplett und riesig.


    Die "warme" Hand sollte eigentlich nichts andeuten, nur die Geste. Mein Gott, ist mir das peinlich :lache

    Oder eher nicht?


    Zunehmend stelle ich (als Leser) fest, dass ich Prologen eher mit dem Gefühl begegne: Naja, die Hürde muss halt genommen werden. I.d.R. sind die ja erstmal losgelöst von der eigentlichen Handlung, und man kann erst sehr viel später, womöglich gar am Schluss, im Nachhinein noch erfahren, was da ablief. Nur, will oder muss man das dann noch wissen? Ein anderer Grund ist die Einstimmung. Aber auch da frag ich mich, warum ich ZWEI Einstimmungen brauche, denn der Beginn der eigentlichen Geschichte tut das doch auch.


    Es kann natürlich viele andere Gründe für Prologe geben. Aber meistens sind sie so beschaffen, dass man zweimal in die Geschichte einsteigen muss. Und da hilft es mir nicht unbedingt, dass der Prolog, die kleine Vorgeschichte, mich in ihren Bann gezogen hat. Ich habe schon ein Buch abgebrochen, WEIL der Prolog so gut war. Denn die Szenerie des ersten Kapitels war so völlig anders, dass klar war, ich muss erst das ganze Buch lesen, bis ich die Hintergründe erfahre. Ich wollte aber keine "andere" Geschichte lesen, um das zu erfahren. Ohne den Prolog hätte ich sie aber vermutlich gelesen.


    Wie seht ihr das? Prologe, überflüssig und eigentlich Marotte des Autors? Oder willkommener Einstieg?

    Das hätt ich ja nun nicht gedacht, dass das auch so laufen kann. Ich dachte immer, wenn das TB einen anderen Titel hat, dann ist das HC wohl nicht so gut wie erhofft gelaufen.


    Die Stadt im Meer ist aber auch schön. (Jetzt erinner ich mich dunkel, dass du das mal erwähnt hattest. Mein Seth hieß übrigens Die Stadt der Sonne - wurde abgelehnt.)


    Sabine

    Zitat

    Original von Charlie
    Ja, das Buch erscheint spaeter (irgendwann 2009) bei Rowohlt als Taschenbuch, voraussichtlich unter einem anderen Titel.


    Wüs? Was ist denn an dem auszusetzen? Nicht verkaufsträchtig genug? Der ist so schön.

    Eine zeitgenössische Darstellung aus der Richentalchronik von Hus' Tod. Ob er wirklich so aussah, ist nicht sicher, gilt aber am wahrscheinlichsten.





    Den Gelehrtenbart kann man jedenfalls ins Reich der Legenden verweisen.



    Allerdings mochte ich dieses Bild sehr und habs beim Schreiben die ganze Zeit in Sichtweite gehabt.

    Zitat

    Original von Katerina
    Martins Anhänger landet bei Alban, was es wahrscheinlicher macht, dass er wieder zu ihm zurückkehren wird.


    Nem Profi kann man einfach nix vormachen.




    Apropos Bilder, da fällt mir ein, da gibt es ja diese wunderschöne Konzilschronik von Ulrich von Richental. In meinem Buch ist er ein Kaufmann, was wahrscheinlich war, aber genau weiß mans nicht. Die Bilder sind von der hier erwähnten CD vom Rosengartenmuseum.


    Z.B. diese Fischmarktszene:



    Die fahrbaren Pastetenöfen


    Die Wappen an den Quartiertüren


    Die Konzilsversammlungen im Münster


    Papst Johannes XXIII. zieht mit allem Gepränge in Konstanz ein


    Und verduftet klammheimlich wieder *gg*


    Aber erst, nachdem Friedrich von Österreich beim Turnier vom Pferd fällt:



    Ach, ich kann gar nicht sagen, was für einen Spaß es gemacht hat, das alles einzubauen. :-)