Beiträge von Tereza

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    Die Sache mit Emilia und István fliegt auf jeden Fall auf, da bin ich sicher. Wenn sie sich jetzt noch heimlich mit ihm im Wald trifft, wo die Hertz sie schon direkt auf ihre langen einsamen Waldspaziergänge angesprochen hat, dann ist ihr aber wirklich nicht mehr zu helfen. Ich hoffe, sie hat soviel Vernunft, dass sie ihm irgendwie eine heimliche Botschaft zukommen lässt, dass sie es jetzt erst mal ruhen lassen müssen.


    Tja, wenn man schwer verliebt ist, dann ist es mit der Vernunft oft nicht so weit her. :wave


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von Paradise Lost
    Die Strenge der Gräfin gegenüber anderen Frauen kommt sicher zu einem Gutteil von den Erfahrungen aus ihrer eigenen Ehe. Es wurde ja schon angedeutet, dass sie gerade im ersten Jahr ihrer Ehe wohl sehr unter ihrem Mann gelitten hat. Deshalb hat sie bei solchen Sachen wohl kein Mitleid mit anderen Frauen. Sie hat es überstanden, also können die das auch, die sollen sich nicht so anstellen (ihre Sichtweise).



    Ja, so sehe ich das Verhalten der Gräfin auch.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von beowulf
    Was ist eigentlich historisch über das Anleben von Fräulein Hertz bekannt? Sie war ja wegen ihres blauen Blutes wohl wesentlicher Teil der Anklage?


    Nicht wirklich. Ihr Name wird erwähnt, das ist alles. Sie war von Adel, stammte aus Wien und wurde von der Gräfin getötet. Man erfährt nicht einmal genau wie.
    Die Prozessakten geben für den Versuch, das damalige Geschehen zu rekonstruieren, nicht viel her. Sie bestehen aus den unter Folter erpressten Aussagen der Hauptzeugen und einer Auflistung von Gerüchten über die Gräfin. Was mir als Krimileserin besonders auffiel: es werden manchmal Opfer erwähnt, die die Folter überlebten. Aber niemand machte sich die Mühe, nach ihnen zu suchen und sie zu befragen. Heutzutage wären sie wahrscheinlich die wichtigsten Zeuginnen überhaupt. Damals begnügte man sich mit der Aussage irgendeines angesehenen Bürgers, der irgendwelche Schauergeschichten über die Gräfin gehört, aber selbst nichts gesehen hatte.
    Die Vorstellung, wie ein Prozess geführt werden soll, war damals anders als heute. Zudem könnte es durchaus ein abgekartetes Spiel gewesen sein.


    Viele Grüße


    Tereza

    Im Grunde habt ihr beide recht. Emilia gelangt ans Ziel ihrer Wünsche, indem sie schließlich Gewandschneiderin in Preßburg ist. Dem ging sicher ein mühsamer Aufstieg voraus, den ich nicht geschildert habe, da er nicht mehr zur Geschichte gehörte.
    Mit einem anderen Mann als dem schönen Istvan hätte sie es leichter haben können, hätte aber nicht die wahre Liebe kennen gelernt. :grin


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von Ayasha


    Auch Erikas Tod ist furchtbar und was mich stutzig macht ist die Tatsache, dass auch von der Gräfin nicht gefordert wird, dass man rausfindet, wer die Arme vergiftet hatte. Wenn an meinem Hofe - sofern ich denn einen hätte :grin - ein Mörder umginge, würde ich doch wissen wollen, wer es ist, um ihn zu bestrafen.



    Das wäre unter den gegebenen Umständen aber wirklich schwer festzustellen. Eine riesengrosse Feier, auf der sich Hochadel aber auch gewöhnliches Volk herumtreiben, zum Teil Leute, die die Schlossherrin gar nicht persönlich kennt. Bilsenkraut ist nicht schwer zu beschaffen. Wie soll man da herausfinden, wer es der Kranken eingeflösst hat? Ausserdem will die Gräfin kein grosses Aufheben um die Sache machen, weil sie bereits weiss, dass sie unter Beobachtung steht.


    Was die vertauschten Namen betrifft, so werde ich es an die Verlegerin weiterleiten. Danke für den Hinweis.


    Viele Grüsse


    Tereza

    Das hier hatte ich vorhin noch vergessen. Die deutsche Übersetzung aller Quellen und Texte zum Thema. Ich habe die Logik der Reihenfolge nicht ganz durchblickt und fand es daher etwas unübersichtlich, aber es ist ein Standardwerk zum Thema.

    Das hier ist ein selbst publiziertes Fachbuch, aber durchaus seriös. Manchmal wirkt es aber eher wie ein Roman, weil die Autorin ziemlich herumspekuliert und die Szenen detailliert beschreibt.

    Das ist der einzig mir bekannte lesbare Roman zum Thema. (Außer meinem natürlich :lache). Hier ist Elisabeth Hauptfigur, ihr ganzes Leben wird beschrieben. Es ist gut recherchiert und nicht übertrieben blutrünstig (wie zig andere fiktionale Bearbeitungen des Stoffes).

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    Original von nofret78


    Schade eigentlich, denn mich fasziniert diese Person. Hast Du zufällig noch Literaturtipps für mich ( über die Du vielleicht bei der Recherche gestolpert bist )? :wave


    Kannst du Englisch? In dem Fall gibt es ein paar ganz gute Bücher. Zunächst einmal das hier, von dem ich am meisten profitiert habe. Es ist überhaupt reißerisch (der Autor hält die Bathory eher für unschuldig) und enthält auch viele Infos über das damalige Ungarn.


    Viele Grüße


    Tereza

    Liebe Maharet,


    ich fürchte, dass liegt daran, dass es ein sehr kleiner Verlag ist, d.h. es waren weniger Leute an der Herstellung beteiligt als bei meinen bisherigen Büchern. Ausserdem wurde es recht schnell produziert.


    Bisher hat sich eine Rezensentin über ungewöhnlich viele Tippfehler beschwert und die hatte eine Printausgabe. Wahrscheinlich lesen die meisten Leute eher drüber weg.


    Die Geschichte der Bathory ist kein Thema, das bei grossen Publikumsverlagen gut ankommt, daher war ich froh, diesen Verlag dafür zu begeistern. Für die vielen Tippfehler möchte ich mich entschuldigen (in gewisser Hinsicht geht es ja auch auf meine Kappe). Ich werde die Verlegerin darauf hinweisen, vor einer eventuellen Neuauflage nochmals alles genau Korrektur zu lesen. Sollte ich bei dem Verlag jemals wieder ein Buch herausbringen, werde ich den Text selbst genauer Korrektur lesen.


    Viele Grüsse


    Tereza

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    Original von nofret78
    Hatte die Gräfin nicht einen Bruder Names Istvan? wenn ich mich recht erinnere war der jedoch älter als die Gräfin... :gruebel Ist die Namensgebung dann Zufall?


    Ja. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht mehr, wie der ältere Bruder der Gräfin hieß. Da müsste ich selbst nachschauen. Er war ja für das Buch nicht besonders wichtig. Istvan war (und ist) in Ungarn ein sehr geläufiger Männername.


    Woran Zorah wirklich starb, hätte man zur damaligen Zeit gar nicht genau feststellen können. Sie hatte eine recht schwere Verletzung, wurde schlecht ernährt, verbrachte die letzten Tage in einem dunklen, kalten, feuchten Verlies. Fieber, Infektion, vielleicht auch eine organische Ursache wie z.B. eine Herzschwäche, von der sie nichts wusste usw. Die Möglichkeiten sind vielfältig.


    Viele Grüße


    Tereza