Ein paar Hinweise.
@sapperlot
kannste knicken, daß hierzulande die braven BürgerInnen kapieren, was 'Volksabstimmung' heißt. Zu viele Jahrhunderte Obrigkeitsdenken, das ist schon fast genetisch verankert.
Wir arbeiten daran.
Zum Rest:
Eine Volksabstimmung ist weder ein Allheilmittel, bloß weil 'Volk' davorsteht, noch eine Maßnahme von Satan persönlich über die nichtsahnende Menschheit gebracht.
Es ist ein Versuch, möglichst viele Menschen an einem Entscheidungsprozeß zu beteiligen. Es ist ein Versuch, Demokratie umzusetzen.
Für 'Demokratie' gibt es kein Rezept, das immer gelingt, keine Paragraphen, kein Wort irgendeiner Göttin, es ist immer ein Versuch.
Das bedeutet auch, daß man hinnehmen muß, wenn einer mal etwas falsch erscheint.
52% derjenigen, die in GB abgestimmt haben, haben eine Entscheidung getroffen.
Wie, bitte, kann man auf die Idee kommen, das jetzt rückgängig zu machen?
Daß das alles durchweg IdiotInnen sind?
Wer so denkt, möchte bitteschön ihr/sein eigenes Verständnis von Demokratie überprüfen. Gründlich.
made
Die zweieinhalb Millionen sind die, die angeblich die Petition unterschrieben haben.
Ab 1 Million, glaub ich, muß sich das Unterhaus damit befassen.
Aber ehrlich: es wird so lange abgestimmt, bis das rauskommt, was mir paßt?
Was'n das für'n Kinderkram??
Was die EU betrifft, stelle ich hier ein Informationsdefizit fest, das mich erschüttert.
Die EU, so wie sie tätig ist, tut exakt das, wozu sie da ist.
Woher nehmt ihr die seltsame Vorstellung, daß das 'ein Bündnis für Frieden' ist?
Weil ein paar europäische Länder nicht aufeinander schießen?
Na, dafür schießen sie woanders rum.
Heutzutage muß man global denken. Es ist nicht in Ordnung, wenn hier Frieden herrscht auf Kosten anderer in Ländern, die weit weg liegen von uns.
Aber bitte das ist nur meine Ansicht.
Der Sinn hinter der EU ist, einen gemeinsamen Wirtschaftsraum zu bauen und zu erhalten und sich dadurch neben anderen Großmächten die Ausbeutung der Länder zu sichern, die sich nicht wehren können. In Europa und außerhalb. Weil mehrere Länder gemeinsam stärker sind als eins allein. Aber der Blick gilt der Aufteilung der Welt. Nichts sonst.
Diese EU ist nicht 'reformierbar'.
Refomieren wozu? Wohin?
Eine von nationalen Parlamenten unkontrollierbare Zentralbank, eine nicht zu zügelnde Administration sind in den Veträgen festgelegt. Lest Ihr die nicht?
Das ist nicht undurchschaubar, das ist nicht unverständlich, diese Dokumente sind öffentlich zugänglich.
Sie zu studieren erfordern halt einen gewissen Zeitaufwand und Energie.
Welchen Aufwand seid ihr bereit für 'Demokratie' oder 'Freiheit' zu treiben? Wie viel eurer Zeit ist euch das wert?
SiCollier
ich bin froh, daß offenbar wenigstens einer hier begriffen hat, daß das Problem CETA ist und nicht nur TTIP.
Noch mal zur Entscheidung Großbritanniens:
im Vertrag von Lissabon, der übrigens enorm wichtig ist, ich kann die eingehende Lektüre samt Für und Wider nur empfehlen, egal, wieviel Zeit das kostet, also in diesem Vertrag ist endlich auch der Austritt eines Mitgliedsstaats geregelt. Zumindest das Verfahren an sich. (Art. 50)
Also: Großbritannien tut nichts Unrechtes noch Falsches. Der Fall ist vorgesehen. Alles im grünen Bereich.
Es tut nur mal was, was noch nie passiert ist.
Wer sich im Moment unreif benimmt, sind die Damen und Herren in politischen Ämtern, von national bis EU.
Kindergarten. Rachsüchtig, kleinlich, pubertäres Gehabe, Rumgeheule, Gejammer.
Peinliches Schauspiel, das.
Einfach mal durchatmen. Die Insel ist nicht weggeschwommen. Meine Güte, die hatten noch nicht mal den Euro. Dafür siebentausend Sonderregeln.
Übrigens haben sie vor 41 Jahren schon mal, auch im Juni, btw, über ihren Verbleib in der EU abgestimmt. Damals war das noch die EWG.
Politik ist ein Prozeß. Alles ändert sich ständig. Mündige BügerInnen sind die, die am Ball bleiben. Es ist anstrengend, es kostet Zeit. Man muß aktiv bleiben, rund um die Uhr.
Aber es gibt nur die Wahl zwischen Bürgerin oder Untertanin.
Das zumindest ändert sich nie.
Ganz sicher.
Ist doch beruhigend, oder?

magali