Beiträge von Karl Olsberg

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    Original von Anili
    Komisch finde ich aber, dass man bei der App nicht zurückblättern kann. Wenn man mal kurz was auf der vorherigen Seite nachsehen will, ist das nicht so praktisch.


    Ich nehme an, du meinst, dass man nicht über die gescannte Seite hinaus zurückblättern kann - innerhalb des Auszugs, der an die App übertragen wird, kann man sehr wohl vor- und zurückblättern.


    Du kannst natürlich einfach ein paar Seiten vor der Stelle, bis zu der du zuletzt gelesen hast, scannen. Es wird immer ein Auszug ab der gescannten Seite übertragen, du könntest dich dann also unterwegs wieder "reinlesen" oder musst etwas vorblättern, um zu der zuletzt gelesenen Stelle zu kommen. Das komplette E-Book zu übertragen geht leider nicht, zum einen aus rechtlichen Gründen, zum anderen, weil es dann zu einfach wäre, in eine Buchhandlung zu gehen, eine Seite aus einem Buch zu scannen und es so quasi zu klauen.

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    Original von Rumpelstilzchen
    Diese Erkrankungen sind sehr vielschichtig und unterschiedlich ausgeprägt. Die Emotionen haben die Betroffenen meistens schon. Sie freuen sich, sind wütend, ärgerlich, traurig. Was sie nicht können ist, diese Gefühle bei anderen aufgrund der Körpersprache zu erkennen. Genauso können sie sie nicht so ausdrücken, wie andere das können.


    Das stimmt. Umstritten ist, inwieweit Asperger/Autismus als "Erkrankung" oder "Fehlfunktion" anzusehen ist. Zwar haben die Betroffenen gewisse Schwierigkeiten, mit anderen Menschen umzugehen, aber dafür oft außerordentliche Fähigkeiten in anderen Bereichen. Manche großen Wissenschaftler hatten vermutlich das Asperger-Syndrom und galten ihren Zeitgenosssen deshalb als "sonderbar" oder "schwierig".


    Eng verwandt, wenn auch quasi mit umgekehrtem Vorzeichen, ist Hochsensibilität - Hochsensible können Stimmungen anderer Menschen extrem gut wahrnehmen, sind aber ähnlich wie Aspies schnell überfordert und gestresst, wenn es um sie herum laut ist oder viele unterschiedliche Sinneseindrücke auf sie einprasseln.

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    Original von nofret78
    Karl, weißt Du ob es inzwischen schon mehr Bücher für die App gibt?


    Bis jetzt gibt es ca. 40 Titel im Piper Verlag, eine Liste findet sich hier: https://www.piper.de/papego-kostenlos-mobil-weiterlesen


    Außerdem einige Titel im Berlin Verlag und natürlich "Mirror". Wir arbeiten daran, möglichst viele Titel Papego-fähig zu machen, aber das daaaauert - wir sind hier schließlich in der Buchbranche. Immerhin haben jetzt auch KiWi und DuMont für das Frühjahr 2017 einige Titel versprochen.


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    Original von nofret78
    Geht das auch mit Ebooks ? ( Falls ich ´mal meinen reader daheim vergesse...)


    Mit der Papego-App kann man keine gekauften E-Books lesen, aber dafür gibt es ja die Tolino- bzw. die Kindle-App und noch diverse andere.

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    Original von Rumpelstilzchen
    Ist jetzt OT, aber ich habe kürzlich einen höchst interessanten Radiobeitrag zu diesen Fitnesswatches gehört.
    Da berichtete eine Frau, die immer aus "Leidenschaft" gelaufen ist, wie sie sich den Spaß am Laufen dadurch verdorben hat, dass sie sich immerzu mit sich selbst verglichen und gemessen hat.
    Irgendwann zählte nur noch, ob sie schneller, weiter oder mit höherer Durchschnittsgeschwindigkeit gelaufen war. Sie ist dann erstmal wochenlang gar nicht gelaufen.
    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es mir ebenso ginge.


