Ich hab's gestern ausgelesen und bin zufrieden.
Die einzige Szene, die mich wirklich gestört hat, war die Begegnung mit Kuhle und Sabrina. Da wurde doch etwas zu tief in die Klischee-Kiste gegriffen. Klar, dass die beiden Therapeuten gerade aus der Toskana zurück gekehrt waren... Und wenn Kuhle schon Bier im Haus hat, wäre es da nicht normal gewesen, dass er mit seinem alten Kumpel mitzieht und auch eines trinkt? Auch der Hera Lind-Vergleich hinkte. Deren Figuren bewegen sich doch eher in der bodenständigen Mittelschicht. Rosamunde Pilcher hätte hier besser gepasst.
Das wäre aber alles noch gegangen, wäre nicht der ACHTjährige Junge aufgetaucht, in einem Schlafoverall (wo kann man sowas in der entsprechenden Größe noch kaufen??), der sich zufrieden mit HOLZSPIELZEUG beschäftigt. Erst dachte ich: "Ach Gott, sie haben ein behindertes Kind.", aber es folgte keinerlei Hinweis darauf. Da merkte man dann doch, dass du dich in einer dir eher fremden Welt bewegtest, Tom. (Jedenfalls vermute ich das.)
Ansonsten kann ich zu diesem Buch nur sagen, was ein amerikanischer Basketballstar auf die Frage nach seinem Erfolgsgeheimnis sagte: "If you got it, you got it." Du kannst es einfach, Tom! 
Edit: Mir fällt gerade noch ein: Zwar hatte ich mit der Zeitspanne, die übersprungen wurde, keine Probleme, aber mit einer Vorstellung von Tim in dieser Zeit. Was war das für ein Typ, dieser EDV-Mensch in der tiefsten Provinz, der Pantoffelheld an Giselas Seite, der vor dem Fernseher dahinvegetierte und sich im Büro einen runterholte? So cool konnte der doch nicht mehr sein? Zurück in Berlin wird er dann immer noch als extrem gutaussehend beschrieben, und eine aktuelle Musikdatenbank hat er auch im Gepäck. Das hätte ich nicht erwartet.
@ Tom
Was für einen Tim hattest du denn vor Augen in seiner schier endlosen Nieder-Sengrichter Zeit?