So, hier endlich meine Rezi. Etwas vorweg:
Meine Rezi ist länger ausgefallen und ich frag mich, wozu ich sie eigentlich schrieb, wo doch dieses Buch eigentlich keinen interessiert. 
Vielleicht hab ich das Buch jemandem nahe bringen wollen. Vielleicht hab ich es für mich gemacht. Ich wollte das Buch kaufen, lesen und verkaufen. Mittlerweile bin ich gar nicht sicher, ob ich es hergeben möchte. Die Rezi zeigt auch, dass mich das Buch mehr beschäftigt, als mir lieb ist 
"Ich werde immer sagen, was ich denke. Wer die Wahrheit nicht verträgt, soll mir nicht meine Zeit stehlen"
Diese Aussage von Bushido steht auf dem Umschlag des Buches. Und um das, was er denkt, auch auszudrücken, bedient sich Bushido in seiner Biographie auch solcher Ausdrücke, die man von seinen Liedern kennt und die ich hier nicht erwähnen werde 
Die sind einfach "hardcoremäßig krass", um es in der (hier noch harmlosen) Sprache des Buches auszudrücken.
Die Erzählungen über seinen musikalischen Werdegang und den Verlauf der Karriere machen in meinen Augen nur einen kleinen Teil des Buches aus.
Wenn es um Musik geht, dann meist nur im Zusammenhang mit seiner Aggro-Berlin-Vergangenheit, Verhandlungen mit Musik-Konzernen und Preisverleihungen, die er eh früher verlässt, weil er die Leute ("alles Opfer") langweilig findet und lieber in seinem Lieblingscafé ne Wasserpfeife rauchen möchte.
Ansonsten gibt es Erzählungen über seine Familie, seine erste Liebe (die aus ihm übrigens einen SSG, also "skrupelosen Sex-Gangster", gemacht hat), seine Drogendealerei und "Kurzgeschichten" z. B. über Knastaufenthalt und über Begegnung mit einem angetrunkenem Til Schweiger.
Natürlich immer wieder "geschmückt" mit diversen Frauengeschichten – bevorzugt an Stellen, wo man sie nicht erwartet (aber wie man sie von Bushido nicht anders erwarten würde :rofl)
Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob wirklich alles, was in dem Buch steht, auch wahr ist. Hat Bushido tatsächlich nur deswegen bei einem Auswahltest der Polizei versagt, weil er bei der alles entscheidenden Frage scheiterte? Hat er tatsächlich nur deswegen die Abendschule geschmissen und das Abi doch nicht nachgeholt, weil die anderen Schüler ihm einfach zu uncool waren? Oder sucht er die Schuld nur bei Anderen? Und spielt das überhaupt eine Rolle?
Um es mit seinen Worten zu sagen: "Was zählt, ist die Gegenwart"
Gegenwärtig ist Bushido zweifelsohne der erfolgreichste deutscher Rapper. Doch Lars Amend (sein PR-Berater und Co-Writer) versteht es gut, auch andere Seiten von Bushido darzustellen und Bushido in einem besseren Licht erscheinen zu lassen:
Da ist Bushido, der soziale Typ, der zwar bei willigen Frauen schwach wird, aber ein unter Drogeneinfluss stehendes Mädchen nicht für seine Zwecke missbrauchen möchte.
Da ist Bushido, der loyale Freund, der nicht sinnlos draufhaut, aber auch keinesswegs einfach zusieht, wenn einer seiner Freunde oder Familienmitglieder verprügelt oder beleidigt wird.
Da ist Bushido, der verletztliche Sänger, der sich noch tagelang nach seinem Rock-am-Ring-Auftritt damit beschäftigt, warum ihn die Rock-Fans mit allem Möglichen bewarfen.
Da ist Bushido, der vergebende Sohn, der seinem Vater nach Jahren verziehen hat.
Und schließlich Bushido, der seine Mutter über alles liebende Sohn. Denn egal, wieviel Mist er in seiner Vergangenheit gebaut hat, seine Mama hat das getan, was einfach jede Mutter tut bzw. tun sollte – sie stand zu ihrem Sohn und glaubte an ihn.
Genau das ist auch der Grund, warum er ihr sein Buch gewidmet hat.
Und das Buch ist genau so wie die meisten seiner Lieder – wenn man sich die Kraftausdrücke wegdenkt, erkennt man sogar etwas wie einen "tieferen Sinn". Nein, keine großen Lebensweisheiten, auf die man selbst nicht gekommen wäre. Aber immerhin etwas, was einem klar macht – ersguterjunge 