    Ja, das stimmt, das ginge mir genauso, deshalb habe ich so ein Ding auch nicht. Aber ich kenne auch Leute, die einfach Spaß daran haben, zu sehen, wie viel sie sich bewegt haben. Da kann dann der Weg zum Supermarkt zum "Computerspiel" werden. Ist wohl eine Typfrage.


    Ich bin gerade auf dem Elstercon Science Fiction-Kongress in Leipzig, wo gestern Andreas Brandhorst für seinen Roman "Das Schiff" mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet wurde. In seiner Dankesrede hat er gesagt, das Buch sei harte Arbeit gewesen und man solle keinem Autor glaube, der von sich behauptet, Schreiben mache ihm Spaß. Ich hätte am liebsten dazwischengerufen: "Aber das stimmt nicht! Schreiben macht mir Spaß, und wenn das nicht so wäre, würde ich es nicht machen, denn mit anderen Dingen könnte ich mehr Geld verdienen."


    Vielleicht hat auch er das Problem, zu hohe Maßstäbe an sich zu setzen, die Sache zu ernst zu nehmen. Andererseits habe ich auch noch nie den Kurd Laßwitz-Preis gewonnen. ;-)


    Ich bin ja durchaus kein großer Sportler, aber dass vom Sessel aufstehen und den Fernseher umschalten "Bewegung" ist, die gut für den Körper sein soll, erscheint mir dann doch ein bisschen optimistisch. ;-) Ich kann mir im Gegenteil gut vorstellen, dass die Mirrors oder andere Gadgets wie die Apple Watch helfen, den Körper wieder auf Trab zu bringen, so wie diese ganzen Fitness-Armbänder. Ein Mirror könnte außerdem überwachen, was der Benutzer isst, oder gleich dafür sorgen, dass nur noch gesundes Essen in den Kühlschrank kommt, indem er es direkt selbst bestellt. Das wäre vielleicht sogar einer der positiven Effekte der Technologie.

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    Original von JaneDoe
    Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, aber die Geschichte fasziniert mich schon total. :-)


    Nur, hätte ich einen Mirror, dann möchte ich auf keinen Fall, dass er mit meiner Stimme spricht. Ich hätte dann gerne David Nathan (den Hörbuchsprecher) als Stimme :-]


    Dass der Mirror genau so aussieht und so klingt wie sein Benutzer, ist eine dramaturgische Übertreibung, von der ich nicht glaube, dass es tatsächlich so wäre - das fänden die meisten Leute vermutlich unheimlich. Für mich ist es ein Stilmittel, um zu zeigen, wie die Mirrors langsam aber sicher die Kontrolle über das Leben ihrer Benutzer übernehmen. Inspiriert wurde ich dazu u.a. durch Hans Christian Andersens düsteres Märchen "Der Schatten", das ich in einer tollen Performance mit dem Pianisten Chili Gonzales in der Hamburger Kampnagel Fabrik gesehen habe.

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    Original von nofret78
    :wow Echt? Mir wäre das ( obwohl ich ein großes Smartphone habe ) zum lesen zu klein... Aber, es reizt mich schon die App mal auszuprobieren.


    Probier's einfach mal aus. Meiner Erfahrung nach glauben die Leute, dass man auf dem Smartphone nicht lesen kann, bis sie es das erste Mal gemacht haben. So ähnlich, wie man früher dachte, auf einem E-Book-Reader könne man lange nicht so gut lesen wie in einem gedruckten Buch. Es ist natürlich Geschmackssache, und ich will niemanden bekehren, aber meiner Erfahrung nach geht es gar nicht so schlecht und ist eher Gewöhnungssache. Sicher nichts für einen gemütlichen Abend vor dem Kamin, aber in der U-Bahn oder beim Warten auf den Zahnarzt ist es praktisch.

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    Original von Lumos
    Was hältst du denn von Smart-home-Systemen?
    Hast du so was schon? Wenn mich das nix angeht, sag`s :-)!!!


    Aus der Verselbständigung solcher Systeme könnte man sicher auch eine ähnlich aufregende und aufrüttelnde Geschichte machen.


