Eigentlich wollte ich ja gar nichts mehr dazu sagen, da ich den Eindruck gewonnen habe, dass ich eh an dem einen oder anderen vorbei rede (i.e. schreibe). Doch ...
Also noch einmal zum für mich zentralen Punkt.
Es geht mir um die Verhältnismäßigkeit der Mittel!
Auch wenn Tom das friedliche Sitzen auf der Straße und das Umsichschießen mit Pumpguns offenbar unter dem Sammelbegriff "Gewalt" prima vereint sieht, würde ich doch gerne den Begriff "Gewalt" in verschiedene Abstufungen einteilen.
Ich bin der - völlig unmaßgeblichen - Meinung, dass friedliches Sitzen auf der Straße (ich habe keine Ahnung, ob die Antifas in Dorfen wirklich nur friedlich auf der Straße saßen) zu einer geringen Form der Gewalt gehört, die Anwendung von Pfefferspray und Schlagstöcken jedoch zu einer deutlich stärkeren Form.
Die übliche Polizeirealität - soweit ich das durch das Fernsehen beurteilen kann - trägt dem ja heute auch deutlich Rechnung.
Sitzblockaden werden daher üblicherweise nicht mit Schlagstöcken, sondern durch Wegtragen der Blockierer beseitigt. So wird einer friedlichen Form der Gewalt durch eine andere friedliche Form der Gewalt begegnet.
Wenn ich aber jede Form der Gewalt zur Durchsetzung des Rechts billige, dann könnten demnächst z.B. auch die Castor-Transporte deutlich beschleunigt werden. Einfach weiterfahren!
Quintessenz: Gerade weil in meiner Wahrnehmung das im Artikel besagte Polizeiverhalten (noch einmal: Ich kann nicht beurteilen, inwieweit er der Wahrheit entspricht) eher untypisch für das heute übliche Verfahren ist, hat es mich so erstaunt.
Und übrigens: Meine Haltung zu diesem Thema wäre keinen Deut anders, wenn eine Demo von Antifas durch eine Sitzblockade von Nazis behindert worden wäre.