Beiträge von brienneselwyn

    Hallo zusammen,


    auch ich hatte die Gelegenheit, Firmin - Ein Rattenleben zu lesen. Hier ist meine Rezension.


    „Gut essbar gleich gut lesbar“ FIRMIN - EIN RATTENLEBEN


    Das ist die Devise von Firmin, einer Ratte.
    Er kommt als 13. eines Rattenwurfs in einer Bostoner Buchhandlung zur Welt.
    Firmin ist anders als seine Geschwister. Er bekommt nie genug Muttermilch und so wendet er sich den Büchern als Nahrungsquelle zu.
    So nimmt die Entwicklung zur Leseratte ihren Lauf.
    Die Welt der Bücher ist eine Offenbarung für ihn. Er nimmt sie für sich ein und wird von ihr eingefangen. Und während er sich durch die Weltliteratur und Lexika frisst, reift in ihm der Wunsch menschlich zu werden.


    Dies ist seine Geschichte:
    Ein Auf und Ab, ein Wechselbad der Gefühle, ein Geben und Nehmen,
    Lernen und Vergessen, Imagination und Realität, Freundschaft und Ablehnung,
    Wissen und die Erkenntnis über die Unzulänglichkeiten eines Rattenkörpers in Bezug auf Kontaktaufnahme zur Welt der Menschen,…….


    Er liebt die Weltliteratur. Wir begegnen ihr in Form von Zitaten, Buchtiteln und Autoren. Dies führt dazu, dass man an der einen oder anderen Stelle innehält, um sich selber an das erwähnte Buch zu erinnern oder das Buch zum Selber lesen zu notieren.


    Ratten- und Mäuseliteratur ist ihm zuwider. Firmin hat aber auch nichts mit Ratty in Der Wind in den Weiden gemein. Firmin bezeichnet sich selber als Romantiker, Humanist und Zyniker.


    Die Geschichte Firmins ist auch die Geschichte des Bostoner Viertels Scollay Square in den 60er Jahren ( Wer mehr über das Viertel erfahren möchte dem empfehle ich folgenden Link: http://www.bambinomusical.com/Scollay/ )


    Mit der Wortgewalt und dem wunderbaren sprachlichen Fluss des Buches kann ich leider nicht mithalten.


    Die Aufmachung des Buches empfinde ich als sehr gelungen. Als ich das Buch das erste Mal in die Hand nahm, schoss mir gleich der Gedanke durch den Kopf: „Ist das wirklich ein neues Exemplar?“ Es sieht aus, als wenn es schon einige Jahre in einem Buchregal verbracht hätte. Das Titelbild passt wunderbar zur Geschichte.


    Wer sich auch nur ein bisschen für Bücher und den in ihnen erzählten Geschichten interessiert, dem kann ich dieses angenehm ruhige und doch unterhaltsam inhaltsreiche Buch nur ans Herz legen.


    Oder um Firmin zu zitieren: „Übrigens muss man nicht alle Geschichten glauben, um sie lieben zu können.“