    Game over von Philip Kerr war da ja so etwas wie ein Vorreiter.


    Mein Home ist noch total unsmart. Aber das liegt nicht daran, dass ich der Technik misstraue, sondern daran, dass ich Überautomatisierung unpraktisch finde. Was bitte ist so schlimm daran, einen Lichtschalter zu betätigen?


    "Game Over" hab ich natürlich auch gelesen. Es hat mich stark beeinflusst.

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    Original von Rumpelstilzchen
    Als altes Fossil und Smartphoneverweigererin muss ich meine Bücher immer mitschleppen. :-]


    Da bist du nicht alleine. Als ich damals hier auf der Büchereule fragte, ob Papego eine gute Idee sei, antworteten zwei Drittel, dass sie nicht interessiert wären. Der häufigste Grund war, dass man niemals auf einem Smartphone lesen würde.


    Das übrige Drittel, also diejenigen, die die Idee gut fanden, war für uns mehr als genug, um die App tatsächlich zu entwickeln. Schließlich muss sie ja nicht jeder nutzen, damit das Ganze Sinn macht. Inzwischen ist das Smartphone zum E-Book-Lesegerät Nr. 1 geworden, und in der Praxis nutzen je nach Genre bis zu 10% der Käufer eines Papego-Buchs die App.

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    Original von Lumos



    Ja, das finde ich auch.
    Das Buch war richtig gut, ebenso wie die Leserunde und deren Begleitung durch den Autor.
    Danke dafür :blume.


    Dankeschön! Toll, dass du dabei warst!


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    Original von Lumos
    Eins noch: Seite 393, Zeile 11 im Epilog, müsste es da nicht heißen, ...wie sie ausfallen würde.


    Erst dachte ich: Nö, wieso, eine Entscheidung kann doch so oder so "fallen". Aber bei längerem Drübernachdenken gebe ich dir recht: "ausfallen" wäre besser gewesen, auch wenn "fallen" wahrscheinlich nicht ganz falsch ist. Danke für den Hinweis!

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    Original von Lumos
    Ich habe gerade mal auf deiner Homepage gesurft und bin auf "Alexa" gestoßen :wow.


    Das klingt ja befremdlich ähnlich wie ein Mirror. GRUSELIG.
    Und das möchtest du kaufen und um dich haben :yikes?
    Aus reiner Neugier?


    Ja, definitiv. Ich will wissen, was das mit mir macht, wie ich damit umgehe, ob ich irgendwann vergesse, dass Alexa permanent zuhört, so wie die Leute im Big Brother-Haus (angeblich) irgendwann die Kameras vergessen, ob ich anfange, in der Plastikbox eine Person zu sehen. Und ich will natürlich auch wissen, was Alexa schon kann und wie sie sich vom "Mirror" unterscheidet. Ich finde sie zwar auch ein bisschen gruselig, aber die Neugierde überwiegt. Außerdem mache ich mir keine Illusionen, dass die NSA und wer auch immer nicht sowieso schon alles über mich weiß. Die Kontrolle über mein Konto oder mein Auto werde ich ihr vorerst allerdings nicht geben. ;-)

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    Original von chiclana
    Heute habe ich die Papego App installiert und ausprobiert. Hat was... :-]
    Mit Mirror bin ich schon durch, aber ich werde mal bei anderen Büchern darauf achten - und dann hoffentlich dran denken, immer die zuletzt gelesene Seite zu scannen. :lache
    Auf meinem Smartphone finde ich dss Lesen zwar nicht sonderlich komfortabel, aber für unerwartete Wartezeiten ist das eine prima Lösung.


    Danke für's Ausprobieren! :-)

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    Original von Lumos


    Wobei es mich ein kleines bisschen gewundert hat, dass Viktoria ihrem Mirror bedingungslos glaubt. So sehr "mirrorgläubig" ist sie doch eigentlich nicht.


    Ich habe mal in einem Fantasyroman(!) einen interessanten Satz gelesen: "Die Leute glauben das, von dem sie hoffen, dass es wahr ist, und das, von dem sie befürchten, dass es wahr ist." In diesem Fall glaubt Viktoria ihrem Mirror in meiner Vorstellung nicht, weil sie dem Gerät traut, sondern weil ihr mangelndes Selbstvertrauen ihr einredet, dass Andys vermeintliche Ablehnung stimmen muss.

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    Original von Lumos


    Da bin ich ganz deiner Meinung!
    Und weil sie sich mit den wirklich wichtigen Themen nicht beschäftigen wollen oder keine Lösungen in Aussicht haben, arbeiten sie sich auf relativ unbedeutenden Nebenschauplätzen ab. Am liebsten, indem sie irgendwelche Ängste bei der Bevölkerung schüren. Menschen, die Ängste haben, lassen sich wunderbar steuern und manipulieren. Das war schon immer so.


    Da schließe ich mich an. Angst ist schon immer ein schlechter Ratgeber gewesen, besonders Angst vor dem Unbekannten. Ich will mit meinen Büchern auch keine Angst vor Technik schüren, eher schon Angst vor der eigenen Dummheit. ;-)

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    Original von Lumos
    Ehrlich gesagt, habe ich da keine wirklich große Hoffnung. In einer Welt, in der eine gute Chance besteht, dass ein Donald Trump seine Finger über den "roten Knopf" im Weißen Haus halten darf?


    Das stimmt. Vor Populisten wie Trump habe ich mehr Angst als vor jeder KI. Wenn wir Glück haben, dann zeigt ihm die KI, die die Atomraketen kontrolliert, einen Vogel, wenn er auf den roten Knopf drücken will. ;-)


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    Original von Lumos
    Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Menschheit sich intelligenzmäßig rückwärts entwickeln, nicht alle, klar, aber doch im Schnitt. Und daran haben die technischen Hilfsmittel, die wir bereits benutzen einen großen Anteil.
    Um nur ein Beispiel zu nennen, verlieren die Leute doch ihre natürlichen Orientierungsfähigkeiten, auch die Fähigkeit Karten zu lesen, weil sie überallhin von ihrem Navi geleitet werden - manchmal auch in ein Gewässer :grin.


    Ich glaube, die Menschen waren schon immer "dumm", siehe die Gräueltaten des letzten Jahrhunderts. Nicht nur Technik, sondern auch jede Art von Fanatismus senkt den IQ der Massen dramatisch. Aber es stimmt, je mehr Maschinen uns das Denken abnehmen, umso weniger können wir es selbst. Das Beispiel mit dem Navi verwende ich auch gern, um das Problem zu illustrieren.


    Meine Hoffnung beruht nicht darauf, dass alle Menschen die Probleme erkennen, sondern dass es genügend sind, um zumindest das Schlimmste zu verhindern. Die Grünen haben auch nicht die globale Erwärmung gestoppt, aber sie haben zumindest das Problem ins Bewusstsein der Öffentlichkeit geholt, und jetzt wird jedenfalls darüber geredet. Ob das am Ende reicht, wird man sehen, aber es ist allemal besser als ein simples "weiter so" oder "ist mir egal".

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    Original von xexos
    Da wurde es zum Schluss ja noch richtig blutig und ernsthaft. Tausende Tote, damit hatte ich nun nicht mehr gerechnet. Aber nur so kommt wohl die Brisanz des Themas richtig rüber. Der nächste Schritt wäre dann, dass der Mirror selbst tötet. Bei dem blinden Mädchen hätte es ja schon in diese Richtung gehen können. Schrille und laute Töne über den Kopfhörer wären doch möglich. Ich kann ja allein die Leute schon nicht verstehen, die sich immer und überall mit Musik aus dem Smartphone selbst beschallen müssen.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Interessant ausgeklügelte Story, um ein wichtiges Thema zu transportieren und bekannter zu machen.


    Danke für das Buch und die gute Begleitung der Leserunde. :wave


    Vielen Dank für Dein Lob und fürs Mitmachen! :wave